Flensburg unterliegt deutlich – Machulla: „Eine unfassbare Enttäuschung“ - Sky Experte Kretzschmar adelt Knorr: „Den Anführer, den die Rhein-Neckar Löwen gebraucht haben“
Köln, 15.04.2023
Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie eine Stimmensammlung zum 1. Halbfinale des DHB-Pokals zwischen der SG Flensburg-Handewitt und den Rhein-Neckar Löwen (31:38).
Juri Knorr (Rhein-Neckar Löwen) ...
... zu seiner Leistung: „Jetzt ist die Form wieder da. Ich bin ehrlich: Wir haben die letzten drei, vier Wochen richtigen Mist gespielt. Wir haben uns vieles kaputt gemacht, was wir uns über die Saison aufgebaut haben. Wir wussten aber, dass wir trotzdem die Stärke haben und dieser Tag oder dieses Wochenende kommen würde. Es war eines unserer größten Ziele in dieser Saison. Wir haben den ersten Job erledigt, aber man muss ehrlich zugeben, dass bei uns sehr viele Dinge geklappt haben und wir irgendwo am Optimum gespielt haben.“
... was wieder besser funktionierte: „Die Intensität und der Glaube, eine Mannschaft wie Flensburg zu schlagen. Der Glaube an uns – den hatten wir verloren. Wir haben die letzten Wochen unsere Köpfe hängen lassen und unser Selbstvertrauen verloren. Keine Ahnung, woran das liegt, so ist es manchmal im Sport. Heute standen wir mit dem Rücken zur Wand, niemand hat mit uns gerechnet. Ich bin einfach stolz.“
... zur Negativserie in der Liga: „Man denkt darüber nach, wenn man vor der Länderspielpause auf Platz eins steht und vielleicht waren wir dafür einfach nicht bereit. Ich kann für mich sprechen, ich war es vielleicht nicht. Es hat mich alles ein bisschen überrollt und wir haben es als Mannschaft nicht geschafft, dieses Gefühl aufzufangen. Für fast jeden war es das erste Spiel in dieser unfassbaren Halle. Ich bin seit 2016 immer als Fan beim Final4 der Champions League gewesen, immer ganz oben in der letzten Reihe. Wenn man es nicht genießt, ist irgendwas falsch.“
… zum neuen Standort Köln: „Es ist das Mekka des Handballs. Seit ich ein kleiner Junge bin, bin ich beim Final4 der Champions League gewesen. Ich habe mir gedacht, dass es das Größte wäre, einmal hier spielen zu dürfen.“
Maik Machulla (Trainer SG Flensburg-Handewitt) ...
... zum Spiel: „Für uns als Mannschaft und Verein ist es eine unfassbare Enttäuschung, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten. Es hat mehrere Gründe, in erster Linie haben wir allerdings in der Abwehr über 60 Minuten keinen Zugriff gefunden. Wir kriegen 38 Tore, Juri Knorr macht, was er will. Wir kriegen nie eine Phase, wo wir auf zwei oder drei rankommen und es eng machen können. Sie spielen sehr lange sehr ruhig und klar, nutzen ihre Möglichkeiten. Wir machen im Angriff ein super Spiel. Aber Abwehr und Torwart waren nicht so gut, dass wir so ein Spiel gewinnen können. Es ist extrem bitter, aber ein verdienter Sieg.“
... warum Gottfridsson in der zweiten Hälfte nicht eingesetzt wurde: „Jim ist kein Abwehrchef. Seid ihr der Meinung, dass wir ein Riesenproblem im Angriff hatten? Mensah trifft auch wie er will, Göran Sögard macht ein überragendes Spiel. Ich finde nicht, dass wir alles auf Jim Gottfridsson konzentrieren sollten. Die Mannschaft hat jetzt 21 Spiele in Folge überragende Leistungen gebracht und wir wissen, was wir an Jim haben. Wir haben aber nicht im Angriff die Probleme.“
Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen) ...
