Köllner über Ziele, Werte, die Kirche und Fußball – vor allem gilt: „Ich lass mich nicht verbiegen“
Bonn, 03.02.2022
Fußballerin des Jahres in Deutschland und Österreich, beste Torjägerin, aber Nicole Billa träumt von der Deutschen Meisterschaft – der Titel ist keine Träumerei: 2 Punkte sind´s für ihre TSG Hoffenheim auf Spitzenreiter Wolfsburg, nur einer auf den FC Bayern. Zum Auftakt der Frauenfußball-Bundesliga gegen den 1. FC Köln (ab 19 Uhr live) hat die Tirolerin ihr Team als „starkes Kollektiv“ bezeichnet. „Wir haben nicht die überragenden Kicker oder Namen. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Mannschaft auf dem Platz stehen.“ Zur Einstimmung aufs Löwen-Duell – TSV 1860 München gegen Eintracht Braunschweig am Sonntag ab 12.45 Uhr live – hat MagentaSport-Reporter Thomas Wagner mit Münchens Löwen-Trainer Michael Köllner buchstäblich über Gott und die Welt gesprochen. Köllner vergleicht die Katholische Kirche etwa mit Traditionsklubs: „Die glauben, sie spielen noch in der 1. Liga, aber die Realität ist nicht so.“ Und spricht über den trüben Herbst als Tiefpunkt, der abgewendet worden sei, weil er verstärkt ins Team reingehört habe. Eine der Folgen: die Trennung von Sascha Mölders. Übers Aufhören sagt Michael Köllner: „Wenn du für dich merkst, dir gehen die Antworten aus oder du bist über mehrere Tage ratlos, dann ist es auch Zeit, zu gehen.“ Der 52jährige Oberpfälzer erklärt gern: „Ich lass mich nicht verbiegen!“
Nachfolgend Auszüge aus den Interviews mit Nicole Billa und Michael Köllner – bei Verwendung bitte die Quelle MagentaSport benennen. Heute eröffnet der SC Freiburg II gegen Viktoria Köln den 25. Spieltag in der 3.Liga – ab 18.30 Uhr live. MagentaSport zeigt alle Spiele der Frauenfußball-Bundesliga und der 3. Liga live.
Thomas Wagner im Interview mit Michael Köllner in der MagentaSport-Reihe „Wagner trifft…“. Mit vielen starken Eindrücken des Menschen Köllner über Glauben, Haltung und Ziele. Über Verantwortung, die man als Trainer spüren müsse und Konsequenzen ziehen muss, wenn´s mal nicht mehr so ist, sagt Köllner: „Die Profi-Mannschaft ist das Zugpferd, die Maschine, die den Verein zieht. Du weißt, es hängen viele Arbeitsplätze dran für die Angestellten. Die Fans, die eigentlich mit dem Verein sterben mehr oder weniger, die würden auch wegen deinem Fußballspiel sterben. Für mich sind Identität und Identifikation wichtige Werte. Die versuche ich auch zu leben, in dem ich so bleibe wie ich bin. Ich bin der junge Bursch, der irgendwann mal in Fuchsmühl, einem kleinen Dorf in der Oberpfalz, auf die Welt gekommen ist. Der irgendwann mal das Glück hatte, mit Fußball sein Geld zu verdienen. Und zu seiner Berufung zu machen. Deshalb lass ich mich am Ende auch nicht verbiegen: wenn´s passt, das ist es ok. Und wenn nicht, mei – dann ist es so. Deshalb werde ich dann auch nicht unglücklich am Abend schlafen gehen.“
„Gnadenlos wird dir eine Schnur um den Hals gelegt“
