Fußball

Herthas neuer Sportdirektor Weber zu seinen Zielen: „Wollen Stadt und Fans gewinnen“

BVB-Coach Terzic zu Hummels: „Gold wert solche Jungs auf der Bank zu haben“ - Bochums Geschäftsführer Finanzen: „Zuhause immer mit zwölf Mann“ - Trainer Rose lobt Zusammenhalt bei RB: „Sind eine gute Gruppe“ - Sky Experte Hamann zu Leipzigs Form: „Wenn sie so weitermachen, ist nichts auszuschließen“

Unterföhring, 04.02.2023

Die wichtigsten Stimmen im Vorlauf zu den Samstagnachmittagspartien des 19. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.

 

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund) …

... zum erfolgreichen Start ins Kalenderjahr (vor dem Spiel): „Wir müssen jetzt zeigen, wie wir mit dem Lob aus den letzten Tagen umgehen. Das interessiert uns aber ehrlicherweise jetzt nicht, denn wir möchten am Ende der Saison gelobt werden. Wir haben einen guten Weg eingeschlagen und möchten dort konstant weitermachen. Die Jungs haben im Training einen guten Eindruck hinterlassen.“

... zur Entwicklung der Mannschaft (vor dem Spiel): „Man hat gemerkt, dass wir uns von Spiel zu Spiel verbessern und das Quäntchen Glück haben und zum Beispiel gegen Mainz doch noch das Ding gewinnen. In Leverkusen war es eine erwachsene und reife Leistung. Das ist in Leverkusen nicht einfach, da müssen wir jetzt weitermachen.“

... zu Freiburg (vor dem Spiel): „Es ist nicht außergewöhnlich, dass sie da oben stehen. Seit Jahren entwickelt sich dort eine Mannschaft, die immer weiter nach oben kommt und zuletzt auch international dabei war. Sie machen es richtig gut. Aktuell sind wir punktgleich, aber nach dem Spiel versuchen wir drei Punkte vor ihnen zu sein.“

... zum Comeback von Marco Reus (vor dem Spiel): „Er war die komplette Woche im Training dabei und wir mussten auf den Ausfall von Salih Özcan reagieren. Die Qualität von ihm passt.“

... zu Mats Hummels (vor dem Spiel): „Niklas Süle und Nico Schlotterbeck haben es richtig gut gemacht, Mats ist immer wieder reingekommen, um zu stabilisieren. Es ist Gold wert, dass wir solche Jungs auf der Bank haben, aber wir wollen Leistung belohnen und die beiden haben letzte Woche eine gute Leistung gezeigt“

 

Christian Streich (Trainer SC Freiburg) …

... zum Fakt, dass er noch nie in Dortmund gewonnen hat (vor dem Spiel): „Ein Sieg wäre nicht so schlecht, aber wenn ich es nicht schaffe, geht die Welt auch nicht unter. Ich habe schon ein bisschen Fatalismus, wenn ich hierherkomme, deshalb bin ich über das brutale Ärgern hinaus.“

... zu den Wechseln in der Startelf (vor dem Spiel): „Wir haben für Freiburger Verhältnisse eine große Dichte im Kader, deshalb finde ich es immer wieder gut, wenn einer rausgeht und ein anderer eine Chance bekommt.“

 

Marco Rose (Trainer Marco Rose) ... 

... zum Erfolgsrezept von Leipzig (vor dem Spiel): „Die Jungs müssen schon mitspielen, das ist wichtig. Wir sind insgesamt eine gute Gruppe. Man fängt an eine Serie zu starten, dann kommt das Selbstvertrauen und man hat das Quäntchen Glück. Auch wenn wir das bislang selten gebraucht haben, das muss man auch ehrlich sagen. Irgendwann geht es dann darum dranzubleiben und gierig zu sein. Wir müssen die Kleinigkeiten erkennen und ansprechen, die man dann verliert. Gegen Stuttgart und Hoffenheim zum Beispiel in einigen Situationen die Konsequenz.“

... zu seiner Serie von 35 Spielen ohne Niederlage mit Salzburg (vor dem Spiel): „Mit so vielen ungeschlagenen Spielen, wären wir wahrscheinlich sehr weit vorne dabei, aber das ist Geschichte, das müssen wir uns jetzt neu erarbeiten.“

