-, 26.05.2021
• Kiel verdaut bitteres Saisonende• Werner lobt: "Jungs haben das vom Kopf sehr gut gemacht"
• FC-Kapitän Hector frustriert: "Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen"
• DAZN-Experte Gunesch zum Tor: "Ein Ablauf, der dich als Trainer unheimlich ärgert"
Berlin/München, 26. Mai - Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen der Partie 1. FC Köln gegen Holstein Kiel (0:1) - das Hinspiel zur Relegation der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.
Friedhelm Funkel (Trainer 1. FC Köln) ...
... zum Spiel: "Wir haben einmal bei einer Standardsituation nicht aufgepasst. Wir haben vor genau dieser Situation gewarnt, da haben wir nicht aufgepasst. Bis dahin hat Holstein Kiel keine einzige Möglichkeit gehabt. Wir haben einfach aus unserem vielen Ballbesitz keine Torchancen herausgespielt, weil der Gegner auch sehr kompakt gestanden hat und wir den Ball leichtfertig abgegeben haben. Es ist jetzt Halbzeit und Kiel führt mit 1:0. Von daher ist überhaupt nichts entschieden und ich habe vorher bereits gesagt, dass die Entscheidung in Kiel fallen wird und so wird es sein."
... zur Frage, ob seine Mannschaft beim Gegentor vom frisch eingewechselten Lorenz überrascht wurde: "Nein, der Ball wurde von Lee reingeköpft und davor haben wir gewarnt. Der Lee wurde ja nicht eingewechselt. Jonas Hector war auch dran, also mit der Einwechslung hatte das nichts zu tun. Er hatte einen Gegenspieler und sich körperlich durchgesetzt. Das kann immer passieren, der Ball quer allerdings nicht."
... zum Rückspiel: "Wir wollen Kiel im Rückspiel natürlich vor mehr Probleme stellen, als wir es im Hinspiel gemacht haben. Das ist völlig normal. Aber wie wir das taktisch anstellen werden, darüber werde ich mir noch Gedanken machen. Dann werden wir in Kiel alles daransetzen, diesen 0:1 Pausen-Rückstand aufzuholen. Die Qualität und Möglichkeit haben wir auch in Kiel."
Jonas Hector (Kapitän 1. FC Köln) ...
... zum Spiel: "Was soll ich denn jetzt hier Dampf ablassen?"
... zur Frage, ob der Kieler Sieg gerecht war: "Über das gesamte Spiel hinweggesehen, würde ich sagen, dass ein Unentschieden gerecht gewesen wäre. Es ging aber 0:1 aus."
... zu seiner Verfassung nach der Niederlage: "Ich bin nicht leer, ich habe gerade 90 Minuten gespielt. Ich bin enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben aber am Samstag die Möglichkeit, das Ding zu drehen."
Marius Wolf (1. FC Köln) zum Spiel: "Es ist natürlich ärgerlich. Wir haben uns vorgenommen, zu gewinnen und das haben wir nicht gemacht. Wir haben einmal nicht aufgepasst und die Tore selber nicht gemacht. Ob es verdient ist oder nicht - am Ende scheißegal. Hier geht es um alles und das müssen wir am Samstag besser machen."
Horst Heldt (Sportchef 1. FC Köln) ...
... zur Frage, wie die Mannschaft das emotionale Saison-Finale verkraftet hat (vor dem Spiel): "Es war natürlich eine enorme Drucksituation, aber die Mannschaft hat das bravourös gemacht. Sie hat nicht ihre Linie verloren - über das Tor, welches nicht gegeben wurde, kann man auch kräftig streiten. Das war ganz wichtig und wir haben uns belohnt. Wir haben sehr cool und gleichzeitig bestimmend gespielt."
... zur Frage, ob der Zweitligist in der Relegation mental im Vorteil ist (vor dem Spiel): "Das ist trügerisch, darauf darf man sich nicht einlassen. Es ist ganz wichtig, sich auf seine Stärken zu besinnen. Wir haben das letzte Heimspiel gewonnen und wir wissen, warum wir es gewonnen haben. Am Ende wird sich zeigen, wer aufsteigen oder in der Liga bleiben will. Ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen werden."
... zur Abwesenheit der Zuschauer (vor dem Spiel): "Es gab Bestrebungen, das bei der Politik vor Ort zu erfragen, aber am Ende entscheidet das Land NRW und da hätten wir eine Ausnahmegenehmigung erhalten müssen. Die haben wir nicht bekommen und das müssen wir so akzeptieren, wie es ist. Das können wir nicht beeinflussen, wir können nur das auf dem Feld beeinflussen. Natürlich tut der Support uns gut, wie auch in den vergangenen Wochen. Da merkt man, wie eine Stadt mitfiebert und wie die Fans, die nicht im Stadion sein können, uns unterstützen. Ich hoffe, dass das hilft."
Ole Werner (Trainer Holstein Kiel) ...
