Terra Wortmann Open 2024

Tennis

Jannik Sinner, Alexander Zverev und die Nummer eins

JannikSinner bei seiner Autogrammstunde

Topgesetzte Profis der 31. TERRA WOTMANN OPEN über den Kampf um den Tennisthron und den Start in die Rasensaison

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JannikSinner bei seiner Autogrammstunde
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Alexander Zverev
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Alexander Zverev

HalleWestfalen, 16.06.2024

Jannik Sinner war noch nicht mehr als ein verheißungsvoller Tennis-Teenager, als ihm Ralf Weber vor fünf Jahren eine Wildcard für den Qualifikationswettbewerb beim deutschen ATP 500er-Rasenklassiker gab. Sinner verlor damals zwar in der ersten Runde gegen den Portugiesen Joao Sousa, aber die geschenkte Teilnahme des Turnierdirektors der TERRA WORTMANN hatte große Nachwirkungen. Denn Sinner ist kein Mann, der vergisst, schon gar nicht, wenn es dabei um einen erheblichen Vertrauensvorschuss geht.

 

„Ich spürte, dass man an mich glaubt. Und zwar, als ich noch nicht ganz oben war. Deshalb fühle ich mich auch sehr wohl hier, deshalb spiele ich hier auch so gern“, sagte Sinner am Samstag bei seiner Pressekonferenz in der OWL ARENA – jener 22-jährige Südtiroler, der am vorläufigen Ende einer Bilderbuchkarriere als erste italienische Nummer eins der Tennisgeschichte im Tourcircuit unterwegs ist. Und der nun sein erstes Turnier als ATP-Spitzenreiter überhaupt in HalleWestfalen bestreitet und zunächst auf den Niederländer Tallon Griekspoor trifft (ATP 23). „Wir sind stolz, dass Jannik diesen unglaublichen Weg gegangen ist und jetzt als Nummer eins der Weltrangliste bei uns auftritt“, erklärte Turnierchef Weber zum auch amtierenden Australian Open-Champion. „Dieses Timing ist wirklich ein toller Glücksfall.“

 

Überhaupt verspricht die 31. Auflage der TERRA WORTMANN OPEN großes Tennis mit vielen sehr großen Spielern aus den Top Ten. Nicht nur mit Sinner, dem jetzt von allen Kollegen gejagten Frontmann, oder Daniil Medvedev (ATP 5), Andrey Rublev (ATP 7) und Hubert Hurkacz (ATP 8). Sondern auch und besonders mit Alexander Zverev, dem French Open-Finalisten, der in der ATP-Weltrangliste auf Platz vier liegt, aber in der Jahreswertung 2024 Zweiter hinter Sinner ist. „Ich spiele eine solide, gute Saison“, untertrieb der 27-jährige Hamburger am Samstag bei seinem Pressegespräch und freute sich zugleich auf die Rückkehr aufs Tennisgrün in HalleWestfalen: „Bei einem Heimturnier, mit der tollen Atmosphäre gerade hier, ist man noch mal besonders motiviert.“

 

French Open-Finalist Zverev, der schon am Donnerstag an den Schauplatz des wichtigsten deutschen ATP-Wettbewerbs reiste, atmete nach den Strapazen des Grand Slam-Abenteuers von Paris erst mal durch, kam ein wenig zur Ruhe – und fand dann in HalleWestfalen ideale Trainingsbedingungen für die Rasenwochen vor. „Die Umstellung ist immer schwierig. Besonders bei meiner Körpergröße. Aber ich mag diese Herausforderung auch.“ Die French Open spuken dabei nicht mehr im Hinterkopf herum: „Ich habe gelernt, so was abzuhaken und wieder meinen Job zu machen.“ Zverevs Auftaktgegner für die 31. TERRA WORTMANN OPEN wird noch in der Qualifikation ermittelt.

 

Auch Sinner tankte neue Energien auf, daheim im 1800-Seelen-Örtchen Innichen im Pustertal. Zwei, drei Mal im Jahr kehrt Sinner zwischen den Verpflichtungen im Tourbetrieb in die Heimat zurück, nun traf es sich, dass der Abstecher zu Familie und Freunden mit dem perfekt gemachten Sprung auf Platz eins der ATP-Weltrangliste zusammentraf. „Es waren sehr schöne Momente in vertrauter Umgebung, die gemeinsame Zeit gerade mit vielen Kids aus meinem Dörfchen dort war toll“, sagte Sinner. „Das Tennis spielt dabei keine große Rolle. Man freut sich einfach, dass man sich wiedertrifft.“

 

Gefragt habe er sich aber schon mal in einem stillen Moment zuhause: „Wie habe ich das alles geschafft, von hier nach ganz oben?“ Eine der Antworten gab sich der sympathische Italiener selbst: „Hartes Training, immer mit 100 Prozent Einsatz. Und nicht nur eine, zwei Wochen. Sondern immer.“ Zu seinem Erstrundenmatch gegen Griekspoor sagte Sinner: „Es ist immer schwierig, die ersten Matches auf Rasen zu bestreiten. Vor allem gegen jemanden, der schon ein Turnier gespielt hat.“ Griekspoor hatte beim Turnier in Hertogenbosch in der zurückliegenden Woche das Halbfinale erreicht.

 

Zurück zu Olympiasieger Zverev. Der war beim Pressetalk auch noch ganz begeistert vom EM-Auftakt der Nagelsmann-Elf („Super“) und wollte neben den Gastspielen auf dem Centre Court auch ordentlich Golfeinsätze absolvieren: „Hier komme ich am besten dazu, mein Spiel zu verbessern.“ Schließlich formulierte er – auch mit Blick auf Konkurrent Sinner – ein Ziel für das Tennisjahr 2024. „Nummer eins zu werden, das ist möglich. Ein, zwei bittere Niederlage weniger zuletzt, dann wäre das schon jetzt drin gewesen.“ Auch in HalleWestfalen, bei den 31. TERRA WORTMANN OPEN, werden nun wieder Punkte gesammelt werden. Von dem, der die Nummer eins ist und es bleiben will. Und von dem, der den großen Sprung noch schaffen will.

 

Bildzeile (Zverev, Alexander): French Open-Finalist Alexander Zverev zeigte sich bestens gelaunt in seiner Pressekonferenz vor dem Start der 31. TERRA WORTMANN OPEN. © TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz (honorarfrei)

 

Bildzeile (Sinner, Jannik): ATP-Spitzenmann Jannik Sinner nahm sich am Stand von Titelsponsor Wortmann geduldig Zeit für die Autogramm- und Selfiewünsche der zahlreichen Fans. © TERRA WORTMANN OPEN (honorarfrei)

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