Brandt über Siegtreffer beim Jubiläum: „Insgesamt relativ gelungen“ - Werder-Coach Werner hadert: „Für gute Leistung nicht belohnt“ - DAZN-Experte Khedira: „Verdienter Heimsieg für Dortmund“
Berlin/München, 20.10.2023
Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus dem Freitagsspiel Borussia Dortmund gegen Werder Bremen (1:0) am 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.
Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: „Das war ein hochverdienter Sieg, wenn man sieht, was wir liegenlassen haben, muss man sagen, dass wir es einfach verpasst haben das zweite Tor nachzulegen, oder das erste Tor früher zu erzielen. Ich glaube mit der siebten Möglichkeit haben wir dann endlich getroffen. In einer Phase zwischen der 10. Und 25. Minute, wo ein bisschen der Zugriff fehlte, hat es nicht so funktioniert. Da konnten sie ihre Muster spielen. Das haben wir dann aber wieder in den Griff bekommen. Ich finde, dass die zweite Halbzeit richtig gut war. Dass es so eng geworden ist, lag daran, dass wir die großen Dinge liegengelassen haben. Trotzdem war das hochverdient und wichtig heute.“
... zur Position von Julian Brandt: „Es geht darum, dass man sich in den Dienst der Mannschaft stellt. Wir im Trainerteam machen uns jedes Mal Gedanken, wie wir das Puzzle aus Stärken zusammenfügen können. Heute haben wir uns dafür entschieden. Julian hat ein tolles Spiel gemacht und sich in seinem 300. Bundesliga-Spiel mit dem Siegtreffer belohnt. So darf er gerne weitermachen.“
... zu Mats Hummels: „Wir haben sofort etwas angesprochen, was im Spiel nicht so funktioniert hat. Wir haben am Ende noch einmal das System umgestellt. Als Woltemade als dritte Spitze hinzukam und wir wussten, dass sie lange Bälle spielen werden, wollten wir im 5-4-1 verteidigen, in dem Emre unsere Innenverteidiger unterstützt. Das hat ein wenig zu lange gedauert, bis die Einwechselspieler das auf den Platz gebracht haben. Es war sehr laut und deshalb schwierig untereinander zu kommunizieren. Bei einer Ecke haben wir uns am Rand kurz unterhalten und danach hat es geklappt. Das haben wir nach dem Spiel kurz besprochen.“
... zu Emre Can: „Er hat ein klasse Spiel gehabt, hat die Balleroberung und spielt den Steckpass auf Brandt vor dem Tor. Emre hat mit seinem Tempo wichtige Laufduelle für uns gewonnen, sehr viele Zweikämpfe für uns gewonnen und auch im Ballbesitz gute Entscheidungen getroffen. Er hat ein richtig gutes Spiel gezeigt und das ist das Einzige, was zählt, wie man sich für die nächste Länderspielpause empfehlen kann und das hat er heute getan.“
... zum Sturm (vor dem Spiel): „Vor einem Jahr haben noch alle über den Menschen Sebastian Haller gesprochen, jetzt geht es nur noch um die Nummer neun von Borussia Dortmund. Wir müssen alle Dinge berücksichtigen. Als Trainer ist es mir wichtig, die ganzen Dinge zu berücksichtigen und zu bewerten. Mit Youssoufa Moukoko haben wir noch jemanden, der sich auf dieser Position extrem wohlfühlt. Uns ist wichtig, dass wir uns in den Stärken und Schwächen nicht zu ähnlich werden. Als Trainer hat man häufig nur ein Werkzeug und das ist die Aufstellung. Ich finde es nicht so schlimm, dieses Werkzeug dann auch zu benutzen. Dass sich die Jungs dann gegenseitig herausfordern, wir haben heute ein Spiel gegen Werder Bremen, aber jeder weiß, dass wir eine richtig gute Bank haben. Jeder der das Gefühl hat, er kann heute einen Schritt weniger machen oder es etwas ruhiger angehen lassen, das wird nicht funktionieren, das sind nicht wir. Dafür haben wir einen richtig guten Kader. Jetzt haben wir endlich die Situation, dass sehr viele Spieler gesund sind, das hatten wir seit Jahren nicht in dieser Phase. Jetzt geht es in die englischen Wochen mit sieben Pflichtspielen in 22 Tagen, das heißt, dass jeder einzelne wichtig sein wird. Das heißt nicht, dass der eine sieben Mal von Beginn an spielt und der andere sieben Mal eingewechselt wird. Das bedeutet auch, dass wir uns die Option offenhalten, dass sie gemeinsam auf dem Platz stehen und das Spiel gemeinsam starten oder beenden. Da sind wir unglaublich glücklich, dass wir auf allen Positionen reagieren können. Egal ob wir unsere Mannschaft stabilisieren oder den Gegner destabilisieren wollen. Wir können Tempo einwechseln, wir können Physis einwechseln, wir können Dribbelstärke einwechseln.“
... zur Entwicklung (vor dem Spiel): „Wir haben in den letzten Wochen ein paar richtig gute Schritte gemacht. Nicht nur ergebnistechnisch, sondern auch von den Leistungen. Jetzt geht es darum, das ganze weiterzuführen und zu beweisen, sich die Dinge weiterhin hart zu erarbeiten, weiter zu verdienen. Dazu haben wir heute eine gute Möglichkeit.“
Ole Werner (Trainer Werder Bremen) ...
