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Daniel Scherning auf SPORT1: „Tolle Teamleistung auf den Platz geknallt“

Timo Schulz (Trainer FC St. Pauli) nach Niederlage: „Müssen wir uns selber ankreiden" - Janni Serra (Arminia Bielefeld) zum Sieg: „Waren wir den Fans schuldig" - Daniel Scherning (Trainer Arminia Bielefeld) zur Leistung: „War eine tolle zweite Halbzeit“

Ismaning, 22.10.2022

Nach dem Befreiungsschlag im Topspiel am Samstagabend auf SPORT1 hat Arminia-Coach Daniel Scherning die Teamleistung in den Vordergrund gestellt und gemahnt, dass sie die Leistung auch bestätigen müssen: „Haben trotzdem erst elf Punkte.“ Dazu hat St. Paulis Trainer Timo Schulz sich über die zweite Halbzeit geärgert, die nicht nach seinen Vorstellungen lief.

Die wichtigsten Aussagen anbei.


Timo Schulz, Trainer FC St. Pauli:

… zum Spiel: „Wenn wir in der ersten Halbzeit eine unserer Chancen nutzen, gehen wir mit einer Führung in die Halbzeit und dann würde das hier ein bisschen anders aussehen. Hinten raus sind die Bielefelder immer druckvoller geworden, wir hatten nicht mehr so viel Ballkontrolle und so kam Bielefeld zu einige Chancen und haben leider eine genutzt. Am Ende fehlten uns die Körner, um zurückzukommen.“

… zur zweiten Halbzeit: „Unser Hauptproblem war, dass wir die Bälle zu schnell verloren haben. Wenn wir im eigenen Ballbesitz ein bisschen hätten durchpusten können, hätten wir die Bielefelder laufen lassen können.“

… zur Nachwirkung vom Pokalspiel: „Ich suche hier nicht nach Ausreden vom Mittwoch. Man hat es am Ende aber gesehen, als sie nochmal anziehen wollten. Der letzte Tick Frische und Energie, um sich noch mal im eins gegen eins durchzusetzen, hat gefehlt.“

… zur Entstehung vom ersten Gegentor: „Tore entstehen aus Fehlern, das gehört dazu. Der Ballverlust ist in der gegnerischen Hälfte und wir sind nicht in Unterzahl, das können wir besser klären. Janni Serra hatte einen guten Laufweg und einen schönen Abschluss, das war ein schönes Tor.“

… zur Entwicklungskurve: „Wir schauen von Spiel zu Spiel. Wir waren auch heute wieder gut drin im Spiel und müssen uns die Niederlage am Ende selber ankreiden. Jetzt gilt es zwei Tage die Akkus wieder aufzuladen. Wir haben noch wichtige Spiele bis zum Winter, in denen wir punkten wollen und müssen. Die zweite Halbzeit werden wir analysieren.“

... zum Pokalspiel inklusive Verlängerung (vor dem Spiel): „Das sind Ausnahmesituationen für die Spieler. Die reißen teilweise 18 Kilometer ab, aber die Jungs haben heute Abend wieder Bock, das sollte eigentlich kein Problem sein.“

... zu seinem System (vor dem Spiel): „Ich glaube Systeme und Formationen sind im heutigen Fußball nicht mehr so wichtig. Das Entscheidende ist es die Räume und die Dynamik des Spiels zu erkennen. Ehrlich gesagt lege ich da auch nicht mehr so viel Wert drauf.“

... zur Auswärtsschwäche (vor dem Spiel): „Wenn wir uns das erklären könnten, würden wir das abstellen. Wir spielen auch auswärts teilweise richtig gut, aber lassen uns durch den ein oder anderen Rückschlag zu leicht aus dem Konzept bringen, das ist vielleicht ein Ansatz.“


Daniel Scherning, Trainer Arminia Bielefeld:

… zur Erleichterung nach dem Sieg: „Die ist sehr groß, das hat was freigesetzt. Wir haben lange nicht zu Null gespielt. Wir sind nach der Pokalniederlage wieder aufgestanden und haben ein wichtiges Spiel gewonnen. Das ist die Basis und der Maßstab, das war eine tolle zweite Halbzeit.“

