Fußball

Wolfsburg weiter sieglos - Trainer Kovac wütet nach Gegentreffer: „Ein Ding der Unmöglichkeit“

Unterföhring, 10.02.2024

  • Eintracht-Coach Toppmöller kritisiert: „Wenn man kein Tor schießt, ist es schwer“
  • Gladbach-Geschäftsführer Virkus unzufrieden: „Kein gutes Spiel"
  • Bochums Schlotterbeck glücklich: „Gegen uns macht es keinen Spaß“
  • Sky Experte Hamann lobt Heidenheim: „Größte Leistung eines Aufsteigers seit zehn Jahren“


Die wichtigsten Stimmen zu den Samstagnachmittagspartien des 21. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky


Dino Toppmöller (Trainer Eintracht Frankfurt) ...

... zur Frage, wie zufrieden er mit der Reaktion seiner Mannschaft sei: „Mit dem Ergebnis natürlich nicht, wenn man zuhause 1:1 spielt. Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatte eine gute Viertelstunde. Wir haben das Führungstor erzielt und kriegen direkt danach den Ausgleich durch so ein abgefälschtes Ding. Dann haben wir in der ersten Halbzeit den Faden verloren. Wir hatten zu große Abstände und keine gute Kontrolle auf die zweiten Bälle. Dadurch ist Bochum immer wieder gefährlich geworden. In der zweiten Halbzeit haben wir eine richtig gute Energie auf den Platz gebracht. Wir hatten viele Situationen, viele Zweikämpfe, bei denen man gemerkt hat, das Publikum ist da. Wenn man dann fünf hochkarätige Torchancen hat und kein Tor schießt, dann ist es schwierig zu gewinnen.“

... zur Chancenverwertung: „Es ist ärgerlich für uns alle, wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Das hat man in der zweiten Halbzeit von der Einstellung und der Power, die die Jungs auf den Platz gebracht haben, auch gesehen. Es sind Situationen, die wir reinmachen müssen. Daran müssen wir arbeiten und dann werden wir die Spiele gewinnen.“ 

... zu den Personalsorgen: „Es ist von vorne rein nicht einfach gewesen. Sasa Kalajdzic fällt kurzfristig aus und dann sagt Kevin Trapp beim Warmmachen, das es nicht geht. Hugo Larsson muss ausgewechselt werden und das sind Dinge, die im Moment nicht so einfach sind. Deswegen musste Hugo Ekitike länger spielen, er war eigentlich nur für 15 Minuten vorgesehen. Dafür haben die Jungs es gut gemacht. Hugo Larsson hat gleich ein MRT und bei Kevin Trapp hat der Rücken zugemacht. Diese Problematik hatten wir schonmal, da müssen wir von Tag zu Tag schauen. Omar Marmoush ist beim Tor an den Pfosten geknallt und hat am Oberschenkel einen Pferdekuss gehabt.“


Jens Grahl (Torhüter Eintracht Frankfurt) zum Spiel: „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit reingekämpft. Wir haben gebissen und uns kann keiner den Kampf abschwören. Wir haben vieles reingehauen. Am Ende fehlt das Quäntchen Glück und wir gehen als Sieger vom Platz. Bochum hatte nicht die hochkarätigen Chancen. Wir hatten mehr Chancen.“


Thomas Letsch (Trainer VfL Bochum) zum Spiel: „Es ist ehrlich gesagt schwer, dieses Spiel richtig einzuordnen. Wir hatten am Ende alle das Gefühl, es ist mehr drin gewesen, speziell in der ersten Halbzeit. Wir hatten 7:1 Torschüsse und gehen mit 1:1 in die Halbzeit. Da müssen wir eigentlich 1:0 oder 2:0 führen. Die zweite Halbzeit war wild. Für jeden im Stadion und jedem am Bildschirm war es ein Traum. Da hätte es in beide Richtungen kippen können. So gesehen war es wahrscheinlich ein gerechtes Unentschieden. Trotzdem sagt irgendwas in mir, es wäre auch ein Dreier möglich gewesen.“