... zu seinem Verhältnis zu Steffen Baumgart (vor dem Spiel): „Ich bin eine Frostbeule und Mimose, Baumi ist ein ganzer Kerl. Ich glaube, wenn man den FC Köln und das Stadion sieht, weiß man was auf uns zukommt. Sie sind heiß und topfit, dementsprechend, werden sie uns ganz sicher zum Schwitzen bringen.“


Michael Parensen (Technischer Direktor Union Berlin) …

... zum geplatzten Isco-Deal (vor dem Spiel): „Wir hatten die Möglichkeit mit einem Spieler von dem Format zu sprechen, am Ende hat es wegen einiger Ungereimtheiten nicht geklappt. Ich fand es gut, dass wir uns als Verein da klar positioniert haben. Am Ende hat die Mannschaft am selben Tag im Pokal eine überragende Reaktion gezeigt.“

... zu seinem Verhältnis zur Mannschaft (vor dem Spiel): „Ich noch sehr dicht an der Mannschaft dran und bin im Tageshotel mit dabei. Im Vorfeld des Spiels versuche ich noch Gespräche zu führen, bin in der Kabine dabei und sitze während des Spiels auf der Bank.“

 

Benjamin Weber (Sportdirektor Hertha BSC) ... 

... zu seinen ersten Tagen (vor dem Spiel): „Es war ein Kaltstart. Die Tage waren intensiv, schön und arbeitsreich, mit wenig Schlaf. Aber es hat Spaß gemacht. Ich freue mich total, dass es jetzt losgeht.“

... zu seiner geringen Erfahrung im Job (vor dem Spiel): „Die Kritik kann ich erstmal nur akzeptieren. Überzeugen kann ich nur durch Arbeit und Leistung. Das „Wir“ ist es. Wir gemeinsam wollten den Weg gehen. Das Vertrauen müssen wir zurückzahlen und zurückgewinnen. Das wird die Aufgabe sein.“

... zum Berliner Weg (vor dem Spiel): „Wir wollen die Stadt und die Fans gewinnen, aber auch eine Mannschaft, die begeistert Fußball spielt. Es ist völlig richtig, dass wir junge Spieler aus der Akademie einbringen, aber wir brauchen eine Mischung aus allem.“

... zum Transferfenster (vor dem Spiel): „Wir haben nur aus Überzeugung gehandelt, das war schon vorher klar. Es geht darum, dass wir Vertrauen in die Gruppe haben und nur das machen, wo wir klar dahinterstehen und es auch in unseren finanziellen Rahmen passt.“

 

Ilja Kaenzig (Geschäftsführer Finanzen VfL Bochum) ... 

... zu den Bochumer Fans (vor dem Spiel): „Wir haben letzte Saison schon gewusst, dass wir zu Hause immer mit zwölf Mann gewinnen können. Das gibt den Spielern die letzten Prozente und das Vertrauen. Sie spielen mutiger und trauen sich mehr zu. Wenn man das auswärts teilweise auch hinbekommt, wäre das nicht so schlecht. Wir werden nicht jedes Heimspiel gewinnen, aber auch nicht jedes Auswärtsspiel verlieren.“

... zur Aufstellung (vor dem Spiel): „Wir müssen unsere Stärken ausspielen, egal wer auf dem Platz steht. Der Kader ist breit und wir werden alle brauchen. Wir leben nicht von den Individualisten, wie andere Teams, sondern von der Gemeinschaft. Das ist ein USP von uns und damit müssen wir den Qualitätsunterschied, der zu den 17 anderen Mannschaften nun mal besteht, wettmachen.“

... zum Spiel in Mainz (vor dem Spiel): „Ich glaube Niederlagen werfen uns nicht zurück, weil sie Teil des Lebens beim VfL Bochum sind und schon immer waren. Wir wussten, dass es ruppig wird und man leiden muss. Das sind Tests, ob wir zusammenstehen und ob das Publikum und die Medien ruhig bleiben. Es wird nur mit der Unterstützung der Fans gehen. Es wird weitere Rückschläge geben, das können wir nicht ausschließen. Wir sind nur ein kleiner Verein in der Bundesliga, wenn man das von vornerein weiß, lebt es sich leichter als zum Beispiel in Berlin, Stuttgart, Schalke und vielleicht auch Hoffenheim, wo der Druck größer ist.“

