Formel 1

Perez oben auf: „Habe es geschafft, Verstappen unter Kontrolle zu halten“

Verstappen unglücklich: „Habe zu kämpfen gehabt“ - Marko über Fahrer-Duell: „Das bedeutet Puls“ - Hülkenberg ausdauernd: „Bin dem Alpine das halbe Rennen gefolgt“ - Sky Experte Ralf Schumacher: „Freue mich über das Teamwork bei Aston Martin“

Unterföhring, 30.04.2023

Verstappen unglücklich: „Habe zu kämpfen gehabt“ - Marko über Fahrer-Duell: „Das bedeutet Puls“ - Hülkenberg ausdauernd: „Bin dem Alpine das halbe Rennen gefolgt“ - Sky Experte Ralf Schumacher: „Freue mich über das Teamwork bei Aston Martin“


Unterföhring, 30. April 2023 - Die wichtigsten Stimmen zum Großen Preis von Aserbaidschan – die komplette Formel 1 live bei Sky.

 

Sergio Perez (Red Bull) ...

... zum Rennen: „Es hat heute einfach für mich gepasst. Wir haben den Druck von Max gut gemanagt. Im ersten Stint hatten wir auch einen besseren Reifenabbau und dann kam das Safety-Car. Danach war es wieder ein neues Rennen auf den harten Reifen.“

… zur Frage, ob er sich als Verfolger mit Verstappen duelliert hätte (): „Es war wirklich sehr eng. Wir haben beide bis zum Maximum gepusht und zweimal die Wand geküsst. So wie Max im Rennen Druck gemacht hat, war es schon ziemlich schwierig. Aber ich habe es geschafft, ihn unter Kontrolle zu halten.“

… zu seinem Fehler in Kurve 15: „Ich habe die Wand ziemlich hart berührt und hatte Glück, dass der Reifen vorne rechts nichts abgekriegt hat.“

 

Max Verstappen (Red Bull) ...

... zum Rennen: „Wir hatten Pech mit dem Safety-Car. Ich habe versucht Sergio Perez zu kriegen, aber die Reifen haben mit dem DRS ein bisschen überhitzt. Die Balance war eigentlich konstant, aber ich habe trotzdem zu kämpfen gehabt. Die beiden letzten Runden waren richtig gut, aber leider etwas zu spät. Es ist insgesamt ein gutes Teamergebnis.“

… zum WM-Kampf mit Perez: „Es ist eine lange Saison. Wir haben viel dazu gelernt und es wird in Miami wieder ganz anders sein. Man lernt jedes Mal dazu und man kann nicht jedes Mal perfekt sein.“

… zu seinen Kontakten mit der Wand: „Das war ein paarmal so, weil ich natürlich gepusht habe. Das gehört bei einer Straßenstrecke auch dazu.“

 

Charles Leclerc (Ferrari) ...

... zum Rennen: „Wir haben das Rennen eigentlich gut gemanagt, aber über 51 Runden haben die Red Bull natürlich deutlich mehr Rennpace. Sie haben etwas gefunden, was wir noch nicht gefunden haben. Darauf liegt unser Fokus und jeder arbeitet daran, um mehr Performance zu haben. “

… zum Verhältnis im Rennen zwischen Ferrari und Red Bull: „Ich habe das Gefühl, dass es etwas besser wird. Trotz des Abstand pusht Red Bull nicht zu 100 Prozent, deshalb wissen wir nicht, wie groß die Lücke wirklich ist. “

zum Duell mit Fernando Alonso: „Er hat Druck gemacht. Ich wusste von Anfang an was er vorhat, weil er das eigentlich immer macht. Am Anfang schont er die Reifen und pusht dann am Ende.“


Nico Hülkenberg (Haas)...

