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Dirk Schuster auf SPORT1: „Haben Spiel nicht durch irgendeinen Cola-Wurf verloren“

Ismaning, 21.10.2023

Dirk Schuster auf SPORT1: „Haben Spiel nicht durch irgendeinen Cola-Wurf verloren“

 

  • Dirk Schuster (Trainer 1. FC Kaiserslautern) zur zweiten Halbzeit: „Überhaupt keinen Zugriff mehr auf das Spiel“
  • Felix Klaus (Fortuna Düsseldorf) staunt über Mega-Comeback: „So etwas noch nie erlebt"
  • Thomas Hengen (Geschäftsführer Sport 1. FC Kaiserslautern) zum Flaschenwurf auf Ragnar Ache: „Brutal unsportlich“
  • Klaus Allofs (Sportvorstand Fortuna Düsseldorf) über „Fortuna für alle“: „Maßgeschneidertes Modell für Düsseldorf“
  • Friedhelm Funkel (SPORT1 Experte) zu Fortunas Comeback: „Daniel muss wahren Zaubertrank in der Kabine geliefert haben“


Nach der 3:4-Auswärtsniederlage bei Fortuna Düsseldorf am Samstagabend auf SPORT1 hat Kaiserslauterns Trainer Dirk Schuster die Wahrheit auf dem Platz gesucht – und die Ursache nicht im Flaschenwurf der gegnerischen Fans gesehen. Derweil hat sich Fortunas Mittelfeldspieler Felix Klaus nach dem Monster-Comeback seines Teams fast sprachlos gezeigt.

 

Felix Klaus (Torschütze Fortuna Düsseldorf):

… zum Spiel: „Ich habe schon ein bisschen auf dem Buckel, aber so etwas habe ich noch nie erlebt! Es war eine verrückte Stimmung, es war Wahnsinn. Ein Riesen-Kompliment an die Mannschaft, wir waren 0:3 hinten – 0:3! Das ist ein Riesen-Brett, was du bohren musst. Unglaublich, mir fehlen ein bisschen die Worte. Dass wir es 4:3 gewinnen, ist ein Riesen-Zeichen an alle, die da waren. Die müssen unbedingt wiederkommen! Es war ein geiles Spiel von uns.“

… zu seinem Ausgleichstor: „Besser kannst du ein Tor nicht mehr herausspielen.“

… zum Comeback: „Wir haben vor dem Spiel eine lange Videoanalyse gemacht, bei der der Trainer gesagt hat: Heute kann alles passieren. Wir müssen immer bei uns bleiben. Wir wissen, wie gut wir sind. Manche wissen immer noch nicht, wie gut wir sind. Heute hat es jeder gesehen.“


Ao Tanaka (Doppeltorschütze Fortuna Düsseldorf):

… zum Spiel: „Das Ergebnis ist gut, aber in der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt. Immerhin haben wir vor der Pause ein Tor geschossen. In der zweiten Hälfte sind wir anders aufgetreten, deshalb konnten wir gewinnen. Ich bin sehr glücklich.”

… zur Kulisse: „Das Stadion war voll, also mussten wir vor unseren fantastischen Fans gewinnen. Es war ein hartes Spiel für mich und für uns, aber wir haben immer an uns geglaubt.“

 

Daniel Thioune (Trainer Fortuna Düsseldorf):

… über „Fortuna für alle“ (vor dem Spiel): „Wir wollen das Publikum für uns begeistern, wir wollen sie ein wenig anfixen.“

… über die Kulisse (vor dem Spiel): „Ein besonderer Tag für uns, sehr historisch das Ganze.“

 

Klaus Allofs (Sportvorstand Fortuna Düsseldorf):

… über die Gründe für „Fortuna für alle“ (vor dem Spiel): „Es ist in der Tat kein reines Wohltätigkeitsprojekt. Dahinter steht, dass wir unsere Situation in Düsseldorf verbessern wollen. Wir wollen wieder zurück in die 1. Liga. Dazu müssen wir einige Dinge verändern. Wenn wir so weitermachen wie in der Vergangenheit, werden wir das nicht schaffen. Dafür sind die anderen Klubs in der 1. Liga, aber teilweise auch unsere Konkurrenten in der 2. Liga schon zu weit weg. Deswegen haben wir ein interessantes Modell – wie wir denken ein maßgeschneidertes Modell – für Düsseldorf gefunden, wo wir den Menschen ermöglichen, gratis Spiele zu besuchen. In der Pilotphase sind es drei Spiele. Dafür brauchen wir Partner, die haben wir gefunden. Wir haben natürlich die große Hoffnung, dass noch weitere Partner dazukommen. Dann hängen aber noch ein paar andere Dinge dran, wie der Schulterschluss mit der Stadt. Es sind soziale Projekte, die angegangen werden sollen mit den Mitteln, die zusammengetragen werden. Es ist ein Riesenschritt, den die Fortuna gehen kann. Wir glauben an dieses Projekt.“


