Sechzig dreht 0:2-Rückstand mit „brutalen Willen und brutalen Teamspirit“
Bonn, 15.01.2022
Der 1. FC Kaiserslautern steht erstmals seit über 2 Jahren wieder auf einem Aufstiegsplatz. Durch das 4:0 gegen den SV Meppen rutschen die Pfälzer auf den 2. Rang. „Der Plan ist komplett aufgegangen“, lobte Lauterns Trainer Marco Antwerpen und hob auch den Team-Spirit hervor, selbst wenn er in der Defensive Defizite sah. Ohne Mölders läuft´s beim TSV 1860 München: 0:2-Rückstand gegen den SV Wehen Wiesbaden gedreht. „Lustig, ihr mit euren Geschichten immer“, flachste Trainer Michael Köllner über die Frage, ob Sechzig als derzeit Achter noch Aufstiegsambitionen habe. Köllner zählte lieber die Tugenden auf: „Die Mannschaft hat einen brutalen Willen und brutalen Teamspirit gezeigt und das war heute der Schlüssel, dass wir mit aller Gewalt das Spiel gewinnen wollten.“ An der Tabellenspitze dreht der 1. FC Magdeburg nach einem 3:2 in Freiburg mit 11 Vorsprung auf Lautern einsam seine Kreise. Freiburgs Zweite war zumindest eine Halbzeit besser, weshalb Magdeburgs Trainer Titz erklärte: „Ja, das war schon schwierig.“ Der FCM blieb – und das ist eine große Stärke - unerschrocken: „Das zeichnet unser Team aber dann auch aus – dass sie sagen: okay, schütteln wir uns.“
Nachfolgend die wichtigsten Stimmen Tages – bei Verwendung bitte die Quelle MagentaSport benennen. Morgen geht es heiß her im Tabellenkeller: Der Tabellenachtzehnte aus Verl empfängt den 19. aus Würzburg – ab 12.45 Uhr live. Am Montag will Mannheim gegen den BVB II zurück auf einen Aufstiegsplatz – ab 18.45 Uhr live bei MagentaSport.
1. FC Kaiserslautern – SV Meppen 4:0
Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt das Spitzenspiel gegen den SV Meppen deutlich und klettert erstmals seit über 2 Jahren auf einen direkten Aufstiegsplatz. Trainer Marco Antwerpen trat ein wenig auf die Euphorie-Bremse: „Wir haben schon trotzdem noch viele Situationen zugelassen, die wir in der Vergangenheit besser verteidigt hätten… Aber das, was wir als Ziel hatten, haben wir gemacht. Der Plan ist komplett aufgegangen.“
Wie er sich die Leistungssteigerung und gute Teamchemie erklärt: „Spirit, das brauchst du nun mal in einer Mannschaft. Der ist ganz, ganz wichtig, wenn du Ziele erreichen willst.“
Hendrick Zuck erzielte seinen 1. Doppelpack in der 3. Liga und erlebte den nahezu perfekten Tag: „Ja, kann man so sagen, wenn man hier 4:0 gewinnt, wirklich gut gespielt hat. Das ist absolut in Ordnung… Hier wächst auf jeden Fall was zusammen. Das sieht man. Wir sind ein Team, aber nicht nur die Mannschaft, sondern das gesamte Umfeld. Momentan sieht das gut aus, aber wir müssen natürlich weitermachen.“
Für den SV Meppen beginnt das neue Jahr mit einem herben Dämpfer in Kaiserslautern. Das Team von Trainer Rico Schmitt rutscht nach der Niederlage raus aus den Aufstiegsrängen. Dem Trainer fehlte Folgendes: „Effektivität, Boxbesetzung. Schlussendlich auch der Biss, die Dinger dann zu verwerten… Kaiserslautern ist schlagbar, aber heute waren wir nicht gut genug, um sie zu schlagen... Wir haben jetzt eine lange Fahrt, da können wir viel nachdenken und morgen geht es weiter.“
Lauterns Geschäftsführer Thomas Hengen über den Einfluss von Corona beim Ausgang der Meisterschaft: „Man muss natürlich Glück haben, dass man nicht zu arg betroffen wird. Sicherlich haben wir auch heute nicht die Zuschauer da, die wir gerne hier hätten. Das ist auch heute wieder ein Eingriff in den Wettbewerb. Man hat unterschiedliche Voraussetzungen in unterschiedlichen Standorten.“
