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Marcel Schuhen auf SPORT1: „St. Pauli war ein hervorragender Gegner“

Marcel Schuhen bleibt optimistisch: „Gute Ausgangsposition - Torsten Lieberknecht: „Heute war nicht der Tag" - Leart Paqarada glaubt noch an Platz drei: „Man ist dabei“ - Fabian Hürzeler: „Zur richtigen Zeit getroffen“ - Olaf Thon (SPORT1 Experte) lobt St. Pauli: „Ein Feuerwerk“

Ismaning, 06.05.2023

Marcel Schuhen, Torhüter und Kapitän vom Spitzenreiter SV Darmstadt 98, hat nach der 0:3-Niederlage im Topspiel des 31. Spieltags den Gegner aus St. Pauli gelobt. Trotz der Niederlage haben die Lilien aber weiterhin eine „gute Ausgangsposition“ im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga . Leart Paqarada, Kapitän vom FC St. Pauli, war indes sehr zufrieden mit der Leistung seines Teams und sprach von einem „unglaublich souveränen Spiel“.

Die wichtigsten Aussagen anbei: 

 

Marcel Schuhen, Torhüter und Kapitän SV Darmstadt 98:

... zum Spiel: „St. Pauli war ein hervorragender Gegner, das war mit das Beste, gegen das wir dieses Jahr gespielt haben. Der Trainerwechsel hat Früchte getragen und sie sind eine sehr gute Mannschaft. Trotzdem war es ein Spiel auf Messers Schneide. Wir haben mutig attackiert und hatten in der ersten Halbzeit auch unsere Chancen. Mit der letzten Aktion der Halbzeit durch einen Standard das Tor zu bekommen, ist ein Klassiker. Dann bekommen wir das 2:0 und dann ist es ein schwieriges Spiel. Wir haben es trotzdem versucht und dann bekommen wir das Dritte. Es sieht zwar blöd aus, aber wir wollten alles probieren. St. Pauli war heute kaltschnäuziger, das war entscheidend.“

... zur Frage, ob er beim 2:0 eine Mitschuld trage: „Auf gar keinen Fall. Ich bin ein sehr ehrlicher Torhüter, aber da sehe ich keine Mitschuld.“

... zur Frage, ob die Mannschaft zu viel nachgedacht habe: „Das glaube ich nicht, denn wir haben das Spiel nicht so angefangen, als würden wir über irgendetwas nachdenken. Wir hatten gegen eine spielstarke Mannschaft ein offenes Visier. Wir haben Mann gegen Mann gespielt, was auch dafürspricht, sich so etwas zu trauen. Wir waren nicht verkopft. Wir sind enttäuscht, aber ich sehe nicht, dass wir nachgedacht haben.“

... zur Frage, ob der Aufstieg nur verschoben sei: „Wir haben es verdient gefeiert zu werden. Mit 64 Punkten dazustehen, da gibt es keinen Grund Trübsal zu blasen. Es wäre heute das i-Tüpfelchen gewesen, aber ich finde es hört sich ganz gut an, wenn wir sagen, dass wir es verschieben. Wir haben noch drei Spiele vor der Brust und sind sieben Punkte vorn. Das ist eine gute Ausgangssituation.“

 

Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98:

... zum Spiel: „Wir wussten, dass wir auf einen starken Gegner treffen, deshalb haben wir darüber gesprochen, dass wir vieles ausblenden müssen. Der Wunsch war groß, das hat man gemerkt. Aber man muss den Gegner respektieren, denn sie waren heute sehr effektiv. Ich möchte meiner Mannschaft trotzdem keinen Vorwurf machen. Das, was wir gebraucht haben, haben wir in vielen Momenten gezeigt. Es waren ein paar Momente dabei, bei denen man gemerkt hat, dass heute nicht der Tag ist.“

... zur Frage, ob der Kopf heute eine Rolle gespielt habe: „Nein, das habe ich von meiner Mannschaft nicht gesehen. Wir haben nicht lethargisch gespielt. Die Jungs wollten und wir hatten viele Torabschlüsse. Wir hatten heute nicht diesen glücklichen Moment, den es gebraucht hat. Dadurch, dass wir schon sehr viel dafür getan haben, kommt das aber wieder zurück.“