... zum Rennen: „Es war kein ereignisreiches Rennen. Ich bin dem Alpine für gefühlt den halben Tag gefolgt. Es war wie ein Sprint für mich. Ich bin volle Lotte gefahren, um am Zug dranzubleiben. Es war heute deutlich besser als gestern, auch wenn das Ergebnis nicht gekommen ist, aber wir mussten gestern Abend einmal den Reset-Button drücken. Wir sind mit einem anderen Setup hergekommen und wollten etwas ausprobieren. Es hat im Simulator auch sehr gut funktioniert, aber leider nicht in der Realität. Deswegen haben wir den Notausgang gewählt und sind heute aus der Box gestartet. “

… zu seinem späten Reifenwechsel: „Die Hoffnung auf ein Safety-Car war da und die Hoffnung stirbt nun Mal zuletzt.“

… was die aktuellen Probleme sind: „Das Auto hat sich nicht so verhalten, wie wir gedacht haben. Die Harmonie war nicht da und es war schwierig, einen Rhythmus zu finden. Wir dachten nicht, dass das Setup ein Risiko darstellt, weil damit in der Vergangenheit hier schon gefahren wurde. Mit nur einer Stunde Training war es natürlich schwer das rauszufiltern. In der Qualifikation war dann auch schon schnell das Licht aus. Das müssen wir jetzt analysieren aber es ist wie es ist.“

… zu seiner Rolle bei der Erstellung des Setups: „Ich arbeite relativ aktiv mit und lege gerne auch Hand an. Es macht mir Spaß zusammen mit den Ingenieuren zu tüfteln.“

 

Dr. Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull) ...

… zum Rennen: „Es war ein sehr positives Wochenende. Zum Schluss sind Leclerc und Alonso die gleichen Rundenzeiten wie wir gefahren, das heißt wir haben unsere Tools nicht optimal genutzt. Wenn wir auf einem Stadtkurst wie Monte Carlo vorne sein wollen, dann gibt es noch Arbeit.“

… zur Rennstrategie: „Wir haben die Reifenabnutzung ungefähr so vorhergesagt, aber vielleicht haben die Reifen in unseren schnellen Phasen etwas überfordert. Trotzdem ist das Potential des Autos noch nicht optimal ausgenutzt. Wir hatten auch Glück: Verstappen hat viermal die Wand geküsst, Perez war etwas weniger kussfreudig.“

… weshalb es keinen extra Stopp zum Schluss gab: „Ein Boxenstopp ist immer ein Risiko und wir waren uns auch nicht sicher, ob wir einen Medium oder einen Harten Reifen nehmen. Die Fahrer waren sich auch nicht sicher und sie haben gesagt, solange der Einbruch nicht dramatisch ist, bleiben wir lieber draußen.“

… zu Verstappens unglücklichen Boxenstopp: „Verstappen hatte größere Beschwerden über die Hinterreifen, weshalb das der richtige Moment war. Wir haben vorher schon gesagt: Für manche ist der Schaden bei einem Safety-Car positiv, für manche negativ. Der Schaden hat sich aber in Grenzen gehalten.“

… zu Verstappens Laune nach dem Wochenende: „Die ist schon in Ordnung. In den letzten zehn Runden war er wieder schneller. Er hatte nie die richtige Balance mit dem Auto. Im Mittelteil hatte er keine Chance gegen Perez, aber das ist auf das Fahrverhalten zurückzuführen.“

… zum Kampf zwischen Perez und Verstappen: „Das bedeutet Puls, aber auch Sportlichkeit. Wir haben keine Order gegeben. Perez hat fünf Runden vor Schluss angefragt, ob wir das Tempo erhöhen sollten. Wir haben sie aber einfach fahren lassen. No risk no fun.“

… ob Ferrari Personal von Red Bull abwirbt: „Laurent Mekies ist irgendwann als Team-Principal bei Alpha Tauri und hat eine gewisse Sperrfrist. Normalerweise macht man dafür Deals, aber die Namen, die da rumschwirren, sind für die Deals nicht verfügbar.“


