Bei Nagelsmann gehen die Meinungen auseinander
Köln, 14.09.2023
FanQ-Umfrage: Die Tage von Hansi Flick als DFB-Nationaltrainer sind Geschichte. Nur einen Tag nach der blamablen 1:4 Niederlage gegen Japan hat der Deutsche Fußball-Bund das Aus des Trainerteams rund um Hansi Flick bekanntgegeben. Flick ist damit der erste Bundestrainer in der Geschichte des DFBs, welcher sich nicht selbst von seinem Amt verabschiedet hat. Im Hinblick auf die EURO 2024 im eigenen Land steht der DFB aktuell nun ohne Trainer da.
Neben den sportlichen Herausforderungen müssen die DFB-Chefs rund um Sportdirektor Rudi Völler und Präsident Bernd Neuendorf nun eine weitere Baustelle angehen: Die Suche nach einem neuen Coach. FanQ hat aus aktuellem Anlass über 3.000 Fußballfans zu verschiedenen Themen rund um die Entlassung Hansi Flicks und zu potenziellen Nachfolgern befragt.
Zunächst wird die Entscheidung, Hansi Flick aus seinem Amt als Bundestrainer zu entlassen, von 80,3 % der Befragten deutlich befürwortet. Lediglich 11,3 % hätten Hansi Flick gerne weiter als Trainer der deutschen Nationalmannschaft gesehen.
Mit Blick auf den Zeitpunkt der Entlassung hätte diese jedoch nach Meinung der Fans früher erfolgen müssen. So geben 66,3 % an, dass Hansi Flick zu spät freigestellt wurde. 17,3 % halten den Zeitpunkt für genau richtig und 11,7 % sind der Meinung, dass die Entlassung zu früh stattgefunden habe.
Die Ursachen des Scheiterns werden in der am Freitag erschienenen Doku „All or Nothing: Die Nationalmannschaft in Katar“ so sichtbar wie nie. Deshalb hat FanQ die Fans gefragt, was die primären Gründe für das erfolglose Engagement Flicks waren. Laut den Fans speisen sich die Hauptursachen aus Diskrepanzen zwischen Mannschaft und Trainer (37,5 %), fehlender Führungsqualität (37,3%) sowie zu wenig geübter Selbstkritik und Durchsetzungsvermögen Flicks (jeweils 34,5 %).
Die Nachfolgethematik beschäftigt nun das ganze Land. In der Frage, wer die Nachfolge von Hansi Flick antreten soll, liegen Julian Nagelsmann (19,5 %), Rudi Völler (15,8 %), Jürgen Klopp (15,3 %, sein Management hat dem Vorhaben schon eine Absage erteilt), Felix Magath (12,1 %) und Stefan Kuntz (10,9 %) bei einer Gesamtbetrachtung noch vergleichsweise nah beieinander. Zu den zwei meistgehandelten Kandidaten (Julian Nagelsmann und Rudi Völler) hat FanQ noch einmal gesondert die Fans befragt.
Ginge es wohl nach den Fans, so sollte Rudi Völler das Amt des Bundestrainers selbst bekleiden. 67 % der Befragten würden ein Engagement von Rudi Völler als Nationaltrainer als „gut“ und „sehr gut“ bewerten. 19,4 % stehen dem neutral gegenüber. Nur 10,2 % bewerten dies als „schlecht“ und „sehr schlecht“. Die Fans im Stadion haben dies wohl ähnlich gesehen. Nach dem guten Auftritt der Nationalmannschaft gegen Frankreich gab es Sprechchöre für den Interimstrainer.
Bei Julian Nagelsmann, gehen die Meinungen der Fans hingegen auseinander. 36,8 % würden ein Engagement von Nagelsmann als Bundestrainer mit „gut“ und „sehr gut“ bewerten. 30,3 % hingegen als „schlecht“ und „sehr schlecht“. 28,8 % stehen dem neutral gegenüber.
Bisher hatten alle DFB-Trainer einen deutschen Pass. Unter Fans und Medien wird auch deshalb nun spekuliert, ob es möglich wäre, einen ausländischen Trainier im Amt des Nationalcoachs zu implementieren. Allerdings geben nur 32,6 % der Befragten dieser Idee eine Zustimmung (vier oder fünf von fünf möglichen Sternen). 45,6 % sprechen sich im Unterschied dazu gegen einen nicht-deutschen Nationaltrainer aus und vergeben einen oder zwei von fünf Sternen.
Die DFB-Taskforce, welche nach der Weltmeisterschaft 2022 in Katar ins Leben gerufen wurde und aus Bernd Neuendorf, Hans-Joachim Watzke, Karl-Heinz Rummenigge, Oliver Kahn, Matthias Sammer, Oliver Mintzlaff und Rudi Völler besteht, kommt bei der Befragung im Übrigen nicht gut weg. 26,5 % geben einen- und 29,5 % nur zwei von fünf möglichen Sternen, wenn es um die allgemeine Arbeit der Taskforce geht.
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