Tim Walter: „Haben klare Regeln“ - Torsten Lieberknecht: „Glaube und Willenskraft“ - Daniel Heuer Fernandes (Torhüter HSV): „Müssen es über die Bühne bringen“ - Mathias Honsak (SV Darmstadt 98): „Den muss ich machen“ - Martin Harnik (SPORT1 Experte) lobt Darmstadt: „Das aktivere Team“
Ismaning, 25.02.2023
Tim Walter, Trainer vom Hamburger SV, hat sich nach dem 1:1 im Topspiel des 22. Spieltags am Samstagabend gegen den SV Darmstadt über den späten Ausgleichstreffer geärgert, auch wenn dieser laut ihm „leistungsgerecht“ gewesen sei. Auch sein Torhüter Daniel Heuer Fernandes war mit der Leistung nicht zufrieden und bemängelte, dass man den Sieg „nicht über die Bühne gebracht hat.“ Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht lobte seine Mannschaft nach der erfolgreichen Verteidigung des Vier-Punkte-Vorsprungs gegenüber dem HSV für deren „Glaube und Willenskraft“.
Die wichtigsten Aussagen anbei:
Filip Stojilkovic, Torschütze SV Darmstadt 98:
... zum Spiel: „Der Ausgleich war verdient. Es wäre mehr für uns drin gewesen, aber wir sind mit dem Punkt zufrieden. Wir gehen jetzt weiter und spielen von Woche zu Woche.“
... zur Darmstädter Stärke: „Wir sind eine sehr starke Mannschaft und eine gute Truppe. Wir sind zielstrebig und uns kann nichts den Weg versperren. Wir sind kompakt und agieren als Mannschaft.“
... zu Torsten Lieberknecht: „Er hat einen guten Riecher.“
Mathias Honsak, SV Darmstadt 98:
... zum Spiel: „Die Fans haben recht, uns schlägt keiner. Es war ein intensives Spiel. Hamburg führt mit einer Chance, aber wir waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Wir wussten, dass das Spiel 90 Minuten geht und wir haben nicht die Köpfe hängen lassen. Das zeigt die Moral der Mannschaft. Das macht uns gerade aus.“
... zu seiner Großchance: „Es war ein super Querpass von Phillip Tietz. Der Verteidiger grätscht daneben und ich spekuliere darauf, dass der Ball durchrutscht. Ich komme dann hin und ich weiß selbst, dass ich den machen muss. Ich werde den Kopf nicht hängen lassen und schaue, dass ich den Ball dann nächste Woche wieder reinmache.“
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98:
... zum Spiel: „Ich bin ein wenig enttäuscht. Wenn wir hier heute als Verlierer vom Platz gehen, wäre das extrem unverdient gewesen. Wir haben 90 Minuten Vollgas gegeben, hatten mehr Ballbesitz und sind sehr mutig angelaufen. Das haben wir trotz des schlechten Starts gemacht. Wir waren schon vor dem 1:0 drin, dann macht der HSV aber mit der ersten Aktion das Tor. Wir mussten uns dann kurz schütteln. Wir mussten zurückkommen und wir können das. Es war viel Glaube und Willenskraft.“
... zum Treffer von Filip Stojilkovic: „Das hat er überragend gemacht. Es hat sich in den letzten Wochen angedeutet. Er ist von der Mannschaft sensationell aufgenommen wurden. Er hatte gestern ein super Abschlusstraining und deswegen haben wir uns heute für ihn entschieden. Das ist ein unglaubliches Tor.“
... zur Bedeutung des Remis: „Wir reden davon, dass der HSV unsere Konkurrenz ist, das ist eigentlich Wahnsinn. Wir wollen die Spiele zuhause nicht verlieren und dann nehmen wir den Punkt mit. Den haben wir uns mehr als verdient.“
... zum Kader (vor dem Spiel): „Wir sind eine Truppe, die in einem Spiel auch mit Rückschlägen umgehen kann. Wir haben in dieser Saison schon alle Facetten abgerufen und sind unbeirrbar in dem, was wir tun. Es hängt vieles damit zusammen, wie wir eine Saison vorbereiten und wie unsere Trainingswochen sind. Bei uns sind es Nuancen, ob der eine oder der andere spielt. Jeder Spieler ist sofort bereit in die Bresche zu springen.“
Tobias Kempe, SV Darmstadt 98:
... zu seiner Verletzung (vor dem Spiel): „Eine Verletzung ist immer bitter. Gerade jetzt vor den wichtigen Spielen gegen den HSV und Heidenheim. Das tut doppelt weh. Wenn man nicht auf dem Platz steht und nur zugucken kann, wie die Jungs um den Ball kämpfen tut es besonders weh. Ich sitze auf der Tribüne und feuere meine Jungs an.“
Ransford Königsdörffer, Torschütze Hamburger SV:
... zum Spiel: „Jeder in der Mannschaft bereitet sich so vor, als würde er Stammspieler sein. Deshalb macht es für mich keinen Unterschied, ob ich von Anfang an spiele, oder hinterher reinkomme. Wir sind top reingestartet, aber danach war es ein komisches Spiel.“