... zum Spiel: „Wir haben uns viel vorgenommen, wollten die Wochen aus der Liga beiseiteschieben. Es hat von Anfang an gut funktioniert, wir sind gut in die Partie gekommen und haben uns von der Arena tragen lassen. Es ist bei einem Final4 immer ein mentales Spiel. Die Flensburger haben sich mit Sicherheit auch viel vorgenommen, dann stehen sie mit einem Rückstand dar und da hat der Kopf angefangen.“
... zur Negativserie in der Liga: „Wir kommen von der letzten Saison auf dem zehnten Platz der Bundesliga. Wir haben eine überragende Hinrunde und Serie bis Anfang März gespielt. Dann stehen wir auf einmal als Erster da. Dann schaut man auf die Tabelle und jeder macht sich ein paar Gedanken mehr. Daraus resultiert das Ganze. Wir haben in den entscheidenden Momenten ein wenig gezögert, haben bei unseren Abschlüssen gezögert. Daher kommen eine geringere Wurfquote und viele technische Fehler. Wir haben an unserem Spiel nichts geändert. Wir haben nun gezeigt, dass – wenn wir mit so einer Bereitschaft in der Deckung kämpfen – wir viele Bälle gewinnen können und dann rollt der Zug.“
... ob die Löwen für den Pokalsieg bereit wären: „Das werden wir morgen Abend sehen. Wie es heute aussah, war schon gut, aber hier kann alles passieren.“
Sebastian Hinze (Trainer Rhein-Neckar Löwen) ...
... zum Spiel: „Der Schlüssel war, dass wir gut ins Spiel gekommen sind und wir diese Woche es geschafft haben, mental zu sagen, dass dieses Wochenende ein Neustart für uns wird. Es ist ein neuer Wettbewerb, das ist schnell gesagt. Wir haben uns gesagt, dass wir uns das verdient haben und wir wissen, wie wir auch in den letzten Wochen gearbeitet haben. Jetzt ging es darum, das auf die Platte zu bringen. Dann gibt es kein geileres Event dafür als das Final4.“
... zur Negativserie in der Liga: „Wir haben auch vor dem Spiel in Gummersbach gesagt, dass wir die technischen Fehler vermeiden wollen. Dann machen wir elf in der ersten Halbzeit, kriegen zwölf Kontertore in der ersten Halbzeit. Dass ist das, was wir heute sehr gut gemacht haben. Es hat mir der Atmosphäre und dem besonderen Spiel zu tun. Dann kann man es verdrängen oder wir haben Macher. Wir haben viele Macher auf dem Feld gesehen.“
... zur Trainingswoche: „Vielleicht haben wir mal weniger gesprochen und mehr gemacht. Wir hatten eine gute Trainingswoche, hatten wir vorher auch. Ich habe den Jungs am Dienstag gesagt, dass es manchmal für das, was man investiert, eine verspätete Reaktion gibt. Wir haben in den Trainingswochen zuvor viel von dem gemacht, was wir auch heute gebrauchen konnten. Dann ist es wichtig, dass es passt. Dass man sagt ‚Ich glaub dem Idioten“, auch wenn es gegen Gummersbach eine scheiß erste Halbzeit war. Das haben die Jungs gemacht und wir sind alle belohnt worden.“
Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt) ...
... was die Löwen besser machten: „Im ersten Moment würde ich sagen alles. Sie waren vom ersten Moment an bereit, haben ein klares System gespielt und uns in der Abwehr ein wenig überrascht: Sie haben anders verteidigt, als wir es erwartet haben. Sie haben ihr Tempospiel wie gewohnt auf die Platte gebracht. Wir haben in allen Belangen nicht mithalten können. Auch nach der Halbzeit haben wir nicht ins Spiel gefunden.“
... zur Niederlage: „Es ist unglaublich bitter. Wenn man sieht, wie viele Flensburger mitgekommen sind und was es für ein tolles Event ist – Man ist mit großen Träumen und Erwartungen angereist, da wir es viel besser können. Jetzt ist man ziemlich am Boden.“
Alfred Gislason (Nationaltrainer) ...
