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3-Liga

3. Liga live bei MagentaSport – 29. Spieltag: Magdeburg nur 1:1 gegen Halle, weil beste Chancen nicht genutzt werden, Türkgücü gelingt Überraschung

Lauterns Happy-End dank Boyd, der im Aufstiegskampf empfiehlt: „Demütig bleiben, Arsch aufreißen!"

Bonn, 05.03.2022

Lautern hat einen neuen Helden: Terence Boyd, der 9 Minuten nach seiner Einwechslung in Osnabrück den Siegtreffer „reinzimmerte“. Das Kuriosum: Boyd war wegen eines Corona-Tests erst gar nicht im Kader, wurde am Samstagmorgen freigetestet, reiste zum VfL nach, um dann in der 77. Minute das 1:0 vor 14.00 Zuschauern in Osnabrück zu schießen. „Das ist ein Tag, den hatte ich in meiner Karriere auch noch nicht“, so Boyd überglücklich, die Aufstiegsträume der Pfälzer als Zweiter sah er nüchtern:

„Demütig bleiben, Arsch aufreißen.“ Die Ballermänner der Liga sind nicht perfekt! Spitzenreiter Magdeburg – bislang 64 Tore - kommt im Derby gegen Halle nicht über ein 1:1 hinaus. „Wir sind über uns enttäuscht, weil wir das Spiel bis zur 70. Minute klar entschieden haben müssen“, ärgerte sich FCM-Trainer Christian Titz. Jason Ceka ergänzte: „Das fühlt sich eher nach einer Niederlage an.“ Es war auch ein Samstag der Überraschungen. Die erste: Türkgücü siegt beim BVB II. Kapitän Alexander Sorge gab recht selbstbewusst zu Protokoll: „Es war zu erwarten, dass wir unsere Punkte weiterhin holen, weil wir Charakter haben in der Mannschaft.“ Zweite Überraschung: der Vorletzte Würzburg gewinnt in Wiesbaden mit 1:0 „Brutal. Wir belohnen uns einfach für eine brutal kämpferische Leistung“, meinte David Kopacz zu seinem Siegtreffer, dem ein Elfmeter, der Nachschuss und sein Wutschuss in den Winkel binnen 15 Sekunden vorausging.

 

Nachfolgend die wichtigsten Stimmen vom Samstag – bei Verwendung bitte die Quelle MagentaSport benennen. Morgen kommt es zum absoluten Aufstiegsduell zwischen dem SV Waldhof Mannheim und Eintracht Braunschweig – ab 13.45 Uhr live bei MagentaSport. Bereits ab 12.45 live: Saarbrücken gegen Meppen.

 

VfL Osnabrück – 1. FC Kaiserslautern 0:1

Schockmoment in Osnabrück vor 14.000 Fans: In der 62. Minute blieb Lauterns René Klingenburg nach einem Luftzweikampf auf dem Rasen liegen und musste mehrere Minuten behandelt werden, ehe er dann mit einer Trage vom Feld getragen wurde. Für ihn kam notgedrungen Terrence Boyd ins Spiel, der seine Lauterer 9 Minuten später zum Sieg schoss. Die Pfälzer stehen damit weiter auf Platz 2 und haben zumindest bis morgen 5 Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.

Lauterns Trainer Marco Antwerpen über den Zustand von Klingenburg: „Ich habe gerade nur die Info bekommen, dass es ihm den Umständen entsprechend geht. Ich werde wahrscheinlich gleich erstmal mehr erfahren. Das ist mein Junge, da ist eine ganz besondere Beziehung immer zwischen uns beiden. Da muss ich mich auch erstmal schütteln und muss das auch immer noch. Das sehe ich nicht gerne.“ Zum Sieg sagte er: „Die Jungs hatten heute richtig Bock. Die haben sich reingeschmissen in jede Flanke, in jeden Schuss. Wir sind sehr froh und stolz, dass wir hier 3 Punkte geholt haben.“

Terrence Boyd konnte sich kurzfristig vor dem Spiel freitesten von seiner Covid-Erkrankung und erzielte prompt den Siegtreffer, sagte nach dem Spiel: „Das ist ein Tag, den hatte ich in meiner Karriere auch noch nicht. Der Stand war eigentlich, dass ich nicht im Kader bin, weil ich gestern noch positiv war. Mir wurde gesagt, ich darf mich heute um 8 Uhr nochmal testen. Ich habe dann gemeint: „Ja, okay. Dann mache ich es nochmal.“ Ich war dann natürlich ohne Frühstück beim Arzt und war dann negativ. Da dachte ich: „Oh shit, okay.“ Ich bin dann mit Thomas Hengen, dem Sportdirektor, direkt nachgefahren. Ich habe 2 Kaffee getrunken und ein Mettbrötchen gegessen. Jetzt haben wir echt gewonnen und ich habe getroffen. Das ist natürlich ein Tag, den ich mir so nicht vorgestellt habe.“