Carlos Sainz (Ferrari)…

….zum Rennen: „Es war ein langes, frustrierendes Rennen, speziell mit dem harten Reifen, die waren dann schnell einfach weg. Ich konnte nicht pushen und nur den fünften Platz nachhause fahren. Es war einfach auch zu viel dann. Ich habe gedacht, die Punkte für das Team sind wichtiger und ich fahre das Auto nachhause. Das Gefühl hat an diesem Wochenende gar nicht gepasst. Das Positive war natürlich der fünfte Platz und den Rest werden wir in den kommenden Tagen analysieren.“

…Ausblick auf Miami: „Unsere Chancen in Miami nicht schlecht. Das Auto hat Pace, aber es ist immer noch nicht ganz da. Wir tun uns im Kampf mit den Red Bulls beim Reifenabbau schwer. Fernando war im Rennen fast auch noch schneller als wir. Also, wir müssen die Rennpace verbessern.“


Frederic Vasseur (Teamchef Ferrari)…

…zum Rennen: „Ich bin glücklich. Es war mit zwei Poles und einem Podium ein gutes Wochenende. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Was die Performance angeht, waren wir schon in Melbourne dabei. Allerdings haben wir dort keine Punkte geholt und das ist unter dem Strich das Wichtige.“

…ob sie zu vorsichtig waren in der Mitte des Rennens: „Ich weiß nicht, ob Red Bull vielleicht einen weiteren Stopp geplant hatte, die haben auf jeden Fall sehr stark gepusht und auch die Wand ein paar Mal geküsst. Wir sind gegen Ende vorsichtiger gefahren. In den letzten zehn Runden war die Pace gut und wir hatten auch zwischenzeitlich die schnellste Rennrunde.“

…ob Sainz sich am Wochenende gesteigert hat: „Er war das ganze Wochenende ein bisschen hinten. Er hat in der ersten Runde in Q1 das Auto verloren. Dann brauchst du einen neuen Reifensatz. Wenn du auf einer solchen Strecke kein Vertrauen hast, wird es schwierig, zurückzukommen, vor allem bei so einem Format. Wenn du drei Trainings hast, kannst du Vertrauen aufbauen, aber so ist das was anderes.“

…ob sie Red Bull in Miami angreifen können: „Wir müssen jetzt in die Tiefe gehen und analysieren, was wir verbessern können. Wir werden dann ab Miami zu jedem Rennen Updates bringen, allerdings ist es nicht nur eine Frage der Updates, es ist auch die Frage, wie gut du dein Paket nutzt und darauf haben wir uns in den letzten Wochen konzentriert und wir haben das gut gemacht.“


Mike Krack (Teamchef Aston Martin)…

…zum Rennen: “Wir sind zufrieden. Wir sind von sechs und neun gestartet und auf vier und sieben anzukommen, ist ein sehr gutes Ergebnis. Wir konnten am Podium schnüffeln, aber es hat nicht gereicht, um gegen Leclerc noch was zu machen.”

…was im Rennen besser lief als an den Tagen zuvor: „Das DRS hat heute einwandfrei funktioniert. Es ist halt einfach so: Man kommt mit einem neuen Paket hierher und man muss sich auf die Rechnungen und Simulationen verlassen und wenn man dann nur eine Session hat und es geht dann was schief, dann hat man so eine Situation. Das ist jetzt dem neuen Format geschuldet. Unter dem Strich ist es für den Zuschauer und den Fan trotzdem besser. Es hat mehr Action. Wir müssen uns in Zukunft darauf einstellen, dass es weniger Testzeit gibt, um dann vielleicht noch eine Stufe konservativer heranzugehen.“

…zum Teamwork seiner Fahrer: „Das ist natürlich sehr wertvoll. Wir kämpfen jetzt gegen die Großen und nicht gegeneinander. Wir würden unter dem Strich nur verlieren, wenn wir das tun würden. Ich ziehe meinen Hut vor den beiden.“

