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Bundestrainer Nagelsmann von seinem Weg überzeugt: „Bin sehr guter Dinge, dass wir sehr erfolgreich sein werden“

Kimmich trifft im ersten Spiel als DFB-Kapitän: „Das tut auch mal gut“ - Musiala zur neuen Struktur im Team: „Es sind vier Legenden aus der Mannschaft gegangen“ - RTL-Experte Matthäus zum Schiedsrichter: „Viele komische Entscheidungen getroffen“

Köln, 10.09.2024

Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus dem Länderspiel Niederlande gegen Deutschland (2:2) – am 2. Spieltag der Nations League live bei RTL.

 

Julian Nagelsmann (Bundestrainer) ...

... zum Spiel: „Sehr unterhaltsam, es ging hin und her. Beide Defensivabteilungen waren ein bisschen zu anfällig. Dafür war es dann ein spannendes und offenes Spiel. Offensiv waren wir stärker und haben mehr versucht zu kreieren. Holland hat es oft relativ simpel überspielt. Leider haben wir im Mann-gegen-Mann-Pressing in der ersten Situation einen Fehler gemacht. Wie wir dann zurückkommen, war gut. Wir haben fünf, sechs Minuten gebraucht, aber dann waren wir gut im Spiel. Du musst auswärts auch erstmal noch zwei Tore nachlegen – auch verdientermaßen. Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit haben wir zu sehr versucht, spielerische Lösungen zu finden und das Gegentor kassiert. Gegen Ende waren wir dem Tor wieder näher.“

... zur Auswechslung von Jonathan Tah zur Halbzeit: „In der Summe waren es vier, fünf Fouls und ich hatte die Sorge, dass er die Gelb-Rote Karte kriegt. Der Schiedsrichter hat mir in der Pause einen Wink gegeben und da wollte ich es nicht riskieren.“

... zur Frage, was die Comeback-Qualitäten der Mannschaft geweckt habe: „Generell das Bewusstsein, dass jedes Spiel wichtig ist. Wir haben nächstes Jahr eine Quali, jetzt die Nations League und dann hoffentlich eine WM. Bis dahin haben wir, wenn alles gut geht, noch 18 Spiele. Die Mannschaft glaubt an sich und das ist der Schlüssel, was wir und die Fans sehen wollen. Man hat eine Mannschaft gesehen, die unbedingt bis zum Schluss gewinnen wollte und alles gegeben hat.“

... zur Leistung des Schiedsrichters: „Es war auf beiden Seiten nicht gut gepfiffen. Daher ist es so, wie es ist. Am Ende war es eine ordentliche Situation auf der ballfernen Seite. Davor gab es einen Gegenkonter – anscheinend waren wir schon einige Minuten drüber. Er konnte den Konter von Holland noch laufen lassen, da verstehe ich das nicht ganz. Ich finde auch, dass es ein klarer Elfmeter an Jamal war. Er kommt klar zu spät und trifft Jamal am Fuß. Das ist leider ein Foul.“

... zum Länderspiel-Block: „Sehr gute zehn Tage als gesamte Gruppe. Es ist eine sehr angenehme Mannschaft, die Lust versprüht. Es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten, sie haben es echt gut gemacht. Ich bin sehr guter Dinge, dass wir sehr erfolgreich sein werden.“

... zur Verletzung von Niclas Füllkrug (vor dem Spiel): „Aufgefangen wird er mit Deniz Undav, der auf der gleichen Position beginnt. Er ist natürlich schon ein bisschen ein anderer Spielertyp, aber er ist mit dem Rücken zum Tor sehr gut und kann auch Kai gut in die Tiefe einsetzten. Bei Füllkrug ist es nichts Schwerwiegendes. Die Stelle ist etwas problematisch, weil es am Übergang zur Achillessehne und der Wade ist und wenn da was passieren würde, wäre es etwas sehr Langwieriges. Deswegen haben wir entschieden, dass wir da kein Risiko eingehen werden. Er ist jetzt wieder zurück in West Ham und wird da sicherlich behandelt und ein paar Tage Pause machen müssen. Ich glaube nicht, dass er am Wochenende in der Premiere League schon wieder spielen wird, aber Ende nächster Woche könnte er wieder fit sein.“

 

Joshua Kimmich (Kapitän & Torschütze Deutschland) ...