... zum Spiel: „Es ist schwer das Ergebnis auszuklammern, weil es eine gute Leistung war und wir uns dafür nicht belohnt haben. Wir haben über 90 Minuten sehr gut verteidigt, als gesamte Mannschaft. Man kann nicht alles verhindern und man braucht auch mal ein Quäntchen Glück, trotzdem war es sehr gut. Auch mit Ball haben wir es speziell in der ersten Halbzeit immer wieder geschafft Ruhe reinzubringen und unsere Räume zu finden. Wir haben leider einige Kontermöglichkeiten nicht so ausgespielt, wie man es ausspielen kann, dann wären wir zu klareren Abschlüssen gekommen. Das hat heute gefehlt, um hier einen Punkt oder sogar mehr mitzunehmen.“
... zum Anlaufverhalten: „Es hat gut geklappt, aber nochmal: Man kann nicht alles verhindern. Das ist bei der Qualität von Borussia Dortmund einfach so. Was die Abstände angeht, wie wir das Zentrum zugemacht haben, wie wir mit der Fünferkette verteidigt haben, wie die Jungs von vorne unterstützt haben, das war richtig gut.“
... zum Spiel gegen Füllkrug: „Ich glaube beide Seiten kennen sich und insgesamt haben unsere Jungs einfach sehr gut verteidigt.“
... zum letzten Aufeinandertreffen (vor dem Spiel): „Die Bilder haben wir nicht noch einmal gezeigt. Die, die dabei waren, haben das sicherlich noch im Kopf, aber es ist jetzt eine neue Mannschaft die wir haben, beim Gegner hat sich ein bisschen was getan, deshalb ist es ein neues Spiel. Trotzdem zeigt es, was möglich ist, wenn man couragiert auftritt, an sich glaubt und der Gegner die Tür ein wenig aufmacht. Da muss man dann da sein.“
Niclas Füllkrug (Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: „Es war ein zähes Spiel. Es hätte ein 1:0 in der ersten Halbzeit gebraucht. Man hat gesehen, dass die Bremer, die sonst immer sehr hoch pressen, relativ tief standen und uns die Räume, mit einer breitaufgestellten Fünferkette eng gemacht haben. Da hätte es schon gutgetan, wenn in der ersten Halbzeit einer gesessen hätte, die Möglichkeiten dazu waren da. Nach dem 1:0 hat man dann gesehen, dass die Räume größer wurden und wir mehr Möglichkeiten zum Kontern hatten und um das Spiel schnell zu machen.“
... zu seinen Aufgaben: „Heute war es viel binden. Das ist gegen eine Fünferkette wichtig, weil man immer einen Gegenspieler hat. Ich musste heute von den Außenverteidigern anspielbar sein, alles andere war heute schwer.“
... zum Tor: „Ich habe signalisiert, dass wir zur Seite rausmüssen. Das wir dann eine gegenläufige Bewegung haben ist dann natürlich perfekt. Es kommt einer kurz, ein anderer geht tief, das ist immer schwierig zu verteidigen. Julian macht das mit einem Supertiming und schließt perfekt ab.“
Julian Brandt (Torschütze Borussia Dortmund) ...
