Fußball

Leverkusen steht im Halbfinale der Europa League – Trainer Alonso vor Roma-Revanche: „Gibt immer noch eine Möglichkeit“

LFC-Coach Klopp gratuliert Atalanta: „Wer uns 3:0 zuhause schlägt, der hat es verdient“ - Xhaka nach Halbfinaleinzug hochzufrieden: „Perfekte zweite Halbzeit gespielt“ - RTL-Experte Matthäus blickt auf die nächste Leverkusener Hürde: „Halbfinale in Europa, da treffen die besten Teams aufeinander“

Köln, 18.04.2024

Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus den Spielen West Ham United gegen Bayer 04 Leverkusen (1:1) sowie Atalanta Bergamo gegen den FC Liverpool (0:1) – die Rückspiele des Europa League-Viertelfinals live bei RTL.


Xabi Alonso (Trainer Bayer 04 Leverkusen) ...

... zur ersten Halbzeit: „Es war hart und wir waren bereit hart zu sein. Wir wussten, dass West Ham von Anfang an hoch drücken wird. Um ehrlich zu sein, wir hatten Probleme in der ersten Halbzeit. Wir haben die freien Spieler nicht gefunden und das Beste an der ersten Halbzeit war das Ergebnis. Nur 1:0. Wir haben gewechselt und in der zweiten Halbzeit waren wir nach 15 Minuten besser. Wir waren stabiler und hatten ein besseres Gefühl auf dem Platz. Wir sind im Halbfinale, aber Spiele in Europa sind hart und emotional. Jetzt kommt das Halbfinale. Es war ein guter Unterricht für die nächste Runde.“

... zur Frage, ob man zu sicher gewesen sei: „Wir waren nicht zu sicher, wir waren bereit, aber wir konnten nicht die Intensität von West Ham erreichen. Auf diesem Niveau ist es nicht möglich, danach haben wir mit mehr Energie gespielt und waren besser. Wir waren nicht sicher, wir waren bereit und voller Respekt.“

... zu seinen Wechseln zur Pause: „Wir wussten, dass die Intensität nicht genug war, und wir brauchten eine Reaktion. Die Spieler wissen, wie wir auf diesem Niveau spielen müssen. Wir haben gewechselt und hatten eine bessere Struktur. Mit Jeremie Frimpong, Victor Boniface und Amine Adli hatten wir mehr Schnelligkeit in der letzten Linie. Es war eine gute Reaktion, im schlechten Moment Charakter zu zeigen und nicht soft und fragil zu sein. Es war wichtig. Es kann in Europa passieren. Die Wechselmöglichkeiten waren heute wichtig und werden es im Halbfinale vielleicht auch sein.“

... zur Frage, ob das Spiel gegen Rom eine Revanche sei: „Nein, keine Revanche, aber im Fußball gibt es immer noch eine Möglichkeit und wir wollen diese besser nutzen und ein besseres Ergebnis erzielen. Es ist Fußball und das ist schön. Wir sehen Madrid gegen Bayern wieder im Halbfinale und uns gegen Rom. Im Halbfinale in Europa zu sein, ist sehr schön für alle, für den Verein und die Fans. Wir wollen weitergehen, aber die Europa-League ist ein großer Sieg für alle.“

... zur Frage, ob der Gegner Rom zusätzliche Motivation gebe: „Das Halbfinale ist genug Motivation, da brauchen wir nichts extra. Das erste Spiel ist in Rom und das Rückspiel zuhause. Wir werden sehen und es wird hoffentlich besser.“

 

Granit Xhaka (Bayer 04 Leverkusen) ...

