Fußball

„Kölle Alaaf“: Matchwinner Modeste freut sich über drei Punkte im Topspiel

Rode ärgert sich über seine vergebene Chance: „Der muss rein“ - Baumgart sieht eine „richtig gute Leistung“ seiner Mannschaft - Krösche kritisiert die Frankfurter Offensive: „Wir müssen zielstrebiger sein“ - Sky Experte Matthäus sieht „verdienten Sieg“ und lobt Baumgart: „Hat alles richtig gemacht“

Unterföhring, 19.02.2022

Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 23. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen dem 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt (1:0) bei Sky


Anthony Modeste (Torschütze 1. FC Köln) ...

... zur Kölner Entwicklung: „Solange es geht, machen wir weiter. Ich bin lange in Köln und weiß, wie es funktioniert. Nach zwei Siegen träumt man von der Champions-League und nach zwei Niederlagen bist du im Abstiegskampf. Wir müssen dranbleiben, unter uns bleiben und die Situation genießen. Die letzte Saison war sehr schwer und ich denke, dass jeder Spaß hat und darum geht es im Leben. Kölle Alaaf.“

... zu seiner Leistung: „Es läuft in dieser Saison bei mir richtig gut, aber ich muss mich auch bei der Mannschaft und dem Trainer bedanken. Für einen Stürmer ist es immer wichtig, wenn der Trainer hinter dir steht. Diese Saison läuft es bei mir, aber ohne die Mannschaft kann ich nichts machen.“

… zu seinem Treffer: „Als Stürmer ist es oft so, dass der Torhüter mit offenen Beinen kommt. Natürlich hatte ich ein wenig Glück, aber das muss auch mal sein.“

… zu der Frage, ob er lieber von Beginn an gespielt hätte: „Welcher Sportler will nicht von Anfang an spielen. Aber ich muss es akzeptieren. Sebastian Andersson hat es auch verdient zu spielen und ich freue mich für ihn, dass er spielt. Er ist ein guter Junge und ich hoffe, dass er bald auch wieder trifft.

 

Timo Horn (Torhüter 1. FC Köln) ...

... zum Spiel: „Es war sehr emotional für mich und ein sehr gelungener Abend. Samstagabend Topspiel vor eigener Kulisse und dann einen 1:0 Erfolg zu feiern, das ist sehr wichtig für uns und ein wunderbares Gefühl. Es tut auch sehr gut, dass ich in dieser Saison zum ersten Mal zu Null gespielt habe. Ein rundum gelungener Abend.“

... zu seiner Situation: „Es ist nicht leicht. Ich habe alle Jugendmannschaften in Köln durchlaufen und war zehn Jahre die Nummer eins. Solange ich mich zurückerinnern kann, stand ich zwischen den Pfosten. Trotzdem versuche ich die Situation positiv anzunehmen. Es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich werde weiter hart arbeiten und was sich dann ergibt wird man sehen. Das Spiel heute war auch für mein Gefühl sehr wichtig.“

… zur Frage, ob er vor dem Spiel besonders angespannt war: „Beweisen muss ich glaube ich nichts mehr. Ich habe viele Jahre konstant auf gutem Niveau gespielt. Ich habe einfach versucht mich auf das Spiel vorzubereiten, wie auf jedes andere auch. Ich war nicht nervöser als sonst, eher noch gelassener.“

… zum Kölner Treffer durch Anthony Modeste: „Es war etwas glücklich, wie die Situation zu Stande kommt, aber die Tore macht er mit seinem Selbstbewusstsein dann. Er trifft Woche für Woche und ist ein Garant für unsere Siege. Kevin Trapp macht es eigentlich gut und gibt nur die Beine frei, das macht Tony dann überragend.“

… zu der Frage, ob er im Sommer wechseln könnte: „Es ist schwer zu sagen, denn im Fußball geht es immer ganz schnell. Marvin fällt aus und schon stehe ich wieder im Tor. Ich habe nie ausgeschlossen für einen anderen Verein zu spielen. Ich bin keiner, der heute das Wappen küsst und morgen woanders spielt, das ist klar. Aber ich schließe das nicht aus. Ich habe immer den Anspruch zu spielen, was sich dann ergibt, wird man sehen.“

 

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln) ...