Keven Schlotterbeck (VfL Bochum) zur Frage, weshalb der VfL so schwer zu schlagen sei: „Weil wir hochintensiv, aggressiv und mutig nach vorne verteidigen. Hinten stehen wir Eins-gegen-Eins und wir wissen genau, was wir können und was wir wollen. Gegen uns macht es einfach keinen Spaß zu spielen. Die vielen langen und zweiten Bälle mag auch nicht jeder. Von daher ist es sehr gut. Wir vertrauen und steuern uns. Es ist gerade sehr schwer, gegen uns zu gewinnen.“


Marvin Ducksch (Werder Bremen) zum Spiel: „Es ist mehr drin gewesen als die 2:1 Niederlage. Gerade ist es sehr schwer etwas zu sagen. Es war ein überragender Rahmen. Wir wollten alles in die Waagschale werfen, um zusammen mit den Fans ein positives Erfolgserlebnis zu haben. Das ist uns leider nicht gelungen.“ 

 

Frank Schmidt (Trainer 1. FC Heidenheim) ...

... zum Spiel: „Wir hatten schon ein paar Konterchancen. Man darf nicht vergessen, dass die Wechsel bei uns heute nicht so einfach waren. Wir mussten einiges durcheinanderwirbeln auf den Positionen. Tim Kleindienst war mir zu heiß in der zweiten Halbzeit hier bei dem Stadion. Die Mannschaft war erneuerungsfähig in der zweiten Halbzeit und hat gekämpft. Der Sieg auswärts in Bremen vor der Kulisse, da muss ich ein Riesenkompliment an meine Mannschaft machen. Will ich, nicht muss, will.“

... zur Frage, ob er schon nach Europa schaue: „Ich habe mittlerweile eine Lesebrille, die hole ich raus und schaue ganz nach rechts. Da stehen 27 Punkte und das ist toll.“

 

Ermedin Demirovic (Torschütze und Kapitän FC Augsburg) zum Spiel: „Es zeigt, dass wir gegen jeden Gegner dagegenhalten können. Wir haben ein richtig gutes Spiel gezeigt und hatten wieder unsere Möglichkeiten. Wir stellen uns ein wenig blöd an und kassieren die Tore ein bisschen zu einfach. Am Ende hält Finn den Elfmeter und rettet uns den Punkt. Gleichzeitig haben wir uns den Punkt nach diesem Spiel heute verdient.“


Marco Rose (Trainer RB Leipzig) zum Spiel: „Es ist naiv und nicht gut genug verteidigt. Wir haben nach dem Ausgleich die Chance, über einen Elfmeter das dritte Tor zu machen und das Spiel trotzdem nochmal in unsere Richtung zu bringen. Am Ende ist es ein verdienter Punkt für Augsburg. Es war insgesamt ein sehr ordentliches Fußballspiel mit dem falschen Ergebnis für uns. Den Schuh müssen wir uns anziehen, da können wir noch so viel reden. Wir müssen das zweite Gegentor besser verteidigen. Es kann alles passieren, aber wir dürfen nach einer hart erarbeiteten Führung nicht in so einen Konter laufen.“

 

David Raum (RB Leipzig) zum Spiel: „Am Ende sind wir es selber schuld. Wir kassieren wieder ein Kontertor, obwohl wir die Chance zum 3:1 haben und den Sack zumachen können. Wir haben die Bedingungen super angenommen und konnten uns hier und da richtig schöne Torchancen rausspielen. Wir sind trotz Rückstand auswärts in Augsburg wieder zurückgekommen, das ist ein Zeichen für uns. Am Ende erarbeiten wir uns den Elfmeter. Lois Openda hat schon viele wichtige Tore für uns gemacht, den hat er heute nicht gemacht. Aber nicht schlimm, wir hatten auch andere Chancen. Am Ende können wir nicht zufrieden sein. Wenn wir da oben mitspielen wollen, müssen wir genau diese Spiele ziehen. Wir werden es analysieren und haben am Dienstag mit Real Madrid direkt einen Brocken vor der Brust. Wir müssen aus diesen Spielen das Richtige mitnehmen und als Mannschaft reifen.“

 

