Formel 1

Verstappen siegt im Chaos von Brasilien und baut WM-Führung aus – Vater Jos: „Die ganze Welt hat gesehen, wer der Allerbeste ist“

Unterföhring, 03.11.2024

  • Ocon feiert im Alpine Platz zwei: „Kann gar nicht dankbar genug sein“
  • Norris verliert viele Punkte im Titelkampf: „War mal an der Zeit, dass eins daneben geht“
  • Red Bulls Motorsportchef Marko schwärmt von Sieger Verstappen: „In einer eigenen Welt“
  • Sky Experte Glock hat keine Hoffnung auf Norris-Titel: „WM-Zug ist für McLaren abgefahren“


November 2024 - Die wichtigsten Stimmen zum Großen Preis von Brasilien – die komplette Formel 1 live bei Sky. 



Max Verstappen (Rennsieger Red Bull) …

... zum Sieg: „Meine Emotionen heute, das war eine echte Achterbahnfahrt. Das Qualifying war sehr unglücklich mit der roten Flagge und dann von P17 loszufahren, da wusste ich natürlich, dass es ein hartes Rennen werden würde. Wir haben uns aus jedem Ärger rausgehalten, haben die richtigen Entscheidungen getroffen und sind geflogen. All diese Dinge zusammen, haben dieses Ergebnis möglich gemacht. Aber es ist unglaublich jetzt hier zu stehen, von so weit hinten im Grid.“

... zum Rennstart: „Es ist schwierig hier zu überholen mit dem neuen Asphalt. Es gibt eigentlich nur eine Linie, die man nehmen kann. Ich wusste, ich muss da einfach rein. Klar, es ist dann einfach ein stehendes Rad zu bekommen. Man muss die Balance halten und ich hatte Vertrauen in die Bremse. Und klar, Kurve eins ist immer eine tolle Gelegenheit zum Überholen.“

 

Jos Verstappen (Vater von Rennsieger Max Verstappen) ...

... zur Leistung seines Sohnes: „Er hat heute gezeigt, wer der Beste ist. Er war sehr motiviert nach den negativen Journalisten und Fahrern aus England. Aber heute hat er gezeigt, wer der Beste ist. Sie denken, dass sie ihn aus seiner guten Laune holen, aber er wird dadurch nur besser werden.“

... zu seinen Emotionen: „Ich bin sehr stolz darauf, was er heute gezeigt hat. Die ganze Welt hat gesehen, wer der Allerbeste ist.“

 

Dr. Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull) ...

... zur Leistung von Max Verstappen: „Er war in einer eigenen Welt. Wenn er freie Fahrt hat, ist er geflogen. Überholmanöver sensationell angesetzt. In der Phase, in der so viel Regen war, hat er massiv plädiert, dass das Rennen abgebrochen wird. Ich verstehe nicht, warum sie da noch zwei gefährliche Runden fahren. Ich habe gesagt, er fährt aufs Podium, aber in so einer Demonstration hat es wieder alles gesprengt. Es ist die richtige Antwort auf alles, was sich in letzter Zeit abgespielt hat.“

... zur besonderen Fahrweise von Max Verstappen im Regen: „Das ist diese unglaubliche Kontrolle des Autos und vor allem im Regen dieses Gespür, das Limit mehr auszuloten als jeder andere. 2016 war ein ähnliches Rennen, da fuhr er von Platz 17 auf Platz drei. Jetzt ist er Weltmeister und fährt also auf Platz eins.“

... zur Fahrer-WM: „Das ist jetzt schon in greifbarer Nähe.“

... zur Stimmung nach dem Qualifying (vor dem Rennen): „Die Gemütslage ist nicht sehr erfreulich. Wir fühlen uns ungerecht behandelt. Gestern hat das Virtuelle Safety-Car viel zu lange gedauert, das war unverständlich. Und heute die Entscheidung, dass es nach dem Stroll-Unfall 50 Sekunden dauert, bis die rote Flagge kam. Bei Alonso oder Colapinto war es innerhalb von sieben oder acht Sekunden. Diese Diskrepanzen und alles zum Nachteil von uns, weil zu diesem Zeitpunkt Max noch in der Qualifikation gewesen wäre. Das gibt uns schon zu denken, aber auf der anderen Seite wissen wir, dass wir ein schnelles Auto haben. Wir reden uns mit viel Optimismus nach vorne.“

 

Esteban Ocon (Alpine) ...