Auch von der Leistung des Teams war er begeistert: „Wie wir diesen Sieg über diese lange Zeit nach Hause gebracht haben, dass ist geil. Das ist Teamspirit. Das ist eine geile Antwort nach dem letzten Spiel. Schön.“

Über René Klingenburg: „Ich glaube, er hat mit dem Nacken Probleme. Das ist jetzt erstmal das Wichtigste, dass da hoffentlich nichts Schlimmes passiert ist… Sowas will niemand sehen. René ist ein super toller Mensch. Wir müssen jetzt beten, dass da nichts Schlimmes passiert ist.“ Dennoch leben die Aufstiegsträume beim FCK weiter, wobei für Boyd nur eins zählt: „Demütig bleiben, Arsch aufreißen.“

Der Link zum Boyd-Interview: www.facebook.com/magentasport.de/videos/3167450020143939

 

Der VfL Osnabrück verpasst die Chance, mit Braunschweig auf Platz 3 gleichzuziehen und rutscht sogar ab auf Rang 7. Trainer Daniel Scherning: „Wir haben keine gute 1. Halbzeit gespielt, da waren wir ein bisschen zu passiv. Nach der Pause haben wir uns dann super reingekämpft und waren deutlich besser. Wir haben einen Fehler gemacht, denn ein Gegner mit solcher Qualität ausnutzt… Wir sind natürlich enttäuscht heute“

 

1. FC Magdeburg – Hallescher FC 1:1

Der 1. FC Magdeburg lief im Derby gegen Halle in einer besonderen Trikotkombination auf mit blauen Trikots und gelben Hosen, um auch ein Zeichen an die Ukraine zu senden. Außerdem wurden Schals in gelb-blau verkauft mit der Aufschrift: „Kein Krieg in Europa. Kein Krieg auf der Welt“. Der Erlös soll den Menschen in der Ukraine zugutekommen. Einen Sieger im Sachsen-Anhalt-Derby gab´s nicht. Spitzenreiter Magdeburg und der HFC trennen sich 1:1, weil der 1. FC Magdeburg eine Vielzahl von Chancen liegengelassen hat – darunter ein Elfer von Atik. Trainer Christian Titz ärgerte sich: „Wir sind über uns enttäuscht, weil wir das Spiel bis zur 70. Minute klar entschieden haben müssen. Wir hatten so viele 100prozenztige Chancen. Wenn wir da 5, 6 Tore geschossen hätten, hätte das dem Spielverlauf entsprochen… Am Ende sind wir selbst Schuld und wir haben uns selbst um den Lohn gebracht.“

Auch Jason Ceka gab zu: „Das fühlt sich eher nach einer Niederlage an. Wir hatten so viele Chancen und müssen höher führen. Dann geben wir das nach so einer doofen Standardsituation aus der Hand. Das ist natürlich traurig für uns.“

 

Der HFC wurde über 75 Minute tief hinten reingedrängt und konnte dennoch einen Punkt entführen, steht 36 Punkten auf Platz 12. Trainer André Meyer: „Ich bin total stolz. Die Mannschaft hat über 90 Minuten dagegengehalten. Man muss auch bedenken, dass wir 6 Ausfälle haben… Wir haben uns aber über die 90 Minuten gefunden. Natürlich ist das dann das Glück des Tüchtigen. Für den Punkt müssen wir uns nicht entschuldigen.“

Ausgleichsschütze Elias Löder strahlte nach dem Spiel: „Das ist ein etwas glücklicher Punkt, aber wir nehmen den auch ersatzgeschwächt gerne mit. Wir haben hier kämpferisch eine riesige Leistung als Team abgerufen. Deswegen können wir uns über den Punkt hier beim Tabellenersten gut freuen.“

 

MSV Duisburg – Viktoria Köln 2:0

Der MSV Duisburg gewinnt das 2. Heimspiel in Folge und baut sich mit 5 Punkten Abstand ein kleines Polster zu den Abstiegsplätzen auf. Alaa Hamad Bakir erzielte das 1:0 per Traumtor und zeigte sich anschließend erleichtert: „Das war ein wichtiger Sieg für uns alle und auch für mich… Die letzten Wochen waren mit die härtesten Wochen in meiner jungen Fußballkarriere. Umso mehr freut es mich, dass das heute geklappt hat mit dem Tor. So kann es weitergehen.“

