Dortmunds Haller glücklich: „Bedeutet mir viel, an diesem Datum zu treffen“ - TSG-Routinier Rudy konsterniert: „Liegt einzig und allein an der Einsatzbereitschaft“ - Herthas Neuzugang Niederlechner optimistisch: „Sicher, dass wir aus dem Loch rauskommen“
Unterföhring, 04.02.2023
Die wichtigsten Stimmen zu den Samstagnachmittagspartien des 19. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.
Urs Fischer (Trainer Union Berlin) zur Tabelle: „Bayern-Jäger fühlt sich zwar gut an, aber ich glaube so weit sind wir noch nicht. Aber logisch: Wir sind da oben und möchten uns da festsetzen. Man sieht es der Mannschaft auch an. Sie geht in jedem Spiel ans Limit und wir versuchen unsere Leistungen an jedem Wochenende zu bestätigen. Wir bleiben uns treu und verlassen unseren Weg nicht.“
Christopher Trimmel (Kapitän Union Berlin) …
... zu den Fangesängen, dass der FCU Meister wird: „Natürlich habe ich mitgesungen, da ist auch ein bisschen Ironie dabei, aber wir genießen den Moment.“
... zu den Ambitionen: „Ich glaube das ist noch ein sehr langer Weg und es gibt viele gute Mannschaften, die den Anspruch haben Meister zu werden, den haben wir noch nicht. Wir wollen uns verbessern und haben zuletzt zwei Jahre international gespielt. Wir möchten natürlich so lange wie möglich oben bleiben, aber von der Meisterschaft sprechen wir nicht.“
... zur Stimmung in München: „Die sind so erfahren, die können damit umgehen. Das Pokalspiel hat gezeigt, dass sie auf einem guten Weg sind. Auch vorher haben sie schon gut gespielt, da haben nur die Resultate nicht gepasst.“
... zum Spiel: „Es war von beiden Seiten nicht das beste Spiel, ein tiefer Boden, viele lange Bälle und viele Zweikämpfe. Zu Hause haben wir bis zur letzten Sekunde ein gutes Gefühl, deshalb haben wir uns zum Schluss wieder beschenkt.“
Martin Schmidt (Sportdirektor Mainz 05) zum Spiel: „Der Punkt war greifbar und ich denke, er wäre auch verdient gewesen. Im Grunde genommen war es ein Unentschieden-Spiel. Beidseitig keine großen Chancen, bis zur 85. Minute und dann hauen sie den Ball rein. Ich glaube, es ist auch das Selbstverständnis, das Union aktuell hat. Sie stehen auf Platz zwei und sind selbstbewusst. Dort stehen sie nicht umsonst, sie sind im richtigen Moment am richtigen Ort und haben eine gewisse Überzeugung und der mussten wir uns heute leider beugen.“
Christian Günter (Kapitän SC Freiburg) zum Spiel: „Wir haben uns heute viel vorgenommen und die Anfangsphase war ganz gut. Die Gelb-Rote Karte macht es dann hier nicht einfacher, auch weil der BVB in den letzten Wochen gut drauf ist. Das ist extrem bitter. In der ersten Halbzeit verteidigen wir es sehr gut und dann bekommen wir zwei schnelle Standardtore. Danach wird es brutal schwer, bei ihnen läuft viel und dann haben sie auch ihre Chancen genutzt. Das müssen wir schnell abhaken.“
Matthias Ginter (SC Freiburg) zum Spiel: „Es ist sowieso schon schwer hier, aber dann 75 Minuten in Unterzahl. Für uns war es eine glückliche Fügung, dass wir vor der Halbzeit noch den Ausgleich machen, aber ab da hat Dortmund auf ein Tor gespielt. Wir haben alles versucht, alles verteidigt, aber nach der Halbzeit und dem Doppelschlag war es dann schwierig etwas mitzunehmen.“
Nico Schlotterbeck (Torschütze Borussia Dortmund) zu seinem Tor: „Ich habe geschossen und es gar nicht gesehen, sondern nur den Jubel gehört. Ich wollte ihn auf das Tor bringen und treffe ihn gut. Lukas Kübler geht weg, weil er Angst vorm Elfmeter hat und dann treffe ich ihn gut. Das hat mich gefreut.“
Sebastien Haller (Torschütze Borussia Dortmund) …