... zur Frage, ob er dieses Ergebnis erwartet habe: „Nein, nach einer so schwierigen Saison ist es einfach sehr schön hier zu fahren. Im Regen ist die Performance unter allen Mitbewerbern etwas ausgeglichener. Im Regen sind die Autos fast gleichauf und das hat uns sehr in die Karten gespielt. Ich bin glücklich, heute auf dem Podium zu stehen, es ist unglaublich. Auch die Unterstützung, die ich von all den brasilianischen Fans bekomme. Ich kann gar nicht dankbar genug sein.“

... zu den Bedingungen auf der Strecke: „Das Auto war unter trockenen Bedingungen extrem schwierig zu fahren. Als es heute morgen anfing zu regnen, dachte ich, es wäre etwas einfacher. Gestern wollte ich schon ein paar Runden im Regen, ich liebe es, wenn es hier regnet. Heute war ein besonderes Rennen für uns.“

 

Pierre Gasly (Alpine) ...

... zum Rennen: „Es ist unglaublich für das gesamte Team. Wir hatten solch eine schwierige Saison und hatten echt Probleme, Punkte einzufahren. In dieser Situation war alles möglich und wir haben bis zum Ende dran geglaubt. Zwei Autos auf dem Podium, ich glaube niemand hat das vor dem Rennen gedacht. Es ist einfach fantastisch.“

... zur Frage, ob das Auto im Regen besser funktioniere: „Die Pace im Trockenen war okay. Das Quali heute morgen war sehr schlecht und wir mussten dann von weit hinten starten vom 13. Platz. Ich konnte zehn Positionen gut machen. Ich vibriere gerade komplett und bin so stolz aufs ganze Team, solch eine harte Saison zu überkommen. Es wäre einfach gewesen aufzugeben, aber wir haben nie aufgegeben. Hier stehen wir, beide Autos auf P2 und P3, viele Punkte fürs Team und alle können heute sehr stolz sein im Team.“

 

Oliver Oakes (Teamchef Alpine) …

... zu seinen Emotionen: „Es ist unglaublich. All der Lob gebührt dem Team. Man muss diese Feste einfach mitnehmen.“

... zur Leistung des Teams: „Die Fahrer haben einfach einen unglaublichen Job gemacht und alle richtigen Entscheidungen getroffen.“

 

George Russell (Mercedes) …

... zum Ergebnis: „Vor dem Wochenende, wenn man uns P4 angeboten hätte, hätten wir ja gesagt. Manchmal ist es halt einfach schwierig vorherzusagen, was dann passiert. Jeder gibt sein Bestes und versucht mit den jeweiligen Informationen, die zur Verfügung stehen, die besten Entscheidungen zu treffen.“

... zur Frage, wer die Entscheidungen treffe: „Normalerweise, wenn es trocken ist, sagt das Team, lass uns auf Slicks wechseln. Wenn es nass ist, sagt der Fahrer lass uns auf Inters oder auf die Regenreifen wechseln. Ich war sehr zuversichtlich, dass das Safety-Car oder eine rote Flagge kommen wird, denn es war wie ein Boot da draußen.“

... zum stehenden Start: „Ich war schockiert, um ehrlich zu sein. Ich konnte nicht voll auf dem Gas bleiben, das Auto war voll im Aquaplaning. Es war unglaublich gefährlich für die ersten paar Runden. Ich denke, sie lieben Action.“

 

Lewis Hamilton (Mercedes) zu seiner Fahrt im Wagen von Ayrton Senna (vor dem Rennen)„Es ist sehr emotional. Ich bin durch meine Kindheit durchgegangen, wie ich ihm damals zugeschaut habe, diesen Sound gehört habe und ihm beim Fahren zuzuschauen, wie er das Rennen gewonnen hat. Ich kann es nicht glauben, dass ich diese Gelegenheit hatte. Die größte Ehre meiner Karriere, es hier vor diesem wundervollen Publikum in Brasilien zu machen. Es ist ein sehr besonderer Tag und ich bin sehr dankbar an alle, die es möglich gemacht haben.“

 

Lando Norris (McLaren) ...

