Wolfsburg erneut ohne Kruse – Kovac erklärt: „Vergangenheit zählt nie“ - Kießling nach verpatzten Saisonstart von Bayer: „Der letzte Punch fehlt“ - BVB-Coach Terzic setzt auf Wolf: „Den Einsatz definitiv verdient“ - Sky Experte Hamann zum VAR: „Zeit, einen Schritt zurückzugehen“
Unterföhring, 20.08.2022
Die wichtigsten Stimmen im Vorlauf zu den Samstagnachmittagspartien des 3. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.
Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund) …
… zur Frage, ob er gerne einen Spieler wie Cristiano Ronaldo trainiern würde: „Das Cristiano Ronaldo nun das größte Gerücht in der Historie des BVB ist, ist klar. Wir haben uns aber klar dazu geäußert. Ich äußere mich nicht zu Gerüchten. Er ist aber einer der besten Fußballer, die ich je live Fußball spielen gesehen habe.“
… zu Neuzugang Anthony Modeste: „Wir arbeiten jeden Tag hart mit ihm, sowohl auf dem Platz wie neben dem Platz. Wir zeigen ihm die Muster, die wir gerne sehen wollen und die Laufwege, die der Mannschaft helfen können. Aber nicht nur er muss sich unserer Mannschaft anpassen, wir müssen uns an seine Qualitäten und Stärken anpassen. Die liegen in der Box, wo er mit einem Kontakt die Dinger abschließen kann. In diese Situationen wollen wir ihn bringen.“
… zum Ausfall von Karim Adeyemi: „Karim hat am Donnerstag und Freitag mit uns trainiert und alles versucht, sich allerdings nicht wohlgefühlt. Er hat leichte Schmerzen gespürt und da macht es einfach keinen Sinn. Wir sind über jeden Spieler traurig, der ausfällt, müssen allerdings auch die Ausfallzeiten reduzieren. Das Risiko wollten wir nicht eingehen.“
… zum Startelf-Einsatz von Marius Wolf: „Marius macht es seit Tag eins in der Vorbereitung richtig gut, setzt Impulse. Auch defensiv ist er sehr stabil und hat sich den Einsatz definitiv verdient.“
… zu den Startelf-Einsätzen von Julian Brandt und Jamie Bynoe-Gittens: „Auch für Jule gilt ähnliches wie für Marius Wolf. Er ist gut reingekommen in alle Spiele, in die er eingewechselt wurde, hat in den Wochen zuvor gut trainiert. Daher wollen wir ihn damit belohnen. Von Jamie erwarten wir das Gleiche, wie letzte Woche. Er kann das Spiel beschleunigen.“
Otto Addo (Top-Talente Trainer Borussia Dortmund) ...
... zu seiner Tätigkeit: „Die Talente sind schon gut, bevor sie zu uns kommen. Wir haben ein neues Trainerteam und viele junge Talente. Wir versuchen als Verein, so viele Talente wie möglich nach oben zu bringen. Wir machen Extratraining, Videoanalyse und begleiten sie außerhalb des Spielfeldes.“
... zur Frage, wie man einen Spieler auf 80.000 Zuschauer vorbereiten könnte: „Das ist schwer trainierbar. Das weiß man am Ende erst, wenn man im Stadion vor einer solchen Kulisse steht. Wir versuchen allerdings auch, die Jungs selbstbewusst aufzubauen. Wir stärken sie in ihren Stärken, zeigen ihnen aber auch, was sie noch verbessern müssen.“
... zu seiner Erfahrung: „Ich weiß, wie es als Spieler ist und wie es ist, wenn man als Jugendspieler in den Herrenbereich kommt und vielleicht nicht mehr der beste Spieler ist. Es sind viele Sachen, die auf die Spieler einprasseln. Ich weiß auch, wie es ist, Erfolg zu haben und wie man damit umgehen muss. Wir versuchen auch dafür Tipps zu geben, wie man mit viel Geld umgeht. Am Ende entscheiden die Spieler selbst und ihr Umfeld, wir versuchen es positiv mitzugestalten.“
… zum internationalen Ruf des BVB: „Der BVB hat eine sehr lange Historie von jungen Spielern, denen eine Chance gegeben wurde, die sich durchgesetzt haben. International wird das groß angesehen und es ist schön, wenn sich junge Spieler – auch aufgrund dieser Historie – für den BVB entscheiden.“
… zu Vergleichen zwischen Bynoe-Gittens und Sancho: „Man muss natürlich noch abwarten, es sind die ersten Schritte. Aber es gibt Ähnlichkeiten: Die Art und Weise, wie er ins Dribbling geht ist vergleichbar. Dennoch muss man vorsichtig sein, da gerade in einem so jungen Alter noch so viel passieren kann. Wir sind froh, dass er bei uns ist und wir einen Trainer haben, der ihm Mut zuspricht.“
Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg) zur Frage, wie Max Kruse in die Startelf kommen könnte: „Es ist immer wieder das leidige Thema. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man sich in die Mannschaft spielt. Das gilt aber für alle, da ich einen 28-Mann-Kader habe: Durch Trainingsleistung oder durch eine gute Spielleistung. Jeder hat die Chance und den Anspruch, zu spielen. Diejenigen, die gut und hart trainieren, müssen auch belohnt werden. Wenn man das nicht macht, bestraft man die, die gut arbeiten. Die Vergangenheit zählt nie, ich muss das Jetzt bewerten, das ist im Fußball ganz wichtig.“
Stefan Kießling (Koordinator Lizenzbereich Bayer 04 Leverkusen) ...