... zu seinem Tor: „Es bedeutet mir sehr viel. Ich habe seit dem ersten Moment darauf gewartet. Dass ich das Tor ausgerechnet an diesem Datum erzielt habe, bedeutet mir auch sehr viel. Ich bin glücklich und hoffe, dass ich viele andere Menschen glücklich gemacht habe. Aber der Weg ist noch lange und wir werden ihn gehen und hoffentlich noch viele Tore schießen.“
... zu seinen Gedanken beim Tor: „Das Gefühl ein Tor zu schießen ist das beste. Man fliegt auf einer Wolke und als ich das Tor geschossen habe, hat das Stadion gebrannt. Das gibt einen großen Schub, ich hoffe wir bekommen noch mehr von diesen Momenten.“
Willi Orban (Kapitän RB Leipzig) zum Spiel: „Wir hatten schon in der ersten Halbzeit ein, zwei klare Torchancen, die wir hätten nutzen müssen. So war es am Ende dann zerfahren und intensiv, mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld und wenigen Torchancen. Wir hätten natürlich gerne gewonnen, aber wir nehmen den Punkt auch mit.“
Marco Rose (Trainer RB Leipzig) zur vergebenen Chance von Timo Werner: „Wir reden und flachsen etwas drüber. Den muss er machen, das weiß er selber und er hat auch den Anspruch. Er hat ihn aber nicht gemacht und trotzdem kommt er morgen zum Training und wir machen weiter.“
Linton Maina (1. FC Köln) zum Spiel: „Es war kein wildes rumgebolze, es wurde gut Fußball gespielt. Wir haben es gut gemacht und uns gut auf den Gegner eingestellt. Mit etwas Glück geht der Ball von mir rein und dann wäre der Sieg auch verdient gewesen.“
Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln) zum Spiel: „Wir haben heute von beiden Mannschaften ein sehr gutes Spiel gesehen, auch wenn es 0:0 ausgegangen ist. Wir haben insgesamt nur drei, vier richtige Chancen von Leipzig zugelassen, hatten selber nur eine und trotzdem ging es hin und her. Man hat immer erwartet, dass auf dem Platz viel passiert. Es ist schön, dass es solche Fußballspiele gibt und für mich ist es schön, die Entwicklung der Jungs zu sehen.“
Marvin Schwäbe (Torwart 1. FC Köln) zum Punktgewinn: „Ich glaube grad gegen eine Topmannschaft wie Leipzig, können wir mit einem 0:0 mehr als zufrieden sein.“
Sebastian Rudy (TSG Hoffenheim) zum Spiel: „Man muss die Fehler klar ansprechen. Es ist ganz klar, dass es nicht an der Taktik liegt. Es ist einzig und allein die Einsatzbereitschaft, die wir an den Tag legen müssen, in jeder Minute des Spiels. Wir müssen alle zusammen dagegenhalten und das haben wir heute nicht getan. Vielleicht in der zweiten Halbzeit zum Teil, aber das habe ich heute sehr vermisst.“
Oliver Baumann (Torwart TSG Hoffenheim) zu Andre Breitenreiter: „Er versucht alles, über ihn müssen wir gar nicht sprechen. Es geht um uns, wir müssen das auf den Platz bringen.“
Alexander Rosen (Direktor Fußball TSG Hoffenheim) …
… zur Sieglosserie und dem Trainer: „Die marktüblichen Fragen müssen in jedem Fall gestellt werden. Zehn Spiele ohne Sieg geben uns allen keine Argumente. Und ich sage bewusst „uns allen“. Vielleicht ist das keine marktübliche Antwort. Wir fahren jetzt zurück und diskutieren in erster Linie mal mit dem Trainer. In den letzten zwölf Monaten der TSG, gab es jetzt zweimal eine vergleichbare Phase. Es gibt keine grundsätzliche Qualitätsfrage und auch nicht die Frage, ob der Trainer seinen Job kann. Am 10. Spieltag standen wir auf Rang vier, acht Monate zuvor, am 25. Spieltag, standen wir mit Sebastian Hoeneß auf Rang vier. Es gibt also keine grundsätzliche Frage, die können das. Aber zweimal kommen wir in eine Phase und gewinnen neun oder zehn Spiele in Folge nicht. Vielleicht sollten wir mal größere Fragen stellen, die uns alle im Klub betreffen. Warum ist es möglich, zweimal innerhalb eines Jahres von einem Champions-League-Platz, den man nicht geschenkt bekommt, so einen Absturz hinzulegen. Dafür muss es auch Gründe geben.“
