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Mirko Bortolotti – der DTM-Champion 2024 im Porträt

Mirko Bortolotti jubelte über seinen ersten DTM-Titel
Mirko Bortolotti jubelte über seinen ersten DTM-Titel

Der Italiener beschert Lamborghini, SSR Performance und sich den ersten DTM-Titel

Mirko Bortolotti jubelte über seinen ersten DTM-Titel
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Mirko Bortolotti jubelte über seinen ersten DTM-Titel
Besonderer Moment für Mirko Bortolotti vor den Tribünen in Hockenheim
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Besonderer Moment für Mirko Bortolotti vor den Tribünen in Hockenheim
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München, 20.10.2024

Mit diesem Erfolg hat sich Mirko Bortolotti einen Lebenstraum erfüllt: Der Lamborghini-Werkspilot holte beim Saisonfinale in Hockenheim erstmals in seiner Karriere den DTM-Titel. „Das ist der schönste Tag in meinem Leben. Vor zehn Jahren hat mir Lamborghini eine Chance gegeben und seitdem immer an mich geglaubt. Ich erinnere mich noch an den verlorenen Titelkampf der vergangenen Saison, als ich einige Tränen vergossen habe. Umso schöner fühlt sich die Meisterschaft an“, sagte ein überglücklicher Bortolotti nach der Siegerehrung. Die Galavorstellung des Italieners sorgte gleichzeitig für die erste Meistertrophäe in der 40-jährigen DTM-Geschichte für die Luxusmarke Lamborghini aus Sant’Agata Bolognese. Auch Bortolottis Team SSR Performance verbuchte einen neuen Meilenstein – für den Rennstall aus München ist der Titel der größte Erfolg seit der Meistersaison im ADAC GT Masters 2020.


Mit seinem DTM-Triumph bewies Bortolotti eindrucksvoll, dass er sich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt und seine Ziele stets vor Augen behält. Eine Eigenschaft, die bis in seine Kindheit zurückgeht. Bereits als Fünfjähriger wusste der in Trient am Gardasee geborene und in Wien aufgewachsene Bortolotti, dass er Rennfahrer werden möchte. „Ich habe als kleiner Junge bei der Bologna Motor Show den Alfa Romeo gesehen, mit dem Giancarlo Fisichella in der DTM gestartet ist und mich sofort in den Rennsport verliebt. Danach begann ich, Kart zu fahren, obwohl keiner in meiner Familie irgendeine Beziehung zum Motorsport hatte“, erzählt der 34-Jährige, der schon als Kind nicht zu bremsen war, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Allerdings bestanden seine Eltern darauf, dass der angehende Rennfahrer seine Matura macht, was trotz einiger Fehlstunden mit einem guten Notendurchschnitt und Englisch als Lieblingsfach gelang. „Als kleiner Junge konnte ich am Fernseher die Pressekonferenzen nach den Rennen nicht verstehen. Deshalb habe ich extra an einem Englischkurs für Kinder teilgenommen“, erinnert er sich.


Nach elf Jahren tauschte der Nachwuchspilot das Kart gegen den Formel-Boliden. Dabei wurde der junge Bortolotti als Mitglied des italienischen Förderkaders unterstützt. Er feierte 2008 die italienische Formel-3-Meisterschaft, 2011 folgte der Titel in der FIA Formel 2 und eine Phase als Formel-1-Testpilot bei Ferrari, Toro Rosso und Williams. „Anders als heute wollte man damals in der Formel 1 einen fertigen Champion und setzte weniger auf junge, entwicklungsfähige Fahrer. Die Tests liefen gut, aber es hat nicht gereicht und das muss man akzeptieren“, fasste Bortolotti zusammen.


Im Jahr 2014 begann seine Zusammenarbeit mit Lamborghini Squadra Corse. Nach nur zwei Rennen als Junior-Fahrer wurde Bortolotti für den Werkskader 2015 nominiert. Zwei Jahre später gewann er die Blancpain GT Series sowie den Blancpain GT Series Endurance Cup (heute GT World Challenge Europe) und wurde 2019 Vizemeister im ADAC GT Masters. Trophäen sammelte Bortolotti zudem auf der Langstrecke: „Einer meiner größten Erfolge war der Sieg 2018 in Daytona. Es war der erste Lamborghini-Erfolg bei einem 24-Stunden-Rennen und ein historischer, sehr emotionaler Moment, den ich nie vergessen werde“, erinnert sich der Wahl-Österreicher, der den Triumph in der GTD-Klasse im Folgejahr sogar verteidigen konnte.


