Fußball

Heidenheim verpasst direkten Einzug ins Achtelfinale – Trainer Schmidt: „Mich ärgert viel mehr, dass wir nicht unter die ersten Acht gekommen sind“

Wanner fordert Rote Karte nach Tätlichkeit: „Nur, weil ich mich nicht fallen lasse“ - Schmidt hadert nach Gegentor: „Das darf nicht passieren“ - RTL-Experte Matthäus zu den Play-offs: „Es wird nicht leichter“

Köln, 19.12.2024

Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus der Partie Heidenheim gegen St. Gallen (1:1) am 6. Spieltag der Ligaphase der UEFA Conference League live bei RTL. 

 

Frank Schmidt (Trainer 1.FC Heidenheim) ... 

... zum Spiel: „Wenn man das ganze Spiel anschaut, haben wir viel mehr für das Spiel getan. Man hat gesehen, was St. Gallen vor hat. Kompakt stehen und auf Konter lauern. Wir hatten uns das 1:0 redlich verdient. St. Gallen hatte zwei Abschlüsse durch Konter, das kann immer mal passieren, wenn du ständig Druck machen musst. Wir haben Kontrolle gehabt, wir haben Chancen rausgespielt und nach dem 1:0 schon in der ersten Halbzeit, aber auch in der zweiten Halbzeit verpasst, das zweite Tor zu machen. Dann kriegst du den Standard und dann bist du nicht am Gegenspieler dran und dann steht es 1:1. Mit einem Sieg wärst du direktqualifiziert gewesen. Da kommt alles zusammen. Ärgerlich für uns.“ 

... zu den Ungenauigkeiten: „Die waren da. Wir hatten viele Situationen im oder um den Sechzehner, wo wir entweder die falsche Entscheidung wählen oder den letzten Pass nicht sauber spielen. Wenn du so viele Aktionen über ein ganzes Spiel hinweg im Sechzehner hast, musst du häufiger zum Abschluss kommen und torgefährlicher werden. Wir hatten genügend Möglichkeiten.“ 

... zum Torschützen Theuerkauf: „Wegen des Tores ändert sich seine Spielzeit in der Bundesliga nicht unbedingt. Mich freut es trotzdem für ihn, dass er im Alter von 37 Jahren hier das Tor macht. Er tut viel dafür, dass er die Fitness hat, um uns zu helfen. Er hat seinen Job hauptsächlich in der Conference League gehabt und Jonas Föhrenbach spielt meistens in der Bundesliga.“ 

... zum Gegentor: „Kein Balldruck. Das ist das, was ich immer wieder sage. Wenn du zu spät rauskommst, kannst du weder die Flanke verhindern noch den Zweikampf gewinnen. In der Mitte haben wir eine klare Zuordnung, lassen aber den Gegner im Rücken weglaufen. Maxi Breunig hier. Das darf nicht passieren.“ 

... zum Erreichen der Play-offs: „Das macht mich stolz. Wenn man ein, zwei Jahre zurückdenkt, konnte man das nicht erwarten. Das war auch unser Ziel, uns zu qualifizieren. Um ehrlich zu sein, mich ärgert es viel mehr, dass wir nicht unter die ersten Acht gekommen sind. Da hätte heute ein 1:0 oder ein 2:1 gereicht, dann wären wir direkt qualifiziert gewesen. Dann spielen wir halt nochmal Play-offs.“ 

... zur anstehenden Weihnachtspause: „Momentan kann ich gar nicht an Weihnachten denken. Wir spielen am 22. Dezember gegen Bochum, kommen spät nachts nach Hause. Das wird dieses Jahr ein anderes Weihnachten. Wir konnten uns schon Wochen vorher freuen, weil wir wussten, wir sind in einer guten Situation. Aktuell sind wir nicht mit einem lachenden Auge in Richtung Weihnachten unterwegs. Wichtig ist es, die Mannschaft aufzubauen, sie auf Bochum vorzubereiten, ein wichtiges Spiel für uns. Es geht wieder bei 0:0 los.“ 

... zur Ausgangssituation (vor dem Spiel): „Das ist kein Druck, sich direkt oder über zwei Play-off-Spiele zu qualifizieren. In der Bundesliga stehen wir brutal unter Druck. Wir spielen am Sonntag gegen den VfL Bochum, die unbedingt gegen uns gewinnen müssen. Es geht für mich darum, ein Spiel zu gewinnen. Die Konsequenz in der Tabelle, die sehen wir nachher. Ich sehe es nicht ein, mich damit zu beschäftigen, dass wir noch unter die ersten Acht müssen. Ich weiß nur eins: Wenn es uns gelingt, zu gewinnen, dann wird das unsere Position verbessern. Die Menschen sind wieder glücklicher und haben etwas zu lachen. Das ist mir wichtiger, als unter die ersten Acht zu kommen“ 