… zur indiskutablen ersten Halbzeit: „Ich nehme das Wort mit, möchte es aber nicht auf jeden Spieler beziehen. Vor allem nicht auf den jungen Tom Bischof, der hier alles versucht hat. Kasper Dolberg hat vorne auch alles reingehauen. Indiskutabel ist die Art und Weise, wie wir Gegentore bekommen. Da ist gar kein Spieler in der Nähe im Strafraum. Da haben wir Überzahl, es liegt nicht an der Organisation oder der taktischen Ausrichtung. Es ist indiskutabel, wie wir die Situationen verteidigen. Jeder einzelne, aber auch als Gruppe. Da hat uns der Gegner heute in der ersten Halbzeit durchweg vorgemacht, wie man das verteidigt, nämlich mit bedingungslosem Einsatz, mit Leidenschaft und Geschlossenheit. In der zweiten Halbzeit ist das absolut ok, die Mannschaft zeigt, dass sie will und trotzdem gibt es nach dem Aufbäumen einen Standard, bei dem der Gegner aus sechs Metern frei einköpfen kann, das ist dann in der Tat indiskutabel.“
Thomas Letsch (Trainer VfL Bochum) zum Spiel: „Es Wille da, unsere schnellen Außenspieler haben den Gegner vor Probleme gestellt und wir waren zielstrebig im Abschluss. Unsere Standards haben wir auch genutzt, mir hat heute viel gefallen.“
Kevin Trapp (Torwart Eintracht Frankfurt) zum Interview von Manuel Neuer: „Das ist seine Sache, aber wenn er das Gefühl hatte, dass er das loswerden musste, dann ist das so. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Beziehung zwischen Torwarttrainer und Torwart sehr eng ist. Das ist nicht nur ein Arbeitsverhältnis, sondern auch eine private Freundschaft. Ich kann mir vorstellen, dass es für Manu nicht schön ist.“
Randal Kolo Muani (Torschütze Eintracht Frankfurt) zu den Zielen der Eintracht: „Wir müssen uns auf das nächste Spiel konzentrieren. Wir spielen am Dienstag im Pokal gegen Darmstadt und danach müssen wir noch regenerieren.“
Florian Niederlechner (Hertha BSC) zur Situation der Hertha: „Das wichtigste ist, dass man positiv bleibt, auch wenn es grade schwer ist. Ich kenn das aus Freiburg und Augsburg. Wir müssen alle zusammenhalten und ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam aus dem Loch herauskommen.“
Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC) …
… zum Spiel: „Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt, hatten viele einfache Ballverluste. Dann gab es die Elfmetersituation und den Doppelschlag. In der zweiten Halbzeit haben wir gut reagiert und hatten das Momentum, um ranzukommen. Schlussendlich sind wir enttäuscht, dass wir 0:3 verloren haben.“
… zur Halbzeitansprache: „Die war in erster Linie inhaltlich. Wir haben das System gewechselt und einen zusätzlichen Stürmer gebracht, um mehr Druck auf den Ball zu bekommen. Es ging darum, unsere Haltung zu zeigen und wenn ich die Daten sehe, haben sie es auch gemacht.“
… zur ersten Halbzeit: „Wir hatten zu wenig Zugriff und Selbstvertrauen beim Vorwärtsverteidigen. Unsere Haltung beim Anlaufen war abwartend und Frankfurt hat die fußballerische Qualität, um das auszunutzen.“
… zur Zusammenarbeit mit dem neuen Sportdirektor: „Wir haben uns nach der wilden Woche zusammengesetzt und gesagt, dass es um den Klub geht und wir die richtigen Schlüsse ziehen müssen, um die Mannschaft richtig vorzubereiten.“
… zum Vertrauen der Bosse: „Ich weiß, welchen Job wir machen, aber ich weiß auch, dass wir zu wenig Punkte haben. Alles andere müssen Leute aus dem Verein heraus verantworten.“
Sky Experte Dietmar Hamann ...