... zum möglichen Aufstieg: „Wir wissen es nicht. Wir werden das heutige Spiel abschütteln. Heute ist es wirklich ein Ding, wo es heißt Mund abputzen und weitermachen. Jetzt geht es darum sich vernünftig vorzubereiten und das nächste Spiel anzugehen. Das wir es alle wollen, ist ja klar. Wir haben nach langer Pause ein Spiel verloren, aber wir sind immer in der Lage zurückzukommen.“

... zu seiner persönlichen Entwicklung (vor dem Spiel)„Ich glaube schon, dass ich eine Entwicklung durchgemacht habe. Ich musste viele harte Zeiten durchstehen. Gerade das Ende in Braunschweig war extrem bitter. Ich fühle mich nicht so als ob ich bald 50 werde, ich fühle mich ein bisschen jünger. Fakt ist aber, dass ich durch ein Tal gehen musste. Ich musste mich als Trainer wieder richten. Meine Sicherheit hier liegt bei den Spielern. Die Jungs vertrauen mir und ich vertraue ihnen.“

 

Rüdiger Fritsch, Präsident SV Darmstadt 98:

... zur Bedeutung des Spiels (vor dem Spiel)„Als Außenstehender kann man gar nicht erkennen, wie viel Arbeit, wie viel Kraft und wie viel Mut darin steckt, dass wir dieses Spiel heute bestreiten dürfen. Wir haben auf allen Ebenen aufgeholt, aber wir wissen, was wir haben und was wir nicht haben. Das macht uns sehr stolz.“

... zur Frage, ob der Aufstieg zu Saisonbeginn das Ziel gewesen sei (vor dem Spiel)„Nein, wir wollten anständig spielen. In der letzten Saison waren wir Vierter. Wir wollten oben mitspielen, aber in dieser ausgeglichenen Liga kann jeder jeden schlagen. Deshalb kann man nicht sagen, dass wir aufsteigen. Wir haben auch gar nicht den Etat dafür. Es steckt viel Kraft und viel Mut drin, damit wir da sind, wo wir heute sind.“

 

Elias Saad, Torschütze FC St. Pauli:

... zum Spiel: „Wir hatten richtig Bock auf das Spiel und unser Trainer hat uns richtig heiß gemacht. Wir wollten einfach alles geben und das hat man heute gesehen.“

... zu seiner Art zu spielen: „Einfach nicht nachdenken und auf dem Platz Spaß haben.“

... zum Restprogramm: „Wir freuen uns auf das Spiel gegen Düsseldorf nächste Woche. Wie der Trainer immer sagt, schauen wir von Spiel zu Spiel. Was dabei rauskommt wird man dann sehen.“

... zur Frage, ob man den HSV noch überholen könne: „Dazu würde bei uns niemand nein sagen.“


Leart Paqarada, Kapitän FC St. Pauli:

... zum Spiel: „Es war ein unglaublich souveränes Spiel. Es war sehr körperbetont, aber wir haben den Kampf nicht nur angenommen, sondern auch selbst gesucht. Wir wussten, was auf uns zukommt und wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt. Hinten steht die Null, da wir mehr oder weniger alles verteidigt haben. Am Ende belohnen wir uns für eine sehr engagierte Leistung und nehmen verdient die drei Punkte mit.“

... zur ersten Halbzeit: „Darmstadt ist in der ersten Halbzeit zu ein paar Gelegenheiten gekommen, aber das war mehr dem geschuldet, dass wir die Fehler im Aufbauspiel gemacht haben. Das das Tor kurz vor der Halbzeit fällt, kommt uns dann zugute. So kommt man mit einem anderen Gefühl aus der Pause.“

... zum Aufstiegskampf: „Man ist irgendwo dabei, das kann man nicht leugnen. Wenn du den Tabellenführer, der wahrscheinlich nächste Woche aufsteigt, 3:0 besiegst, spricht das für eine Mannschaft, die mitspielen möchte und sich das verdient. Wir haben aus den letzten 13 Spielen elf gewonnen, das spricht für eine Spitzenmannschaft. Wir schauen, was die letzten Wochen noch bringen. Es sind noch drei Spiele und die werden ganz cool.“

 