... zum Spiel: "Ich bin hoch zufrieden mit der kämpferischen Einstellung, welche wir hatten und der defensiven Organisation. Auch wenn wir sicherlich viele Standardsituationen zugelassen haben, die wir allerdings gut verteidigt haben. Wir können erstmal mit dem Spiel zufrieden sein. Hier und da gab es Möglichkeiten, die wir besser hätten nutzen können. Es war aber auch das erste von zwei Spielen und da geht man nicht ins letzte Risiko, das haben die Jungs heute vom Kopf sehr gut gemacht."
... zur Frage, worauf es in der Vorbereitung auf das Rückspiel ankommt: "Wir haben jetzt die Situation, dass ein Spiel gespielt ist und wir die Rückschlüsse aus dem Spiel ziehen. Diese werden wir ansprechen und dann geht es ins nächste Spiel. Wir haben weiterhin die Situation, dass wir der Zweitligist sind und nur gewinnen können - in der zweiten Liga sind wir ja schon. Der Druck liegt beim 1. FC Köln und wir freuen uns auf das Spiel."
... zur Einwechslung von Simon Lorenz: "Er hat ein gutes Kopfballspiel und einen Riecher dafür, wo die Bälle runterfallen. In der Jugend hat er auch mal Stürmer gespielt und vor einigen Wochen hat er gegen Regensburg getroffen. Es war ein gutes Timing, dass wir genau da einen Standard hatten, als er reinkam."
... zur Frage, wie er nach dem verpassten direkten Aufstieg in die Köpfe seiner Spieler kam (vor dem Spiel): "Wir haben erstmal - nach der Enttäuschung des letzten Spiels - den Jungs ein wenig Raum gegeben, dass zu verarbeiten. Am nächsten Morgen ging der Blick allerdings auch wieder nach vorne. Wir haben daran erinnert, was wir diese Saison geleistet haben und an die Widerstände, die wir überwunden haben. Jetzt kommt ein weiterer hinzu, dass passt zu unserer Saison und ist großartig für den Verein. Für uns ist das eine große Chance, und so gehen wir es auch an."
... zur Frage, wie seine Mannschaft mit dem straffen Programm klarkommt (vor dem Spiel): "Das ist schwierig, da muss die gesamte medizinische Abteilung mithelfen. Nun ist so, die Saison geht noch vier bis fünf Tage und da kann jeder noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren. Das werden wir brauchen und das kriegen wir auch hin."
Fin Bartels (Holstein Kiel) ...
... zur Ausgangslage nach dem Spiel: "Der halbe Weg oder die halbe Etappe ist gegangen. Wir haben nochmal 90 Minuten vor der Brust und deswegen war es ein wichtiges Ding. Wir nehmen das Selbstbewusstsein mit, aber dennoch ist es ein hartes Ding in drei Tagen."
... zur Frage, wo er die Kraft hernimmt: "Ich war eine lange Zeit verletzt und habe immer gesagt, dass ich dafür am Ende was dranhängen möchte. Ich bin gesund, frisch und habe eine super Truppe um mich, dann funktioniert das einfach."
... zum Spiel: "Wir haben etwas kompakter gespielt als in der Liga sonst. Wir waren immer griffig. Wir haben die Standards der Kölner gut verteidigt und nutzen eine unserer wenigen Chancen zum eigenen Tor."
... zur Frage, ob in der Halbzeit eine Warnung vor besonders schweren Minuten kam: "Das war tatsächlich so. Wir haben uns erneut fokussiert und gesagt, dass wir verhindern wollen, was uns in den zweiten Hälften in den vergangenen Wochen passiert ist. Wir waren noch konzentrierter als in den letzten Wochen, auch wenn wir es da schon probiert haben, hat es diesmal funktioniert."
Simon Lorenz (Torschütze Holstein Kiel) zu seinem Tor: "So richtig realisiert habe ich es immer noch nicht. Es ging alles sehr schnell, ich habe gesehen, dass der Ball quergelegt wurde und dann hab ich mich im Duell durchgesetzt und das Tor war frei. Ich weiß nicht, ob sie nicht mit mir gerechnet haben - am Ende war es einfach gut quergelegt und dann ist es nicht einfach, das zu verteidigen. Ich denke, dass Köln generell gut bei Standards ist, wir das aber da auch gut gemacht haben."
DAZN-Experte Ralph Gunesch zum Tor: "Das ist ein Ablauf, der dich als Trainer unheimlich ärgert. Der Ball fliegt an allen vorbei und alles schaut nur dem Ball hinterher. Das ist auch eine Taktik. Friedhelm Funkel wusste, dass sie das so spielen, aber das aus den Abwehrspielern herauszukriegen, ist enorm schwierig. Dann hat Lorenz den Anlauf - für Hector ist das nicht zu lösen. Eigentlich muss Marius Wolf mitlaufen, aber er hatte den Ball im Auge."
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