Der VfL mit zwei Gesichtern: In der Halbzeit „wurde es ein bisschen lauter“ - Scheidender Sportdirektor Friedrich sieht Hertha auf gutem Weg: „Sehr gute Strukturen sind gelegt“ - DAZN-Experte Gunesch: „Die Hertha wird unzufriedener sein als der VfL“
Berlin / München, 04.02.2022
Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus dem Freitagsspiel Hertha BSC Berlin gegen den VfL Bochum (1:1) am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.
Niklas Stark (Kapitän Hertha BSC Berlin) …
… zum Gegentor: „Brutal ärgerlich. Ein langer Ball kommt, Polter macht das dann auch gut. Aber dann ist es ein Weitschuss, der unglücklich abgefälscht wird. Es ist verdammt ärgerlich. Es war auch der erste Schuss in der zweiten Halbzeit. Das war auf jeden Fall nicht so gut.“
… zum Spiel: „Es war so, dass wir nicht mehr so aggressiv, so bissig und mit der Intensität wie in der ersten Halbzeit in die Zweikämpfe gegangen und den Bällen hinterhergegangen sind. Vielleicht haben wir in der ersten Halbzeit zu viel Powerplay gemacht und hätten ein paar Situationen etwas ruhiger spielen können. Aber trotzdem hätten wir es auch durchziehen können, haben dann aber den Faden verloren. Dennoch würde ich sagen, dass wir auch in der zweiten Halbzeit unsere Chancen hatten. Da kann man dann ruhig das 2:1 machen.“
… zu Marc Oliver Kempf: „Wir kennen uns schon ewig. Es ist zwar sechs Jahre her, dass wir zusammengespielt haben, aber wir kennen uns, wir tun uns gut und wir wissen mehr oder weniger, wie der andere spielt. Es tut gut, ihn neben mir zu haben. Die nächsten Spiele können kommen.“
Marc Oliver Kempf (Hertha BSC Berlin) …
… zum Spiel: „Nach der ersten Halbzeit, in der wir klar die bessere Mannschaft waren, haben wir in der zweiten Halbzeit den Anschluss nicht gekriegt. Dann kassierst du mit einem Torschuss, der ansatzweise ein bisschen gefährlich ist, den Ausgleich. Mehr hast du eigentlich nicht zugelassen, deswegen ist es umso trauriger, dass du nur mit einem Punkt dastehst.“
… zu seinen ersten Tagen bei der Hertha: „Die Eingewöhnung war gut, es ist mir nicht schwergefallen. Ich kenne viele Jungs von früher und den Trainer aus Stuttgart-Zeiten. Ich habe versucht, mich gut einzufügen, voranzugehen und Kommandos zu geben. Das habe ich ganz gut gemacht, aber das eine Gegentor nervt mich unheimlich. Zu Null wäre umso schöner gewesen.“
Tayfun Korkut (Trainer Hertha BSC Berlin) …
… zum Spiel: „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit mit sehr viel Energie gespielt. Wir hatten eine gute Intensität, eine gute Zweikampfführung und haben nach vorne sehr sauber gespielt. Es war eigentlich alles unter Kontrolle. Und mit dem einzigen Schuss auf unser Tor haben wir dann den Ausgleich bekommen. Dann hat sich das Spiel verändert. Es war eine umkämpfte zweite Halbzeit mit Umschaltmomenten auf beiden Seiten. Wir müssen leider mit dem Punkt leben, aber wenn man sich die erste Halbzeit anschaut, wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen.“
… zur Frage, warum es nicht zum Sieg gereicht hat: „Diesmal war es nicht unbedingt die Stabilität. Das Gegentor war der einzige Ball, der auf das Tor gekommen ist. Wir sind in der zweiten Halbzeit ein bisschen von unserem Spiel weggekommen, aber es lag nicht an der Stabilität.“
… zur Ankunft von Neuzugang Marc Oliver Kempf (vor dem Spiel): „Das war nicht schwierig. Er ist ein erfahrener Bundesligaspieler. Ich kenne ihn aus meiner Zeit in Stuttgart. Er und auch die anderen Neuzugänge sind sehr gut aufgenommen worden.“
Arne Friedrich (Sportdirektor Hertha BSC Berlin) …
