Fußball

Rekordtorjäger Petersen trifft im letzten Heimspiel: „Aufhören, wenn es am schönsten ist“

Freiburgs Günter über die Stimmung nach dem Sieg: „Gänsehaut pur“ - Streich lobt Petersen: „Großartiger Spieler, großartiger Mensch.“ - DAZN-Experte Sandro Wagner begeistert: „Das macht den Fußball aus“

Berlin/München, 20.05.2023

Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus dem Freitagsspiel SC Freiburg gegen den VfL Wolfsburg (2:0) am 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.

 

Christian Streich (Trainer SC Freiburg) ...

... zu der Bedeutung des Spiels: „Man wird nie vergessen, dass Jonathan Schmid und Nils Petersen ihr letztes Heimspiel heute gemacht haben. Mit Jonathan habe ich seit seinem 17. Lebensjahr zusammengearbeitet, bei Nils weiß ich schon gar nicht mehr, wie viele Jahre. Ich weiß nicht, wie es ohne die beiden auf dem Platz und in der Kabine sein wird.“

… über Nils Petersen: „Er ist geblieben, nachdem wir abgestiegen sind. Er hat alles richtig gemacht. Großartiger Spieler, großartiger Mensch.“

... über Jonathan Schmid: „Er ist ein ganz ruhiger Mensch. Jonathan Schmid ist ein Bewegungstalent, er kann alles. Der kann jonglieren, fährt auf dem Hinterreifen Fahrrad, kann Saltos. Er hat sich hochgearbeitet und durchgebissen. Er hat viele Bundesligaspiele gemacht und ist ein toller Typ. Nach Corona, wo ich ihn draußen lassen musste, hat er alles mitgetragen und alles verstanden.“

... was er an Schmid und Petersen vermissen wird: „Alles. Es ist ganzheitlich. Für das ganze Leben werden wir in einer ganz engen Verbindung bleiben.“

… über die Erklärung des Schiedsrichters zum aberkannten Tor: „Er hat gesagt, dass es ein Foul im Mittelfeld war. Alles okay für mich.“

… auf die Frage, wieso Christian Günter nicht spielt (vor dem Spiel): „Weil Noah Weißhaupt. Wenn der Noah nicht spielen würde, würde Christian Günter spielen. Noah ist jetzt einfach mal dran. Christian hat 45 Pflichtspiele gemacht. Er war am Ende auch nicht mehr ganz so frisch, und wir brauchen heute Frische auf dem Platz.“

… zur Entwicklung seiner Spieler (vor dem Spiel): „Im Leben geht es um Beziehungen, Austausch, Kommunikation, all das. Das ist im Fußball gegenwärtig, bei uns auch. Viele Spieler bleiben länger bei uns als in anderen Vereinen. Das gibt uns die Möglichkeit, länger mit ihnen zusammen zu leben. Das ist einer der ganz schönen Dinge in unserem Beruf. Vielleicht sogar der schönste.“

 

Christian Günter (Torschütze SC Freiburg) ...

... zu seinem Tor: „Vielleicht habe ich über die Jahre doch was von Nils Petersen gelernt. Ich freue mich für ihn. Mein Tor ist für mich heute egal.“

… über den Abschied von Nils Petersen: „Er hat es so was verdient, all die Jahre, in denen er für uns die Knochen und den Kopf hingehalten hat und uns immer wieder aus der Scheiße gezogen hat. Ein herausragender Mensch und Persönlichkeit. Immer wieder auch von der Bank, das muss man auch aushalten. Das zweite Tor hätte ich ihm auch noch gegönnt. Die Zuschauer honorieren einfach die Treue des Spielers über die Jahre.“

... über das letzte Heimspiel der Saison: „Ein schöneren Abschluss zu Hause kann es insgesamt für die Mannschaft nicht geben. Natürlich auch für Nils Petersen und Jonathan Schmid, die heute das letzte Spiel in ihrem Wohnzimmer gemacht haben. Gänsehaut pur!“

... zum Spiel: „Heute haben wir ein Tick anders gespielt als gegen Union in der zweiten Halbzeit. Die Jungs haben es super gemacht. Auch Noah Weißhaupt, der heute sein erstes Spiel von Anfang gemacht hat. Das zeigt, wie wir als Mannschaft zusammenstehen und wir auch nicht zu Unrecht da stehen, wo wir gerade sind.“

 

Nils Petersen (Torschütze SC Freiburg) ...