... zum Spiel: „Für uns war der Schritt wichtig, da wir Punkte nach unten gutgemacht haben. Die Leistung war über 90 Minuten richtig gut. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft und hatten den Mut nach vorne zu spielen.“

... zur Einwechslung von Anthony Modeste: „Wir wissen, dass wir mit unseren Einwechslungen Druck machen können, das hat nicht nur mit Anthony Modeste zu tun. Er hat vorher noch eine Möglichkeit, bei der er nicht schießt, aber sein Tor macht er dann stark. Auch wenn ein bisschen Glück bei der Entstehung dabei war.“

… zur Frage, ob es die richtige Entscheidung war mit Andersson zu beginnen: „Die Entscheidung war richtig. Andersson hat vorher alles gemacht, was er machen sollte. Er hat stark gespielt und sich aufgerieben. Dadurch hatte es Tony dann etwas leichter, aber so funktioniert Mannschaftssport. Der eine arbeitet für den anderen.“

… zu Timo Horn: „Ich war zu Beginn ein wenig von den Zuschauern enttäuscht, da ich nicht das Gefühl hatte, das sie ihm Sicherheit gegeben haben. Das erwarte ich anders. In der zweiten Halbzeit war es dann so, wie ich es mir vorgestellt habe. Timo hat es gut gemacht und ist der Rückhalt, den wir brauchen. Es freut mich, dass er zu Null gespielt hat.“

… zu der Frage, ab wann er anfängt von Europa zu träumen: „Wir dürfen alle träumen und wollen auch nichts kleinreden. Wir haben 35 Punkte, und die haben wir uns mit gutem Fußball erarbeitet. Trotzdem sind Mannschaften vor uns, die eine andere Qualität haben. Wir sind froh über die Punkte und haben einen wichtigen Schritt gemacht.“

… zu der Frage, weshalb Anthony Modeste nicht von Beginn an spielt: (vor dem Spiel)„Er war eine Woche raus und hat nur zwei Einheiten absolviert. Es nützt nichts, wenn er die ersten 60 Minuten dabei ist. Da bringt es mehr, wenn er das Spiel in den letzten 30 Minuten entscheidet. Wir werden ihn einwechseln und ich erhoffe mir von ihm, dass er dann da ist und uns ins Glück bringt.“

… zum Corona-Erkrankten Marvin Schwäbe (vor dem Spiel)„Wir sind sehr klar. Wenn nichts Gravierendes passiert, ist Marvin Schwäbe bis zum Sommer die Nummer eins. Wenn er gesund ist, wird er wieder im Tor stehen.“


Alexander Wehrle (Geschäftsführer 1. FC Köln) ...

… zur Kölner Entwicklung (vor dem Spiel)„Wir sind völlig entspannt. Wir haben noch zwölf Spiele und brauchen noch zwei bis drei Siege bis zur magischen Grenze. Wir können nach oben schauen.“

… zu seinem Abschied aus Köln (vor dem Spiel)„Ich versuche eine gewisse emotionale Distanz aufzubauen. Ich kann nicht an einem Tag für diesen und am nächsten Tag für einen anderen Verein sein. Ich muss für mich in den nächsten Wochen einen Abstand herstellen. Der Wechsel wird wahrscheinlich noch vor April stattfinden. Ich habe ein gutes Gefühl und kann mit einer gewissen inneren Ruhe gehen.“

 

Sebastian Rode (Kapitän Eintracht Frankfurt) ...

... zum Spiel: „Es hapert vor allem vor dem Tor und dann bekommt man hinten raus noch so ein ärgerliches Gegentor. Es war das erwartete Spiel gegen enorm bissige Kölner. Wir haben es im letzten Drittel nicht geschafft die Bälle zu halten. So läuft man am Ende wieder einem Gegentreffer hinterher.“

... zu Daichi Kamada: „Es war sicherlich nicht das beste Spiel von ihm, aber wir wissen, was wir an ihm haben. Er ist ein super Spieler, der jede Situation auflösen kann. Bei seiner Situation fehlt es dann, wie so häufig aktuell bei uns, am entscheidenden Pass.“

… zu seiner Großchance: „Ich musste kurz abbremsen und hatte nicht den optimalen Winkel. Ich muss ihn weiter nach rechts schießen. Der Ball muss rein.“

 

Markus Krösche (Sportvorstand Eintracht Frankfurt) ...

