Herthas Plattenhardt verärgert: „Natürlich zu wenig“ - FSV-Sportdirektor Schmidt zufrieden: „Gute Ausbeute für uns“ - DAZN-Experte Lauth: „Vom Ausgleich überrascht“
Berlin/München, 16.09.2022
Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus dem Freitagsspiel 1. FSV Mainz 05 gegen Hertha BSC (1:1) am 7. Spieltag der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.
Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC) ...
... zum Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir sehr ordentlich gespielt, hätten aus der Überlegenheit noch die eine oder andere Tormöglichkeit mehr kreieren können. In der zweiten Halbzeit war es dann mehr ein Ringkampf, um ehrlich zu sein. Viele lange und zweite Bälle von Mainz, ohne dass wir jetzt viele Torchancen weggegeben haben. Wir haben uns dann mehr darauf eingelassen, mehr tief verteidigt und hinten raus dann unglücklich die Szene mit dem 1:1. Das, was wir in der ersten Halbzeit phasenweise sehr gut gemacht haben, haben wir in der zweiten vernachlässigt. Wir hatten nicht mehr diese Aktivität, diesen ständigen Druck auf den Ball. Hinten raus ist es bitter und ärgerlich, dass wir das Spiel nicht gezogen haben.“
... zur Frage, wie es sich angefühlt hat zum Mainzer Stadion zu fahren (vor dem Spiel): „Es war ein besonderes Gefühl, wieder viele alte Gesichter zu sehen. Ich freue mich darauf und dennoch gilt es den Fokus auf das heutige Spiel zu legen.“
... zu Marco Richter (vor dem Spiel): „Er macht es herausragend gut als Wechselspieler und war mit seiner Krankheit länger draußen – das dürfen wir nicht vergessen. Die Länderspielpause wird ihm guttun, um nochmal weiter Rhythmus zu bekommen. Wir wissen, mit der Qualität auch sehr gut von der Bank wechseln zu können.“
Marvin Plattenhardt (Kapitän Hertha BSC) ...
... zum Spiel: „Es ist wieder bitter für uns. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht den Zugriff gehabt, wie in der ersten Halbzeit. Wir hatten sehr viele Ballverluste im Spiel nach vorne und die Mainzer haben dann Druck aufgebaut. Das wussten wir und letztendlich konnten wir den Gegentreffer dann nicht verteidigen. Auf jeden Fall zwei verlorene Punkte. “
... zur Punkteausbeute: „Es ist natürlich zu wenig. Wenn wir überlegen, wir haben heute zwei Punkte liegen lassen, letzte Woche hättest du noch den Elfmeter bekommen müssen, da holst du dann auch evtl. drei Punkte. Ich glaube, das sind so Kleinigkeiten, die momentan gegen uns laufen. Trotzdem müssen wir positiv nach vorne schauen – hilft alles nichts.“
... zum möglichen Platzverweis gegen ihn: „Mir ist der Ball vorher etwas versprungen und ich versuche dann noch zum Ball hinzugehen. Ich hatte keine Absicht den Spieler zu verletzen. Ich glaube, dass ich auch nicht in der Bundesliga für grobe Fouls bekannt bin, von daher tut es mir nochmal leid.“
Jean-Paul Boetius (Hertha BSC) ...
... zum Spiel: „Wir haben in der zweiten Halbzeit Mainz Spiel einfach mitgespielt. Wir haben nur lange Bälle gespielt, auf den zweiten Ball gewartet und den Ball in die Spitze gespielt. Man weiß, dass es gegen Mainz immer so ist. Am Ende war man so nah dran, da muss man eigentlich nochmal richtig in die Zweikämpfe reingehen damit sie den zweiten Ball nicht nochmal reinschießen. Unglücklich - dass sie das 1:1 heute wie einen Sieg feiern, sagt eigentlich alles.“
... zur Veränderung in der zweiten Halbzeit: „Vielleicht werden wir etwas nervös. Ich kann natürlich nicht für andere Spieler reden, aber manchmal müssen wir einfach die Ruhe behalten. Wenn du den Ball hast, nicht wieder lang nach vorne spielen, damit sie ein bisschen nervös werden. Das war einfach unser Fehler. Hätten wir das richtig gemacht, wären wir wahrscheinlich mit 3 Punkten nach Hause gefahren.“
Bo Svensson (Trainer 1. FSV Mainz 05) ...