TSV 1860 München – SV Wehen Wiesbaden 3:2
Die Münchner Löwen drehen einen 0:2-Rückstand gegen Wiesbaden und bestätigen auch im neuen Jahr ihre gute Form. Das Team von Michael Köllner steht nun auf Platz 8, mit 4 Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. 1860-Trainer Michael Köllner, ob die Löwen jetzt ein Team für ganz oben sind: „Lustig, ihr mit euren Geschichten immer. Wichtig war, dass wir heute gewonnen haben nach dem 0:2… Die Mannschaft hat dann aber einen brutalen Willen und brutalen Teamspirit gezeigt und das war heute der Schlüssel, dass wir mit aller Gewalt das Spiel gewinnen wollten… Solche Siege geben immer einen Rückenwind und beflügeln einen. Ich hoffe, dass wir jetzt nochmal einen Schub bekommen und am Dienstag ein richtig geiles Spiel im Pokal zeigen.“
Siegtorschütze Richard Neudecker, ob das 3:2 wirklich sein Tor war, oder ob er es Stefan Lex geben würde, der seinen Freistoß mit dem Rücken abfälschte: „Ich kann mit beidem leben. Ich gönne es dem Lexi auf jeden Fall, aber ich nehme es auch gerne an. Hauptsache wir haben die 3 Punkte daheim gelassen.“ Wie weit es mit den Löwen in dieser Saison geht: „Wir wurden sehr viel niedergemacht in der Hinrunde und jetzt, wenn wir mal ein Spiel gewinnen, vom Aufstieg zu reden ist, dann wäre das schon sehr, sehr kritisch.“
Der SV Wehen Wiesbaden kann die Führung nicht über die Zeit bringen und rutscht ab auf Platz 10. Trainer Markus Kauczinski: „Natürlich nervt das. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, Sechzig aber auch. Am Ende bekommen wir 3 Gegentore durch Standards. Das ist natürlich ärgerlich… Natürlich ist das ein Rückschlag, zumindest für heute. Es sind aber noch viele Punkte zu vergeben. Es heißt jetzt, einfach wieder aufzustehen und draus zu lernen, dass man ein Spiel zu Ende spielen muss.“
1860-Geschäftsführer Günther Gorenzel vor dem Spiel, ob noch Aufstiegshoffnung vorhanden ist: „Wir gehen das jetzt von Spiel zu Spiel an. Wir haben in den letzten Wochen viel Schwung reingebracht und haben einiges verändert… Jetzt geht es darum, diesen Schwung und die neuen Dinge heute mit ins Spiel zu bringen.“ Wie sich die Team-Hierarchie mit dem Abgang von Mölders verändert hat: „Wenn eine sehr starke, dominante Persönlichkeit nicht mehr hier ist, dann ist das die Chance für viele andere Spieler, mehr Verantwortung zu übernehmen. Das erwarte ich auch… Jeder muss auf seiner Position mehr Verantwortung übernehmen und dann wird das schon passen.“
SC Freiburg II – 1. FC Magdeburg 2:3
Freiburg ist eine Halbzeit besser, spielt auch danach noch gut und verliert aufgrund der Magdeburger Abgezocktheit sowie der eigenen Überzeugung.
Freiburgs Trainer Thomas Stamm erlebte eine gemischte Gefühlswelt: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Was wir nicht gemacht haben: die Chancen zu verwerten. Dann gewinnst du heute deutlich. In der 1. Halbzeit fällt das Magdeburger Tor komplett gegen den Spielverlauf. Wir haben 3 oder 4 richtig gute Chancen, da kann es dann auch schon 3:1 oder 4:1 für uns stehen. Zu Beginn der 2. Halbzeit haben wir dann nochmal richtig gute Chancen. Ja, und dann kriegen wir die Gegentore zu einfach. Dann ist es schade, dass wir eine sehr, sehr gute Leistung nicht belohnen heute.