... zur Spielweise der Leverkusener: „Wir wollen in das schnelle Umschalten kommen, uns die Torchancen erarbeiten. Wichtig ist, die Dinge auch mal zu erzwingen. Das fehlt mir noch ein bisschen, der letzte Punch. Chancen hatten wir genug, jetzt muss er auch mal rein.“
... zur Frage, ob die Probleme auch Kopfsache seien: „Es ist ein Sport, es ist Fußball. Es läuft mal in die eine Richtung, mal in die andere. Wir hatten in Dortmund ein paar gute Möglichkeiten, wo wir kein Tor erzielt haben und gegen Augsburg hatten wir sehr viele, wo es den Knall nicht gab. Der muss irgendwann platzen und dann geht es wieder in die andere Richtung. Aus diese Ergebniskrise müssen wir herauskommen, indem wir das Spiel gewinnen.“
... zu seiner Rolle im Verein: „Ich muss nicht mehr auf dem Platz stehen. Ich bin sozusagen der Schnittstellen-Manager zwischen anderen Abteilungen, aber auch komplett für die Orga zuständig, wo ich unserem Teammanager Hans Peter helfe.“
Christian Streich (Trainer SC Freiburg) ...
... zu seinem 400. Spiel an der Seitenlinie: „Es ist ziemlich viel. Was soll ich dazu sagen, was das mir bedeutet? Es kommt eins zum anderen, wenn man so lange mit einem Verein arbeiten darf, kommen immer mehr Spiele dazu. Beim Volker waren es noch mehr. Man sollte nicht in zu viel Euphorie mit sich selbst verfallen, sonst wird es kritisch mit der Zeit. Es ist schön, es hat auch seinen Preis gekostet. Ich habe viel Schönes erlebt, das kostet auch Kraft über die Jahre.“
... zur Frage, ob er Volker Finke noch überholen könne: „Unmöglich.“
… zu den Begründungen über die VAR-Entscheidung nach dem Dortmund-Spiel: „Keine Begründungen. Es gab einen Hinweis, wo der Herr Drews einen Fehler macht. Es gab eine Situation, die glasklar Abseits war. Es ist schwierig zu verstehen, warum das nicht erkannt wurde. Das macht aber nichts, es ist ein Fehler. Aber die Schiedsrichter oder die Leute aus der Presse dürfen dann nicht sagen, dass wenn der Ball in den Winkel gegangen wäre, es eine neue Situation gewesen wäre. Na klar, wenn es keinen Elfmeter gegeben hätte, wäre das Spiel mit Abstoß weiter gegangen. Nur darum ging es. Wir hatten Kontakt, haben darüber gesprochen. Ihm wurde es dann auch bewusst, er wollte den Schiedsrichter in Schutz nehmen, muss er aber gar nicht. Man muss es einfach beim Namen benennen und sagen, dass es ein Fehler war.“
Ole Werner (Trainer SV Werder Bremen) ...
... zum Ex-Dortmunder Marvin Ducksch: „Duckschi ist kalt wie eine Hundeschnauze. Das zeichnet ihm auf dem Platz und außerhalb davon aus. Er freut sich auf dieses Spiel, ist noch rechtzeitig fit geworden, nachdem er zu Beginn der Woche ein wenig Probleme hatte. Für ihn ist es ein besonderes Spiel. Er wird nicht überpacen, sondern sein Ding machen. In der Regel interessieren ihn die Dinge links und rechts nicht so ganz.“
... zur Form von Mitchell Weiser: „Er hat bei uns gut wieder Fuß gefasst, das überrascht uns nicht, wir kennen ihn ja aus dem vergangenen Jahr. Er bringt seine fußballerische Qualität mit ein und seine Erfahrung. Das hat dazu geführt, dass er zwei sehr gute Spiele gemacht hat und wir hoffen, dass er darauf aufbauen kann.“
Sky Experte Dietmar Hamann ...
... zum Saisonstart von Bayer Leverkusen: „Größere Probleme erkenne ich nicht. Es ist allerdings am dritten Spieltag eine brisante Situation: Du bist im Pokal raus, in Dortmund kann man verlieren, aber zuhause gegen Augsburg sollte man nicht verlieren. Wenn du erneut nicht gewinnst, geht es nächste Woche auswärts. Dann kann schnell eine Situation entstehen, in der der Trainer unter Druck gerät. Florian Wirtz kommt hoffentlich bald zurück, auf den kann man aber auch nicht warten, da es wahrscheinlich seine Zeit braucht, bis er wieder im Spielrhythmus ist. Es ist früh in der Saison, am dritten Spieltag dennoch eine Brisanz für die Leverkusener. Sie müssen punkten und am besten sollten sie gewinnen.“
... zur Nominierung von sechs Bundesliga-Spieler für die Kopa-Trophäe: „Es ist gut für die Bundesliga, dass wir sechs der zehn Spieler auf der Liste in der Bundesliga haben. Man muss ehrlicherweise dazu sagen, dass Youssoufa Moukoko und Florian Wirtz hier ausgebildet wurden, die anderen nicht. Die kamen mit 15, 16 oder später nach Deutschland.“
... zum fünfjährigen Jubiläum des VAR: „Wir sind jetzt fünf Jahre dabei und es hat sich zu wenig getan. Gerade beim Handspiel haben wir versucht, jede Eventualität in eine Regel zu packen. Das funktioniert nicht. Die Konfusion wurde jedes Jahr größer und daher ist es an der Zeit, dass wir einen Schritt zurück gehen und dem Schiedsrichter wieder mehr Entscheidungsfreiheit geben. Die Schiedsrichter kennen sich mittlerweile selbst nicht mehr aus. Wir sollten wieder den gesunden Menschenverstand gelten lassen. Du kannst nicht jede Aktion und Eventualität in eine Regel packen. Man muss auch sehen, was man verloren hat: Es fällt ein Tor und keiner traut sich zu jubeln.“
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