Andre Hoffmann (Kapitän Fortuna Düsseldorf):

… über seine Rückkehr nach der Schulterverletzung (vor dem Spiel): „Ich bin im Zeitplan. Am Montag ist die OP vier Wochen her, dann kommt mein schönes Täschchen hier weg. Dann wird der Reha-Prozess ganz normal fortgeführt. Aber es sind noch einige Schritte zu gehen, ich habe noch eine gewisse Zeit in der Reha vor mir. Es ist nicht meine erste Verletzung. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich das Beste daraus machen werde und hoffentlich schnell und gut wieder zurückkomme.“


Dirk Schuster (Trainer 1. FC Kaiserslautern):

… zum Spiel: „Wir haben in der ersten Halbzeit ein sehr ordentliches Spiel gemacht und sind in Führung gegangen. Es war bei unseren Toren auch ein bisschen Glück dabei. Wenn du dann 3:0 vorne bist und kurz vor der Halbzeit aus einem Freistoß, den wir nicht geklärt kriegen, im zweiten oder dritten Nachschuss den Anschlusstreffer bekommst, weißt du in der Halbzeitpause genau, was passiert – und genauso ist es gekommen. Wir haben in den 20 Minuten danach überhaupt keinen Zugriff mehr auf das Spiel gehabt. Dann liegst du in so einem Spiel auf einmal 4:3 hinten und guckst dich blöd an. Dann haben wir nochmal versucht, es zumindest einigermaßen geradezubiegen. Aber es hat nicht gereicht.“

… was ihm zum Flaschenwurf auf Ragna Ache einfällt: „Gar nichts. Ich beurteile die Sache nur sportlich. Wir haben das Spiel nicht durch irgendeinen Cola-Wurf verloren. Ich denke, dass wir die Fehler auf dem Platz gemacht haben und Fortuna auf dem Platz vier Tore geschossen hat. Das ist für mich jetzt erstmal Fakt. Die Begleitumstände müssen jetzt ganz andere Leute klären.“

… über die FCK-Serie (vor dem Spiel): „Wir haben nach dem etwas rumpeligen Saisonstart mit zwei Niederlagen gegen St. Pauli und Schalke einfach sauber weitergearbeitet. Wir haben nicht alles schwarzgesehen, sondern waren auch von der Arbeit überzeugt, die wir gemeinsam mit der Mannschaft leisten: Dass eine Entwicklung einsetzt, dass wir uns spielerisch verbessert haben, dass wir die Mannschaft besser gemacht haben, auch einzelne Spieler. Aber wir haben auch noch viel Arbeit vor uns. So haben wir positive Ergebnisse erzielt, hatten teilweise auch ein bisschen Spielglück auf unserer Seite – das darf man nicht außer Acht lassen. Aber wir haben eines immer auf den Platz gebracht: 100 Prozent Überzeugung, 100 Prozent Mentalität und 100 Prozent alles abzurufen, was bei uns in der Pipeline steckt. Das ist dann belohnt worden.“

… ob der FCK eine Spitzenmannschaft sei (vor dem Spiel): „Wir sind auf einem guten Weg. Ich sehe uns nach wie vor nicht als Spitzenmannschaft, obwohl wir tabellarisch gesehen ganz ordentlich dastehen. Wir haben auch in den letzten Spielen gesehen, wo unsere Mankos sind. Wir haben kein Spiel in der 2. Liga zu null gestalten können. Wir haben das ein oder andere Gegentor auch mit eigenen Fehlern ermöglicht. Diese individuellen Fehler müssen wir versuchen, so schnell wie möglich abzustellen. Ansonsten denke ich, dass wir gut verteidigen. Auch, was die Mannschaft in dieser Saison nach vorne anbietet, ist ein deutlicher Schritt nach vorn im Vergleich zur letzten Saison.“


Jean Zimmer (Kapitän 1. FC Kaiserslautern):

… über das Positive am Spiel: „Vor allem die erste Halbzeit, was wir da auf den Platz gebracht haben. Dann haben wir 20 Minuten, die nicht so gut sind und wo jeder Schuss drin ist. Aber im Endeffekt haben wir sehr vieles richtig gemacht, gerade in den ersten 45 Minuten. Dann nimmt uns der Torjubel zum 3:0 natürlich ein bisschen raus.“

… zum Flaschenwurf der Fortuna-Fans: „Wenn du zum Torjubel läufst und nicht einmal groß provokant in eine Richtung gejubelt hast, ist es natürlich ein Schock, wenn ein Mitspieler was auch immer ins Gesicht kriegt. Dann machst du dir mehr Sorgen um deinen Mitspieler, um deinen Freund als um das Tor.“