… zu seiner Entscheidung, die Hertha zum Saisonende zu verlassen (vor dem Spiel): „Es ist eine Entscheidung, die irgendwann gereift ist. Fredi Bobic und ich hatten ein sehr offenes Gespräch. Ich bin ursprünglich 2019 zurückgekehrt und hatte ehrlich gesagt nicht geplant, zweieinhalb Jahre hierzubleiben. Es sind dann zweieinhalb Jahre geworden, weil es einfach eine tolle Zeit, eine turbulente Zeit war. Ich habe viel gelernt und hoffe, dass ich ein bisschen was zurückgeben konnte. Ich habe das Gefühl, dass jetzt sehr, sehr gute Strukturen gelegt sind, gerade durch die sportliche Neuausrichtung. Ich bin eigentlich sehr optimistisch, was die Zukunft der Hertha angeht, auch wenn man es jetzt vielleicht noch nicht direkt sieht.“
… zur Frage, was er dem Verein zum Abschied wünscht (vor dem Spiel): „Stabilität. Das war auch einer der Gründe, warum es immer ein bisschen wackelig geblieben ist. Es sind sehr viele Leute gekommen und sehr viele Leute gegangen, sowohl auf der Spielerebene als auch auf der Leitungsebene. Aber um wirklich Stabilität zu bekommen, braucht man auch Ruhe im Umfeld. Fredi Bobic ist mit seinem Team gekommen. Ich schätze ihn sehr und er weiß, was er tut. Und ich hoffe, dass man das schnellstmöglich sieht, aber es braucht alles seine Zeit. Das muss man klar sagen.“
… zu seiner Zukunft (vor dem Spiel): „Auch wenn ich im Sommer weg bin: Ich werde dem Verein immer wohlgesonnen bleiben. Ich bin gerne in Berlin, Berlin ist meine Heimat. Es wurde viel spekuliert: Wandert Arne komplett aus? Solche Pläne habe ich überhaupt noch nicht gemacht. Ich habe eigentlich noch gar keine Pläne gemacht, weil ich bis zum Sommer bei der Hertha bin.“
… zur Frage, ob er ein Fazit zu seiner Tätigkeit ziehen könne (vor dem Spiel): „Dafür ist es zum einen zu früh, zum anderen sollen das andere Leute entscheiden. Ich bin ja noch da. Es wird immer wieder gesagt, dass es schade ist, dass ich gehe, aber ich bin noch bis zum Sommer da und wir haben noch einiges vor. Wir sind immer noch in einer sehr schwierigen Situation.“
Thomas Reis (Trainer VfL Bochum) …
… zu seiner Halbzeitansprache: „Natürlich war ich sauer, dass wir die Zweikämpfe nicht angenommen haben. Das sind die Grundtugenden, das gehört zum Fußball dazu. Wir sind dem Ball hinterhergelaufen, wir haben keinen Zugriff bekommen. Dann kriegen wir ein Standardtor, auch darauf war die Mannschaft vorbereitet. Das ist sehr ärgerlich. Dann wurde es ein bisschen lauter. Aber die Mannschaft hat das dann in der zweiten Halbzeit sehr gut umgesetzt und deshalb bin ich mit dem Punkt zufrieden.“
… zum Spiel: „Mit der ersten Halbzeit war ich absolut nicht zufrieden. Da war keine Leidenschaft, wir haben eigentlich alle Zweikämpfe verloren. Wir hatten nur das Glück, dass die Hertha trotzdem nicht so viele Torchancen kreieren konnte. Wir haben in der zweiten Halbzeit ein bisschen umgestellt und dann war ich mit der Art und Weise zufrieden, auch wenn es wegen der vielen langen Bälle von unserer Seite aus mit Sicherheit kein schönes Fußballspiel war. Aber in unserer Situation auswärts ist mir das egal. Hauptsache, wir haben einen Punkt mitgenommen. Und das war aufgrund der zweiten Halbzeit nicht unverdient.“
… zur Frage, warum der VfL so leidenschaftlich verteidigt (vor dem Spiel): „Wir haben unser Leitbild, wo wir sagen: Wir wollen unbeugsam sein. Wir wollen mit aller Macht verteidigen, aber auch etwas aufbauen. Ich bin froh, wenn die Jungs auch Bock haben auf die Verteidigung. Gerade unsere Offensivspieler wollen natürlich mehr in der Offensive glänzen, aber wir müssen als Aufsteiger mit allen in beide Richtungen arbeiten. Das machen wir gut und man sieht, dass wir ein unangenehmer Gegner sein können.“
Gerrit Holtmann (VfL Bochum) …
… zur Frage, ob er zufrieden mit dem Punkt sei: „Vom Verlauf der ersten Halbzeit her sicherlich. Da waren wir einfach nicht gut genug und hatten keine Chance. Hertha hat es ziemlich gut gemacht. Wir hatten vorne keinen Druck und so hat Hertha einfach durchspielen können. Im Endeffekt haben wir glücklich, aber vom Verlauf der zweiten Halbzeit her auch verdient den Punkt geholt.“
