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Paul Seguin auf SPORT1: „Die erste Halbzeit war grottenschlecht“

Marc Wilmots (Sportdirektor FC Schalke): „Wir sind heute alle sauer" – Christian Titz (Trainer 1. FC Magdeburg): „Haben uns endlich frühzeitig belohnt" – Maik Franz (SPORT1-Experte): „Es war wie ein Tsunami“ – Olaf Thon (SPORT1-Experte): „Das Schlechteste, was man abliefern konnte“

Ismaning, 24.02.2024

Nach dem blamablen 0:3 im Topspiel des 23. Spieltags der 2. Fußball-Bundesliga auf SPORT1 beim 1. FC Magdeburg sprach Trainer Karel Geraerts vom FC Schalke Klartext: „Wie wir die Gegentore bekommen, war zu einfach“. Beim FCM hingegen freut man sich über wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

 

Karel Geraerts, Trainer FC Schalke:

… über das Spiel: „Nach dem Spiel müssen wir nicht viel reden. In der ersten Halbzeit können wir über viele Themen diskutieren. Der Plan war für mich klar, aber wie wir die Gegentore bekommen, war zu einfach. Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass wir eine Balance brauchen und nicht immer nur verteidigen und tief stehen. Das hat aber nicht funktioniert.“

… über die nächsten Wochen: „Das letzte, was wir jetzt machen dürfen, ist den Kopf senken und weinen. Das einzig gute sind die Ergebnisse um uns herum in der Tabelle. Wir müssen ehrlich zueinander sein und ansprechen, was wir heute alles falsch gemacht haben. Wir müssen etwas machen, denn nächste Woche spielen wir mit St. Pauli gegen das beste Team der Liga.“

… über die Trainingswoche (vor dem Spiel): „Wir haben viel mental mit den Spielern gearbeitet, das war das große Thema, auch wenn wir letzte Woche gewonnen haben.“

 

Marc Wilmots, Sportdirektor FC Schalke:

… über das Spiel: „Das Problem war glaube ich die Fünferkette. Wir hatten keinen Zugriff, waren immer zu spät. Man hatte das Gefühl, Magdeburg hätte zwei Mann mehr im Mittelfeld. Glückwunsch an Magdeburg. Wir sind heute alle sauer, ich habe Verständnis für die Fans. Mund zu, das ist besser – sonst sagt man Sachen, die man nicht sagen sollte.“

… über die nächsten Wochen: „Die 2. Liga ist Wahnsinn – jeder kann jeden schlagen. Das hat man heute bei Osnabrück gesehen. “

 

Paul Seguin, FC Schalke:

… über das Spiel: „Heute lief eigentlich alles schief. Die erste Halbzeit war grottenschlecht. Mir fehlen die Worte. Seit Wochen ist es immer das Gleiche. Nächstes Wochenende haben wir wieder den Monster-Druck. Wir hatten die Idee, tief zu stehen, reagieren aber nur. Wenn wir immer nur verschieben, ist es schwer gegen eine spielstarke Mannschaft. Ich versuche trotzdem positiv zu bleiben, auch wenn es schwer ist, aber es ist auch das Einzige, was hilft.“

… über den Unmut der Fans: „Ich bin hierhergekommen, weil ich mit dem Verein was erreichen wollte. Jeder hat sich das alles ganz anders vorgestellt. Ich habe volles Verständnis.“

 

Christian Titz, Trainer 1. FC Magdeburg:

… über das Spiel: „Was heute wichtig war: Wir waren hochkonzentriert in unserem Passspiel und haben den Gegner nicht in Umschaltaktionen kommen gelassen. Wir waren sehr gut in den Zweikämpfen, im Gegenpressing und auch im Anlaufen. Endlich haben wir uns auch mal frühzeitig mit dem zweiten und dritten Tor belohnt.

