• Leipzig in bestechender Form – Gulacsi über einen möglichen Titel: „Ich hoffe es“ • „Von der Leistung kein 4:1-Sieg“ – Dortmunds Hummels trotzt der Kritik nach RB-Kantersieg: „Eine realistische Einschätzung“
Unterföhring, 02.04.2022
• Doppeltorschütze Laimer nach seinem besten Bundesligaspiel: „Habe meine Abschlussstärke neu entdeckt“
• Sky Experte Matthäus sieht Knackpunkt im Spiel: „Erzielt Reus das 1:0, hätte alles anders ausgesehen“
Unterföhring, 02. April 2022 - Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 28. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig (1:4) bei Sky.
Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: „Es war eine 1:4-Niederlage, wir haben vier Tore kassiert. Wir sind gut in das Spiel reingekommen, hatten die Chance, in Führung zu gehen. Das Reus da querlegt ist am Ende das, was heute den Unterschied gemacht hat: Die Konsequenz in beiden Strafräumen. Außer dem Umschaltspiel hatte Leipzig nicht viel vom Spiel, wir waren allerdings nicht kompromisslos genug.“
... zur Frage, ob Fehler wie Cans vor dem 0:1 ein Qualitätsproblem seien: „Wir reden über Emre Can, einen deutschen Nationalspieler. Er hat einfach eine falsche Entscheidung getroffen, das muss er ganz klar besser machen.“
… über die Probleme der Dortmunder nach Rückstanden: „Wir haben einige zu einfache Fehler begangen. Zur Pause haben wir dann einige Dinge angepasst und in der zweiten Hälfte waren wir auch ordentlich im Spiel. Leipzig hat aber weiterhin ein gutes Umschaltspiel demonstriert und dann steht ein extrem bitteres Ergebnis da. Wir haben uns vorm vollen Haus mehr vorgenommen und wollten uns Schwung für die Schlussphase der Saison holen. Nun haben wir uns selbst ausgebremst.“
... zum ausverkauften Stadion (vor dem Spiel): „Ein toller Moment für alle. Die Jungs, die das kennen, haben es vermisst. Jude Bellingham erlebt es zum ersten Mal, auch ich erlebe es zum ersten Mal als Cheftrainer. Es ist dann ein anderes Spiel für uns zuhause. Wir waren bereits Heimstark, mit den Fans im Rücken können wir nur noch gewinnen.“
Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig) …
… zur Frage, ob der RB wie eine Spitzenmannschaft gespielt habe: „Das weiß ich nicht, das müssen Andere beurteilen. 4:1 hier zu gewinnen ist nicht einfach, wir haben das gut gemacht und hochverdient gewonnen.“
… über die Probleme in der Anfangsphase: „Wir hatten auch eine Chance mit Silva am Anfang. Dass es beim BVB nicht einfach ist zu spielen, ist klar. Am Anfang war es für viele – auch die Dortmunder – neu, vor über 80.000 Leuten zu spielen. In der Summe haben wir es gut gemacht. Auch, wenn Dortmund in der Anfangsphase mehr Ballbesitz hatte, als wir es gerne gehabt hätten.“
… zur Leistung von Doppeltorschütze Laimer: „Stark. Ich nehme ihn manchmal auf den Arm, da er, wenn er schießt, alles trifft außer das Tor. Jetzt hat er das gut gemacht. Unabhängig von den Toren hat er ein riesiges Spiel gemacht.“
… über die anstehende Begegnung mit Atalanta Bergamo: „Atalanta ist extrem körperlich. Es geht erstmal darum, das Spiel zu analysieren und zu schauen, was in den Anfangsminuten los war. Dann liegt der Fokus auf Atalanta, für mehr ist keine Zeit.“
… zum Ausfall von Benjamin Henrichs (vor dem Spiel): „Freitag haben wir es erfahren. Er wollte noch nachkommen, wir haben allerdings gesagt, dass es keinen Sinn ergibt.“
… zur Stimmung im Stadion (vor dem Spiel): „Es ist sensationell und jedes Mal ein Privileg, in einem solchen Stadion spielen zu dürfen. Davon gibt es nicht viele auf der Welt.“
Mats Hummels (Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: „Es war enttäuschend für uns. Wir hatten mehr vor mit dem Publikum zurück – zum ersten Mal über 80.000 Zuschauer seit über zwei Jahren. Ich weiß, dass es für Aussagen, wie die Folgenden immer auf den Sack gibt: Es war ein Sieg der Effektivität und der Chancenverwertung. Es war von den Leistungsverhältnissen kein 4:1-Sieg. Wir müssen damit leben, dass wir nach dem Ergebnis kritisiert werden, das ist so im Fußball. Die Leipziger wissen allerdings, dass es in der ersten Halbzeit ganz anders laufen kann. Am Ende entscheiden aber die Tore im Fußball. Als es 1:0 für Leipzig stand, gab es wenige Gründe dafür.“
... über die Probleme der Dortmunder nach Rückständen: „Wir sind dann hektisch geworden, das ist unser Problem. Wir wollten dann die tiefen Bälle erzwingen. Dann steht es 0:2 aus dem Nichts zur Halbzeit. Ich weiß, dass die Leute auf Twitter draufhauen werden. Es ist allerdings eine realistische Einschätzung und das wissen auch die Menschen, die jetzt draufhauen werden. Wir wissen allerdings auch, dass es in der zweiten Halbzeit nicht genug war und wir nicht genügend Torgefahr ausgestrahlt haben.“
... zu BVB-Fans, die „Rose raus“ forderten: „Die spreche ich nächste Saison noch mal an.“
Konrad Laimer (Doppeltorschütze RB Leipzig) ...