... zu seinem Startelfeinsatz: „Bakery Jatta ist zu spät zu einem Meeting gekommen. Das darf man nicht und sollte man nicht machen. Dadurch durfte ich dann heute von Anfang an spielen.“
... zur Frage, ob der HSV aufsteigen wird: „Wir werden es am Ende sehen. Wir sind eine starke Truppe und haben in der Rückrunde noch kein Spiel verloren. Ich hoffe, dass das so bleibt, und dann schaffen wir hoffentlich den Aufstieg.“
Daniel Heuer Fernandes, Torhüter Hamburger SV:
... zum Spiel: „Die frühe Führung hat uns gutgetan. Es ist immer gut, so ins Spiel zu kommen, aber trotzdem haben wir es in unseren Abläufen nicht gut gemacht. Darmstadt war aggressiv und wir haben in der Vorwärtsbewegung häufig den Ball verloren. Dadurch sind wir nicht in unser Spiel gekommen. Mit der Leistung können wir leider nicht zufrieden sein. Wenn du so lange 1:0 führst und kein so gutes Spiel machst, musst du zusehen, dass man es irgendwie über die Bühne bekommt. Das haben wir nicht geschafft und deshalb ärgern wir uns heute.“
... zum Gegentreffer: „Wir müssen aggressiver sein und dürfen nicht zulassen, dass der Gegner sich dreht. Dann kommt es erst gar nicht in dieses Laufduell. Es ist dann schwer zu verteidigen. Der Stürmer hat sehr viel Speed und dann ist es Pech, dass der Ball reingeht.“
... zu Bakery Jatta: „Er kam heute beim Meeting zu spät. Da gibt es Regeln und das hat er selbst auch verstanden. Dann passiert das, was heute passiert ist.“
Tim Walter, Trainer Hamburger SV:
... zum Spiel: „Wenn man so lange führt, ist es natürlich nicht so schön, aber letztendlich ist es auch leistungsgerecht. Das Tor müssen wir besser verteidigen, das war ein Fehler unsererseits. Dann wäre heute nichts mehr angebrannt. Das haben wir leider nicht geschafft und deswegen geben wir uns zufrieden mit dem Punkt. Glücklich sind wir darüber aber trotzdem nicht.“
... zum Spiel mit dem Ball: „Letzte Woche hatten wir schon sehr wenig Bewegung ohne Ball, wenn wir dann nicht in unsere Freilaufbewegungen kommen, laden wir den Gegner dazu ein, Druck zu machen. Das ist schwierig zu verteidigen und viel Stress, da du nie zur Ruhe kommst. Das ist nicht unser Spiel, aber wir haben uns darauf eingelassen und deshalb sind wir nicht so gut reingekommen.“
... zum Treffer von Ransford Königsdörffer: „Wenn der eine zu spät kommt, ist es des einen Freude und des anderen Leid. Ich freue mich sehr Ransford, aber es ist trotzdem nicht gut, wenn Bakery zu spät kommt, denn da hat er seine Mannschaft im Stich gelassen. Wir machen da kein Fass auf, aber wir haben unsere klaren Regeln, und das bleibt auch so.“
Jonas Boldt, Vorstand Hamburger SV:
... zur Offerte von Klaus-Michael Kühne (vor dem Spiel): „So etwas wird natürlich immer sehr populistisch diskutiert. Wir stehen immer wieder im Austausch. Er hat uns im Winter sehr uneigennützig geholfen, als es darum ging, das Stadion zu modernisieren. Es war nicht eigennützig, wie es in den Medien teilweise kursiert. Wenn wir auf dieser Basis weiter Gespräche führen können, und davon gehe ich aus, kann ich mir vorstellen, dass wir zueinander finden.“
Martin Harnik, SPORT1 Experte:
... zum Spiel: „Darmstadt war dem Sieg über 90 Minuten näher als der HSV. Hamburg hatte in der zweiten Halbzeit ein paar Kontermöglichkeiten, die vielleicht zum Tor hätten führen können, aber über 90 Minuten war Darmstadt das aktivere Team. Sie haben es geschafft, das Aufbauspiel der Hamburger zu zerstören.“
... zur Leistung des HSV: „Man hat es heute nicht geschafft, sein Aufbauspiel so durchzuziehen, wie man es zuletzt gemacht hat. Das lag natürlich an einem sehr starken und sehr aktiven Gegner, aber mir hat über weite Strecken die Bewegung ohne Ball und das mutig sein gefehlt. Deswegen war die Identität der Hamburger heute von einem starken Gegner unterbunden.“
... zum Ausgleichstreffer: „Darmstadt macht es schnell und Marvin Mehlem erkennt die Eins-gegen-Eins-Situation. Jonas David darf Filip Stojilkovic nicht aufdrehen lassen und der macht mit aller Willenskraft den Ausgleich. Es war ein überragendes Tor und der verdiente Ausgleich.“
... zur Frage, ob Darmstadt aufsteigen wird (vor dem Spiel): „Sie sind absolut auf Aufstiegskurs. Sie wissen, dass sie die Gejagten sind, und das macht etwas mit einer Mannschaft. Genau diese Phasen müssen sie überstehen, um am Ende dann oben stehen zu können.“
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