Magdeburgs Trainer Christian Titz gab zu – Freiburg machte es dem souveränen Tabellenführer nicht leicht: „Ja, das war schon schwierig, vor allem in der 1. Halbzeit. Freiburg hat das schon gut gemacht, wie sie uns angelaufen haben, wie sie uns unter Druck gesetzt haben. Wie sie die tiefen Bälle gespielt haben, mutig waren und sich Torchancen erspielt haben. Wir hatten in der 1. Halbzeit wirklich Glück und hätten nicht beschweren können, wenn wir ein Tor mehr bekommen.“
Titz zu den Stärken seines Teams – die eigene Überzeugung: „Das zeichnet unser Team aber dann auch aus – dass sie sagen: okay, schütteln wir uns. Jetzt hatten wir wirklich mal eine Halbzeit, die nicht so gut war gegen einen Gegner mit der Qualität. Jetzt werden wir uns aber auch wieder stärker einsetzen.“ Auch mit 11 Punkten Abstand auf den aktuellen Zweiten Lautern will Titz nicht vom Aufstieg reden: „Wir sind gut beraten, Schritt für Schritt zu denken. Und nicht schon überlegen, was am Ende der Saison sein könnte. Das vernebelt oftmals.“
Raphael Obermaier erzielte das 2:1 für Magdeburg mit einem Traumtor: „Rundum zufrieden können wir nicht sein, dafür war die 1. Halbzeit nicht gut genug von uns. Da waren wir zu statisch in der Positionierung. Zweite Halbzeit haben wir den Ball gut laufen lassen, Freiburg hatte wenig Spielanteile. Und wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht.“
VfL Osnabrück – 1. FC Saarbrücken 2:1
Der VfL Osnabrücks zittert sich gegen Saarbrücken zu einem enorm wichtigen Sieg im Kampf um den Anschluss an die Aufstiegsplätze, verkürzt den Abstand zu den Saarländern als Tabellensechster Gästen auf 2 Punkte.
Osnabrücks Daniel Scherning: „Insgesamt gab es viele Phasen, in denen wir es nicht mehr ganz so konsequent verteidigt haben, Probleme hatten… Das ist mir aber ehrlich gesagt heute auch relativ egal, weil wir sehr häufig hier auch in der Hinrunde als bessere Mannschaft enttäuscht in die Kabine gegangen. Heute haben wir es mal umgedreht und freuen uns über den Sieg.“
Der 1. FC Saarbrücken kassiert die 1. Niederlage seit 7 Spielen. Trainer Uwe Koschinat: „Das 1. Gegentor war der entscheidende Punkt, der aber auch die gesamte Situation seit Spielbeginn widerspiegelt. Ich fand uns sehr passiv in der Zweikampfführung und am Ende ist es nicht entschuldbar, dass wir eine große Überzahl im Strafraum gebildet haben und er trotzdem relativ ungehindert zum Abschluss kommt… Ich fand uns da in der Körpersprache nicht gut. So ein Spiel in Osnabrück musst du ganz anders angehen… Ab der 20. Minute fand ich uns überragend. Wir müssen eigentlich vor der Pause schon den Ausgleich machen… Leider haben wir das versäumt… Am Ende haben wir uns das echt selbst zuzuschreiben. Wir müssen das Spiel nicht unentschieden spielen, wir müssen das echt gewinnen.“
Stimmen vom Freitag: TSV Havelse – MSV Duisburg 0:1 – „Wir sind in der Bringschuld“
Ein Abstiegskick mit dem besseren Ende für den MSV Duisburg, der tatsächlich von einigen Dutzend Fans für den erste Auswärtsdreier in einsamen, eisigen Hannover-Arena gefeiert wurde. Duisburgs Kapitän Moritz Stoppelkamp und als „Kopfballungeheuer“ gefeierter Torschütze („Den treffe ich gut“) zum Siegtreffer, erklärte: „Wir wissen alle, dass wir eine ganz, ganz schwache Hinrunde gespielt haben und dass wir total in der Bringschuld sind. Es war noch nicht alles Gold, was glänzt, aber ich glaube, dass heute die Ansätze da waren. Das waren jetzt 2 sehr intensive Wochen, wir haben uns nur auf dieses Spiel fokussiert. Wir haben auch alles rausgehauen und haben uns heute auch endlich mal belohnt.“
Stoppelkamp blieb trotz seines Treffers selbstkritisch nach „nur“ 3 Treffern und 6 Vorlagen: „Ich habe dieses Jahr auch nicht meine beste Runde gespielt bislang. Das war definitiv zu wenig von mir, da bin ich selbstkritisch genug. Ich hatte ein bisschen Pech und das Spielglück hat gefehlt. Das müssen wir uns insgesamt alle erarbeiten, ich auch. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft heute so helfen konnte – mit einem Kopfball, das ist nicht alle Tage so.“
Der Link zum Spiel: www.youtube.com/watch?v=eMlxzwFzPmI
Fußball LIVE bei MagentaSport
Sonntag, 16.01.2022
Ab 12.45 Uhr: SC Verl – Würzburger Kickers
Montag, 17.01.2022
Ab 18.45 Uhr: SV Waldhof Mannheim – Borussia Dortmund II
Den aktuellen Programmüberblick gibt´s hier: www.magentasport.de/programm
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