... zur Reaktion auf die schwache erste Halbzeit: „Überrascht ist vielleicht das falsche Wort, aber es ist typisch England. Sobald sie eine gute Aktion haben und dann die zweite und dritte kommt, sind die Fans sofort da. Wir haben es am Anfang gespürt. Wir haben jeden Ball nach hinten gespielt. Es war genau das, was sie wollten. Ball zum Torwart, Ball zum Innenverteidiger und Pressing. Wir haben es in der ersten Halbzeit überhaupt nicht gut gemacht. Wir müssen uns bei Matej Kovar bedanken, er hat zwei, drei Hundertprozentige rausgeholt. Wichtig ist, in so einer Phase zusammenzubleiben, das 1:0 mit in die Halbzeit zu nehmen und nach der Halbzeit so zu spielen, zeigt einmal mehr den Charakter und die Mentalität dieser Mannschaft. Trotz der ersten schlechten Halbzeit haben wir eine perfekte zweite Halbzeit gespielt. Ich kann mich nicht erinnern, ob West Ham in der zweiten Halbzeit überhaupt eine Chance hatte. Wir dominieren mit dem Ball, haben Kontrolle und haben Torchancen. Die zweite Halbzeit haben wir verdient 1:0 gewonnen, die erste Halbzeit haben wir verdient 1:0 verloren.“

... zur Chance auf das Triple: „Erstmal sind wir froh, dass wir ins Halbfinale gekommen sind. So etwas passiert nicht tagtäglich. Wir müssen sehr stolz darauf sein, was wir heute geleistet haben. Gegen eine Mannschaft wie West Ham, die in der Premier-League unfassbar stark und unangenehm zu bespielen sind. Jetzt erwartet uns Rom. Wir wissen, was letztes Jahr passiert ist, aber wir wollen genau so weitermachen. Wir wollen auswärts in Rom hoffentlich gewinnen, zumindest etwas holen und danach zuhause mit unseren Fans ins Finale einziehen.“


Jonathan Tah (Kapitän Bayer 04 Leverkusen) ...

... zur Frage, ob es harte Arbeit gewesen sei: „Absolut, vor allem in der ersten Halbzeit. Wir haben uns sehr verunsichern lassen. Wir wussten es, aber sie haben sehr gut Druck gemacht und das Stadion mitgenommen. Sie haben es geschafft, den Finger aufs Spiel zu bekommen. Damit waren wir nicht zufrieden. In der zweiten Halbzeit sind wir wirklich gut zurückgekommen. In der ersten Halbzeit haben sie uns auch Räume gegeben, aber wir haben sie nicht gefunden, da wir verunsichert waren. Das haben wir in der zweiten Halbzeit deutlich besser gemacht.“

... zur Frage, was Xabi Alonso in der Pause gesagt habe: „Das es nicht ums Resultat geht, sondern um die Art und Weise, wie wir spielen. Wir wollen niemals auf dem Platz sein und das Gefühl haben, dass wir nichtconfident genug sind, unser Spiel zu spielen. Das hat uns überhaupt nicht gefallen, da es überhaupt nicht die Art und Weise war, wie Bayer Leverkusen in dieser Saison Fußball spielt. Dementsprechend sind wir dann in die zweite Halbzeit rausgekommen.“

... zur Frage, ob die erste Halbzeit etwas mit dem ‚Meisterrausch‘ zu tun hatte: „Nein, glaube ich nicht. Alle waren sehr motiviert und fokussiert. Die Energie vorher in der Kabine war gut, da kann man nicht sagen, dass es daran gelegen hat.“

... zur Halbfinal-Revanche gegen Rom: „Ich freue mich sehr auf die Revanche und wir sind alle heiß drauf, wieder gegen sie anzutreten.“


Jürgen Klopp (Trainer FC Liverpool) ...

... zum Spiel: „Im Grunde ist es Wurscht. Es ist das passiert, was wir alle gesehen haben. Wir haben eine richtig geile erste Halbzeit gespielt und hatten einen super Start ins Spiel. Atalanta wollte es auch wissen, sie haben hoch gepresst, aber wir haben tolle Auswege und Lösungen gefunden. Es war richtig gute Power und Bereitschaft da. Die Jungs wollten es wirklich wissen, und das wollte ich sehen. Dann sind zwei Dinge passiert. Wir haben Großchancen nicht genutzt, aber insgesamt auch nicht genug Chancen kreiert, wenn man ganz ehrlich ist. Es hat ein wenig eine Halbzeit gefehlt, nicht nur die Tore, sondern auch die Chancen. Es ist ein großer Unterschied zu den zurückliegenden Spielen, die wir auch nicht gewonnen haben, aber heute haben wir gewonnen. Da hatten wir viel mehr Chancen als heute. Uns ist ein wenig das Benzin ausgegangen. Trent hat ein unfassbares Spiel gemacht in der ersten Halbzeit, aber dem wurde irgendwann der Stecker gezogen. Wir haben sehr offensiv gewechselt und hatten keine Struktur mehr. Dann muss man hoffen, dass einer über eine andere Art reinrutscht. Dann wird man es nicht mehr mit einem überlegten Spielzug schaffen. Wir haben Mitte April, die Jungs haben ein paar Kilometer auf dem Tacho und du spielst bei Atalanta. Wir haben es versucht, wir haben gewonnen und das wollten wir. Wir wollten natürlich auch durchgehen, aber Atalanta hat es verdient. Wer uns 3:0 zuhause schlägt, der hat es verdient. Wahrscheinlich ist es mal passiert, aber oft ist es nicht gewesen. Sie haben es geschafft.“