... zur aktuellen Krise (vor dem Spiel): „Das ist die schwierigste Zeit, die ich hier erlebt habe. Wir sind bekannt dafür, dass wir die Dinge so benennen, wie sie sind. So eine Phase hatte ich nie als Spieler, auch noch nie als Trainer. So viele Niederlagen in Serie. Das gehört zum Fußball dazu. Es konnte niemand davon ausgehen, dass in meinem, dass in unseren Leben so etwas nie passieren kann.“ 

... zu Auswegen aus der Niederlagenserie (vor dem Spiel): „Schwierig. Es wäre einfach, wenn das einfach so auf Knopfdruck funktionieren würde. Natürlich neue Facetten, das sage ich auch immer wieder den Spielern: Im Leben musst du Schubladen befüllt haben und im richtigen Moment die richtige rausziehen. Die hatten wir bis jetzt noch nicht befüllt, wir sind dabei, hätten gerne darauf verzichtet, aber das gehört eben dazu. Wichtig ist, positiv zu bleiben. Da ist der Trainer der erste, der vor der Mannschaft steht, der draußen steht, der positiv sein muss. Vielleicht war ich das in den letzten ein bis zwei Wochen auch nicht mehr ganz so. Aber das habe ich mir zu Herzen genommen und ein Trainer ist auch immer ein Spiegelbild seiner Mannschaft.“  

 

Paul Wanner (1.FC Heidenheim) ... 

... zum Spiel: „Da war mehr drin. In der ersten Halbzeit hatten wir eigentlich alles unter Kontrolle. Auch in der zweiten Halbzeit phasenweise. Wir müssen früher den Deckel drauf machen. Bei einem 1:0 ist alles drin. Dann waren wir einmal unkonzentriert und haben den Ausgleich bekommen. Wir müssen im nächsten Spiel einen Sieg erzwingen.“ 

... zum Schiedsrichter: „Der Spieler von denen haut mir ins Gesicht und nur, weil ich mich nicht fallen lasse, gibt der Schiedsrichter ihm keine Rote Karte. Das verstehe ich nicht, für mich ist es ganz klar rot. Wenn ich mich beim nächsten Mal fallen lasse, vielleicht gibt er sie dann. Das hat mich sehr aufgeregt und ich kann das nicht verstehen.“ 

 

Norman Theuerkauf (Torschütze 1. FC Heidenheim) ...  

... zum Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gezeigt, da wir mehr Ballbesitz hatten und zielstrebiger waren als der Gegner. Die Zweite Halbzeit war sehr zerfahren, obwohl wir einige Einladungen von St. Gallen bekommen haben, die wir nutzen müssen. So ein Gegentor tut dann doppelt weh. “  

... zu seinem ersten Tor seit vier Jahren: „Ich freue mich natürlich über mein Tor, hätte aber lieber einen Sieg mit meiner Mannschaft gefeiert.“  

... zur verpassten direkten Qualifikation für das Achtelfinale: „Wir nehmen die Play-Offs gerne mit, hätten uns aber lieber direkt qualifiziert. Mit einem Sieg heute, hätten wir uns die Play-Offs ersparen können, was doppelt ärgerlich ist.“  

 

Patrick Mainka (Kapitän 1. FC Heidenheim) ...  

... zum Spiel: „Ich bin sauer, dass wir den Sack nicht zugemacht und uns wieder nicht belohnt haben. Beim Gegentor sind wir einen Moment nicht wachsam und kassieren direkt den Ausgleich. Wir müssen Killer-Elemente auf den Platz bekommen und versuchen das am Sonntag in Bochum zu schaffen“  

... zur bevorstehenden Rückrunde: „Europäisch überwintern zu dürfen ist riesig. Wir können aber erst von einer erfolgreichen Saison sprechen, wenn wir im Mai den Klassenerhalt geschafft haben und in der Conference League so weit wie möglich gekommen sind. Die Bundesliga hat Priorität und am Sonntag haben wir ein wichtiges Spiel vor der Brust.“ 

 

 

 

Benedikt Gimber (Verteidiger 1. FC Heidenheim) ... 