… zur schwachen ersten Halbzeit: „Schon beim Warm-Up hat man gemerkt, dass wir nicht richtig da sind. Man hat bis zur Halbzeit gesehen, dass wir unser Spiel nicht konsequent durchgezogen haben. Da sind wir wieder dabei, dass wir offensiv noch viel Luft nach oben haben.“
Sebastian Polter (Torschütze VfL Bochum) …
… zur Frage, ob er zufrieden mit dem Punkt sei: „Nach der schlechten ersten Halbzeit auf jeden Fall. Wir können letztendlich mit dem Punkt wirklich zufrieden sein. Einen Mit-Abstiegskandidaten, der mit uns unten drinsteht, auf Abstand zu halten und das auswärts – das ist sehr ordentlich. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass wir keine gute erste Halbzeit gespielt haben und aufgrund der zweiten Halbzeit mit dem Punkt leben können.“
… zur Umstellung in der Halbzeitpause: „Wir haben in der ersten Halbzeit sicherlich die schlechteste Halbzeit gespielt. Wir wollten in die Tiefe und hinter die Abwehrkette kommen. Das ist uns nicht gelungen. Wir haben in der Halbzeit klar und deutlich angesprochen, dass wir das ändern müssen, um zu punkten. Das haben wir Gott sei Dank getan und sind am Ende mit dem Punkt dann sehr zufrieden.“
Sebastian Schindzielorz (Vorstand Sport VfL Bochum) …
… zur jüngsten Transferphase (vor dem Spiel): „Es ist immer eine heiße Phase, das Telefon steht nicht still. Man hat zig Informationen, versucht das zu sortieren und das Beste für den Klub rauszupicken. Wir haben uns dafür entschieden, mit der Kontinuität weiterzumachen, die uns in den letzten Monaten ausgezeichnet hat. Wir haben in der Hinserie gezeigt, dass wir absolut konkurrenzfähig sind. Wir wollten da nicht großartig ans Gefüge gehen und sehen uns gut aufgestellt.“
… zum bisherigen Saisonverlauf (vor dem Spiel): „Wir haben frühzeitig kommuniziert, dass es für uns als Aufsteiger eine ganz harte Saison wird. Dessen sind wir uns bewusst und so sind wir in die Saison gegangen. Wir haben nicht großartig nach links und rechts geschaut, sondern uns auf uns selbst konzentriert. Das hat bisher ganz gut funktioniert, aber es sind noch einige Spiele zu spielen und wir müssen weiter punkten.“
DAZN-Experte Ralph Gunesch …
… zum Spiel: „Wir sehen in diesem Spiel die unterschiedlichen Ausgangssituationen. Bochum mit keiner guten ersten Halbzeit. Das werden sie auch so zugeben und analysieren. Aber mit einer guten Reaktion in der Halbzeitpause und im zweiten Durchgang, weil sie eine stabile Mannschaft sind. Auf der anderen Seite die Hertha mit einer schwierigen Ausgangssituation. Eine gute Reaktion auf die letzten Wochen. Nach einer guten ersten Halbzeit zu Recht geführt. Und lassen sich dann mit einer Situation aus dem Spiel rausnehmen. Und zwar genug rausnehmen, um das Spiel nicht zu gewinnen. Sie haben noch nicht diese Stabilität. Es ist nicht viel, aber das ist der Unterschied. Die Hertha wird deutlich unzufriedener mit dem Punkt sein, als es der VfL ist.“
… zu Tabellensituation der Hertha: „Sie waren häufiger kurz davor, ganz unten reinzurutschen. Dann haben sie es doch wieder geschafft. Und jetzt auch wieder. Es ist zu wenig, um den Schritt nach vorne zu machen, aber zu viel, um komplett hinten reinzurutschen. Das verfolgt die Hertha durch die ganze Saison.“
… zur Stärke des VfL Bochum (vor dem Spiel): „Sie haben dieses Bewusstsein, diesen unbedingten Willen, Tore zu verhindern. Das ist die Basis ihres Spiels. Dieses Reinschmeißen, um das Tor mit allem zu verhindern, was geht. Das tut vielleicht mal weh, aber das gehört dazu. Da sind sie Ligaspitze und das Resultat sind dann die Punkte.“
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