Köllner jubelt zu heftig beim 1:1 von Sechzig: „Ein schärferer Muskelfaserriss“
Bonn, 14.08.2021
Auch das ist Trainer-Alltag: Löwen-Coach Michael Köllner verletzte sich beim Jubel über das späte, sehr glückliche 1:1 gegen Türkgücü im Münchener Stadt-Derby an der Wade. „Ein schärferer Muskelfaserriss. Aber passt schon. Wir haben einen Punkt geholt mit 10 Mann, wir haben uns gegen das Spiel gestemmt, nicht aufgesteckt“, so Köllner, der dick bandagiert zum MagentaSport-Interview antrat. Magdeburg bleibt auf der Erfolgsspur – Christian Titz steht mit dem FCM nach einem mühevollen 3:1 beim Aufsteiger Havelse hinter dem BVB II auf Platz 2: „Wir gewinnen hier zwar verdient, aber das war hart erkämpft und hart erspielt.“ Der kleine Höhenflug des MSV Duisburg ist schon wieder beendet – 0:2 in Saarbrücken, Trainer Pavel Dotchev war ernüchtert: „Es hat heute gar nichts gepasst.“ Geschenk für Zwickaus Trainer Joe Enochs zu seinem 200. Spiel: ein 1:1 gegen Meppen.
Nachfolgend die wichtigsten Stimmen der Samstagsspiele – bei Verwendung bitte die Quelle MagentaSport benennen. Morgen geht es weiter mit dem starken Aufsteiger aus Berlin gegen den 1. FC Kaiserslautern (ab 12.45 Uhr) und Waldhof Mannheim gegen die Würzburger Kickers – live bei MagentaSport.
TSV 1860 München – Türkgücü München 1:1
In der 38. Minute flog Sechzigs Neuer Yannick Deichmann mit Gelbrot vom Platz, Türkgücü traf in der 60. Minute zum 1:0, Michael Köllner nach dem glücklichen 1:1 in der 80. Minute, beim Jubel verletzte er sich: „Es ist mir hinten in die Wade reingefahren. Ein schärferer Muskelfaserriss. Aber passt schon. Wir haben einen Punkt geholt mit 10 Mann, wir haben uns gegen das Spiel gestemmt, nicht aufgesteckt….Das ist natürlich eine Befreiung. Wir haben uns belohnt für unseren unermüdlichen Kampfgeist.“
Köllner zur Frage, ob´s ein glücklicher Punktgewinn war: „Ja, natürlich, mit einem Mann weniger. Türkgücü hatte vor allem zu Beginn große Chancen. Wir aber dann auch. Vor allem Bär muss das Tormachen, er steht frei vor dem Tor. Nach 15 Minuten haben wir das Spiel in den Griff bekommen, waren spielbestimmend. Bis zur Gelbroten Karte.“
Hat Sascha Mölders den Schuss von Dressel noch abgefälscht und somit den Ausgleich gemacht oder nicht? Mölders sagt natürlich: „Das war wichtig, dass ich mit dem Fuss hingegangen bin. Ich weiß gar nicht, ob der Ball reingegangen wäre. Ich mache ihn schon rein!“ Seine sportliche Bilanz: „Wir haben gefightet, das war schon aller Ehren wert mit 10 Mann….Wir wissen schon, dass der Gegner viele hundertprozentige Chancen hatte. Aber auf dieses eine Ding musst du hoffen. Deshalb war das heute ein gewonnener Punkt.“
Schöne Szene – Mölders und Sercan Sararer umarmten sich nach dem Spiel, das viele Wortgefechte lieferte. Sararer traf zum 1:0 in der 60. Minute, war aber nicht glücklich: „Wir haben jetzt 4 mal gegen Sechzig gespielt. Das ist immer hitzig. Heute fühlt es sich einfach wie eine Niederlage an, das muss ich ganz ehrlich sagen. Wir hatten so viele Chancen, so viele Lattentreffer. Da bin ich auch ein bisschen enttäuscht von mir und der Offensive, dass wir nur ein Tor machen.“
Türkgücüs Trainer Petr Ruman wartet noch auf seinen ersten Dreier, ist nach 3 Unentschieden aber noch ungeschlagen: „Wenn man sich das Spiel anschaut bis zur Gelbroten Karte - da waren wir einfach gut im Spiel, haben 2 hundertprozentige Chancen herausgespielt……Wir müssen einfach den Ball dem Gegner gar nicht geben, das Spiel laufen lassen, bis der Gegner müde wird. Und wir müssen die Chancen besser verwerten.“
VfL Osnabrück – SV Wehen Wiesbaden 0:1
Spätes 0:1 durch Florian Carstens in der Nachspielzeit („Ich stand einfach nur glücklich!“), Osnabrücks Ulrich Taffertshoffer meinte ernüchtert: „Wir sind selber schuld, wenn wir unsere Chancen nicht machen. Nach einem Standard kann immer mal was passieren. Hintenraus werden wir bitterböse bestraft.“
Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm: „Die ersten beiden Spiele haben wir unverdient nur Unentschieden gespielt. Heute hatten wir sicher das Glück, dass wir den Ball in den letzten Minuten reinmachen…. Wir waren sicher nicht in der Topverfassung der ersten beiden Spiele.“
1. FC Saarbrücken – MSV Duisburg 2:0
Der 1. FC Saarbrücken dominiert den MSV Duisburg über weite Strecken und kann sich mit dem 2. Sieg auf Platz 4 vorkämpfen. Nach der Niederlage gegen Osnabrück konnte Trainer Uwe Koschinat nun zufrieden sein: „Ich glaube, heute haben wir ganz viel von dem gesehen, was uns auf der Strecke auszeichnen kann. Wir haben von der 1. Minute an eine sehr gute Spielkontrolle gehabt. Alle Spieler wirkten fokussiert und wachsam… Was ganz ausgezeichnet war, war die initiative Art, den Gegner auch in der 2. Halbzeit immer weit weg vom Tor zu halten. Am Ende bin ich sehr froh darüber, dass wir souverän zu Null gespielt haben. Es war unterm Strich ein sehr verdienter Sieg und es war eine ganz ausgezeichnete Antwort auf die Fragen aus dem Spiel gegen Osnabrück.“
Julian Günther-Schmidt, Torschütze zum 1:0, nach dem Spiel: „Ich glaube, ich bin jetzt erstmal enorm erleichtert, dass es heute alle 11 auf den Platz gebracht haben. Man hat seit der 1. Minute gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Es war eine deutliche Steigerung bei uns drin und ich denke, es war ein absolut verdienter Sieg.“
Für den MSV ist es die 1. Niederlage im 2. Spiel nach dem verspäteten Saisonstart aufgrund der Corona-Pause. Trainer Pavel Dotchev: „Bei denen war der Spielmacher der Torwart. Die haben uns komplett überspielt und wir haben da weder die 1. Bälle noch die 2. Bälle gut verteidigt und dann kam auch die Verunsicherung. Wir haben viele Fehler produziert und dann kamen auch die, die dazu geführt haben, dass wir die Gegentore kassiert haben… Es hat heute gar nichts gepasst.“
TSV Havelse – 1. FC Magdeburg 1:3
Der TSV Havelse schlägt sich trotz langer Unterzahl und Rückstand gut, kommt sogar zum Ausgleich, kassiert aber in der 85. Minute durch einen Elfmeter den Nackenschlag.
Havelses Trainer Rüdiger Ziehl über die bittere Niederlage: „Das Spiel hat zwei Gesichter. Einmal der Stolz, weil wir, solange wir in Gleichzahl waren, die bessere Mannschaft waren. Wir hatten die Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Und ärgerlich, dass wir es dann mit großem Herz nicht geschafft haben, dieses Unentschieden über die Runden zu bringen… Ich bin stolz auf die Mannschaft, auch wenn die Köpfe gerade hängen.“
Der 1. FC Magdeburg holt den 2. Sieg und klettert auf Rang 2 (7 Punkte) in der Tabelle. Trainer Christian Titz war erleichtert: „Es fühlt sich an wie schwere Arbeit und ein Stück weit ist da jetzt die Erleichterung dabei. Ich hatte ja vor dem Spiel schon gewarnt… Genau das sind die Spiele, die sehr schwer sind, gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden Gegner. Wir gewinnen hier zwar verdient, aber das war hart erkämpft und hart erspielt.“
Der Torschütze zum 1:2, Baris Atik, über die langen Schwierigkeiten, trotz Überzahl: „Uns war klar, dass mit unserer Spielweise und unsere Dominanz, viele Gegner sich hinten reinstellen werden und dass es ein Geduldsspiel ist. Wir durften nicht hektisch werden und mussten unser Spiel durchziehen. Am Ende hat es sich gelohnt. Wir sind drangeblieben. Wir wurden belohnt und nehmen verdient die 3 Punkte mit nach Hause.“ Über die Hitze in Hannover: „Sehr brutal. Es war eine eklige Luft. Es war sehr, sehr schwer, so ein Wetter anzunehmen.“
SC Verl – Viktoria Köln 3:1