... zur Frage, worüber er sich nach dem Spiel lautstark aufgeregt habe: „Generell darüber, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Wir sind nicht so gut aus der Pause gekommen, die erste Halbzeit war sehr gut. Auch, wenn wir da schlecht gestartet sind. In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr so die Kontrolle. Gerade direkt nach der Pause haben wir nicht so gut ins Spiel gefunden. Unterm Strich war es ein Duell auf hohem Niveau.“

... zur Comeback-Qualität der Mannschaft: „Wie wir in der ersten Halbzeit zurückgekommen sind, war es sehr gut. Es ist ärgerlich, so früh in Rückstand geraten zu sein, aber man hat gemerkt, dass wir weiter unser Spiel spielen wollten. Man muss sagen, dass wir in der ersten Halbzeit noch die eine oder andere gute Möglichkeit zugelassen haben, hatten aber auch gute Chancen. Unterm Strich fand ich die erste Halbzeit sehr gut. Die zweite Halbzeit war dann okay, aber nicht mehr das gleiche Level.“

... zum Treffer im ersten Spiel als DFB-Kapitän: „Ein Tor ist für mich immer was Besonderes, gerade in der Nationalmannschaft. Dann noch so eins, das tut auch mal gut, wenn man den Ball nur reindrücken muss.“

... zur Schiedsrichter-Leistung: „Generell bin ich nicht der große Fan von dem neuen System, dass nur noch ein Spieler mit dem Schiri reden darf. Das ist von der Idee her schon in Ordnung, aber die Schiris sind dann generell etwas sensibel. Manchmal reagiert man mit Emotion. Das hat gar nichts mit dem Schiri zu tun, man ärgert sich über eine Situation. Oft wird es von den Schiedsrichtern so aufgenommen, dass sie gemeint sind und man schnell Gelbe Karten bekommt. Gerade in der Nations League ist man nach zwei Gelben Karten gesperrt. Da kann es sehr wehtun. Generell würde ich mir wünschen, dass die Schiris nicht ganz so sensibel sind. Es geht auch darum, dass wir unsere Emotionen im Griff haben, aber es ist nicht immer was gegen den Schiedsrichter.“

 

Jamal Musiala (Deutschland) ...

... zum Spiel: „Sie hatten ihre Chancen, wir hatten auch unsere Chancen. Es ist ein Prozess, wir müssen gucken, dass wir von Spiel zu Spiel besser werden. Es war nicht unser Tag wie gegen Ungarn, wo alles geklickt hat. Daraus werden wir lernen. Im nächsten Lehrgang werden wir uns die Szenen angucken und die nächsten Schritte machen.“

... zu den Aspekten, die verbessert werden könnten: „Unsere Chancen und Fehler. Wir zocken gerne, ich hatte einige Ballverluste. Da müssen wir ballsicherer und cleverer sein. Es sind viele positive Sachen, die wir rausnehmen können. Das ist normal – es sind vier Legenden aus der Mannschaft gegangen. Es ist ein Prozess, aber die Stimmung in der Mannschaft ist richtig gut. Wir spielen guten Fußball und es macht Spaß.“

... zur Schiedsrichter-Leistung: „Ich will nicht zu viel über den Schiri reden. Ich muss mir die Szene anschauen, aber gefühlt gab es ein paar Situationen, wo es nicht in unsere Richtung ging. Das passiert im Fußball. Wir werden nicht rummeckern, sondern müssen gucken, dass wir besser spielen.“

 

Deniz Undav (Torschütze Deutschland) ...