Ein DTM-Titel fehlte Bortolotti noch in seiner Trophäensammlung – bis zu diesem Jahr. Dabei begann die Saison alles andere als meisterlich. Nach einem zweiten Platz im ersten Rennen lag das Lamborghini-Ass im Sonntagslauf beim Auftakt in Oschersleben lange Zeit auf Siegkurs. Doch ein verpatzter Boxenstopp kostete ihn ein weiteres Top-Ergebnis, am Ende wurde es nur der 15. Platz. „Wenn dir so ein Fehler in der DTM passiert, ist das Rennen gelaufen. Solche Momente tun weh“, beschreibt Bortolotti die Situation in Oschersleben. Auch in den darauffolgenden drei Rennen verpasste er zweimal die Top-Fünf. Doch Bortolotti zeigte sich kämpferisch, arbeitete intensiv mit seinem Team – und wurde belohnt. In Zandvoort, am Norisring, am Nürburgring sowie am Sachsenring fuhr er aufs Podium. Der Titel-Zweikampf mit Audi-Pilot Kelvin van der Linde schien bei Bortolotti neue Kräfte freizusetzen, besonders unter dem Zeitdruck des Qualifyings. Insgesamt acht Mal startete er in seinem Lamborghini Huracán GT3 Evo2 aus der ersten Reihe, öfter als jeder andere.


Dazu zeigte er die Nervenstärke eines Champions: Beim Sonntagsrennen am Sachsenring reichte es nur für Rang sieben, die Tabellenführung ging zurück an van der Linde. Erinnerungen an das Vorjahr wurden wach, als Bortolotti in der Saison-Schlussphase ebenfalls die Spitzenposition verlor und beim Finale nicht mehr zurückschlagen konnte. Auch in seinem ersten kompletten DTM-Jahr 2022 konnte der begabte Sportsmann seine starken Leistungen nicht konstant abrufen. Trotz Führung zur Saisonhalbzeit reichte es nur für Gesamtrang vier. Dieses Jahr kam alles anders. Beim vorletzten Stopp auf dem Red Bull Ring präsentierte er sich eiskalt. Mit seinem einzigen Saisonsieg sprang Bortolotti zurück an die Spitze, reiste als Tabellenführer zum Finale an den Hockenheimring und machte dort seinen ersten DTM-Titel perfekt.


Der Jubel kannte bei Bortolotti keine Grenzen. Emotionale Szenen, die zur Entwicklung des sonst eher verschlossenen und voll auf die maximale Performance fokussierten Rennfahrers passen. Denn bereits beim Auftakt in Oschersleben präsentierte sich Bortolotti fannah wie selten zuvor, als er sich bei der Autogrammstunde in der DTM Fan Zone ausführlich Zeit für die Zuschauer nahm. Eine Einstellung, die ihm möglicherweise die nötige Lockerheit im Titelkampf gab. Eher kühl wirkte Bortolotti, dessen Familie seit mehreren Jahrzehnten Eissalons in Wien betreibt, vor TV-Kameras. Er möchte als Rennfahrer wahrgenommen werden, Statements setzt Bortolotti lieber auf der Strecke. Das ist ihm in seiner wohl intensivsten Saison mit dem DTM-Titel gelungen. Parallel startet Bortolotti unter anderem in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft im ersten Hybrid-Rennprototyp von Lamborghini, an dessen Entwicklung er entscheidend beteiligt war. Der besondere Status von Bortolotti im italienischen Motorsport zeigt sich auch auf virtueller Ebene: In der Rennsimulation Assetto Corsa begleitet Bortolotti die Spieler im Karrieremodus.


Nach der langen Saison hat der DTM-Meister 2024 wieder Zeit, die Fußballspiele seines Lieblingsvereins AC Mailand mitzuverfolgen oder im heimischen Simulator zu trainieren. „Privat ist und bleibt das Wichtigste die Gesundheit. Wenn es die Zeit zulässt, werde ich zudem wieder auf Reisen gehen, um die Welt auch abseits der Rennstrecke zu erleben“, verrät Bortolotti. Wer den neuen DTM-Champion kennt, weiß, dass er auch diese persönlichen Ziele nicht aus den Augen verlieren wird.

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Mirko Bortolotti jubelte über seinen ersten DTM-Titel
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Ein zweiter Platz im finalen Rennen reichte Mirko Bortolotti zum Gesamtsieg
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Erstmals ging die DTM-Meistertrophäe an Lamborghini und SSR Performance
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In Österreich verbuchte Mirko Bortolotti sein erfolgreiches Rennwochenende der Saison
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Seinen einzigen Saisonsieg holte Mirko Bortolotti am Red Bull Ring
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Stefan Schlund (Teameigner von SSR Performance) und Mirko Bortolotti freuen sich über den Titel
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