Wie sehr dieser Sieg jetzt einen Push gibt: „Wir wissen alle, dass wir genauso hart weiterarbeiten müssen und dann wird das auch klappen. Davon sind wir überzeugt.“

Julian Hettwer über sein 1. Tor in der 3. Liga für den MSV: „Das ist einfach ein unglaubliches Gefühl hier vor den Fans endlich treffen zu können… Das ist einfach geil.“

Für die Viktoria aus Köln konnte nur 1 der letzten 7 Spiele gewinnen und steht mit 34 Punkten weiter auf Platz 13 Trainer Olaf Janßen: „Wenn man den Ball nicht reinschießt und hinten 2 bekommt, dann hat man das Spiel verloren. Das ist relativ einfach… Bis zum 0:1 hatten wir alles im Griff und haben den Gegner dominiert. Dann kam halt der Knick in unserem Spiel. Das darf uns nicht passieren. Natürlich ist das dann scheiße, aber wir müssen uns dann wieder reinbeißen. Bei einem 0:1 ist noch nicht die Welt untergegangen. Das tut schon weh, wenn man das ganze Spiel sieht.“

 

SV Wehen Wiesbaden – Würzburger Kickers 0:1

Was für ein Spektakel in Wiesbaden. In der 3. Minute der Nachspielzeit bekamen die Würzburger einen Handelfmeter. Marvin Pourié trat an und vergab. Im ersten Nachschuss behinderten sich die Kickers dann gegenseitig, ehe David Kopacz im 3. Versuch den Ball ins Kreuzeck schweißte und den Sieg für Würzburg sicherte. Würzburgs Trainer Ralf Santelli wirkte dennoch recht gelassen nach dem Spiel: „Der Puls ist leicht erhöht. Das war natürlich Drama am Ende.“ Was er direkt nach dem Fehlschuss von Pourié dacht: „Ich habe es gar nicht gesehen. Da haben zu viele Spieler vor mir gestanden. Ich habe nur eine Lücke entdeckt, als Koppi ihn dann reinschießt.“

David Kopacz zu seinem Siegtreffer: „Brutal. Wir belohnen uns einfach für eine brutal kämpferische Leistung. Das Spiel kann in beide Richtungen gehen. Es ist einfach geil, dass wir den Sieg jetzt hier geholt haben.“

Der SV Wehen Wiesbaden verpasst es, den Abstand auf die Abstiegsplätze auf 2 Punkte zu verringern. Trainer Markus Kauczinski ärgerte sich: „Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Dass wir dann in der letzten Minute noch das Tor kassieren, ist so ein bisschen das i-Tüpfelchen. Wir haben nicht das geschafft, was wir uns vorgenommen haben… Das war ein einfacher, biederer Auftritt, der nichts damit zu tun hat, dass man versucht, oben ranzukommen. Dafür war mir das zu wenig.“

 

Borussia Dortmund II – Türkgücü München 0:1

Hut ab vor Türkgücü: Zukunft ungewiss ab Ende März, aber diesmal ein beherzter Auftritt beim BVB, der im Abwehrbereich seit Wochen wackelt. „Wir sind nicht in die ganz klare Situation gekommen“, Dortmunds Trainer Enrico Maaßen kassierte die 3. Niederlage in Folge, weil Türkgücü mit einer „Fünferkette verteidigte und nochmal 3 Mann davor“: „Wir haben das 0:1 sehr, sehr schlecht verteidigt. Es war klar, dass Türkgücü auf ihre Umschaltmomente lauert, sie hatten auch davor schon einige gefährlich Situationen, insofern ist der Sieg auch nicht unverdient….In der Defensivreihe sind im Moment immer wieder neu zusammengewürfelt. Das kriegen wir aktuell nicht supergut hin. Deswegen haben wir auch heute wieder verloren.“  

 

Freudentänze beim vermutlichen Absteiger Tür – endlich: Türkgücü-Trainer Andreas Heraf durfte mal wieder einen Sieg feiern – mit einer Mauertaktik: „Es war kein unverdienter Sieg, weil die Jungs alles gegeben haben. Wobei die Dortmund in der 2. Halbzeit wirklich stark waren und uns hinten reingedrängt haben. Aber wir hatten gute Konter, das war heute unsere Spielanlage, die eine oder andere fantastische Möglichkeit, hätten das Spiel eigentlich schon viel früher entscheiden können. In unserer Situation 3 Punkte auswärts bei einem starken Gegner zu holen, ist eine tolle Sache und zeigt auch wieder, dass die Jungs Moral haben und weiter daran glauben, im Sommer einen neuen guten Verein zu finden….Jeder Sieg bringt gute Laune und die Jungs sehen, dass sich Arbeit weiter lohnt. Wir haben gegen die Großen ganz gute Resultate geholt und warum sollte uns gegen Magdeburg nicht eine Überraschung gelingen.“