… über den zumindest strittigen Elfmeter für seine Mannschaft: „Die Laufwege kreuzen sich, er berührt ihn oben und dann kommt er zu Fall. Ich bin froh, dass er ihn gegeben hat, weil wir ansonsten fast gar keine Elfmeter bekommen.“

… über die Wichtigkeit der drei Punkte im Abstiegskampf: „Ich bin froh, dass wir gewonnen und zu Null gespielt haben. Wir haben viele Punkte liegen gelassen in Spielen, wo wir hätten punkten können. Es war verdient und es ist gut, dass wir die 30 Punkte vollgemacht haben. Wir wollen nächste Woche weitermachen.“

… über den Einfluss der Atmosphäre bei Heimspielen (vor dem Spiel): „Unsere Fans sind auswärts schon grandios, aber in unserem Stadion macht es einfach etwas aus, wenn das ganze Stadion einen anfeuert. Da versuchen die Jungs immer wieder, den Funken überspringen zu lassen. Auch, wenn wir ab und an etwas liegen gelassen haben ist es wichtig, dass wir hier zu Hause konstant punkten.“

 

Maik Franz, SPORT1 Experte:

… über den 1. FC Magdeburg: „Es war wie eine Naturgewalt, wie ein Tsunami. Die erste Halbzeit heute war ein Sahnestück. Sie waren sehr schwer zu packen.“

… über den FC Schalke: „Die Fünferkette stand in der ersten Hälfte immer zu tief. Dadurch konnten sie auch nach vorne recht wenig ausrichten. Dass man dann nach einer halben Stunde nicht sagt, ich stelle jetzt mal das System um, weil viel schlechter hätte es ja nicht mehr werden können. Sie hatten teilweise neun Spieler im eigenen Strafraum, da muss man halt auch mal ein paar Schritte raus machen und aktiver sein. Es war in allen Belangen viel, viel zu wenig. Jetzt ist es einfach zu analysieren, aber jeder Schalker weiß, dass die erste Halbzeit zum Vergessen war. In der zweiten Halbzeit haben sie zumindest Charakter gezeigt.“

… über Baris Atik (vor dem Spiel): „Er spielt eine überragende Saison und ist der absolute Unterschiedsspieler hier beim FCM. Er hat ja schon einige Stationen hinter sich und hat sich entwickelt, aber hier gelang ihm der Durchbruch. Hier hat er sein fußballerisches Zuhause gefunden und einen Trainer, der fußballerisch voll auf ihn abfährt.“

… über den 1. FC Magdeburg (vor dem Spiel): „Aufgrund der aktuellen für sind sie für mich der Favorit in diesem Spiel, weil sie den attraktiveren Fußball spielen. Sie wollen den Ball haben, erspielen sich in jedem Spiel Torchancen und schießen auch viele Tore.“

… über den FC Schalke (vor dem Spiel): „Sie haben auf dem Papier die bessere Mannschaft, aber es ist momentan keine richtige Mannschaft. Sie spielen inkonstant.“

 

Olaf Thon, SPORT1 Experte:

… über die erste Halbzeit des FC Schalke: „Das macht mir Sorgen. Das ist das Schlechteste, was man hier abliefern konnte. Die Schalker Mannschaft war nicht auf dem Feld. Sie haben zu defensiv agiert und waren viel zu passiv. Da muss man mehr als 20 oder 30 Prozent Ballbesitz haben. So kann man die Stürmer nicht in Szene setzen, es bestand keine Kontergefahr. Heute ist die taktische Ausrichtung nach hinten losgegangen.“

… über die zweite Halbzeit des FC Schalke: „Da haben wir ein anderes Schalke 04 gesehen. Sie hatten wenigstens drei, vier hochkarätige Chancen.“

… über die nächsten Wochen und Spiele: „Ich bin mal optimistisch und sage, dass es gegen die Mannschaften von der Spitze einfacher ist, zu spielen. Aber das ist nur ein gekünstelter Optimismus. Was wir in den letzten Wochen gesehen haben, war einfach zu wenig. Nur: Jetzt den Kopf in den Sand stecken und aufgeben darf auch nicht passieren. Man muss eine Lösung finden, um eine Mannschaft auflaufen zu lassen, die einen Plan hat, mutig ist und keine Angst hat, nicht so wie heute.“

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