Roland Virkus (Geschäftsführer Sport Borussia Mönchengladbach) zum Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir wenig Lösungen gefunden. In der zweiten Halbzeit wurde es dann sicherlich besser. Aber das 0:0 ist zu wenig. Es war kein gutes Spiel von uns und die wenigen Chancen, die man dann hat, die muss man dann einfach auch nutzen. Die Darmstädter haben leidenschaftlich verteidigt. Wir hatten ein, zwei Chancen in der zweiten Halbzeit und die muss man nutzen. Deswegen ist es zuhause zu wenig.“


Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach) zum Spiel: „Wir haben uns deutlich mehr vorgenommen. Wir wollten hier zuhause unbedingt gewinnen und das ist uns nicht gelungen. Deshalb gehen wir nicht ganz zufrieden nach Hause. Wir hatten die ein oder andere Chance, konnten sie aber leider nicht nutzen. Am Ende des Tages sind wir nicht zufrieden.“


Torsten Lieberknecht (Trainer SV Darmstadt 98) zur sportlichen Situation: „Wir wollen weiterhin Optimismus verbreiten. Für den großen Sprung hat es nicht gereicht, aber einen Punkt in Gladbach mitzunehmen ist okay.“


Sebastian Polter (SV Darmstadt 98) zur Defensivleistung: „Ich bin noch nicht so lange hier, deswegen kann ich noch nicht alles bewerten, aber ich habe Spiele von Darmstadt in der Hinrunde gesehen und habe gesehen, dass immer kompakt gespielt wurde und trotzdem Gegentore gefressen wurden. Das, was wir heute als Auswärtsspiel auf den Platz gebracht haben, muss die Grundbasis sein.“


Robin Knoche (1. FC Union Berlin) ...

... zum Spiel: „Es war ein sehr zweikampfintensives Spiel. Wir wussten, was auf uns zukommt, was auf dem Spiel steht und was wir uns mit einem Dreier erarbeiten können.“

... zur fußballerischen Leistung: „Wir haben versucht, die langen Bälle unter Kontrolle zu bringen, da wir wussten, dass sie vorne zwei kopfballstarke Spieler haben. Aus diesen Bällen haben wir versucht in die Räume zu spielen. Spielerisch ist uns heute nicht allzu viel gelungen, aber wenn wir über eine Standardsituation das Spiel gewinnen, interessiert es uns auch nicht.“

... zu den Protesten: „Jeder hat seinen Standpunkt und als Spieler möchte ich da gar nicht zu viel beimessen. Ich brauche noch ein paar Tennisbälle, die nehme ich einfach mit.“


Rani Khedira (Kapitän 1. FC Union Berlin) zum Spiel: „Man muss schon sagen, dass wir aktuell das gewisse Spielglück auf unserer Seite haben. Es war zwar kein schönes Spiel, aber es muss auch nicht schön sein, es muss erfolgreich sein. Wenn man in den letzten Wochen so wenige Gegentore bekommt, so stabil steht und fast nur durch Standards Gegentore bekommt, zeugt das von einer gewissen Stabilität. Die haben wir uns erarbeitet und das ist die Basis für alles weitere. Wir kommen vorne dann immer wieder zu gefährlichen Situationen und dann haben wir das Quäntchen Glück wieder auf unsere Seite gezogen.“


Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg) ...

... zum Gegentreffer: „Wir waren die klar bessere Mannschaft und hatten die klar besseren Chancen. Union hatte die Ecke und in der zweiten Halbzeit den Freistoß. Das es dort überhaupt eine Ecke gibt, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Beide Spieler gehen zum Kopfball und unser Spieler spielt den Ball. Er hat eine gebrochene Nase und eine Schramme auf der Nase. Ich glaube nicht, dass das vom Ball kommt. Ich sage nicht, dass es absichtlich vom Gegner war, aber es ist klar, dass er blutet. Wir hatten am Mittwoch dieselbe Situation mit Ludovic Ajorque. Es geht nicht um Elfmeter oder Ecke, es geht um Foul. Dann sagt er, dass wir ihn auch noch rausnehmen müssen, da es die Blutregel gibt. Alle schön und gut, aber ein wichtiger Spieler muss raus und wir bekommen das Tor, da stimmt es nicht. Ich mache dem Schiedsrichter keinen Vorwurf, aber ich mache dem Schiedsrichter den Vorwurf, dass der VAR nicht eingreift und sagt, dass der Spieler blutet, als hätte ihn ein LKW angefahren. Das geht gar nicht. Wir hatten es in Heidenheim genau so, langsam wird es lustig.“

