Hamburg, 19.04.2024
Die Vergleichsgespräche zwischen Tipico und Gamesright im Sportwettverfahren vor dem Bundesgerichtshof (Aktenzeichen I ZR 90/23) sind gescheitert. Der BGH wird nun einen neuen Verhandlungstermin ansetzen. Co-Founder Hannes Beuck von Gamesright: „Ja, das ist korrekt. Der BGH wird nun einen neuen Verhandlungstermin ansetzen. Ich bin überzeugt, dass dieser im Sinne der Verbraucher entscheiden wird. Diese konnten nicht ahnen, dass namhafte Anbieter verbotene Sportwetten angeboten haben."
Nun könnte sich der BGH auch erstmals näher mit der maßgeblichen Verjährungsfrist in Sportwettenfällen befassen. Tipico vertritt die Auffassung, dass Ansprüche der Spieler bereits nach drei Jahren verjähren sollten. Die oberlandesgerichtliche Rechtsprechung geht demgegenüber bisher von einer zehnjährigen Verjährungsfrist aus. Der Verbraucher, der in diesem BGH-Fall 2021 Klage eingereicht hatte, hatte im Zeitraum von 2013 bis 2018 gewettet.
Gerade erst hatte der BGH einen Hinweisbeschluss erlassen, in dem er ausgeführt hat, dass Sportwettenanbieter ohne Konzession ("Lizenz") grundsätzlich erstattungspflichtig sein dürften. Das Thema der Verjährung hatte er darin offen gelassen.
Die Verjährung entscheidet maßgeblich darüber, welche Rückzahlungssumme für die Anbieter auf dem Spiel steht. Der Schwarzmarkt zwischen 2014 und 2021 (viele Lizenzen wurden erst Ende 2020 erteilt) wird für Deutschland auf 20 Milliarden EUR geschätzt. Beuck: „Es geht um einen Erdrutsch für die Sportwettanbieter und einen immensen Schaden. Für uns zählt der Verbraucherschutz.“
Kein Sportwettanbieter hatte vor Ende 2020 eine gültige Lizenz für Deutschland. Die Anbieter boten ihre Wetten deshalb aus dem europäischen Ausland an und nutzen dafür oft Prominente. Für den Verjährungsbeginn kommt es in der Regel darauf an, dass der Anspruchsteller Kenntnis von den Tatsachen seines Rückzahlungsanspruchs hat. Nur die wenigsten Wettteilnehmer dürften von den fehlenden Lizenzen der Anbieter gewusst haben. Und Beuck: "Wir interpretieren zudem den Hinweis des BGH so, dass Spieler auch Anspruch auf Erstattung ihrer Einzahlungen nach Lizenzerteilung haben können. Das gilt insbesondere dann, wenn Anbieter gegen das Einzahlungslimit von 1.000€ im Monat verstoßen haben. Nach unserer Ansicht sind dies die Meisten."
Kontakt für Rückfragen
Hannah Richter
Tel: 040 / 237 24 33 749
E-Mail: kontakt@gamesright.de
Kontakt
Gamesright GmbHAn der Alster 6
DE-20099 Hamburg
040 / 237 24 33 749
040 / 81 987 28 7
info@gamesright.de
Social Media & Links
FacebookHomepage
Themen
» AllgemeinAktionen
Download als TXTMehr von Gamesright GmbH
BGH-Verhandlung zum Rechtsstreit zwischen Gamesright und Tipico
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat den Verhandlungstermin im Rechtsstreit mit dem Aktenzeichen I ZR 90/23 festgesetzt. Die Verhandlung zwischen dem Legal-Tech-Unternehmen Gamesright und dem Sportwettenanbieter Tipico wird am 27. Juni fortgesetzt. Im Zentrum des Verfahrens steht die Rückforderung aus Sportwetten in Höhe von 3.719,26 Euro, die ein Verbraucher zwischen den Jahren 2013 und 2018 beim Anbieter verlor. Tipico besaß in diesem Zeitraum keine offizielle Sportwettlizenz, was die Wetten ...
BGH: Verhandlungstermin im Rechtsstreit zwischen Gamesright und Tipico am 27. Juni
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat den neuen Verhandlungstermin im Rechtsstreit mit dem Aktenzeichen I ZR 90/23 festgesetzt. Die Verhandlung zwischen dem Prozessfinanzierer Gamesright und dem Sportwettenanbieter Tipico wird am 27. Juni fortgesetzt. Der Streitfall dreht sich um Forderungen in Höhe von 3.719,26 Euro, die ein von Gamesright vertretener Spieler von Tipico zurückfordert. Der Spieler hatte diesen Betrag zwischen den Jahren 2013 und 2018 beim Anbieter verloren. Die vorherigen ...
„Ein Sieg für den Verbraucherschutz!“ - Wettanbieter knickt vor dem BGH ein
Ein Spieler hatte von dem österreichischen Sportwettanbieter Betano die Rückabwicklung der Wetten verlangt. Das Oberlandesgericht Dresden hatte ihm Recht gegeben, da Betano keine Erlaubnis zum Veranstalten von Online-Sportwetten für Deutschland hatte. Hiergegen legte Betano Revision zum Bundesgerichtshof ein. Für Donnerstag, den 2.5.2024 war die mündliche Verhandlung und Urteilsverkündung geplant. Schon vorab hatte der BGH seine Rechtsauffassung in einem ausführlichen Hinweisbeschluss ...
BGH: Sieg für Verbraucherschutz - Klagewelle für Wettanbieter
In einem Hinweisbeschluss (I ZR 88/23) gab der Bundesgerichtshof (BGH) bekannt, dass er beabsichtigt, einem Spieler Recht zu gewähren und die Revision eines Sportwettenanbieters zurückzuweisen. Dieser Entscheid markiert einen weiteren Meilenstein im Kampf für den Verbraucherschutz und einen schweren Schlag für Online-Wettanbieter. Hannes Beuck, einer der Gründer von Gamesright, dem Prozessfinanzierer gegen illegale Online-Sportwetten: “Der Hinweisbeschluss ist ein großer Sieg für ...