Auch das freut – Türkgücü-Kapitän Alexander Sorge mit einem Lächeln: „Es war zu erwarten, dass wir unsere Punkte weiterhin holen, weil wir Charakter haben in der Mannschaft. Auch wenn das nach dem 1:5 letzte Woche so ausgesehen hat, wir hätten uns aufgegeben: so war´s nicht. So machen wir auch weiter.“  

 

SC Freiburg II – FSV Zwickau 1:0

Zum 8. Mal keine Niederlage, 3. Erfolg, zum 3. Mal zu null, 42 Punkte – die Freiburg Bubis machen den Klassenerhalt fast klar. Für Zwickau schaut´s nach 3 Pleiten dagegen wieder mau aus: nur noch 5 Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt.

 

Freiburgs Trainer Thomas Stamm: „Wir freuen uns über unsere kleine Serie und dass wir im Heimspiel noch mal eine Schippe drauflegen konnten. Der Sieg ist auch verdient. Wir füttern besser die Box wie noch in der Vorrunde.“

Vincent Vermeij traf nach zweieinhalb Minuten, verballerte aber danach beste Chancen: „Ich bin immer kritisch. Das war ordentlich, war ok. Einige Chancen muss ich machen. Für heute hat es gereicht, aber es geht noch besser.“

 

Zwickaus Trainer Joe Enochs hatte nach Spielende noch einige Diskussionen mit dem Schiedsrichter: „Es ging um die Nachspielzeit – weil der Torwart halt lange behandelt werden musste. Ich hoffe, es geht ihm wieder gut. Aber wir haben geglaubt, dass 2 Minuten zu kurz waren. Wir waren am Ende des Spiels wirklich dran am Ausgleich, viele Standards, viele gute Aktionen. ..Wir haben´s auch in der 1. Halbzeit ordentlich gemacht, kassieren das frühe Tor, was nicht schön ist gegen so einen Klub. Weil wir mehr Risiko gehen müssen.“

Enochs Vertrag läuft im Sommer aus: „Mich interessiert nur das nächste Spiel, am Sonntag gegen Osnabrück. Wir wollen die Klasse halten, das ist für uns ein Kraftakt. Das ist nicht selbstverständlich. Wir haben jetzt dreimal verloren. Alles andere ist für mich zweitrangig.“

 

Zwickaus Mittelstürmer Ronny König: „Wir haben´s versucht, wir wollten den Ausgleich. Uns fehlt im Moment das Quäntchen Glück, de Ball über die Linie zu bringen….ich glaube nicht, dass das Nervosität reinkommt – wir sind es gewohnt gegen den Abstieg zu spielen.“

 

Stimmen von gestern: TSV 1860 München – SC Verl 2:0

Zwei frühe Tore durch Biankadi und Bär hemmen den Spielfluß des SC Verl, der mit 25 Punkten Drittletzter ist. Die Löwen holen in 7 Tagen 9 Punkte – eine bockstarke Woche.

Sechzig-Trainer Michael Köllner feierte sein 100. Spiel bei den Löwen, wusste aber offenbar gar nichts davon. Platz 6, Kontakt zu den Aufstiegsplätzen – wie schauts denn nun mit den weiteren Ambitionen aus? „Ja genau: vor einer Woche war die Saison kaputt, da ging´s nur mehr darum, wie kriegen wir die Saison irgendwie zu Ende. Wir haben eine Super-Woche hinbekommen, das auch wichtig….Ne, ne, ne. Vor ein paar Tagen war alles in Schutt und Asche. Ich glaube immer an meine Mannschaft, ich weiß, was meine Mannschaft kann.“ 

Der Link zum Spiel: www.youtube.com/watch?v=9Sf63DjqGv0

 

Fußball LIVE bei MagentaSport

3. Liga

Sonntag, 06.03.2022

Ab 12.45 Uhr: 1. FC Saarbrücken – SV Meppen

Ab 13.45 Uhr: SV Waldhof Mannheim – Eintracht Braunschweig

Montag, 07.03.2022

Ab 18.45 Uhr: TSV Havelse – Viktoria Berlin

 

FLYERALARM Frauen-Bundesliga

Sonntag, 06.03.2022

Ab 12.45 Uhr: VfL Wolfsburg – SC Freiburg, Carl Zeiss Jena – SC Sand

Ab 13.45 Uhr: FC Bayern München – 1. FC Köln, SGS Essen – Turbine Potsdam

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