... zum Rennen: „Ein Start im Nassen ist einfach eine Lotterie. Es läuft mal besser und mal schlechter. Links war vielleicht etwas besser als die rechte Seite, aber es ändert nicht so viel. Dann haben wir Positionen unter der roten Flagge verloren. Einfach sehr unglücklich, nicht mehr. Max ist sicherlich sehr glücklich, dass er heute gewinnen konnte. Er hat den Sieg verdient. Es ist einfach unglücklich, manchmal läuft es gegen einen. Ich habe auch ein paar Fehler gemacht, das hat mich gegen George und gegen Charles etwas gekostet. Nichts weiter. Es war ein harter Tag und ich habe mein Bestes gegeben. Ich habe einige gute Rennen gehabt und es war halt mal an der Zeit, dass eins daneben geht.“

... zur Strategie: „Es ist immer gleich. Ich vertraue dem Team und das Team vertraut mir. Es war die richtige Entscheidung zu diesem Zeitpunkt. Es war einfach unglücklich. Im Nachhinein ist man schlauer, es war Glück auf deren Seite. Klar, heute hat jeder eine andere Meinung. Es hätte auch für uns laufen können, wir hätten auch draußen bleiben können, aber es ist dämlich sich solche Gedanken zu machen. Wir waren einfach unglücklich heute, nichts weiter. Klar enttäuschend im Ergebnis, es hätte besser sein können, aber wir werden weiter pushen.“

 

Andrea Stella (Teamchef McLaren) ...

... zu einer möglichen Strafe gegen Lando Norris: „Es war eine sehr späte Vorwarnung für den Startabbruch. Lando hatte nur ein paar Sekunden und hat dann aufs Licht reagiert. Wir werden sehen, wie die Stewards es interpretieren. Wir denken, dass es nichts wirklich Dringliches ist. Es gab keinen Wettbewerbsvorteil. Andere Fahrer haben es auch gemacht, die Situation war vielleicht nicht so klar.“

... zum Rennen: „Was die Ereignisse heute angeht, ist es keine Riesenüberraschung hier in Interlagos bei diesen Wetterbedingungen. Es ist nicht zum ersten Mal so gekommen. Zunächst möchte ich dem Sieger und Alpine gratulieren, wirklich sehr beeindruckende Arbeit. Was uns betrifft, sind uns einige der Ereignisse nicht entgegengekommen. Wir verloren Positionen am Start, wir haben Positionen unter der roten Flagge verloren und dann hat Lando ein paar Positionen verloren. Trotzdem ist es wichtig, dass wir das Rennen zu Ende gefahren sind. Es hätte auch so kommen können, dass wir noch größere Probleme haben. Es sind wichtige Punkte für die Meisterschaft und jetzt konzentrieren wir uns auf die letzten drei Rennen. Wir sind trotzdem froh, dass wir in der Konstrukteurs-WM ein paar Punkte gemacht haben.“

... zur Frage, ob Norris zu viele Fehler für die WM machen würde: „Nein, ich denke das ist keine faire Aussage über Lando. Zunächst einmal möchte ich anerkennen, dass Max jetzt der große Favorit für die Weltmeisterschaft ist. Er war natürlich vorher schon der Favorit, das muss man ehrlich sagen. Er ist ein fantastischer Fahrer, macht einen fantastischen Job und Lando ist gerade knapp hinter ihm. Wir sind stolz, da wo wir sind und Lando sollte sehr stolz auf seine Leistung sein. Ein Rennen wie heute kann passieren, es kann passieren, dass man hier und da Probleme hat. Wir werden unsere Lektion daraus ziehen und stärker und stärker werden.“

