Fußball

Hertha-Sportdirektor Weber ohne Bekenntnis zu Schwarz: „Jeden Stein umdrehen“

Schalke-Trainer Reis nach überzeugendem Sieg: „Sehr gute Antwort gegeben“ - S04-Stürmer Bülter jubelt über starke Offensive: „So ein Spiel tut gut“ - DAZN-Experte Hummels zur desolaten Hertha: „Trainer kann dieses Spiel eigentlich nicht überleben“

Berlin/München, 14.04.2023

Benjamin Weber (Sportdirektor Hertha BSC) ...

... zur Gefühlslage: „Schlecht. Wenn du beim Tabellen-18. das Spiel so verlierst, die ersten drei Tore waren alles individuelle Fehler. Natürlich nicht gut.“

... zum Spiel: „Das Zweikampfverhalten war überhaupt nicht gut. Das hat man ja klar gesehen. Die Situationen schlecht verteidigt, keine zweiten Bälle geholt. Wir sind total enttäuscht von dem Spiel, das wir heute gezeigt haben.“

... zur Bedeutung: „Die Bedeutung war uns allen klar: 17. gegen 18., 60.000 hier in Gelsenkirchen. Da war jeder auf die Situation vorbereitet. Klar, wenn du nach ein paar Minuten so einen Schuss ins Eck bekommst, aber wir sind nie reingekommen. Wir haben über das ganze Spiel viel zu viele Fehler gemacht, schlecht verteidigt. Das war ein richtiger Schlag in die Fresse heute.“

... zur Trainerfrage: „Dass die Fragen kommen, ist ja völlig klar. Wir haben uns in den letzten Wochen immer sehr klar geäußert, dass wir eine klare Haltung und Überzeugung haben. Aber wenn du 2:5 beim Tabellenletzten verlierst, dann ist es auch klar, dass wir jeden Stein umdrehen werden.“

... zu einem Bekenntnis zu Trainer Schwarz: „Wir haben eine klare Haltung und Überzeugung. Aber nach einem 2:5 auf Schalke wäre es jetzt der falsche Moment, eine Personaldiskussion zu führen.“


Thomas Reis (Trainer FC Schalke 04) ...

... zum Sieg: „Ich finde, dass wir eine sehr gute Antwort gegeben haben. Wir sind in beide Halbzeiten sehr gut reingekommen. In der ersten Halbzeit hatten wir noch eine Phase, in der Ralle einmal super hält. Dann kriegst du ein blödes Gegentor zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Aber dann kommst du auch wieder raus und machst Druck. Im Großen und Ganzen war der Sieg verdient.“

... zur starken Offensive: „Im Endeffekt haben wir heute fünf Tore geschossen, was vielleicht den einen oder anderen verwundet hat. Aber die Mannschaft hat es sich heute absolut verdient. Wir haben von Anfang an Druck gemacht, haben gewisse Phasen überstanden und uns in jeden Ball reingeschmissen. Wir mussten dann verletzungsbedingt den ein oder anderen Wechsel machen. Das tut den Sieg ein bisschen überschatten. Aber letztendlich darf die Mannschaft sich auch einmal freuen, weil es heute ein sehr gute Energieleistung war.“

... zur Verletzung von Fährmann: „Bei Ralle ist es muskulär, da muss man abwarten. Ich hoffe, dass er nicht ganz so lange ausfällt. Wir hatten eine Phase, in der sich die Mannschaft wieder finden musste. Schwoli hat die Truppe überzeugend wieder stabilisiert. Schade für Ralle, aber im Endeffekt haben wir heute drei Punkte geholt, die unheimlich wichtig waren.“

... zur Frage, wie man diese Leistung konservieren kann: „Indem man das Spiel deutlich analysiert. Es gab auch Phasen, die mir nicht gefallen haben. Heute hat die Mannschaft aber gut reagiert und die Tore gut herausgespielt. Wir versuchen die Dinge weiterhin gut umzusetzen. Am Sonntag haben wir wieder ein schweres Spiel.“

... zur Frage, warum Rückkehrer Moritz Jenz so wichtig ist (vor dem Spiel): „Weil er von Anfang an gezeigt hat, dass er sich hier sehr wohl fühlt. Er hat seine Leistung abgerufen. Dann ist es manchmal eine Kopfsache, die Mannschaft fühlt sich mit ihm sehr wohl. Wir haben einen Spieler, der Zweikämpfe gewinnen kann, eine gewisse Dynamik hat, eine Persönlichkeit ausstrahlt. Moritz ist ein unheimlich wichtiger Spieler, aber der alleinige Heilsbringer ist er nicht. Aber wir haben natürlich eine hohe Qualität dazubekommen.“


Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC) ...