... zur Leistung seiner Mannschaft: „Das wir nicht die Punkte haben ist das eine, aber die Mannschaft war heute sensationell gut. Wir haben den Gegner über 90 Minuten dominiert, dass der Ball nicht reingeht, wir hatten genug Chancen, das ist das, was wir aktuell haben. Es ist so. Die Jungs waren heute sensationell gut. Sie haben es richtig klasse gemacht.“

... zur Frage, ob er intern Kritik bekomme: „Marcel sieht ja auch, was die Jungs leisten. Die Jungs trainieren Woche für Woche richtig gut. Das sind die Argumente, die letzten Endes dazu beitragen, dass wir weiterhin die Mannschaft betreuen. Die Mannschaft gibt sich ja nicht auf, das ist nicht der Fall.“


Maximilian Arnold (Kapitän VfL Wolfsburg) ...

... zum Gegentreffer: „Auf einmal liegt Moritz Jenz am Boden. Wir haben ihn gefragt, ob er den Ball ins Gesicht bekommen hat und er hat gesagt, nein, er hat was hartes ins Gesicht bekommen. Er muss blutend raus, das ist eine Regel. Regeln machen wir in Deutschland gerne. Somit war das entscheidend.“

... zur Frage, wie nach dem Spiel die Stimmung vor der Kurve gewesen sei: „Ich bin lange dabei und wir haben schon ein paar Spiele nicht gewonnen. Wir sind alle gemeinsam unzufrieden. So war dann der Tenor als wir in die Kurve gegangen sind. Nichtsdestotrotz, der Block war voll, das ist, was zählt. Wir werden es gemeinsam weiter angehen, so schwer es auch ist. Das soll kein Alibi sein, ich stehe voll dazu, was ich sage. Es geht nur gemeinsam, wir sitzen alle gemeinsam im Boot.“


Sky Experte Dietmar Hamann …

... zu RB Leipzig: „Sie haben jetzt drei von sechs Elfmetern in dieser Saison verschossen. Das macht einen riesigen Unterschied. Wenn du heute die drei Punkte holst, bist du an den Dortmundern dran. Jetzt bist du drei hinter Stuttgart, die noch ein Spiel haben. Diese Spiele musst du gewinnen. Sie haben etwas Selbstvertrauen für das Spiel gegen Real getankt, aber wenn du unter die ersten Vier willst, musst du gewinnen und das haben sie nicht gemacht. Daher war es enttäuschend.“

... zum FC Augsburg: „Das ist Fußball mit Herzblut. Die Leipziger sind eine Sensationsmannschaft, aber heute haben sie ihren Meister gefunden. Beim ersten Tor schlagen sie die Leipziger mit ihren Waffen. Sie arbeiten und kämpfen und da ist Herz und Leidenschaft dabei. Ich schaue sie unheimlich gerne an. Wenn dann ein Spieler in dieser Mannschaft zwölf Tore schießt, zeigt es, was für ein toller Spieler Ermedin Demirovic ist.“

... zum 1. FC Heidenheim: „Mich freut es, wenn ich meinen alten Kollegen Frank Schmidt sehe und sehe, wie natürlich und unaufgeregt er die Sachen einordnet. Was sie leisten, ist fast nicht in Worte zu fassen. Sie sind achter und fünf Punkte hinter Frankfurt auf Platz sechs. Sie wollen in der Liga bleiben. Sechs, sieben Punkte werden sie noch brauchen und die holen sie. Was die Heidenheimer geleistet haben, ist die größte Leistung, die wir in den letzten fünf bis zehn Jahren von einem Aufsteiger gesehen haben. Mir fehlen die Worte.“

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