... zum Spiel: „Ich muss sagen, dass heute schon alles relativ gelungen ist, ich bin happy. Und müde.“
... zur Länderspielreise: „Die erste Nacht habe ich ganz gut verkraftet, heute Nacht waren es nur drei, vier Stunden. Dementsprechend bin ich froh, wenn ich im Bett liege.“
... zu Bremen: „Sie haben versucht relativ einfach Fußball zu spielen und hinter unsere Ketten zu kommen. Sie sind aber trotzdem immer wieder schnell hinter den Ball gekommen, da haben sie es uns vor allem in der ersten Halbzeit sehr schwer gemacht und die eigene Box gut besetzt. Wir haben da nicht so richtig den freien Mann gefunden und dementsprechend keine klaren Chancen gehabt, außer die von Marco. Das hat sich ein wenig gezogen, aber am Ende haben wir gewusst, dass wir die Bremer müde machen und sie nicht mehr jeden Meter machen können.“
... zu seiner Position: „Ich interpretiere die Position etwas anders, als klassische Flügelspieler wie Jamie, Karim oder Donyell. Ich versuche schon möglichst reinzuziehen und glaube, dass es mit Marco sehr gut matcht. Wir sind da viel in Bewegung und tauschen die Positionen, dementsprechend ist es so eine Art Hybrid-Position. Trotzdem weiß ich, dass ich eine Verantwortung habe, das Spiel breit zu machen. Beim Tor klappt es natürlich super, weil Emre das Auge hat. Für mich ist das Fluch und Segen zugleich, wenn man eine Vergangenheit auf dem Flügel hat und der Trainer vor der Qual der Wahl steht, stellt er einen natürlich gerne dort auf. Aber momentan ist alles gut, deshalb möchte ich diese Positionsdebatte nicht noch einmal aufmachen.“
Leonardo Bittencourt (Werder Bremen) ...
... zum Spiel: „Wenn andere uns kein gutes Spiel zutrauen, ist uns das relativ egal. Wir wissen was in uns steckt und wussten, dass wir heute ein gutes Spiel zeigen können. Das haben wir auch über weite Strecken richtig gut gemacht und es den Dortmundern sehr schwer gemacht. Am Ende war es Weltklasse-Pass und ein schönes Tor, was die Kleinigkeit ausmacht, um das Spiel zu verlieren.“
... zu den Kontermöglichkeiten: „Da hat ein bisschen die Sauberkeit gefehlt. Wenn man die ganze Zeit nur verteidigt, ist es schwierig den letzten Ball noch zu spielen. Aber die Möglichkeiten waren da, wenn wir das ein Stück sauberer und ruhiger spielen, dann wären die Chancen etwas klarer gewesen. Nichtdestotrotz kann man hier einen Punkt mitnehmen.“
... zum Spiel: „Intern ist es relativ ruhig. Klar verliert niemand gerne. Aber wir wissen, welchen Weg wir machen wollen und deswegen müssen wir ruhig bleiben. Wir wussten, dass es eine schwierige Saison wird, aber wir hatten auch einen kleinen Umbruch in der Mannschaft. Deswegen kommt die Unruhe eher von außen. Das hat man heute auch gesehen, wenn man keine Mannschaft ist, kann man an einem Freitagabend in Dortmund nicht so auftreten. Deswegen ist es umso bitterer, dass wir keinen Punkt mitnehmen. Nach der Länderspielpause gegen Dortmund zu spielen, ist kein Segen und kein leichtes Spiel. Deswegen war die Art und Weise in Ordnung, aber es ist ein Sport, in dem man Punkte braucht und die haben wir heute nicht eingefahren.“
Frank Baumann (Geschäftsführer Sport SV Werder Bremen) ...