... zu seiner Leistung: „Meine Abschlussstärke habe ich neu entdeckt. Ich würde gerne daran ansetzen, was ich in den vergangenen Spielen beim RB gezeigt habe. Wenn ich dann noch hin und wieder ein Tor erziele, redet der Trainer beim nächsten Mal netter über mich.“
... zum Spiel: „Es war unser Plan, kompakt zu stehen und dem BVB die Dynamik zu nehmen. Wir haben früh gesehen, dass dies funktioniert und wir haben unsere Konter bekommen. Wenn du mit 2:0 zur Halbzeit führst, willst du auch nichts mehr ändern. Wir wollten weitermachen, erzielen das 3:0 und es hat sich angefühlt, als hätten wir alles unter Kontrolle. Es ist schön, wenn man in einem solchen Stadion gewinnt, das gibt es nicht oft. Das können wir in die nächsten Spiele mitnehmen. Es wird eine heiße Phase für uns.“
… zur Form von Nkunku: „Wenn du so im Flow bist, wie er, und so viel wie er investierst, freut es mich einfach, wenn ein Mitspieler einfach weiter macht. Es sieht so leicht und gut aus. Das resultiert aus harter Arbeit, welche sich endlich auszahlt. Dass er die Qualität hat, hat man schon immer gesehen. Dass er nun die Konstanz hat, macht jetzt den Unterschied. Ich bin mir auch sicher, dass er das noch weiterhin so macht, und er bringt uns eine Menge Spaß.“
Gregor Kobel (Torwart Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: „Sehr ernüchternd – wir können mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Es gibt einige Dinge, die wir besser machen müssen.“
... über die Dortmunder Probleme nach Rückständen: „Der Grund dafür ist schwer zu nennen. Der entscheidende Punkt war in der Tat, dass wir nach dem Gegentor weitermachen müssen. Wir sind in alte Muster verfallen, nachdem wir in den Spielen zuvor große Schritte in die richtige Richtung gemacht haben. In dem Spiel war die Energie von Anfang an da, wir wollten den Fans zeigen, dass wir Gas geben wollten. Nach den zwei Toren war die Ruhe nicht mehr da und wir haben mehr versucht. Dann wird das Publikum zurecht unruhig und es ist eine Abwärtsspirale. Wir dürfen uns davon nicht verunsichern lassen und müssen unser Spiel spielen. Wir sind eine super Truppe und können das auf jeden Fall.“
Peter Gulacsi (Kapitän & Torwart RB Leipzig) zur Frage, ob der RB einen Titel holen könnte: „Ich hoffe es. Wir haben zum Rückrundenstart gesagt, dass wir von Spiel zu Spiel blicken wollen und uns immer auf das nächste Spiel konzentrieren wollen. Bisher hat das sehr gut funktioniert. Es wäre nicht klug, über Wochen nach vorne zu schauen. Für einen wie mich, der schon lange hier ist, wäre es ein Karriere-Highlight. Dafür müssen wir noch sehr schwere Spiele gewinnen. Erst Atalanta in der Europa League, dann folgen gute Aufgaben in der Bundesliga.“
Sebastian Kehl (Leiter Lizenzspielerabteilung Borussia Dortmund) ...
... zur Stimmung im Stadion (vor dem Spiel): „Es ist etwas Besonderes. Dafür arbeiten wir und das macht diesen Verein so besonders. Nimmt man Jude als Beispiel: Er hat in zwei Jahren noch nie vor voller Kulisse gespielt. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht überpacen. Mit den Zuschauern im Rücken werden wir besser werden.“
... zur Frage, ob er nach Zorcs Abgang das Klopp-Modell wiederholen wolle (vor dem Spiel): „Es ist ein Teamgedanke hier, wir haben viele Köpfe im Team. Wir bereiten uns darauf vor, dass Michael Zorc uns im Sommer verlässt. Viele Dinge haben bereits Einzug gefunden, wir sind in Gesprächen und versuchen, Dinge anders zu machen. Auch ich habe meinen eigenen Stil. Jürgen Klopp war ein Trainer und daher ist es nicht vergleichbar. Dennoch wollen wir einen Wandel hinbekommen. Die Erwartungshaltung ist allerdings eine Andere: Wir waren auf de, 13. Platz, als Klopp kam. Heute messen wir uns mit den besten in der Liga und Europaweit.“
... zur Frage, ob er den Wechsel von Adeyemi zum BVB verkünden könnte (vor dem Spiel): „Wenn es so weit ist, würden wir es verkünden, aber so weit ist es noch nicht.“
Sky Experte Lothar Matthäus ...
... zum Spiel: „Die ersten 20 Minuten hat Dortmund das gut gemacht und dann durch den Gegentreffer den Rhythmus verloren. Sie haben aggressiv angefangen, sich einige Chancen rausgespielt. Leipzig wollte den Ball nicht, das war ihre Taktik. Hätte Reus das 1:0 erzielt, hätte alles anders laufen können. Es ist so, wie es ist. Danach hat Dortmund den Faden verloren und Leipzig hat trotz vergebener Chancen vier Tore erzielt. Sie haben allerdings kompakt verteidigt und nichts mehr zugelassen.“
... zur Leistung von Laimer: „Er hat super für die Mannschaft gearbeitet, ist ein Box-Zu-Box-Spieler. Er hatte in dem Spiel den notwendigen Mut und auch das Quäntchen Glück. Man hat seine technischen Fähigkeiten gesehen und auch sein Auge. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für die Mannschaft, nicht nur in der Offensive. Er treibt die Mannschaft an und ist mit Herz und Seele dabei. Das braucht der RB und daher ist die Mannschaft in einer so guten Form. Ich hoffe, das bleibt so bis zum Saisonende, da Leipzig einer der deutschen Vertreter im europäischen Fußball ist.“
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