... zu seinem ersten Länderspiel-Tor: „Wir sind alle übertrieben glücklich. Ich habe mein erstes Tor gemacht, bei meinem ersten Start. Glücklicher wäre ich, wenn wir die drei Punkte hätten. Man kann aber nicht alles im Leben haben. Die Frau, das Baby und die Familie sind alle glücklich und stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, mein erstes Tor zu machen. Auch noch gegen Holland, das ist noch mal was Größeres. Ich bin überglücklich.“

... zu seiner Reaktion auf den Startelf-Einsatz: „Ganz normal. Ich habe mir keinen Druck machen lassen, sondern habe dasselbe gemacht, was ich immer mache, wenn ich spiele. Natürlich hörst du hier und da mal einen Spruch: ‚Deniz, bist du nervös?‘ Ne, auch wenn man es nicht glaubt, ich war nicht nervös. Die Spieler haben mir auch geholfen. Ich habe versucht, gut ins Spiel zu finden und ein Tor zu machen und das habe ich zum Glück auch geschafft.“

... zu seinem Müller-Erbe als „Radio Undav“: „Die Nummer 13 habe ich auch. Ich trete da in große Fußstapfen und wenn es einer schaffen kann, dann bin ich das. Ich rede viel, mache viel Spaß. Ich versuche, die Leute ins Boot zu holen, dass sie Spaß haben, manche Dinge nicht zu ernst nehmen sollen, sondern Spaß am Leben haben sollen. Ich schaffe das ganz gut und versuche, da weiterzumachen, wo ich aufgehört habe: Mich nicht zu verändern und einfach weiter Spaß haben.“

... zur Frage, ob die Mannschaft schon Weltklasse sei: „Ne, noch nicht, da fehlt noch einiges. Wir werden jeden Tag besser, die Teamchemie ist überragend. Das macht viel aus im Spiel. Wir haben sehr gute Ansätze und haben noch viel zu lernen. Die Gegentore, die wir kassiert haben, dürfen nicht passieren. Die sind passiert und das sollte auf so einem Niveau nicht passieren. Ich bin guter Dinge. Ich weiß, dass wir nicht weit davon entfernt sind, etwas Großes leisten zu können.“

 

RTL-Experte Lothar Matthäus …

… zum Spiel: „Das war von beiden Mannschaften ein tolles Spiel. Man wusste, dass es ein anderes Spiel als am Samstag gegen die Ungarn werden würde. Die Niederländer sind stärker besetzt und jeder Spieler hat eine hohe Qualität. Es war ein faires und korrektes Ergebnis. Der Schiedsrichter hat auch seinen ‚kleinen‘ Teil dazu beigetragen, hat viele komische Entscheidungen getroffen.“

… zu den Comeback-Qualitäten der DFB-Auswahl: „Die Mannschaft glaubt immer, dass sie zurückkommen kann. Den Glauben hat der Bundestrainer der Mannschaft auch vermittelt. Früher sind sie häufig zusammengefallen – auch am Anfang, als man gegen die Türkei und Österreich gespielt hat. Das ist ein ganz wichtiger Schritt gewesen, dass die Mannschaft unterstützt wird, der Trainer offen mit den Spielern umgeht und die Kommunikation stimmt. Das tut den Köpfen der Spieler sehr gut.“

... zum neuen DFB-Kapitän Joshua Kimmich: „Als Manuel Neuer und Ilkay Gündoğan zurückgetreten sind, musste einer Kapitän sein. Er hat mittlerweile glaube ich 93-Mal für die Nationalmannschaft gespielt – von daher war es logisch. Er ist einer, der vorrangeht. Er ist immer unter Feuer, sagt klare Worte – auch, wenn es mal nicht so gelaufen ist. Für mich war es keine Frage, dass es ein anderer wird. Er ist so lange dabei, hatte so viele Erfolge mit dem FC Bayern und genießt eine große Akzeptanz in der Mannschaft.“

... zur Leistung des DFB-Teams: „Das Schlechte war die Defensive. Es war keine Kompaktheit zu erkennen, es wurden falsche Entscheidungen getroffen. Was mir gefallen hat ist, dass sie zurückgekommen sind und Spielfreude gezeigt haben. Nach dem 2:2 haben sie hier in dem Stadion weiterhin versucht, nach vorne zu spielen und das Spiel zu gewinnen. Diese Einstellung gefällt mir sehr gut. Es sind Schritte nach vorne und das tut dem deutschen Fußball gut.“


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