„Die Kühe vom Eis geholt!“ – Sechzig Boss über „schlaflose Nächte“ und der Forderung nach mehr „Respekt miteinander“
Bonn, 05.11.2024
Durchschnaufen, etwas! Der TSV 1860 München hat sich vor dem Traditionsduell gegen Waldhof Mannheim (Samstag, live ab 13.30 Uhr in der Konferenz, ab 13.45 Uhr als Einzelspiel abrufbar) ein wenig Puffer in einer erneut extrem engen Tabellenbild verschafft: Platz 13 mit 17 Punkten – das sind am 14. Spieltag 5 Punkte zu einem Abstiegsplatz, 6 Punkte auf Spitzenreiter Cottbus. Das 3:0 in Sandhausen war somit „Durchschnaufen, Teil 1“. Dass Sechzig durch eine erneute Millionenspritze des Investor Hassan Ismaik seine DFB-Lizenzauflagen überhaupt erfüllen konnte, ist „Durchschnaufen, Teil 2“. Finanzielle Planungssicherheit für anderthalb Jahre! „Das war ein sehr enges und auch sehr schwieriges Thema. Ich bin jetzt auch sehr froh und sehr dankbar, dass wir die Kühe vom Eis holen konnten. Das hat mich ein paar schlaflose Nächte gekostet. Das war sehr hart“, berichtet Geschäftsführer Dr. Christian Werner im MagentaSport-Podcast „4zu3“. Der 43jährige Werner lobt die „sehr lösungsorientierte Arbeit“ zwischen den beiden Gesellschaftern – dem Verein TSV 1860 mit Präsident Reisiger und dem Investor Hassan Ismaik, kritisiert aber auch die öffentliche Streitlust beider Parteien: „Mir gefällt der Umgang miteinander einfach überhaupt nicht. Es gehört sich einfach, dass man hier mit Respekt miteinander umgeht.“ Schwierig, aber nicht „toxisch“ sei das Binnenverhältnis zwischen Verein und Investor. Werner stärkt auch Trainer Argirios Giannikis erneut den Rücken, der vor dem 3:0 in Sandhausen in der Kritik stand: „Die Medien fragten, ob es ein Schicksalsspiel sei – nein, ich habe dem Trainer gesagt, dass wir unserem Weg treu bleiben und die Entwicklung der Mannschaft bewerten, statt auf Einzelergebnisse zu schauen.”
Nachfolgend die wichtigsten Aussagen plus Link zum neuen Podcast „4zu3“ – bei Verwendung bitte die Quelle MagentaSport verwenden. Weiter geht’s in der Frauen-Bundesliga am Freitag mit dem SC Freiburg gegen den FC Bayern – live ab 18.15 Uhr bei MagentaSport. Ebenfalls am Freitag trifft der SC Verl in der 3. Liga auf Hansa Rostock - live ab 18.30 Uhr.
Jetzt wieder abrufbar: der MagentaSport-Podcast „4zu3“ mit Dr. Christian Werner (43), seit Jahresbeginnt 2024 Geschäftsführer Sport, zuletzt auch in Doppelfunktion für die Finanzen beim TSV 1860 München zuständig. Die „4:3“-Stammcrew Thomas Wagner, Christian Straßburger, Yannik Bakic und Tobias Schäfer haben TSV 1860 Sport-Boss Dr. Christian Werner nach schwierigen Wochen interviewt. Denn wieder mal war nicht nur die sportliche Lage heikel, sondern auch die finanzielle Situation bei der Lizenzvergabe kritischer als bekannt. Nur mit der Millionenspritze des Investors Hassan Ismaik wurden Strafen oder gar der Lizenzentzug abgewendet. „Das war ein sehr enges und auch sehr schwieriges Thema. Ich bin jetzt auch sehr froh und sehr dankbar, dass wir die Kühe vom Eis holen konnten. Das hat mich ein paar schlaflose Nächte gekostet. Das war sehr hart.“
Toxische Beziehungen? „Es gehört sich einfach, dass man hier mit Respekt miteinander umgeht“
Werner lobt in dem Kontext die beiden Gesellschafter - den Verein und den Inverstor, in diesem Fall: „Das unruhige Umfeld existiert, das kann man auch nicht wegreden. Aber ich spüre absolutes Vertrauen. Was die Öffentlichkeit nicht mitbekommt ist, dass hier sehr lösungsorientiert gearbeitet wird. Das findet auch statt. Das muss auch die Zukunft sein.“