Fabian Hürzeler, Trainer FC St. Pauli:

... zum Spiel: „Am Anfang war es der Teamgeist, der Zusammenhalt und wie wir verteidigt haben. Die erste Halbzeit war spielerisch nicht unsere beste Halbzeit. Darmstadt war sehr mutig und hat Mann gegen Mann gepresst. Wir haben in dieser Phase die spielerischen Lösungen nicht gefunden, aber trotzdem sehr gut verteidigt. In der zweiten Halbzeit haben wir mit dem Tor im Rücken sehr gut Fußball gespielt und können schon früher 2:0 führen. Die Jungs haben sich das heute absolut verdient.“

... zur Frage, ob die Situation zusätzliche Motivation gegeben habe: „Nein, definitiv nicht. Wir wollen bei uns bleiben und das beeinflussen, was wir auf dem Platz machen können. Ich war vor einem Jahr auf Schalke dabei als sie aufgestiegen sind. Das war für Schalke schön, aber für uns als Gegner nicht so schön.“

... zu den Gründen für den Sieg: „Wir haben zur richtigen Zeit die Tore gemacht. In der ersten Halbzeit war es ein 50:50-Spiel, da hätte auch Darmstadt aus dem Nichts ein Tor machen können. In der zweiten Halbzeit war das Selbstvertrauen durch das 1:0 da und dann haben wir sehr gut Fußball gespielt. Das muss der Maßstab sein. Daran werden wir arbeiten. Das ist der Prozess, den wir gehen und heute war es wieder ein Schritt in die richtige Richtung.“

... zur Frage, ob man noch an den Aufstieg glaubt (vor dem Spiel)„Der Glaube ist eher in unsere eigene Stärke da. Wir tun gut daran, unseren eigenen Weg zu gehen und unsere eigene Entwicklung voranzutreiben. Dabei ist es wichtig, solche Herausforderungen wie heute anzunehmen.“

 

Andreas Bornemann, Geschäftsleiter Sport FC St. Pauli:

... zu den Auswirkungen der Derbyniederlage (vor dem Spiel)„Das hat sehr geschmerzt, vor allem da die Leistung mehr hergegeben hätte. Es ist nicht nur die Konstellation, nach der Leistung in diesem Spiel, hätte man nicht als Verlierer vom Feld gehen müssen.“

... zur Entwicklung seit der Winterpause (vor dem Spiel)„Es sind immer alle, aber man muss schon sagen, dass Fabian Hürzeler einen sehr großen Anteil daran hat. Ich war kein Freund der Winter-WM, aber uns hat sie geholfen, da wir eine lange Pause hatten und wir die Zeit genutzt haben. Es hat uns die Zeit gegeben, seine Idee mit der Mannschaft und den Neuzugängen einzustudieren.“

... zum SV Darmstadt 98 (vor dem Spiel)„Darmstadt wird aufsteigen, egal ob heute oder wann anders. Sie haben es zu 100 % verdient.“

 

Olaf Thon, SPORT1 Experte:

... zum Spiel: „Auf den Punkt gebracht waren es auch die Standardsituationen, wie das erste Tor. Das sind die Türöffner, über die wir gesprochen haben. Das Spielglück war heute von Anfang an nicht auf der Darmstädter Seite. Aber es gab auch einen starken Gegner, das muss man nach einer solchen Serie auch mal hinnehmen. Ich finde es nicht dramatisch, da die Spieler nicht lethargisch und ängstlich wirkten.“

... zur Leistung der Gäste: „Das war schon fast ein Feuerwerk. In dieser Situation hier 3:0 zu gewinnen und das verdient, ist stark. St. Pauli war heute zwei Tore besser, vielleicht nicht drei. Unter dem Strich haben sie verdient gewonnen. Sie haben individuell nicht viele Fehler gemacht und das war ausschlaggebend.“

... zur Frage, wer sich Platz drei sichern wird: „Ich glaube, dass der HSV es schaffen wird, aber sie haben mit Düsseldorf und St. Pauli jetzt zwei im Nacken. Wenn die Hamburger weiter so spielen, verdaddeln sie sogar Platz drei. Ich glaube es aber nicht, mein Tipp ist, dass Hamburg Dritter wird.“

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