... zum Kontakt mit Sandro Schwarz im Vorfeld des Spiels (vor dem Spiel): „Sandro hat mir einmal geschrieben und ich habe ihm einmal geantwortet. Was da drin stand verrate ich nicht, aber das beschreibt das Verhältnis ganz gut zwischen uns beiden. Wir sind sehr ehrgeizig aber haben auch großen Respekt voreinander.“
... zum Grund für das Fehlen von Delano Burgzorg (vor dem Spiel): „Disziplinarische Gründe. Die bleiben intern.“
... zu den Schiedsrichterleistungen der vergangenen Wochen (vor dem Spiel): „In der Mannschaft ist es kein Thema, aber in der Fußballwelt schon – so soll es auch sein. Es ist in einigen Aspekten des Spiels auch teilweise schwer für die Schiedsrichter, die richtige Entscheidung zu treffen, weil die Beschreibung, zum Beispiel was Handspiel angeht, nicht ganz klar ist. Wir denken, dass es immer objektive Wahrheiten gibt, aber die Wahrheit ist auch, dass Menschen dahinter sitzen und auf ihrer Wahrnehmung der Situation Entscheidungen treffen. Teilweise ist es ein bisschen frustrierend, aber auch keine leichte Aufgabe für die Schiedsrichtern.“
Martin Schmidt (Sportdirektor 1. FSV Mainz 05) ...
... zum Spiel: „Ich würde sagen auf die zweite Halbzeit der zweiten Halbzeit können wir stolz sein. Lange Zeit war es zu wenig. Wir hatten Probleme mit der Aggressivität des Gegners. Somit waren wir in den Zweikämpfen häufig zu spät und zweite Bälle landeten immer beim Gegner. So hatten wir dann auch mit Ball nicht unsere Möglichkeiten. Wir haben zu oft unkontrolliert nach vorne in die Spitze gespielt und hatten über lange Zeit keinen Zugriff zum Spiel. “
... zur Heimschwäche: „Schwer zu sagen woran es liegt, so wie es letztes Jahr nicht einfach zu erklären war warum es auswärts nicht lief. Ich glaube das hat viel mit der Herangehensweise des Gegners zu tun. Die wissen mittlerweile wenn es nach Mainz geht, was sie erwartet und suchen die Körperlichkeit und Aggressivität – mit der kamen wir über weite Strecken des Spiels nicht klar.“
... zum Saisonstart: „Wir haben gezeigt, dass wir auch zuhause solide sein können. Auch dieser Punkt hier daheim nach der Niederlage gegen Leverkusen ist sehr wichtig, um reinzukommen. Elf Punkte, sieben Spiele – das ist eine gute Ausbeute und immer noch gut für uns, obwohl wir die letzten zwei Spiele inhaltlich nicht ganz zufrieden sind.“
Karim Onisiwo (1. FSV Mainz 05) …
... zum Spiel: „Wir haben uns eigentlich was ganz anderes wieder vorgenommen, haben im Stadion hier noch keine gute Leistung gebracht. Letztes Jahr waren wir heimstark, heute haben wir den Fans nicht zeigen können, was wir auf den Platz bringen wollten. In der zweiten Halbzeit haben wir schon ein anderes Gesicht gezeigt, aber ein, zwei Torschüsse sind viel zu wenig im eigenen Stadion. Es hat sich ein bisschen so wie ein Krampf angefühlt heute.“
… zum möglichen Foulelfmeter an ihm: „Er steigt mir auf den Fuß, da kann ich mich schon fallen lassen, weil dafür hat es auch schon Elfmeter in der Bundesliga gegeben – für mich heute nicht. Was soll ich sagen?“
Dominik Kohr (1. FSV Mainz 05) …
… zur Frage was ihm an seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit gefallen habe: „Die Leidenschaft und die kämpferische Einstellung von unserer Mannschaft waren einfach top. Das wir bis zum Schluss dran geglaubt haben und in der zweiten Halbzeit auch kaum was zugelassen haben und auch belohnt worden sind.“
Dr. Jochen Drees (Fachlicher Leiter Projekt „Videoassistent“ beim DFB) ...