... zum Potenzial von Bochum (vor dem Spiel): „Wir sind ein ganz besonderer Verein und haben bundesweit fast 18 Millionen Sympathisanten. Das ist eine unglaubliche Zahl an Potenzial, dass wir seit dem Aufstieg versuchen zu aktivieren. Das ermöglicht uns Wachstumschancen. Wir müssen 100 Millionen Euro an Umsatz erreichen, solange wir in der Bundesliga spielen. Damit können wir uns etablieren, sonst sind wir nur ein temporärer Gast in der Liga und daran arbeiten wir.“

 

Matthias Mühlen (Leiter Nachhaltigkeit VfL Bochum) ... 

... zur Frage, was von seiner Arbeit bei den Fans ankommt (vor dem Spiel): „Das Thema ist breit und komplex, dass man das nicht pauschal beantworten kann. Es gibt so viele Unterthemen, wir sprechen über ökologische Dinge, soziale Fragen und letztendlich über wirtschaftliche Effizienz. Davon kommt sicherlich nicht alles an, aber grade die ökologischen Fragen, die sich rund um den Spieltag bewegen, die werden von unseren Fans stark wahrgenommen. Zum Beispiel das Mehrwegbecher-System oder die Einführung von Plant-Based-Alternativen. Im Alltag steckt aber sehr viel mehr dahinter als nur das.“

... zum Wandel in den Köpfen der Fans (vor dem Spiel): „Den merkt man definitiv. Wir befragen sie auch und es ist für uns sehr wichtig, alle mitzunehmen. Für den VfL-Weg brauchen wir Wegbegleiter. Grade als Klub unserer Größe schaffen wir das nicht alleine. Dementsprechend befragen wir sie zu ihren Präferenzen. Was die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angeht, haben wir eine sehr gute Quote, aber wir liegen auch mitten in der Stadt.“

... zur Ökobilanz des VfL (vor dem Spiel): „Das ist ebenfalls ein vielschichtiges Thema und für uns von den Ergebnissen her sehr spannend. Wir sind weggegangen von der reinen CO2-Betrachtung. Wir haben festgestellt, dass wir im Merchandise-Bereich einen sehr großen Verbrauch haben, was die Produktion angeht. Im ersten Schritt hat man da natürlich nur einen geringen Einfluss drauf, aber es ist eines unserer Ziele auch da die Prozesse zu verbessern und uns noch nachhaltiger aufzustellen“

... zu den Prozessen im Merchandise (vor dem Spiel): „Plastikverzicht ist ein großes Thema, es geht auch um Verpackungen und wie die Materialien zu uns und den Fans kommen. Da sind wir weit über die Textilien hinaus unterwegs.“

... zu den VfL-Spielern (vor dem Spiel): „Das ist tatsächlich so, dass sich die Spieler auch mit den Themen beschäftigen. Wir kommen im Fußball stark aus einem gesellschaftlichen Engagement und aus einer sozialen Verantwortung, da sind wir als Klub grade am Standort Bochum sehr engagiert und aktiv. Unsere Spieler sind bei den Projekten und Aktionen sehr stark dabei. Aber auch Themen wir alternative Ernährung spielen bei den Spielern eine große Rolle. Beim Kinderschutz haben wir mit Simon Zoller einen sehr prominenten Projektpaten, der sich für das Thema engagiert, interessiert und gerne dabei ist.“

 

Sky Experte Dietmar Hamann ...