... zur Herangehensweise (vor dem Spiel): „Wie am Sonntag. Da hat die Herangehensweise gestimmt. Da haben wir die FCH-Tugenden auf den Platz gebracht. Das wollen wir heute auch schaffen und unseren Fans vor Weihnachten noch einen Sieg schenken. Die Tugenden sind Einsatz, Kampf, Wille und unangenehm für den Gegner zu sein. Das nehmen wir uns auch heute wieder vor. Natürlich auch bei mit der spielerischen Komponente und dann können wir erfolgreich sein.“ 

... zur direkten Qualifikation für das Achtelfinale (vor dem Spiel): „Das ist unser vorrangiges Ziel. Wir wollen das Spiel gewinnen und dann schauen, für was das am Ende reicht.“ 

... zu der Sieglosserie (vor dem Spiel): „Wir konzentrieren uns auf die nächsten Spiele. Wir haben noch zwei wichtige Spiele vor der Winterpause gegen St. Gallen und gegen Bochum. Deswegen wollen wir heute zu Hause zeigen, dass wir das Spiel gewinnen können und unseren Fans den Sieg schenken. In der Kabine haben wir eine “Jetzt erst recht“- Stimmung.” 

  

RTL-Experte Lothar Matthäus … 

… zum Spiel: “Sie haben vor dem Gegentor genügend Situationen, wo sie den Sack zu machen müssen. Sie haben den Gegner aber immer wieder am Leben gelassen. Dann das Gegentor nach so einem Standard, weil man in der Situation gepennt hat. Das Entgegengehen bei der Flanke ist zu langsam. Alle haben nur zugeschaut. Wenn man nur zuschaut und der Gegner ist aktiv, dann kommt es zu dieser Situation und zu dem Kopfballtor, weil man auch schlecht stand.” 

... zu den möglichen Gegnern: „Das sind Mannschaften, die eine gewisse Erfahrung im internationalen Wettbewerb haben. Den dänischen Fußball kennt man, der FC Kopenhagen hat allerdings heute deutlich verloren gegen Rapid Wien, deshalb ist Rapid Wien direkt qualifiziert. Gent ist eine Spitzenmannschaft in Belgien. Ganz sicher keine leichten Spiele. Das sind Play-off-Spiele, das sind Endspiele. Es wird nicht leichter, es wird immer schwerer, wenn es dann nach oben geht. Dann muss man sich eben wieder auf ein internationales Spiel hier im Januar freuen. Es wäre für den 1. FC Heidenheim schöner gewesen, diese Spiele umgehen zu können. Das waren sie selbst schuld heute.“ 

… zu den Chancen von Heidenheim zur direkten Qualifikation für das Achtelfinale (vor dem Spiel): „Heidenheim hat noch die Chance, sich direkt zu qualifizieren, die Play-Offs zu umgehen. Das wäre wichtig für sie, weil im Januar auch wichtige Spiele in der Bundesliga anstehen. Ich sehe eine große Chance, dass sie das Schaffen. Die Play-Off-Phase haben sie schon geschafft. Wenn es mehr wird, wäre das für Heidenheim ein Riesenergebnis. Da müssen andere Mannschaften mitspielen. Wichtig ist, dass sie sich auf sich selbst konzentrieren. Ganz Fußballdeutschland drückt heute Heidenheim die Daumen.”  

… zu den Problemen von Heidenheim (vor dem Spiel): „Ihnen fehlen Punkte, Ergebnisse, Siege. Die sind das Beste für das Selbstvertrauen. Sie haben weiterhin eine Einheit hier. Man merkt das bei den Zuschauern, man merkt das beim Präsidenten, man merkt das beim Trainer. Das muss man auf die Spieler übertragen. Die Spieler müssen mitbekommen, dass trotz dieser Serie alle zusammenstehen. Heidenheim hat im letzten Jahr eine Riesensaison gespielt. Deswegen sind wir auch in Heidenheim bei einem internationalen Spiel. Das ging schnell. Es gab einen Umbruch und englische Wochen sind für die meisten Spieler Neuland. Daran muss man sich gewöhnen. Frank hat es gerade gesagt, er muss als Trainer vorangehen. Die positive Energie, die von ihm ausgeht, muss er auf die Mannschaft übertragen, damit die Mannschaft keine Ausreden hat. Sie werden alles geben, um die letzte Chance zu nutzen, sich direkt für das Achtelfinale zu qualifizieren.“ 

 

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