… zur Wende: „Man muss die Mannschaft in den Vordergrund stellen. Das war von der ersten Minute an eine sehr gute Teamleistung. Im ersten Durchgang hatten wir noch einige Probleme, weil St. Pauli sehr stark im Ballbesitz ist und über das Zentrum das Spiel verlagert hat. Im zweiten Durchgang haben wir es geschafft, intensiver Fußball zu spielen, viel anzulaufen und haben aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient gewonnen.“

… zum eingewechselten Matchwinner Serra: „Ich bin stolz auf den Jungen, weil er sich für gute letzte Wochen belohnt hat. Er wird hier sehr kritisch gesehen, was ich nicht immer ganz so nachvollziehen kann.“

… zur Situation: „Es ist totale Erleichterung da, aber wir haben trotzdem erst elf Punkte. Wir haben jetzt das dritte Heimspiel unter meiner Regie gewonnen und haben eine tolle Teamleistung auf den Platz geknallt. Das müssen wir aber jetzt bestätigen.“

... zum Pokalspiel in Stuttgart (vor dem Spiel): „Wir haben vom Ergebnis her auf die Fresse bekommen und nach dem Spiel zurecht auch verbal. Wir haben unsere Meinung zu dem Spiel klar mit der Mannschaft besprochen. Es ist aber trotzdem wichtig den Turnaround zu kriegen und sich auf das nächste Spiel einzustellen.“


Janni Serra, Arminia Bielefeld:

… zum Jubel mit den Fans: „Das ist wunderschön. Das waren wir ihnen nach den letzten Wochen schuldig. Über 90 Minuten hat die Mannschaft alles reingehauen. Die, die reinkamen haben einen guten Job gemacht. Das war super Arbeit vom ganzen Team heute.“

… zur Halbzeitansprache: „Ich war draußen auf dem Platz zum Aufwärmen, aber er hat uns schon vor dem Spiel gesagt, dass Fußball zweitrangig ist und wir über dem Kampf und die Leidenschaft in das Spiel kommen wollen. Die Fans waren, trotz des Debakels am Mittwoch, auf unserer Seite. Wir haben aber erst elf Punkte und wissen, dass wir weitermachen müssen.“

… zu seinen Treffern: „Die Tore fielen zum richtigen Zeitpunkt, da sind alle durchgedreht, das war geil. Im nächsten Spiel gegen Fürth müssen wir aber weiter liefern, sonst bringt uns das Spiel heute gar nichts.“


Frederik Jäkel, Arminia Bielefeld:

… zu seinem Ausfall (vor dem Spiel)„Durch meine Gehirnerschütterung habe ich jetzt zwei Spiele verpasst. Das ist sehr bitter, ich möchte der Mannschaft helfen.“

… zum Pokalspiel in Stuttgart (vor dem Spiel)„Erstmal müssen wir uns bei unseren Fans für diese Leistung entschuldigen. Sie investieren Zeit und Geld, um uns am Mittwochabend zu unterstützen und wir zeigen dann so eine Leistung. Ich finde wir sollten uns nicht so viel über die Dinge unterhalten, die nicht so gut laufen, sondern viel mehr schauen, wie wir das verbessern können. Jeder einzelne muss sich reinhauen und an sein Limit gehen und dann denke ich, dass wir die Wende schaffen werden.“

… zum Publikum (vor dem Spiel)„Die Energie der Fans ist brutal, das wollen wir auf den Platz übertragen und die drei Punkte einfahren.“

… zu seiner Rückkehr (vor dem Spiel)„Ich hoffe ich bin so schnell wie möglich wieder dabei. Wir schauen von Tag zu Tag wie die Symptome nach dem Training aussehen. Hoffentlich bin ich nächste Woche gegen Fürth wieder dabei.“


Andreas Bornemann, Geschäftsleiter Sport FC St. Pauli: 

... zur Frage, ob der Aufstieg noch in den Köpfen steckt (vor dem Spiel): „Nein, das Thema ist abgehakt, wir beschäftigen uns in dieser Saison mit anderen Dingen. Das ist aus den ersten Spielen und den Abständen ersichtlich. Wir möchten jetzt erst einmal wieder Punkte sammeln und dann sehen wir weiter.“

... zum Pokalspiel in Freiburg (vor dem Spiel): „Das hat ordentlich Körner gekostet und die Mannschaft hat auch in der Verlängerung viel investiert und eigentlich ein tolles Spiel gemacht. Nach dem Derby kann sich die Mannschaft mit ihrer Art zu spielen und der neuen Systematik bestätigt fühlen.“

