Fußball

Schalke-Joker Karaman freut sich über späten Derby-Ausgleich: „Ein wahnsinniges Gefühl“

BVB-Torschütze Schlotterbeck enttäuscht: „Dürfen uns keine zwei Tore fangen“ - BVB-Sportdirektor Kehl bedient: „Haben den Sieg verschenkt“ - S04-Torschütze Bülter lobt Fans: „Brutale Stimmung“ - Sky Experte Matthäus kritisiert den BVB: „Hätten das Spiel gewinnen müssen“

Unterföhring, 11.03.2023

Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 24. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund (2:2) bei Sky



Marius Bülter (Torschütze FC Schalke 04) ...

... zum Spiel: „Wenn man zweimal zurückliegt und so wieder zurückkommt, fühlt sich das schon gut an. Die Fans haben eine brutale Stimmung gemacht und uns sehr gepusht. Dazu kommt das Selbstvertrauen, das wir uns erarbeitet haben. Wir haben den Glauben, dass wir immer wieder zurückkommen können, und das hat man heute gesehen.“

... zu seinem Treffer: „Das schönste war es nicht, es war ein relativ einfaches Tor. Aber es ist ein schönes Gefühl im Derby zu treffen. Es ist ein sehr besonderes Tor für mich. Zum Glück habe ich mich beim Jubel nicht verletzt als ich mit dem Kameraarm zusammengeprallt bin. Ich habe es noch gut gelöst, sodass es nur lustig aussah.“

... zur Halbzeitansprache: „Wir wollten mehr Druck nach vorne machen und unkontrollierte Bälle erzwingen. Offensiv wollten wir sauberer spielen und dran glauben. Wir hätten in der ersten Halbzeit durch Rodrigo Zalazar in Führung gehen können und mit dem Selbstvertrauen sind wir in die zweite Halbzeit gegangen.“

 

Kenan Karaman (Torschütze FC Schalke 04) ...

... zum Spiel: „Es war ein sehr emotionales Spiel. Ich wollte mit meiner Einwechslung etwas bewegen. Wir hatten die Fans hinter uns, die uns nach vorne gepeitscht haben und dann haben wir zum Glück noch das 2:2 gemacht. Es ist ein wahnsinniges Gefühl für uns.“

... zu seinem Treffer: „Der Ball war echt lange in der Luft. Ich treffe ihn gut und setze ihn gegen die Laufrichtung. Es war mein erstes Tor für Schalke und das im Derby. So kann man sich in die Herzen der Schalker schießen. Für mich war es ein besonderer Moment.“

... zu seiner Rolle im Team: „Ich versuche in jedem Training Gas zu geben. Für mich persönlich ist das ein schöner Moment, den ich für die nächsten Wochen mitnehme. Für uns ist jeder Punkt im Abstiegskampf wichtig.“

... zur Frage, warum Schalke nicht absteigen wird: „Weil wir einen mega Zusammenhalt in der Kabine haben.“

 

Thomas Reis (Trainer FC Schalke 04) ...

... zur Reaktion der Fans: „Natürlich genießen wir das Feiern mit den Fans, wenn man sieht, wie das Unentschieden zustande gekommen ist. Dortmund war uns fußballerisch überlegen, das müssen wir anerkennen. Wenn du aber so zurückkommst, dann genießt du das. Die Mannschaft stand auf dem Platz und soll den Applaus der Fans genießen.“

... zur Defensive: „Wir haben es mit den Fans geschafft gut auszusehen und Gas zu geben. Heute ist es uns nicht ganz gelungen, die Tore zu verhindern. Wir haben durch Fährmann noch einige Chancen verhindern können und deshalb sind wir froh, dass wir weiterhin im Rennen sind.“

... zu Kenan Karaman: „Letztendlich belohnt man sich mit der Trainingsleistung. Ich bin froh, dass er sich heute belohnt hat. Er wurde teilweise negativ gesehen, aber er hat nie aufgegeben. Es ist schön, dass er trifft und mitgeholfen hat, dass wir das Unentschieden geholt haben.“

 

Nico Schlotterbeck (Torschütze Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: „Nach dem Spielverlauf muss man es akzeptieren, dass sie das Ergebnis jetzt feiern. Wir hatten in der ersten Halbzeit schon ein paar Durchbrüche, suchen da aber nicht entscheidend das Tor. Nach dem 2:1 hat Jamie Bynoe-Gittens die Riesenchance. Wenn du da das 3:1 machst, ist es vorbei. Trotzdem darfst du dir hier nicht zwei Gegentore fangen.“

... zu den Gründen, weshalb es nicht zum Sieg gereicht hat: „Es ist ein ausverkauftes Haus und eine gute hitzige Stimmung. Wir hatten sie gut unter Kontrolle, aber in der zweiten Halbzeit musst du das Spiel zumachen. Dann stellt man keine Fragen und sie feiern nicht einen gefühlten Sieg. Wir müssen es früher zumachen.“