... zum Saisonverlauf (vor dem Spiel): „Wir sind noch nicht am Optimum. Wir müssen uns verbessern, aber das ist nicht überraschend, weil wir in einer ganz anderen Situation sind, als letzte Saison und letzten Sommer. Da hatten wir eine eingespielte Mannschaft mit einer Aufstiegseuphorie. Da hatten wir in Stuttgart oder in Dortmund auch ein bisschen Glück und haben die Punkte mitgenommen. Die Automatismen waren klar und jetzt hatten wir eine Transferphase, in der wir relativ spät unseren Kader zusammen hatten und es durchaus einige neue Stammspieler gibt. Man sieht, dass die Abläufe nicht sitzen und da haben wir Nachholbedarf.“
... zur Frage, warum die Defensive im Sommer nicht verstärkt wurde (vor dem Spiel): „Wir haben vier gestandene Innenverteidiger und dazu Spieler wie Anthony Jung, Christian Groß, Nicolai Rapp, die die Position auch spielen können. Und wir müssen uns natürlich auch an den Möglichkeiten und Gegebenheiten, die wir finanziell haben ausrichten.“
... zu möglichen Verstärkungen im Winter (vor dem Spiel): „Wir werden keinen vertragslosen Spieler dazu holen. Niklas Stark und Amos Pieper werden relativ schnell wieder zur Verfügung stehen. Wir nehmen die Situation so an. Ich glaube, wir müssen an den Automatismen insgesamt arbeiten. Wenn Niklas und Amos wieder zurück sind, verfügen wir über eine solide, gute Innenverteidigung im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wir müssen insgesamt als Mannschaft besser agieren und spielen. Wir haben zu viele Verluste im Spiel mit dem Ball, auch das liegt an den Automatismen. Das haben wir letztes Jahr deutlich besser gemacht. Dadurch haben wir einige Kontertore bekommen, auch das müssen wir verbessern. Da haben wir mit Ole einen Trainer, der diese Automatismen der Mannschaft sehr gut vermitteln kann.“
DAZN-Experte Sami Khedira ...
… zur Leistung von Bremen: „Das war ein gutes Auswärtsspiel der Werderaner, trotzdem ein verdienter Heimsieg für Borussia Dortmund.“
… zum Spiel vom BVB: „Das war früher vielleicht spektakulärer, heute haben sie einen Achterblock in der Defensive angespielt. Bremen hat es unglaublich gut gemacht, das darf man nicht vernachlässigen. Dortmund hat reifer gespielt, als zu Beginn der Saison. Sie sind ein paar Schritte zurückgegangen und spielen auf die Basics. Das war gut und reif, das kann man schon sagen. Auch, wenn die ein oder andere Lücke vor der Abwehr noch da ist. Das sind drei Punkte gegen ein schwer bespielbares Werder Bremen.“
… zum Jetlag: „Ich hatte das nur in den Vorbereitungsphasen. Das ist nicht einfach, aber sie haben es gut gemacht. Man hat das nicht wirklich gesehen.“
… zur Situation von Bremen: „Ich habe in der vergangenen Saison oft gut Spiele von Mannschaften gesehen, die am Ende aber nie Punkte geholt haben und bis zum Ende im Abstiegskampf waren und fast abgestiegen wären. Klar ist das wie immer entscheidend, aber am Ende ist auch entscheidend, dass überhaupt was da ist. Die letzten Spiele von Werder waren schlecht, aber heute war es gut. Nächste Woche ist Union Berlin, eine Mannschaft, die es auch nicht mag, wenn man kompakt steht. Ich denke, dass sie mutiger nach vorne spielen müssen. Genau mit diesen Basics, enges Kettenverhalten, aggressives, gemeinsamen Verteidigen werden sie mit dieser Mannschaft und vor allem mit diesem Trainer auch wieder mehr Punkte holen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“
… zur Flexibilität von Brandt: „Ich war Spezialist auf einer Position, musste nie nach links oder rechts, sondern durfte immer in der Mitte rumturnen. Da habe ich mein Bestes getan und wurde in der Jugend auch so ausgebildet. Es ist aber gut, dass man solche Hybrid-Spieler hat, sie sind hilfreich. Bei der Kaderplanung machen sie es um einiges einfacher. Ich bin aber trotzdem ein großer Freund von Spezialisten. Die Weltklasse-Spieler haben ehrlicherweise alle ihre große Stärke auf einer Position.“
... zu Emre Can: „Er hat die richtige Antwort gegeben, auch bei Dortmund hat er vor der Länderspielpause nicht immer gespielt. Wie Nagelsmann gesagt hat: Es müssen und sollten die aktuell formstärksten Spieler zur Nationalmannschaft eingeladen werden. Emre hatte eine kleine Delle, vielleicht war das Kapitänsamt zu schwierig. Gegen Mailand, gegen Union und heute hat er sehr gut gespielt, das ist die Antwort, die er geben muss und dann wird er auch bei Julian Nagelsmann wieder eine Option werden. Aber hier ist das tägliche Brot, er muss in Dortmund performen und nicht nur auf die Nationalmannschaft schauen.“
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