... zum Spiel: „Wir machen zu viele Fehler. Unsere Entscheidungen im letzten Drittel sind oft nicht gut und deshalb kommen wir nicht zu klaren Chancen. Wir hatten zwar heute Chancen, aber die nutzen wir nicht. Wir müssen in der Box zielstrebiger sein. Hinten hatten wir heute etwas Pech, da wir es eigentlich gut verteidigt haben. Wir machen zu viele einfache Fehler und dafür wird man in der Bundesliga bestraft.“

... zu den Saisonzielen: „Wir wollen um die internationalen Plätze kämpfen. Wir haben jetzt einen Rückschlag bekommen, aber der Weg geht weiter. Wir werden unsere Ambitionen nicht verändern. Irgendwann wird das Pendel wieder in unsere Richtung ausschlagen und dann werden wir wieder Spiele gewinnen.“

 

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt) ...

... zum Spiel: „Es ist sehr frustrierend. Wir machen aus sehr aussichtsreichen Situationen keine Tore. Wir hatten viele Überzahlsituationen, kommen aber nur einmal zum Abschluss. Für mich war aber auch ein klarer Elfmeter dabei. Wir schaffen es nicht, dann mit einem 0:0 nachhause zu gehen. Wir haben nur 40% der Zweikämpfe gewonnen und waren dem Gegner in dieser Statistik wieder einmal unterlegen. Das Gegentor ist dann ein Ping-Pong Ball und Modeste läuft allein aufs Tor zu.“

... zur möglichen Elfmetersituation: „Rafael Borre wird von hinten über den Haufen gelaufen. Hector klärt danach den Schuss und bringt sich in eine bessere Situation. Wir wehren uns in diesen Situationen aber auch nicht genug.“

… zur Ein- und Auswechslung von Daichi Kamada: „Es war ein taktischer Wechsel in der 90. Minute und wir wollten nochmal alles probieren. Wir wollten große Spieler für eine Standardsituation haben. Wir wollten einfach nochmal alles Offensive reinschmeißen.“

… zur Aufstellung (vor dem Spiel)„Wir stellen die Mannschaft auf, bei der wir denken, dass es von Beginn an die Beste ist. Es gab mehrere Überlegungen und die wichtigste ist, wie wir das Spiel gewinnen können. Wir hätten nicht anders aufgestellt, wenn Modeste bei den Kölnern starten würde.“

 

Sky Experte Lothar Matthäus …

… zum Spiel: „Es war ein verdienter Arbeitssieg der Kölner, da sie mehr investiert haben als die Eintracht. Sie hatten mehr Spielanteile, waren häufiger vor dem Tor und haben einen Frankfurter Fehler eiskalt ausgenutzt. Alle haben auf Modeste gewartet, dann kommt er rein und schlägt zu. Baumgart hat alles richtig gemacht und heute ist Karneval in Köln.“

… zur Frankfurter Leistung: „Frankfurt war von Anfang an nicht ganz da. Sie hatten dann ein paar Aktionen, aber das war zu wenig. Kostic ist nicht ganz fit und das tut dem Frankfurter Offensivspiel sehr weh.“

... zur möglichen Elfmetersituation „Es war keine klare Fehlentscheidung, aber wenn er ihn gepfiffen hätte, wäre es auch keine klare Fehlentscheidung gewesen. Es war eine 50:50 Situation.“

… zu Sebastian Rode (vor dem Spiel)„Er ist ganz wichtig für die Mannschaft und nicht umsonst Kapitän der Eintracht. Er übernimmt Verantwortung und ist kampfstark. Dazu kommt, dass er mittlerweile auch das Offensivspiel antreibt.“

… zur Kölner Entwicklung (vor dem Spiel)„Baumgart hat nicht nur Modeste, sondern den gesamten 1. FC Köln wachgeküsst. Es macht wieder Spaß, den Kölnern zuzuschauen. Die Fans stehen hinter der Mannschaft und endlich sind auch Punkte und attraktiver Fußball da.“


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