... zu den kommenden Aufgaben: „Wir sind draußen und jetzt kommt die Premier-League. Wir spielen in drei Tagen, dann spielen wir in drei Tagen und dann spielen wir drei Tage später. In diese Situation werden wir uns verbeißen. Ich habe heute eine tolle Reaktion gesehen. Wir hatten keine coole Woche. Leistungsmäßig war es nicht so schlecht, aber ergebnistechnisch war es nicht toll. Wir sind back to winning ways und jetzt werden wir Fulham einen Kampf bieten und dann Everton und dann West Ham und dann gucken wir mal, was wir dafür kriegen. Eine Woche Augen zu und durch und mal gucken, was wir rausholen können.“

... zu seiner Stimmung nach dem Spiel: „Ich bin null Komma null sauer, was auch schon mal vorkommt direkt nach dem Spiel. Das bin ich gar nicht. Ich bin eher stolz, weil die Jungs es toll gemacht haben. Es hat heute nicht gereicht, aber es lag nicht an heute. Das lag an dem, was wir letzten Donnerstag fabriziert haben. Deshalb ist die Situation so, wie sie ist.“

 

RTL-Experte Lothar Matthäus …

... zur Leverkusener Leistung: „Sie haben in der ersten Halbzeit sehr schlecht gespielt und es sich selbst schwer gemacht. Sie waren nicht im Spiel, auch gedanklich nicht, und haben das Spiel nicht angenommen. Die Auswechslung nach 20 Minuten hat gezeigt, dass auch Xabi Alonso total unzufrieden war. Es war eine Halbzeit, aus der sie für die Zukunft lernen können. In der zweiten Halbzeit haben sie das Spiel angenommen, hatten aber trotzdem ein unsauberes Passspiel, was man bei Leverkusen nicht gewohnt ist. West Ham war in der zweiten Halbzeit aufgrund des hohen Tempos ein wenig müde und Leverkusen hat den Ball besser laufen lassen. Es war ein Zitterspiel und das wichtigste unter dem Strich heißt Halbfinale.“

... zur Halbfinal-Revanche gegen Rom: „Es sind neue Spieler dabei und die Karten werden neu gemischt. Rom ist mit dem neuen Trainer nach dem Ausscheiden von Jose Mourinho stärker und stabiler geworden, auch in der Serie A. Es wird ein hartes Stück Arbeit, das wissen die Spieler und die Fans. Es ist ein Halbfinale in Europa, da treffen die besten Teams aufeinander.“

... zur frühen Auswechslung von Odilon Kossounou: „Er wurde zu Recht ausgewechselt, weil er viele Fehler gemacht hat und unsicher war. Er hat auch vor dem Gegentor schon den ein oder anderen Fehlpass gespielt. Es waren Konzentrationsmängel da. Leverkusen hat Fehler gemacht, weil sie dazu gezwungen wurden, aber ab und zu waren im Aufbauspiel auch leichtsinnige Fehler dabei. Solche Spiele gibt’s. Wichtig war, dass man in der zweiten Halbzeit Charakter gezeigt hat. Nicht nur die Ansprache von Xabi Alonso in der Halbzeit, sondern auch seine Wechsel, haben dazu beigetragen, dass sie das Spiel unter Kontrolle hatten.“

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