... zu Union Berlin: „Es ist hart in Worte zu fassen, was dort aktuell passiert. Sie kamen aus der Winterpause und haben eine hervorragende Hinrunde gespielt. Jetzt ist die Erwartungshaltung aber eine andere. Ich glaube nicht, dass die Unioner Mannschaft so viel besser ist als die Mainzer. Alle drei Tage müssen sie ans Limit gehen, um diesen Erfolg zu bestätigen. Es ist sagenhaft, was sie Woche für Woche zeigen und was sie für einen Willen haben. Diese Selbstverständlichkeit nach dem Ausgleich noch einen Treffer zu erzwingen, können die wenigsten. Das hat Bayern München über Jahre hinweg von den anderen Mannschaften unterschieden.“
... zur Konstanz von Dortmund: „Das war ein sehr guter Start. Wenn sie Bayern vom Sockel stoßen wollen, müssen sie die Konstanz aber nicht vier Spiele zeigen, sondern 14. Und dann haben sie vielleicht zwei, drei Spiele vor Schluss noch die Möglichkeit Meister zu werden.“
... zum Spiel von Dortmund: „Heute haben es die Freiburger ihnen mit dem Platzverweis einfach gemacht. Das frühe Tor hat das Spiel dann in eine Richtung gelenkt und wenn sie ins Laufen kommen, wissen sie, dass sie eine gute Mannschaft haben. Oft haben sie Probleme Ergebnisse und Tore zu erzwingen. Es sind aber alle Spieler dabei und das gibt einen Wettbewerb um die Plätze. Das ist wichtig, um die Spannung hochzuhalten.“
... zu Sebastien Haller: „Als wir die Diagnose gehört haben, waren wir alle geschockt. Dass er wieder kommt, zeigt seine Widerstandskraft. Heute hat er sein Tor geschossen und ich ziehe den Hut vor ihm.“
... zum VfL Bochum: „Sie gewinnen nicht nur Spiele, sie brennen regelrecht Feuerwerke ab, an der Castroper Straße. Hoffenheim hatte keine Mittel und die sind schon eine gute Mannschaft. Wie der Trainer sagt, da waren Wille und Einsatz da, angetrieben vom Publikum haben sie Hoffenheim in der ersten Halbzeit pulverisiert. Als Hoffenheim eins gemacht hat, haben sie eins gegengelegt. Sie haben die letzten fünf Heimspiele gewonnen und wenn sie diese weiterhin gewinnen, haben sie gute Chancen in der Liga zu bleiben.“
... zur Krise in Hoffenheim: „Sie müssen einige Abläufe und Positionen im Verein hinterfragen. Auf der anderen Seite ist es schwer zu erklären. Das größte Problem ist, dass sie es nicht schaffen, intern die Spannung hochzuhalten. Vielleicht gibt es da Parallelen zu dem, was unter Hoeneß passiert ist. Der Trainer gehört nun mal dazu. Dieser Wille, die Leidenschaft, der Einsatz und die Geschlossenheit muss ein Stück weit auch vom Trainer kommen. Ich hoffe, dass Breitenreiter nächste Woche noch die Chance bekommt. Das ist dann mit Sicherheit ein Endspiel, da muss etwas passieren.“
... zu Hertha BSC: „Irgendwann müssen sie mal ein Spiel gewinnen, sie wollen ja da unten raus. Es wird schwer genug, Bochum gewinnt die Heimspiele, Augsburg hat gewonnen und ich gehe davon aus, dass Stuttgart gegen Bremen gewinnen wird. Sie müssen erstmal einen finden, den sie hinter sich lassen können. Wenn Schalke heute was holt, sind die auch wieder dabei. Wenn man Hertha jetzt den 16. Platz anbietet, würden sie ihn nehmen. Sie müssen Gladbach schlagen, gegen Dortmund schauen und dann gegen Augsburg veredeln. Sie müssen mindestens vier Punkte holen, wenn sie das nicht tun, sind sie am 22. Spieltag vielleicht schon sechs, sieben Punkte hinter dem 16. Platz und dann wird es schwierig.“
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