... zur Leistung: „Heute haben wir schlecht verteidigt und den Gegner zu den Gegentoren eingeladen. Wenn du zwei Auswärtstore schießt, muss das mindestens für einen Punkt langen.“

... zum Auftritt: „Ich finde, dass die Jungs drangeblieben sind, gerade nach dem 0:2-Rückstand. Dann hast du die Situation zum möglichen 2:2 und bekommst im Gegenzug das 1:3. Im Grunde genommen, hat uns das das Spiel gekostet, dass wir in den entscheidenden Situationen nicht gut verteidigt haben und konsequent genug waren. Deswegen kriegst du dann auch fünf Gegentore.“

... zu den Gründen für die Niederlage: „Das, was uns gerade in den letzten zwei Spielen gegen gute Gegner ausgezeichnet hat, die Stabilität, die Konsequenz, das haben wir heute als Mannschaft vermissen lassen. So haben wir den Gegner aufgebaut. In der Summer viel zu viele Fehler, die sofort bestraft wurden.“

... zu einer möglichen Entlassung: „Das ist realistisch. Ich bin in der Verantwortung, wir sind jetzt auf Tabellenplatz 18. Dass sich dann ein Benjamin Weber als Sportdirektor auch nicht so klar äußert, ist völlig legitim.“

... zu einer möglichen Nervosität im Verein (vor dem Spiel): „Eine Grundanspannung ist da, die brauchst du. Die gehört zu der Bundesliga dazu. Aber in der Woche ist jetzt keine Nervosität zu spüren gewesen, auch bei den Jungs nicht.“


Marius Bülter (FC Schalke 04) ...

... zu der Frage, wie viele Steine vom Herzen gefallen sind: „Extrem viele, weil wieder viel auf dem Spiel stand und der Druck groß war. Aber wir haben ihm standgehalten.“

... zu den Gründen für die Leistungssteigerung: „Wir hatten heute eine deutlich bessere Spielkontrolle als zuletzt. Gerade im Mittelfeld hatten wir Ballkontrolle, es teilweise gut flach hinten rausgelöst. Das hat uns Sicherheit gegeben. Dazu kommt, dass wir heute nicht viele Chancen hatten, aber die, die wir hatten, haben wir gemacht. Dann schießt man auch mal fünf Tore.“

... zu der offensiven Explosion: „Überzeugung, die man sich im Training holt. Der Glaube daran. Wir wissen, dass wir diese Saison nicht viele Tore geschossen haben. Aber wir haben weiter daran gearbeitet. So ein Spiel wie heute tut gut.“

... zum Zusammenspiel mit Terodde: „Dass ich gerne mit Simon zusammenspiele, das weiß man seit letzter Saison. Wir verstehen uns gut auf dem Platz. Mich freut es für ihn ungemein, dass er heute ein Tor geschossen hat. Ich glaube, dass ihm das richtig gut tut. Wir brauchen ihn.“

... zu der Frage, wie man die kommenden Aufgaben angehen wird: „Mit Selbstvertrauen, das man sich heute geholt hat. Aber auch mit dem Wissen, dass wir noch nichts erreicht haben. Wir haben noch sechs Endspiele. Uns fehlen noch ein paar Punkte.“


Kenan Karaman (FC Schalke 04) ...

... zum überzeugenden Erfolg: „Ich bin überglücklich, dass wir heute gewonnen haben. Es war ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns. Jetzt sind wir wieder voll dabei. Nach zwei Niederlagen war es einfach wichtig, heute vor unseren Fans zu gewinnen. Ich gratuliere der ganzen Mannschaft zu der gute Leistung heute.“


Marvin Plattenhardt (Hertha BSC) ...

... zur gezeigten Leistung: „In vielen Bereichen war es keine Leistung. Man hat gesehen, dass wir in den Zweikämpfen nicht da waren. Wir hatten defensiv einige Fehler und Probleme. Schalke hat diese bitter bestraft. Wenn du in unserer Situation steckst, musst du dich ganz anders verhalten.“

... zur Qualität der Mannschaft: „Die Qualität ist da, absolut. Wir müssen jetzt die nächsten Wochen zusammen durchhalten und weiterhin Gas geben. Wir müssen uns zusammen anspornen. Dann bin ich fest davon überzeugt, dass wir noch einige Punkte holen werden.“

... zum Berliner Trainerteam: „Sie arbeiten akribisch, sie reden viel mit uns und sind energisch dabei. Sie geben uns viel Kraft. Wir Spieler müssen das halt umsetzen, das hat überhaupt nicht geklappt. Fünf Tore auf Schalke ist unfassbar.“


DAZN-Experte Jonas Hummels …

… zum starken Sieg der Schalker: „Es ist super emotional. Am Ende ein hochverdienter Sieger, auch die Art und Weise, wie Schalke gespielt hat. Die Bilder sagen alles, alle lachen.“

… zu den frühen Gegentoren der Berliner: „Hertha hat es nicht gecheckt, um was es hier geht. Ganz einfach. Die Körpersprache war nicht gut.“

… zu der Zukunft von Hertha-Trainer Schwarz: „Wenn du mich fragst, nach dieser Leistung, kann der Trainer diesen Spieltag eigentlich nicht überleben. Gar keine Frage. Es ist eigentlich unvermeidbar.“

… zum Vertrauen in Kevin-Prince Boateng im Saison-Endspurt (vor dem Spiel): „Ja, Felix Magath hat es auch gemacht. Ich habe überlegt, ob es nicht die Platte ist, die ich schon viel zu oft gehört habe. Ich meine, es war letztes Jahr jetzt auch nur einmal. Natürlich reden alle über das emotionale, aber der Typ ist technisch einer der zehn besten Spieler der Bundesliga, das muss man auch mal sagen.“


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