... zu seinem aberkannten Tor: „Ich war mir sicher, dass es zählt. Ich wusste überhaupt gar nicht, dass der Schiedsrichter nochmal eingreift. Dadurch, dass das erste Tor schon da war und das 2:0 relativ spät fiel, ist es auch zu verkraften. Wäre es das einzige heute gewesen, wäre es schade gewesen. Nach dem zweiten Tor habe ich gedacht, es kommt heute nochmal ein Vertragsangebot rein.“

... zu seinem baldigen Karriereende: „Manchmal soll man auch aufhören, wenn es am schönsten ist. Klar, fragt man sich manchmal, ob es noch gegangen wäre. Wenn man aber die Saison im Ganzen nimmt, dann ist die sportliche Geschichte nach achteinhalb Jahren auch mal auserzählt. Da kommen jetzt Neue, die in diesen Sphären der Tabelle für Furore sorgen können. Ich freue mich, dass ich ein Teil dessen war, der den Verein Richtung nach oben gebracht hat.“

 

Maximilian Arnold (Kapitän VfL Wolfsburg) ...

... zum Spiel: „Wir haben lange gebraucht, um in die Partie reinzukommen. Dann haben wir umgestellt und das hat gefruchtet. Wir haben heute aber irgendwie nicht den letzten Punch nach vorne gehabt und Freiburg hat auch sehr gut verteidigt. Die Halbchancen haben wir auch zu unsauber ausgespielt. Nichtsdestotrotz muss man, wenn es vorne nicht läuft, hinten die Null halten. Wenn dann ein abgefälschter Schuss reingeht ist das schon bitter. “

... zum Führungstreffer der Freiburger: „Wir müssen den Ball vorher außen im zwei gegen eins gewinnen. Dann kommt die Verlagerung und der Schuss wird abgefälscht. Solche Dinge passieren im Fußball, es ist ein Fehlerspiel.“

 

Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg) ...

... zum Spiel: „Unter dem Strich ist die Niederlage verdient. Bis zur 70. Minute war das Spiel auf Augenhöhe. Es gab keine großartigen Chancen auf beiden Seiten und dann kassieren wir das 1:0, wo wir eigentlich in Überzahl sind, durch einen abgefälschten Ball. Dann haben wir nicht mehr den Glauben gehabt, dass wir hier noch ausgleichen können.“

... zur harmlosen Wolfsburger Offensive: „Die Freiburger haben mit einer Dreierkette agiert und immer wieder durchgedeckt mit Ginter auf unseren Zehner, der sich immer wieder hat fallen lassen. Wir haben zu wenig tiefe Läufe gehabt, um eine Mannschaft aufzureißen. Wenn man alles in den Fuß möchte oder nur entgegenkommst, ist es zu einfach zu verteidigen. Das haben wir heute nicht gut gemacht. “

... zum vermeintlichen Vorteil durch die unterschiedlichen Spielansetzungen (vor dem Spiel): „Das ist eine Diskussion, die wir schon die ganzen letzten Wochen haben. Letztendlich hat sich der Fußball so entwickelt, dass es diese Stückelung gibt, es ist so, dafür gibt es auch mehr Geld. Ich finde es auch sehr schön, dafür kann man auch mehr Spiele sehen. Leverkusen hat gestern gespielt, wir müssen heute vorlegen. Ich freue mich, dass wir vorlegen können, es ist aber nur dann gut, wenn wir gewinnen.“

 

DAZN-Experte Sandro Wagner …  

… zum Tor von Nils Petersen: „Er lässt sich diese Chance nicht nehmen. Mit so vielen Toren und so einer Geschichte, das macht den Fußball aus. Es sollte heute einfach so sein.“

… über den Abschied der Freiburger Fans von Petersen: „Ein Fußballspieler, der so einen Abschied bekommt, mit den Plakaten, der Abend der ganze Rahmen, das ist sehr speziell. Es ist sehr wertvoll, es ist nicht immer der Fall, dass ein Spieler so gehen kann, dass eine Legende, die er zweifelsohne ist, so verabschiedet wird. Ein perfekter Abend, um Tschüss zu sagen.“

… zur Freiburger Entwicklung (vor dem Spiel): „Freiburg ist nicht mehr das kleine Freiburg, wie man das früher in Erinnerung hatte. Die haben jetzt Pulver. Sie machen sich gerne, was auch nachvollziehbar ist, sehr klein. Da ist was gewachsen. Sie haben ein tolles Stadion, die Jungs sind auch monetär anders unterwegs als noch vor sechs, sieben Jahren. Das ist nicht mehr der ganz kleine Verein. Grundsätzlich ist das, auf neudeutsch, ein Top-Player in der Bundesliga. Die Entwicklung ist sensationell, ihnen wurde nichts geschenkt. Es kam kein Investor aus Übersee mit einem Geldsack. Das ist alles harte Arbeit.“

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