... zur Leistung von Juri Knorr (in der Halbzeit): „Ich muss ehrlich sagen, dass es das erste gute Spiel von ihm seit langer Zeit ist. Man konnte ich ansehen, dass er nicht diese Spritzigkeit und Unbekümmertheit mehr hatte. Er war nicht mehr so torgefährlich in den letzten Wochen wie heute oder bei der WM. In seinem Alter ist es normal. Es ist aber schön zu sehen, dass er im Pokal-Halbfinale eine solche Leistung bringt.“
... zu den jungen Spielern im jüngsten DHB-Kader (in der Halbzeit): „Die zwei Spielen sind die letzte Chance, andere Spieler zu sehen. Ab Herbst wird es nicht mehr gehen. Es sind alles Spieler, die sehr gute Leistungen in ihren Vereinen bringen. Natürlich bringen wir auch Kastening und Klimpke – auch wenn es nicht so bombig bei ihm läuft. Er hat immer wieder sein Talent gezeigt. Diese jungen Spieler spielen sehr gut in ihren Vereinen und haben eine sehr gute Zukunft. Für mich ist es wichtig, diese Spieler zu sehen. Ich habe viel experimentiert in den Spielen gegen Dänemark, gerade im Training. Jetzt wird es eher weniger, aber diese Spieler will ich sehen“
Mikael Appelgren (Torwart Rhein-Neckar Löwen) ...
... warum er optimistisch ist (vor dem Spiel): „Weil man alles zu gewinnen hat. Wir kommen zum DHB-Pokal, es ist etwas anderes als die Bundesliga. Daher ist es für uns der Vorteil, dass wir All-In gehen können. Vom Gefühl hat uns Kraft, Energie und Fokus in den vergangenen Wochen gefehlt. Ein Wochenende wie dieses, da kann man alles geben. Daher können wir es mit breiter Brust und positiv angehen.“
... zum Ausfall von Patrick Groetzki: „Wir verteilen es auf die ganze Mannschaft. Uwe Gensheimer ist es auch gewöhnt, Kapitän zu sein. Es tut uns sehr leid, dass er nicht dabei ist. Als Leader und Spieler versuchen wir ihn so gut wie möglich zu kompensieren.“
Jim Gottfridsson (SG Flensburg-Handewitt) ...
... ob er wieder komplett fit sei (vor dem Spiel): „Das hoffe ich. Es wäre aber auch schön, wenn ich ein paar mehr Spiele in den Beinen hätte. Mit so einer Arena kommt viel Energie auf.“
... zu Juri Knorr (vor dem Spiel): „Du musst kein Handball-Experte sein, um zu wissen, dass Juri Knorr ganz viel für die Rhein-Neckar Löwen und die deutsche Nationalmannschaft bedeutet. Wenn wir ihn in Griff kriegen, haben wir eine größere Chance, zu gewinnen.“
... zu seiner Erfahrung im Pokal: „Ich habe ihnen nur aus meiner Erfahrung mitgegeben, dass sie ruhig bleiben sollen, es ist nur Handball. Es gibt andere Sachen, die viel wichtiger sind. Dass wir gemeinsam hier sind, sollten wir erstmal genießen.“
Sky Experte Pascal Hens zum Final4 in Köln: „Dass die Halle das kann und die Stimmung geil ist, wissen wir auch vom Champions-League-Final4 und der WM, die 2007 hier gespielt wurde. Keine Frage – es war eine überragende Stimmung. Dennoch war das Final4, welches wir über Jahre in Hamburg erlebt haben, auch hervorragend. Es ist komisch, einen solchen Standortwechsel zu erleben. 20.000 – überragende Stimmung und es hat sehr viel Spaß gemacht.“
Sky Experte Stefan Kretzschmar ...
... ob es die beste Leistung von Juri Knorr gewesen sei: „Auf jeden Fall im Jahr 2023. Er hat eine tolle WM gespielt, aber ein überragendes Spiel heute gemacht. Er war der Anführer, den die Rhein-Neckar Löwen brauchten. Er hat das Spiel so gespielt, wie man das Spiel spielen muss. Er hat es überragend gemacht.“
... zum Spiel: „Der Matchplan der Löwen war stärker als der von Flensburg. Dieses Überangebot von Spielern im Kader kann Flensburg nicht so händeln, auch aufgrund der jüngeren Vergangenheit und der Hinrunde. Heute waren wieder alle an Board. Das ist nicht die DNA von Flensburg. Die DNA von Flensburg ist es, sieben oder acht Spieler zu haben, die gehen, bis sie nicht mehr können. Sie hatten zu viele Optionen, was wir vor dem Spiel als Stärke ausgelegt haben. Es war am Ende ein Problem für Flensburg.“
Für Rückfragen
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Daniel Mayr (Mayr@liquimoly-hbl.de)
Mehr Informationen unter www.liquimoly-hbl.de/de
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