Die vielzitierte „toxische Beziehung“ zwischen beiden Parteien, „das hört sich sehr negativ an. Das ist es definitiv nicht.“ Der Investor Hassan Ismaik betrachte das Projekt TSV 1860 München „realistisch. Aber er will natürlich auch den sportlichen Erfolg.“
Den regelmäßig öffentlich geführten Streit, kritisiert Werner: „Mir gefällt der Umgang miteinander einfach überhaupt nicht. Es gehört sich einfach, dass man hier mit Respekt miteinander umgeht.“
Über den designierten neuen Geschäftsführer Kollegen Anton Hiltmair will Werner nur so viel sagen: „Grundsätzliche freue ich mich, wenn ein 2. Geschäftsführer irgendwann dann hier ist. Ich freue mich dann auf gute und produktive Zusammenarbeit – das ist mir wichtig.“ Das sei ein Thema, „das mir im Magen liegt. Da habe ich Riesen-Probleme und Riesen-Baustellen, weil das überhaupt nicht meine Art ist, wie ich mit Menschen umgehe.“
Sportlich: „Nein“ - Es war kein Schicksalsspiel für Giannikis
Auch die Trainerfrage wurde medial sehr diskutiert – Werner über Coach Argirios Giannikis nach dem 3:0-Sieg in Sandhausen und der 1:5-Niederlage gegen Cottbus in der Vorwoche: „Er ist ein Profi mit Herz und Seele. Die Medien fragten, ob es ein Schicksalsspiel sei – nein, ich habe dem Trainer gesagt, dass wir unserem Weg treu bleiben und die Entwicklung der Mannschaft bewerten, statt auf Einzelergebnisse zu schauen.”
Hiller wieder im Tor: „Rene Vollath kann man individuell wenig vorwerfen“
Dr. Christian Werner zum Torwartwechsel von René Vollath auf Marco Hiller, nachdem Vollath 5 Tore in Cottbus kassierte: „Ich sage nicht einfach, dass wir den Torwart wechseln müssen, das ist nicht meine Art der Zusammenarbeit mit dem Trainerteam. Das ist eine Entscheidung des Trainers. René Vollath kann man individuell wenig vorwerfen und ich möchte betonen, dass er äußerst professionell mit dieser Entscheidung umgegangen ist. Am Wochenende hat er sich voll hinter Marco Hiller gestellt. Das ist toll und beeindruckend. Eine schwierige Situation für ihn, die er hervorragend gemeistert hat.“
Über die Entwicklung der Mannschaft nach dem 3:0-Sieg in Sandhausen: „Für uns ist es wichtig, dass die Mannschaft die nächsten Schritte macht. Am Wochenende haben wir einen großen Schritt in Richtung Mentalität gezeigt.“
Verlaat: „Ein hervorragender Kapitän, ein hervorragender Mensch“
Über die Bedeutung von Kapitän Jesper Verlaat, nachdem er gegen Sandhausen erneut zum Spieler des Spiels ernannt wurde: „Ein großartiger Mensch. Was er auf dem Platz leistet, ist das eine, aber was er daneben tut und wofür er steht, ist ebenso wichtig. Ein hervorragender Kapitän, ein hervorragender Mensch und wir sind stolz, dass er bei uns ist.“
Über Semih Gülers aktuellen Erfolg (7 Tore, 1 Assist), nachdem Dr. Christian Werner ihn zu 1860 geholt hatte, er aber nach einem halben Jahr weiter zu Viktoria Köln wechselte: „Ich habe selten einen Spieler gesehen, der aus so wenigen Torchancen seine Tore macht. Er hat ein absolutes Näschen dafür und ich freue mich über jedes Tor, das er für Viktoria Köln erzielt. Manchmal funktioniert ein Spieler in einem Umfeld und in einem anderen nicht. Meine Aufgabe ist es herauszufinden, warum er bei uns nicht funktioniert hat und was wir in Zukunft ändern müssen. Ich bin überzeugt, dass er diese Saison seine 15 Tore machen wird.“
Hier der Link zur ganzen Podcast-Folge: https://4zu3.podigee.io/61-die-hohe-der-lowen-mit-dr-christian-werner
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