Eishockey

ECH Red Bull München: Eishockeyspieler vs. Bobfahrer – wer gewinnt?

Red Bull München - Seidenberg, Krenz
Red Bull München - Seidenberg, Krenz
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Red Bull München - Seidenberg, Krenz

-, 12.03.2021

Verteidiger Seidenberg und Anschieber Krenz im Kräftevergleich

München, 12. März 2021
- Olympiasilber trifft WM-Bronze – oder einfach: Eishockeyspieler vs. Bobfahrer. Auf den ersten Blick zwei völlig verschiedene Dinge. Doch die beiden Sportarten liegen näher beieinander, als man denkt. Eishockey gilt als die schnellste Mannschaftssportart der Welt, Bobfahren wird als Formel 1 des Wintersports bezeichnet. In beiden Disziplinen wirken hohe Kräfte. Im direkten Duell haben sich Verteidiger Yannic Seidenberg von Red Bull München (Olympiasilber 2018) und Bob-Anschieber Paul Krenz (WM-Bronze 2019 und 2020) im Olympia-Eisstadion gegeneinander gemessen.

„Seids“ und Krenz – Kraftpakete im Duell
Bobs erreichen im Eiskanal mehr als 140 km/h, die Insassen werden in engen Kurven mit fünffacher Schwerkraft (5 g) in ihren Schlitten gepresst. Eishockeyspieler schlagen bei Checks teilweise mit weit über drei g ins Plexiglas ein. Zum Vergleich: Auto-Airbags lösen bei 2 g aus. Um den Kräften entgegenzuwirken, schuften die Sportler im Kraftraum. Der 37-jährige Seidenberg wiegt bei 1,72 Meter 83 Kilogramm. „Seids“ weiß spätestens seit der Feier nach dem Gewinn der Olympia-Silbermedaille, dass die Bobfahrer den Eishockeyspielern körperlich in nichts nachstehen: „Ich hatte damals jede Menge Spaß mit den Bobfahrern. Das sind Maschinen.“ Krenz ging 2018 in Pyeongchang nicht für Deutschland an den Start, dafür holte der 29-Jährige in den vergangenen beiden Jahren zweimal WM-Bronze. Seine 106 Kilogramm verteilen sich auf 1,86 Meter. Definitiv eine „Maschine“.

Challenge 1: Wer hat mehr Schubkraft?
Seidenberg und Krenz stehen sich an der blauen Linie gegenüber – der Eishockeyspieler auf Schlittschuhen, der Bobsportler mit Spikes an den Füßen. Beide packen sich an den Schultern, dann wird gedrückt. Krenz gräbt sich ins Eis und schiebt den Münchner weg. Der Eishockeyspieler gibt alles, ist aber chancenlos. „Das Lustige ist: Vor dem Training habe ich meine Teamkollegen gefragt, wer wohl gewinnt. Wir konnten es überhaupt nicht einschätzen. Auch die Fitnesstrainer nicht.“ Eine Überraschung war das Ergebnis nicht wirklich. Ein Viererbob wiegt ohne Besatzung über 200 Kilogramm, ein Zweierbob um die 170 Kilogramm. Krenz ist in beiden Disziplinen unterwegs. Er und seine Teamkollegen haben rund fünf Sekunden Zeit, ihr Sportgerät zu beschleunigen. Pure Power ist gefragt.

Challenge 2: Wer ist schneller?
Die Ausgangslage: Die schnellsten Eishockeyspieler werden im Sprint 45 km/h schnell. Eine Bobmannschaft beschleunigt den schweren Bob in der Anschiebphase auf zirka 40 km/h. Der Test: Ein Sprint von der Grund- bis zur 26 Meter entfernten Mittellinie. Seidenberg und Krenz stehen neben dem Tor, warten auf den Startschuss und sprinten los. Erneut liegt am Ende der Bobfahrer vorne, dieses Mal aber hauchdünn. „Ich dachte schon, dass Paul am Start schneller ist. Ich war aber auch überzeugt, dass ich aufholen werde. Aber dafür hätte ich eine längere Distanz gebraucht“, so Seidenberg. Am Ende ging es für Krenz zur Gaudi noch auf die Schlittschuhe. Eine wacklige Angelegenheit. „Normal ist Eis mein Element. Ich war aber das letzte Mal mit fünf auf Schlittschuhen“, so der 29-Jährige. Seidenbergs Probefahrt im Bob steht aus.

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