Köln, 07.12.2022
In einer großen Umfragereihe rund um die WM in Katar wurden Fußballfans in Deutschland befragt, wie sie nach der Gruppenphase und dem Achtelfinale der WM 2022 auf das, schon zuvor, umstrittene Turnier blicken.
Die Ausrichtung der Weltmeisterschaft in Katar wurde im Vorfeld des Turniers schon kritisiert und viele Fans gaben im Laufe der Studienreihe von FanQ an, weniger Spiele schauen zu wollen oder sogar einen Boykott anzustreben. Im vierten Teil einer Studienreihe zur WM 2022 hat FanQ über 3.500 Fußballfans in Deutschland befragt, wie sich die Fans seit Beginn der Weltmeisterschaft wirklich verhalten und ob sich die kritische Haltung auch hält, wenn der Ball endlich rollt.
Die WM 2022 in Katar ist in vollem Gange und FanQ blickt über das gesamte Jahr mit einer Studienreihe auf die Meinung der Fußball-Fans in Deutschland. An der Konzeption wirkten unter anderem auch Prof. Dr. Harald Lange vom Institut für Sportwissenschaften der Universität Würzburg und Prof. Dr. Axel Faix vom Institut für Wirtschaft der Fachhochschule Dortmund mit. Nun ist der vierte Teil dieser Studienreihe ausgewertet und die ausführliche Auswertung abrufbar.
Im vorangegangenen Studienteil hatte FanQ direkt vor dem Beginn der WM 2022 gefragt, wie viele Fans nicht einschalten wollen, wenn der Ball in der Wüste rollt. 54,4 % gaben dort an, nicht einmal einschalten wollen. Jetzt, nach dem absolvierten Achtelfinale, lässt sich feststellen, dass tatsächlich viele Fans den Fernseher seltener anstellen, auch wenn die Werte der vorangegangenen Umfrage nicht ganz erreicht werden. 43,1 % der Fans haben „viel weniger“ Spiele bei dieser WM verfolgt als bei vorherigen Turnieren, 12,7 % „etwas weniger“ Spiele und 23,0 % „gleich viele“ Spiele.
Besonders signifikant ist ein anderer Faktor, die emotionale Begeisterung für das Turnier. Hier gaben 51,5 % der Fans an, dass diese „viel geringer“ sei als bei anderen Weltmeisterschaften. Weitere 15,7 % stimmten für eine „etwas geringere“ emotionale Begeisterung. Damit sind über zwei Drittel der Fans emotional von diesem Turnier weiter entfernt als in der Vergangenheit.
Das Verhalten des DFB (für 49,1 % der Befragten), die Austragung im November/Dezember (48,3 %) das Verhalten der FIFA (47 %), die Leistung der deutschen Nationalmannschaft (40,8%) und auch die Bedeutung der Menschenrechte in Katar (39 %) sind für die Fans die ausschlaggebenden Faktoren für die Dämpfung der WM-Stimmung.
Gerade der Blick auf den DFB und die deutsche Nationalmannschaft ist dabei aber unter den Fans sehr unterschiedlich. 55,8 % der Teilnehmer finden es „gar nicht“ bis „nicht“ wichtig, dass sich der deutsche Fußballverband in gesellschaftlichen Fragen deutlich positioniert. 31,7 % hingegen, würden diese klare Positionierung „wichtig“ bis „sehr wichtig“ finden. Auch die Frage danach, wie die Diskussion um die One-Love-Kapitänsbinde die Leistung der DFB-Elf beeinflusst haben, führt nicht zu Einigkeit bei den deutschen Fans. 30,3 % glauben nicht an eine Beeinflussung, 59,7 % schon. Deutlich mehr Einigkeit herrscht dann bei der Frage, ob der DFB die Verantwortung auf die Spieler abgewälzt hat. Hier stimmen insgesamt 68,9 % der Befragten zu.
Auch die Identifizierung der Fans mit dem deutschen Fußballbund hat in den letzten Jahren stark gelitten, 79,9 % der Befragten gaben an, sich nicht mehr mit dem DFB zu identifizieren!
„Die Fanforschung von FanQ und der Uni Würzburg bietet wertvolle Anhaltspunkte für die am Fan orientierte Neuausrichtung des Deutschen Fußballs“, so Professor Harald Lange. „Fans haben ein Gespür für Sportsgeist und gerade mit Blick auf die EM 2024 muss sich der DFB bewusst machen, dass es sich hier teils um alarmierende Werte handelt.“
Viele weitere Umfrageergebnisse und Differenzierungen nach weiteren Faktoren, wie zum Beispiel dem Konsumverhalten, finden sich in der frei zugänglichen Studienauswertung auf fanq.com.
Bei redaktionellen Rückfragen zu den Umfrageergebnissen nehmen Sie gerne Kontakt auf zu FanQ-Gründer Joachim Lammert, joachim.lammert@fanq.com, 0163-5293000.
Das ist FanQ
FanQ ist die “Stimme der Fans”. Es ist die einzige Fußball-Plattform, bei der die Meinung der Fans im Mittelpunkt steht. Erfahrene FanQ-Redakteure stellen täglich aktualisierte Umfragen online. Fans können zu ihren Lieblingsclubs und allen relevanten Themen des Fußballs ihre Stimme abgeben. FanQ ist interaktiv. Fans können Meinungen austauschen, sozial interagieren und eigene Fragen stellen. Daraus entsteht ein repräsentatives Stimmungsbild zu relevanten Themen im Fußball. Außerdem erstellt FanQ Langzeitstudien, um komplexe Themen zu erforschen. Die FanQ-App ist kostenlos in allen relevanten Stores. Außerdem kann man sich für die FanQ-Web-Community registrieren. FanQ hat seinen Sitz in Köln.
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