... zur Wirkung vom Derbysieg (vor dem Spiel): „Ich habe die Mannschaft immer gut wahrgenommen, wir wurden ja auch nicht vorgeführt oder abgeschossen. Es gab viele Unentschieden und enge Spiele, die wir nicht auf unsere Seite ziehen konnten. Das macht sich dann in der Tabelle bemerkbar. Die Mannschaft war aber immer zusammen, es gab keine Tendenz, dass sie auseinanderfällt. Es gab ein bisschen Aufregung, als der Präsident unzufrieden war, aber das ist wieder abgekühlt.“

... zu Marcel Hartel (vor dem Spiel): „Er ist ein überragender Fußballer. Wir möchten gerne viele Jungs haben, die gerne Fußball spielen und in die Kombinationen gehen. Er rattert jedes Spiel ein unglaubliches läuferisches Volumen.“

... zur Auswärtsschwäche (vor dem Spiel): „Das ist natürlich brutal, aber ich glaube das ist ein St. Pauli Ding, schön über viele Jahre. Wir haben jedes Spiel eine unglaubliche Unterstützung und probieren viel. Manchmal braucht man diesen einen Sieg, dann können wir vielleicht eine neue Serie starten.“


Martin Harnik, SPORT1 Experte:

… zum Spiel: „In der ersten Halbzeit hat Bielefeld sich hinten reindrücken lassen und viele lange Bälle gespielt, was mit Fabian Klos sicherlich auch ein bewusstes Mittel war. In der zweiten Halbzeit haben sie ein anderes Gesicht gezeigt und viel selbstbewusster und ballsicherer gespielt. Sie haben sich gezeigt und im richtigen Moment Janni Serra eingewechselt, der ein etwas spielerischer Stürmer ist. Meiner Meinung nach haben sie verdient gewonnen.“

… zu Fabian Klos: „Er identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem Verein und der Stadt. Das merkt man mit jeder Aktion auf dem Platz und auch außerhalb des Feldes. Er hat gemerkt, dass hier was geht, dass ein Sieg in der Luft liegt, und den hat er von seinen Jungs auch eingefordert.“

... zum Ausscheiden beider Mannschaften aus dem DFB-Pokal (vor dem Spiel): „St. Pauli hat sich gegen formstarke Freiburger super verkauft, Bielefeld ist in Stuttgart sang- und klanglos untergegangen. Das steckt definitiv in den Knochen und Köpfen.“

... zur Situation von Bielefeld (vor dem Spiel): „Sie müssen sich an alles klammern, dass sie greifen können. Es ist positiv, dass ein paar Jungs zurückkommen, die diesen Negativtrend nur als Zuschauer miterlebt haben. Es haben aber alle diese Verunsicherung in den Köpfen und die wiegt im Profifußball schwer.“

... zur Situation von St. Pauli (vor dem Spiel): „Sie sind Derbysieger und haben sich unter der Woche im Pokal teuer verkauft, das sind zwei positive Erlebnisse. Trotzdem laufen sie den Ansprüchen hinterher und haben eine riesige Auswärtsschwäche, die sie heute endlich aufhübschen möchte.“

... zu Marcel Hartel (vor dem Spiel): „Hartel ist ein überdurchschnittlicher Zweitligaspieler, er ist super im Mittelfeld. Er schafft es immer wieder seine Mitspieler in Szene zu setzen, reißt aber auch viele Räume auf, weil er im Dribbling so stark ist. In der Offensive kreiert er viele Möglichkeiten, indem er ein, zwei Spieler stehen lässt. Das Einzige, was ihm fehlt ist die Torgefährlichkeit.“

... zur Stimmung (vor dem Spiel): „Natürlich wollen sie ihre Mannschaft unterstützen und pushen, aber man merkt auch, dass die Situation angespannt ist. Das kann leider auch schnell kippen.“

... zum verpufften Trainereffekt (vor dem Spiel): „Ich sehe die tägliche Arbeit nicht und wie die Spieler die Trainingsinhalte im Spiel umsetzen. Das Wissen die Verantwortlichen schon gut einzuordnen und zu beurteilen. So wie ich Fabian Klos letzte Woche verstanden habe, liegt es nicht am Trainer.“

… zur Rückkehr von Fabian Klos (vor dem Spiel)„Er ist in der Kabine und auf dem Platz als Kommunikationsfigur wichtig. Er muss seine Erfahrung zeigen, präsent sein und die Bälle fordern.“

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