... zum persönlichen Empfinden von Fehlentscheidungen: „Man ärgert sich in erster Linie über die Entscheidungen, die getroffen werden, weil der Anspruch natürlich für uns sin muss, dass wir die Entscheidung auf dem Feld richtig treffen. Wenn wir dann so eine Ansammlung an Fehlentscheidungen an einem Wochenende erleben, ärgert das einen, weil wir eigentlich viel Zeit und Mühe investieren in die Aus- und Weiterbildung. Natürlich sind die Szenen nicht einfach zu beurteilen.“
... zum Handspiel in Berlin letzte Woche (vor dem Spiel): „Eine Szene, die mir nicht mehr, aber sehr lange schlaflose Nächte bereitet hat, weil wir sehr intensiv drüber diskutiert haben, wie wir die Situation werten wollen. Argumente, die wir hin und her drehen konnten. Der erste Eindruck bei uns war, dass es eher ein strafbares Handspiel als keins. Es ist so klar strafbar, dass wir auch entsprechend intervenieren müssen und diese Situation korrigieren müssen. Das hat uns Zeit und auch einen intensiven Austausch mit den betreffenden Vereinen gekostet. Wir haben mit ihnen im Nachgang gesprochen und sie gefragt, wie sie die Szene sehen. Wir müssen ehrlicherweise zugeben, dass sehr viele der Fußballer und Trainer gesagt haben, dass es für sie ein klarer Strafstoß ist. Dass wir noch einmal hingegangen sind und gefragt haben, ob es wirklich richtig ist, dass wir das auf so einer Ermessensebene lassen. Im Zuge dieser noch einmal neuen Diskussion haben wir dann gesagt, wir müssen es im Sinne des Fußballs eher so entscheiden, dass es ein Handspiel und ein Strafstoß ist. “
… auf die Frage, ob ein eindeutig verhindertes Tor eine Rolle spielt (vor dem Spiel) : „Nein. Regeltechnisch spielt es keine Rolle, ob der Spieler ein Tor verhindert oder einen schnellen Angriff unterbricht. Es steht im Regeltext immer noch die Absicht im Vordergrund. Danach gilt es zu bewerten. Es spielt aber so eine Färbung rein, dass man sagt ohne dieses Handspiel wäre der Ball klar ins Tor gegangen, aber in der regeltechnischen Auslegung darf es eigentlich keine Rolle spielen.
… zum möglichen Foulelfmeter an Karim Onisiwo: „Wir können jetzt ganz lange suchen, ich habe zwei andere Einstellungen gesehen, wo man sieht, dass es ein normaler Zweikampf ist. Es gibt eine Berührung, die aus meiner Sicht aber auch nicht ursächlich dafür ist, dass der Mainzer Stürmer nach vorne fällt. Das wäre ein Sezieren einer Situation, das wir jetzt hier vornehmen würden. Es ist aus meiner Sicht ein normaler Zweikampf und kein ursächlicher Tritt beziehungsweise Treffer, der dann zum Strafstoß hätte führen müssen.“
DAZN-Experte Benny Lauth …
… zum Spiel: „So wirklich gerechnet hat hier keiner mehr damit, dass hier wirklich noch der Ausgleich fällt. Martin Schmidt hat schon gesagt , dass die richtige Spielidee nach vorne nicht hat erkennen können. Deswegen war es dann schon überraschend, dass die Mainzer nach dem 0:1 überhaupt nochmal zum Ausgleich kamen.“
… über Hertha BSC (vor dem Spiel): „Sie haben mit Sicherheit weniger Punkte als es die Leistung eigentlich gezeigt hat – das fehlt ihnen. Es ist sicherlich viel Positives, aber Punkte sind es gerade zu wenig.“
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