... zur Frage, ob der WM-Traum weiterhin vorhanden sei: „Der Traum lebt für die Saison, aber insgesamt haben wir eine tolle und schnelle Entwicklungskurve hingelegt. Wir nehmen die Lektion mit. Wenn wir dieses Jahr nicht gewinnen, kommen wir nächstes Jahr noch stärker zurück.“

 

Nico Hülkenberg (Haas) …

... zu seinem Ausfall: „Nicht nur Sonntag, das ganze Wochenende ist ein schwarzes Wochenende für uns. Gefühlt ist alles schiefgelaufen, was hätte schieflaufen können. Wir haben aber auch einige Fehler gemacht. Wir müssen hart mit uns selber ins Gericht gehen. Ich habe mir die Wiederholung angesehen und gesehen, dass ich mir eine kleine Aufmerksamkeitspause gegönnt habe und auf der weißen Linie eingelenkt habe. Ich habe dann das Auto verloren und der Unterboden hat aufgesessen. Es ist natürlich Pech, weil normalerweise schliddert man raus und fährt einfach weiter. Wenn es nicht läuft, kommt sowas auch noch dazu. Dann haben die Marshalls mich weggeschoben, darum die schwarze Flagge, weil man nach fremder Hilfe nicht weiterfahren darf.“

... zur Frage, wieso er sich freischieben lassen habe: „Bei so einem Rennen stirbt die Hoffnung immer zuletzt und man will nichts unversucht lassen.“

 

Mike Krack (Teamchef Aston Martin) ...

... zu den Unfällen im Qualifying (vor dem Rennen)„Es ist immer ein bisschen problematisch in Brasilien. Die Autos kommen nicht schnell zurück. Ich glaube, sie hatten dann auch nicht mehr genügend LKWs, um die ganzen Autos zurückzubringen. Sie kamen erst fast eine halbe Stunde nach dem Ende des Qualifyings und diese Zeit fehlt jetzt. Es wird richtig eng, aber wir waren gut vorbereitet und in Brasilien hilft es immer, gut vorbereitet zu sein.“

... zur Performance des Autos im Regen (vor dem Rennen)„Es ist Fluch und Segen zugleich. Man sieht, dass wir immer relativ gut dabei sind, wenn es kalt ist oder es regnet. Das hat mit den Reifen zu tun. Wir nehmen die Reifen sehr hart ran und sind deswegen immer die ersten, die keine Reifen mehr haben. Es ist manchmal schön. Es gab Qualifyings, in denen wir sehr gut performt haben, aber die Rennen dauern nicht nur zwei Runden, das ist das Problem. Es ist immer der Kompromiss, den man findet. Wir müssen hart daran arbeiten, dass wir es wieder zurückkriegen.“

 

Sky Experte Timo Glock …

... zur Frage, ob der WM-Kampf vorbei sei: „Ja, ganz klar, es war ein Ausrufezeichen. Er hat den Vorsprung ausgebaut und es ist jetzt allen klar, dass der WM-Zug für McLaren abgefahren ist.“

... zur Strategie von McLaren: „Im Nachhinein ist es leicht zu sagen, aber es hat so geregnet und so viel Wasser gestanden, dass man eigentlich wechseln muss. Es hat niemand daran gedacht, dass man sogar das Rennen unterbricht. Deswegen, im Nachhinein leicht gesagt, war es wahrscheinlich der Fehler. Das hat Verstappen ausnutzen können, indem er draußengeblieben ist. Da kann man nur den Hut vor ziehen, dass er das Auto unter diesen Bedingungen auf einem abgefahrenen Reifen um die Strecke trägt. Es sind Entscheidungen, die man im Moment trifft und dann weiß man nachher, ob es richtig oder falsch war.“

... zu Sergio Perez: „Wir dürfen den Dreher ganz am Anfang des Rennens nicht vergessen. Es sind Fehler, die ihm nicht passieren dürfen. In der jetzigen Situation sowieso nicht. Es ist keine gute Visitenkarte und er ist ganz klar angezählt. Am Ende bin ich mir sicher, dass wir ihn nicht mehr lange im Red Bull sehen.“

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