Thomas Hengen (Geschäftsführer Sport 1. FC Kaiserslautern):

… zum Spiel: „Das ist Fußball. Wir sind lang genug dabei und wissen, wenn Du einen Anschlusstreffer kriegst, dass dann das Stadion erwachen kann. So war es auch hier. Wir haben zu schnell das 1:3 gekriegt und haben in der Kabine gesagt: ‚Die Fortuna wird kommen und alles nach vorne werfen, sie hat nichts mehr zu verlieren.‘ Das 2:3 fiel viel zu schnell – und wir haben vergessen, nach vorne zu spielen und auf das vierte Tor zu gehen. Dann war ein Bruch drin im Spiel, wir haben uns ein bisschen den Schneid abkaufen lassen und haben erst zum Ende hin nochmal dran geglaubt.“

… zum Flaschenwurf auf Ragnar Ache: „Man sieht ganz klar, dass er getroffen wird und von dem Moment an nicht mehr wirklich im Spiel war. Er hat kaum noch Aktionen mit dem Ball gehabt. Da kann man drüber spekulieren. Wir müssen uns beraten. Das ist eine Unsportlichkeit, die wollen wir in keinem Stadion sehen, auch nicht in unserem Stadion. Es sind auch noch ein paar andere Sachen geflogen. Das darf so in der Form nicht passieren. Das war brutal unsportlich, so kenne ich die Fortuna-Fans eigentlich nicht.“

… zu Ragnar Aches verletztem Knöchel: „Wir müssen abwarten, was die Untersuchungen ergeben. Es sieht nicht so gut aus. Er hat eine Wunde am Kopf und ist dann leider umgeknickt. Das war alles suboptimal nach dieser Aktion.“

… über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Dirk Schuster (vor dem Spiel): „Wir lassen uns nicht treiben oder hetzen. Wir sitzen jede Woche zusammen. Es ist nichts Neues, dass wir uns unterhalten. Wir haben schon mit dem Berater zusammengesessen, da wird auch von der Bereitschaft signalisiert. Die Winterpause ist auch noch ein großer Zeitraum.“

… über „Fortuna für alle“ (vor dem Spiel): „Das ist eine interessante Aktion, man wird in der Zukunft sehen, wie sich das weiter gestalten wird. Wir haben zum Glück nicht das Problem, dass wir das Stadion nicht vollkriegen können. Aber der Ansatz ist gut für den Fan an sich.“


Friedhelm Funkel, SPORT1 Experte:

… zu Fortunas Comeback: „Das war so ein geiles Fußballspiel. Nachdem es 3:0 für Kaiserslautern stand, habe ich selber nicht mehr damit gerechnet, dass die Fortuna zurückkommt. Aber das Tor vor der Halbzeit, dieses 1:3, hat nochmal Mut gegeben. Unmittelbar nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit hat man das zweite Tor gemacht – und dann hat man gesehen, dass hier noch etwas gehen kann, dass hier noch Tore fallen. Das hat die Mannschaft in der zweiten Halbzeit unfassbar gut gemacht. Mit einer Energie, wie sie aus der Halbzeit gekommen sind. Daniel muss einen wahren Zaubertrank in der Kabine geliefert haben. Es war nicht unverdient aufgrund der zweiten Halbzeit, dieses Spiel noch so zu drehen. Alle Achtung vor der Fortuna.“

… über Ao Tanaka: „Dass er ein großartiger Spieler ist, wissen wir. Diese Leistung erwarte ich von ihm auch in den nächsten Wochen. Wenn er konstanter hier bei der Fortuna spielt, dann ist es möglich, dass die Fortuna in der Tat um den Aufstieg mitspielt.“

… über „Fortuna für alle“ (vor dem Spiel): „Es war eine mutige Entscheidung von Alexander Jobst, der Vater dieses Gedankens gewesen ist. Das erstmalig in der Fußball-Geschichte so auszutragen, ist schon sehr mutig und hat mit Sicherheit auch sehr viel Arbeit gekostet. Aber die Anfrage hat gezeigt, dass über 120.000 Menschen heute ins Stadion wollten, weil es eben kostenfrei ist. Wie das dann in Zukunft ausfallen wird, muss man abwarten.“

… über Dirk Schuster (vor dem Spiel): „Er hat es geschafft, diese kurze Negativserie, die Anfang der Saison stattgefunden hat, zu stabilisieren. Dirk ist ein sehr erfahrener Trainer, der genau wusste, wo er die Hebel ansetzen musste. Sie haben dann das Heimspiel gegen Elversberg nach einem Rückstand gedreht – und das war entscheidend. Das hat Selbstvertrauen in die Truppe gebracht. In der Pfalz ist eine kleine Euphorie entstanden. Sie haben eine gute Mannschaft und einen sehr guten Trainer. Deswegen kann man vom 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison einiges erwarten.“

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