Der SC Verl liefert erneut ordentlich ab und schlägt Köln verdient. Verls Trainer Guerino Capretti wurde nach dem Spiel von den Fans gefeiert. Zu Unrecht, wie er fand: „Das habe ich eigentlich überhaupt nicht verdient, weil meine Jungs haben heute mit Leidenschaft Fußball gespielt. Die haben alles reingehauen. Das ist das, was ich mir gewünscht habe… Ich hätte mir zwar gewünscht, dass wir ab und zu noch mehr Fußball spielen, aber wir haben 3:1 gewonnen gegen einen richtig guten Gegner, von daher bin ich total glücklich, dass sich die Jungs hier heute belohnt haben… Die Jungs haben den Eindruck gemacht, dass sie wirklich im hier und jetzt sind. Das war heute eine absolute Mannschaftsleistung.“
Doppeltorschütze Cyrill Akono: „Als Stürmer ist es hier wirklich Luxus. Die Jungs suchen mich vorne, bringen die Bälle präzise. Da muss ich nicht mehr viel machen. Ich bin froh, solche Jungs um mich zu haben.“
Nach dem knappen Aus im Pokal gegen Bundesligist Hoffenheim startete die Viktoria gut ins Spiel, ließ dann jedoch nach. Trainer Olaf Janßen zur Niederlage: „Wir sind super ins Spiel gekommen. Jeder weiß, wie stark Verl ist, deswegen kann man die Leistung meiner Mannschaft nicht hoch genug anrechnen. Wir haben auch geführt und dann haben wir halt die Basics vergessen. Wenn ich mein Tor nicht verteidige mit allem was ich habe, als wenn meine Familie darinsitzt, und den Gegner nicht daran hindere, ein Tor zu schießen, dann werde ich bestraft. Da haben wir den Gegner eingeladen… Wir haben das Spiel grundlos aus der Hand gegeben. Wir hatten das Gefühl, dass sich die Jungs dann ihrem Schicksal ergeben haben und das geht natürlich gar nicht.“
FSV Zwickau – SV Meppen 1:1
Zwickau und der SV Meppen trennen sich leistungsgerecht Unentschieden. Zwickaus Trainer Joe Enochs absolvierte sein 200. Spiel als Trainer. Zur Partie sagte er: „Wir haben ein Spiel auf Augenhöhe gesehen. Das Unentschieden geht in Ordnung… Der Ausgleich war nach der Druckphase von Meppen auch verdient, aber trotzdem müssen wir in unseren Aktionen klarer werden. Wenn wir das tun, dann sind wir sehr schwer zu schlagen.“
Der SV Meppen klettert vorerst auf den 9. Platz. Trainer Rico Schmitt zeigte sich zufrieden: „Mit dem Punkt können wir sehr, sehr zufrieden sein. Beide Mannschaften haben alles reingelegt… Ich freue mich für die Mannschaft und für unsere mitgereisten Fans… Der Aufwand hat sich gelohnt.“ Christoph Hemlein (erzielte sein 1. Saisontor) zum Unentschieden: „Das Ergebnis ist aus meiner Sicht auf jeden Fall verdient für uns. Ich glaube, mit ein bisschen mehr Mut wäre noch mehr drin gewesen, aber die Temperaturen: in Meppen hatte es die letzten 4 Wochen 10 Grad gefühlt gehabt und heute direkt 30. Von daher können wir mit dem Ergebnis gut leben.“
Die Stimmen vom Freitag
SC Freiburg II – Borussia Dortmund II 2:5 – „Werbung für die 3. Liga“
Die 2. Mannschaft von Borussia gewinnt das Duell der U23-Teams deutlich in Freiburg. In einem abwechslungsreichen führte das Heimteam zwar nach 12 Minuten, musste dann aber in kurzer Zeit 2 Gegentore hinnehmen. Freiburgs Trainer Thomas Stamm nach dem Spiel: „Dortmund war sehr effizient heute. Gerade in der Phase, in der wir das 1:0 machen, haben sie mit einem Doppelschlag direkt beide Chancen drin und dann ist das schwer… Das 4:2 war dann nochmal ein kleiner Nackenschlag… Sie waren sehr effizient heute und wir nicht. Deswegen ist es ein absolut verdienter Sieg dann.“
Durch den Sieg kletterte die Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen zwischenzeitlich an die Tabellenspitze: „Ich bin sehr glücklich. Wir wussten, was heute auf uns zukommt und dass es ein hartes Stück Arbeit wird. … Wir haben tollen Fußball gespielt, viele gute Möglichkeiten gehabt und tolle Tore geschossen. Ich denke, das war heute Werbung für U23-Mannschaften auch in der 3. Liga.“
Fußball LIVE bei MagentaSport
Sonntag, 15.08.2021
Ab 12.45 Uhr: Viktoria Berlin – 1. FC Kaiserslautern
Ab 13.45 Uhr: SV Waldhof Mannheim – Würzburger Kickers
Montag, 16.08.2021
Ab 18.45 Uhr: Hallescher FC – Eintracht Braunschweig
Mittwoch, 18.08.2021
Ab 18.45 Uhr: VfL Osnabrück – MSV Duisburg
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