Michael Köllner über Erfolg und Ziele: „Du tust einfach alles dafür, dass du deine Ziele erreichst. Das sind ja nicht immer deine internen Ziele, das sind ja mal manchmal externe Ziele. Ziele deiner Spieler, dass die in ihrer Karriere den nächsten Schritt machen. Dass der Verein seine Ziele erreicht – wirtschaftlich und sportlich. Da ist ja eng verknüpft miteinander. Auch die Gefühle und Erwartungshaltung der Leute, die mitfiebern. Dass du das auf der einen Seite ein Stück weit erfüllst. Dass du auf der einen Seite da ein Stück Lebensinhalt einpflanzen kannst. Für mich ist eher wichtig: warum bist du jetzt am Ende hier? Auch wenn der Profifußball immer eine Abrechnung Spieltag für Spieltag ist. Das ist immer so: gnadenlos wird dir eine Schnur um den Hals gelegt. Gewinnst du, dann wird nicht gezogen. Verlierst du, zieht schon einer hinter dir. Ich glaube, dass es im großen Kontext losgelöst ist. Dein Wirken im Verein muss einen anderen Sinn haben, nach meiner Meinung. Natürlich weiß ich, dass ich dem Profisport untergeordnet bin. Dass ich dem gerecht werden muss mit den Ergebnissen. Aber auf der anderen Seite weiß ich auch, dass es einen größeren Zusammenhang gibt……….Ich bin zufrieden, dass es so läuft. Aber am Ende weiß ich auch, dass so nie wirklich Zufriedenheit einkehren wird.“
Nach den herben Pleiten im Spätherbst, insbesondere dem 2:5 gegen Magdeburg – 0:5 zur Halbzeit – habe Köllner anschließend schon verstärkt in die Mannschaft reingehorcht, um zu erfahren, was er als Trainer verändern müsse. „Dabei kam schon der eine oder andere Punkt ans Tageslicht, den nehme ich mir dann auch zu Herzen. Ohne dass ich dadurch meine Autorität, meine Geradlinigkeit verliere.“
Wann Michael Köllner weiß, dass seine Zeit bei einem Klub vorbei ist!
„Wenn du für dich merkst, dir gehen die Antworten aus oder du bist über mehrere Tage ratlos, dann ist es auch Zeit, zu gehen. Aber bis jetzt habe ich bei Sechzig schon immer einen Weg, einen richtigen Ansatz gefunden, wie wir das Thema in die richtige Richtung drehen können.“
Acht Jahre als Junge im Kloster: „Das prägt auch!“
„Das werde ich bis zum letzten Tag meines Lebens, bis zur letzten Minute nicht vergessen. Am Anfang entfernt man sich vom Glauben, aber man findet schon an gewissen Dingen Halt. Es war eine Entscheidung, die ich für mich mit 10 Jahren getroffen habe, mein Vater hat mich daran erinnert, dass es bis zu meinem 18. Jahr Bestand hat. Das heißt natürlich: da musst du mal was durchziehen, 8 Jahre und kannst nicht davor fliehen. Das prägt auch!“
„Wo musst du am Ende auch mal die Schnauze halten?“
Über seine christlichen Moralwerte und dem Köllnerschen „Leitfaden“ - was taugt da sin der Kabine? „Jeder Mensch ist für sich im Inneren auf der Suche: was ist der Sinn des Lebens? Warum bin ich auf der Erde? Du sehnst dich nach einer Antwort auf diese 2 Fragen. Das versuche ich, auch in meine Arbeit einzubringen, ohne dass ich das proaktiv bei den Spielern versuche, mit dem Hammer einzutrommeln. Du musst es dosieren, dass es auch ankommt. Ein gutes Gespür dafür haben, wo musst du am Ende auch mal die Schnauze halten? Wenn du dafür ein gutes Gefühl hast, dann ist das eine Riesen-Mehrwert für die Spieler.“