... zum zweiten Gegentreffer: „Er köpft ihn natürlich gut. Das ist ein Absprachefehler zwischen Julian Ryerson und mir. Wir denken beide, dass der andere ihn hat. Dann kommt er frei zum Kopfball und kann gegen die Laufrichtung einköpfen.“

 

Sebastian Kehl (Sportdirektor Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: „Wir haben den Sieg verschenkt. Das sind zwei verlorene Punkte, und zwar nicht, weil die Schalker so gut waren, sondern weil wir unsere Chancen nicht genutzt haben. Deshalb ist das sehr bitter. Wir sind heute sehr enttäuscht, da wir zwei weitere Punkte hätten holen müssen. Das war sehr unnötig heute.“

... zur zweiten Halbzeit: „Wir sind nicht gut in die zweite Halbzeit gekommen und bekommen direkt das 1:1. Wir kommen dann trotzdem zurück und können auch das dritte Tor machen. Die zweite Halbzeit war nicht mehr so dominant, wie die erste, gleichwohl hatten wir trotzdem eine Menge Tormöglichkeiten. Die Effizienz hat uns heute gefehlt und trotzdem müssen wir uns ankreiden, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr die nötige Kontrolle hatten.“

... zur ersten Halbzeit: „Mit der ersten Halbzeit können wir sehr zufrieden sein. Bis auf eine Szene haben wir wenig zugelassen. Wir haben das Spiel unglaublich gut kontrolliert und hatten auch im Gegenpressing viele gute Aktionen. Wir hätten in der ersten Halbzeit mindestens ein zweites, vielleicht sogar ein drittes Tor machen müssen. Dann wäre das Spiel deutlich früher entschieden gewesen, aber so haben wir es uns selbst eingebrockt.“

 

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund) ...

... zum Spiel: „Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder wir lassen uns auf das emotionale Spiel der Schalker ein und es bleibt eng, oder wir bleiben klar und versuchen das Spiel fußballerisch zu gewinnen. Das haben wir in der ersten Halbzeit gut gezeigt. Wir hatten viele gute Phasen und viele Chancen. In der zweiten Halbzeit haben wir damit aufgehört und dann wurde es wild. Genauso, wie Schalke es haben wollte. Am Ende haben wir den Sieg aus der Hand gegeben und fahren mit einem Unentschieden nach Hause.“ 

... zu den Gründen für das Remis: „Wir wissen, dass wir guten Fußball spielen können, aber wir wissen auch, dass wir es nicht durchziehen. Deshalb geht es darum, die richtigen Schlüsse zu ziehen und es im nächsten Spiel besser zu machen. In den letzten Wochen kamen immer wieder Themen auf, wie zum Beispiel ob wir für die Meisterschaft bereit sind. Wir haben immer gesagt, dass wir demütig bleiben müssen und selbst noch unsere eigenen Themen abstellen müssen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit nicht geschafft und daraus müssen wir lernen.“

... zum zweiten Gegentreffer: „Wir sind zweimal in Führung und zweimal fangen wir uns solche Halbkonter. Wir müssen zupacken und die Flanke verhindern. Trotzdem stimmt dann auch die Abstimmung nicht. Wir hatten sowohl im Sechzehner als auch auf dem Flügel genug Personal, um das Tor zu verhindern. Den Kopfball setzt er gut, aber aus unserer Sicht ist das ein unnötiges Tor. Wir hätten es als Mannschaft besser verteidigen müssen.“

... zur Frage, ob der BVB bereit für die Meisterschaft sei: „Wir bleiben demütig und arbeiten an unseren Themen, den Rest werden wir im Mai sehen. Wir hatten eine Phase, in der wir noch weiter hinter unser Zielen hingen. Wir sind nun seit acht Spielen in der Bundesliga ungeschlagen. Wir haben nächste Woche gegen Köln ein Heimspiel und da brauchen wir drei Punkte.“

 

Sky Experte Lothar Matthäus …

... zum Spiel: „Dortmund hätte das Spiel gewinnen müssen. Sie haben zu viele Großchancen vergeben und Fährmann hat mehrfach gut gehalten. Die Schalker fühlen sich nach den zwei Rückständen deshalb wie der heimliche Sieger. Sie hätten das Spiel früher entscheiden können. Ein solches Spiel wirft dich im Meisterschaftskampf zurück. Schalke hat es am Ende mit Mithilfe der Dortmunder geschafft. Insgesamt war es ein faires und tolles Spiel mit einer tollen Atmosphäre.“

... zu Nico Schlotterbeck: „Er ist ein offensiver Verteidiger, der sich nicht nur bei Standardsituationen einschaltet. Bei seinem Tor schleicht er sich nach vorne und schließt dann hervorragend ab. Zu diesem Zeitpunkt war es die verdiente Führung.“

... zum späten Ausgleichstreffer: „Punkt eins, schlechtes attackieren der Dortmunder auf der rechten Seite. Punkt zwei, schlechte Abstimmung im Zentrum. Karaman war eigentlich in der schlechtesten Position und kommt dann ungehindert an den Ball. Alexander Meyer kann man nicht freisprechen. Vielleicht hat er auch nicht damit gerechnet, aber er sieht nicht gerade glücklich dabei aus.“



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