... zu Christian Günter (vor dem Spiel): „Die Außenverteidigerposition ist wahrscheinlich die intensivste Position. Er beackert 90 Minuten die Seite, im Mittelfeld kann man viel mit dem Auge machen, das geht dort nicht. Es ist also auch für einen Spieler aus Freiburg möglich zur WM zu fahren. Für mich wäre er hinten links die Nummer eins gewesen. Er hat noch eine EM, vielleicht noch eine WM, denn er ist gut drauf. Im Verein ist die Identifikationsfigur, auf und neben dem Spielfeld. Er wird seinen Status als Vereinslegende noch weiter ausbauen.“

... zu RB Leipzig (vor dem Spiel): „Nicht zu vergessen ist, dass sie nach zwei Niederlagen in der Champions League unter Marco Rose dann doch noch weitergekommen sind. 30 Punkte in 13 Spielen ist meisterlich. Wenn sie so weitermachen, ist nichts auszuschließen.“

... zu Union Berlin (vor dem Spiel): „Nein, sie sehen sich selber nicht als Spitzenmannschaft. Meiner Meinung nach zurecht. Wenn sie in sieben, acht Spielen da oben stehen und die Chancen haben sich erneut für Europa zu qualifizieren, wird sich das ändern. Aber sie bleiben auf dem Boden und das ist eine ihrer großen Stärken.“

... zu Vertragsverlängerung von Kevin Trapp (vor dem Spiel): „Wenn man sich die letzten zwei Jahre anschaut, würde ich bei der Aussage, dass er aktuell der beste deutsche Torwart ist, mitgehen. Aber wir sehen Marc-Andre ter Stegen nicht jede Woche. Für die Eintracht-Fans und die Bundesliga ist es eine sehr gute Nachricht, dass er bleibt. Ich glaube es wäre jetzt für Hansi Flick auch der Zeitpunkt, ihm oder ter Stegen zu sagen, dass er jetzt die Nummer Eins in der Nationalmannschaft ist.“

... zum Hertha-Keeper (vor dem Spiel): „Der Torwart bleibt ein kleines Sorgenkind. Ich weiß nicht, ob er derjenige ist, der der Mannschaft bei den Standards das Selbstvertrauen gibt. Das hängt auch damit zusammen, wie viel Vertrauen in den Torwart vorhanden ist.“

... zur Hertha (vor dem Spiel): „Sie müssen schauen, dass sie die Fans und die Stadt hinter den Verein bekommen. Das hat in den letzten Jahren keiner geschafft. Hertha wollte immer sein, was Union jetzt ist. Wenn sie die Fans hinter sich bekommen, haben sie eine Mannschaft, die gut genug ist, um unten rauszukommen. Ich sehe das nicht so negativ wie viele andere.“

... zu Situation der Hoffenheimer (vor dem Spiel): „Wenn sie heute verlieren, dann sind sie mit Bochum punktgleich, also die Luft für die TSG wird dünner. Ein ruhiges Umfeld muss nicht immer positiv sein. Kritik am Spieler macht dem ein oder anderen ab und zu Beine und man muss die interne Spannung hochhalten, das fällt ihnen im Moment schwer. Das ist eine gefährliche Situation. Wenn sie heute verlieren, steht der Trainer sicherlich zur Diskussion.“

... zu Thomas Delaney (vor dem Spiel): „Solche Spieler brauchst du in jeder Mannschaft. Ich hätte Delaney sehr gerne noch ein Jahr in Dortmund gesehen und glaube, dass er dort ein sehr wichtiger Spieler war oder hätte werden können. Er ist einer, der im Mittelfeld dazwischenhaut und den ganzen talentierten Spieler, die nach vorne spielen können, die Sicherheit und Stabilität gibt, damit sie sich entfalten können. Deswegen ist Delaney für mich ein hervorragender Transfer.“

... zum Interview von Manuel Neuer (vor dem Spiel): „Er wollte wahrscheinlich seinen Unmut und seine Enttäuschung preisgeben, dass sein Torwarttrainer und bester Freund entlassen wurde. Einige dieser Zitate waren für mich schlichtweg peinlich. Da geht es um seine eigene Eitelkeit und er stellt nicht den Verein in den Vordergrund, sondern seine Position.“

... zur Entlassung von Tapalovic (vor dem Spiel): „Die Frage ist: Hat Tapalovic ein Interesse daran, dass Yann Sommer gut hält? Wenn Bayern mit ihm die Champions League gewinnt, kannst du ihn im Sommer nicht rausnehmen und es wird fast unmöglich für Neuer ins Tor zurückzukehren. Da haben sie die Konstellation, dass der Torwarttrainer der beste Freund von Neuer ist und deshalb ist die Entlassung von Tapalovic die einzig richtige und konsequente Entscheidung vom Verein.“

 

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