Michael Köllner und sein Verhältnis zur Katholischen Kirche, die er mit Traditionsklubs im Fußball vergleicht: „Die glauben sie spielen noch in der 1. Liga, aber die Realität ist nicht so.“ Wenn er in die Kirche gehe „will ich Lösungen haben und mich nicht immer schuldig fühlen.“
Michael Köllner und seine Lust auf Alkohol und insbesondere Bier: „Oh, ich war früher hart am Glas, aber heute trinke ich fast gar keinen Alkohol mehr.“
Der Link zur gesamten Folge „Wagner trifft…Michael Köllner:
Nicole Billa: Sachertorte als Leidenschaft, der Titel: ein Traum
Sie ist Fußballerin des Jahres in Deutschland und Österreich –wer kann so was schon von sich sagen: Nicole Billa, Torjägerin bei der TSG Hoffenheim – aktuell hochambitionierter Dritter in der FFBL. Die 25jährige Torjägerin erzielte 23 Treffer in der letzten Saison, vor dem Spiel gegen 1. FC Köln (heute ab 19 Uhr live bei MagentaSport) sind´s 7 Treffer. Die Deutsche Meisterschaft lebt als Traum für Nicole Billa, ist aber auch nicht komplett realitätsfremd: 2 Punkte sind´s auf Spitzenreiter Wolfsburg, nur einer auf den FC Bayern. Die Tirolerin Billa beschreibt die Hoffenheim-Auswahl im MagentaSport-Interview als „starkes Kollektiv“ mit einer überragenden Einstellung. „Wir haben nicht die überragenden Kicker oder Namen. Deshalb ist es wichtig, dass wir als Mannschaft auf dem Platz stehen.“ Hat extrem gut funktioniert in dieser Saison.
Zur TSG kam sie vor 7 Jahren, weil der Klub ihr neben der Ausbildung zur Erzieherin ein 2. Standbein genehmigte. Nicole Billa hat in ihrer Jugend auch erfolgreich Kickboxen ausgeübt, entschied sich dann für den Fußball. Ihre süße Leidenschaft: Sachertorte, die gibt´s immer bei Geburtstagen – „Ich hab´ immer das größte Stück!“ Die Deutsche Meisterschaft wäre für Nicole Billa noch so ein Sahnestück.
Der Link zum Billa-Interview mit Julia Simic und Martin Piller: www.youtube.com/watch?v=d9SiV7FQ1LU
3. Liga – komplett live bei MagentaSport:
Freitag, 04.02.2022
Ab 18.30 Uhr: SC Freiburg II – Viktoria Köln
Samstag, 05.02.2022
Ab 13.45 Uhr als Einzelspiel oder in der Konferenz: FSV Zwickau – 1. FC Kaiserslautern, SV Waldhof Mannheim – Viktoria Berlin, VfL Osnabrück – Türkgücü München, SC Verl – Hallescher FC, 1. FC Magdeburg – SV Wehen Wiesbaden, TSV Havelse – SV Meppen
Sonntag, 06.02.2022
Ab 12.45 Uhr: TSV 1860 München – Eintracht Braunschweig
Ab 13.45 Uhr: MSV Duisburg – Borussia Dortmund II
Montag, 07.02.2022
Ab 18.45 Uhr: 1. FC Saarbrücken – Würzburger Kickers
Dienstag, 08.02.2022
Ab 19.45 Uhr: FSV Zwickau – Viktoria Köln, Hallescher FC – Türkgücü München
FLYERALARM Frauen-Bundesliga – komplett live bei MagentaSport
Freitag, 04.02.2022
Ab 19.00 Uhr: TSG 1899 Hoffenheim – 1. FC Köln
Samstag, 05.02.2022
Ab 12.45 Uhr: SGS Essen – Bayer 04 Leverkusen
Sonntag, 06.02.2022
Ab 12.45 Uhr: VfL Wolfsburg – SV Werder Bremen, Eintracht Frankfurt – SC Freiburg
Ab 15.45 Uhr: FC Bayern München – SC Sand, FC Carl Zeiss Jena – 1. FFC Turbine Potsdam
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