…sein Fazit zum neuen Format: „Ich saß gerade im Meeting bei den Ingenieuren und auf die Frage, wer das neue Format gut findet, war ich der Einzige, der die Hand gehoben hat. Es hat mehr Action, es geht um was, es hat ein zusätzliches Qualifying. Ich bin am Ende auch ein Fan und wir wollen das ja für die Fans machen und nicht für irgendwelche Ingenieurswettkämpfe.“


Fernando Alonso (Aston Martin)…

…zum Rennen: „Der harte Reifen hat gut gehalten. Mit den Mediums hat die Ferrari massiven Abbau im ersten Stint. Im normalen heißen Rennen wäre es auch anders für sie gelaufen. Wir hatten einfach ein schwieriges Wochenende, mit den DRS-Problemen und mit dem Set-up waren wir in keiner Session so richtig schnell und trotzdem sind wir nur eine Sekunde vom Podium weg. Ferrari hatte ein perfektes Wochenende, Pole im Qualifying, Pole im Sprintrennen und trotzdem nur eine Sekunde Vorsprung zu den Astons, deshalb sind wir zufrieden.“

…zum Teamwork mit Stroll: „Das Team ist sich seiner Situation durchaus bewusst. Wir sind in einer Situation, die wir nicht erwartet hätten, wir haben talentierte Leute in der Fabrik und trotzdem sind wir in vielen anderen Dingen noch eines der kleineren Teams. Alle haben in den letzten Wochen einen hervorragenden Job gemacht. Und Lance und ich versuchen dem Team überall zu helfen und wenn wir im Auto etwas finden, das im Strategiemeeting nicht besprochen worden ist, dann geben wir das sofort weiter. Das ist unsere Stärke und deshalb sind wir auch Zweiter in der Konstrukteursweltmeisterschaft.“


Lewis Hamilton (Mercedes)

…zur Situation des Autos: „Wir haben das Wochenende super vorbereitet, in der Fabrik, bevor wir hergekommen sind. Das Team hat super gearbeitet. Die Mentalität ist super. Alle sind fokussiert darauf, Fortschritte zu machen und dorthin zu kommen, wo wir hinkommen können. Manchmal macht man Fehler, aber wir kommen langsam in die Richtung, die wir wollen. Dass alle Positiv bleiben, ist das Beste, was du machen kannst, bis die Upgrades kommen.“

…Ausblick auf Miami: „Wir wussten schon, dass wir ein paar Rennen warten müssen, bis die Upgrades kommen. Wir zählen jetzt die Tage und die Wochen, wissen aber noch nicht, wie gut das Upgrade funktionieren wird. Ich hoffe, wir werden in Miami schon eine bessere Pace haben.“


Esteban Ocon (Alpine)…

…zur Situation in der Boxengasse: „Es sah gefährlich aus. Ich weiß auch nicht, warum die alle zum Podium gelaufen sind, wir waren ja noch mitten im Rennen. Das hätte schon ein Problem für die Leute dort werden können. Man kommt dort mit 300 km/h an, bremst so spät wie möglich. Die standen kurz hinter der Linie und ich musste wirklich bremsen, um auszuweichen. Es war riskant und gefährlich, aber es ist glücklich ausgegangen.“

…ob das Team ihn vorher über die Leute informiert hat: „Nein, ich hatte keine Ahnung. Ich war im Rennmodus und habe sowas noch nie vorher erlebt.“

…zum Rennen: „Es war ein schwieriges Wochenende und wir hatten am Ende auch kein Glück. Wir hätten ein Safety-Car gebraucht. Es lief nicht für uns. Ich habe im Rennen getan, was ich konnte, um die Autos hinter mir zu halten. Es war das gesamte Rennen über ein ziemlicher Kampf.“


Sky Experte Schumacher…

…zur Leistung von Aston Martin: „Das Wochenende hat schwierig angefangen, das hat man auch im Gesicht von Mike Krack gesehen. Aber jetzt, wo wir mit ihm gesprochen haben, hat man gemerkt, die haben die Situation im Griff. Sie waren überraschend schnell, vor allem Alonso am Ende. Es war auch sehr schön zu sehen, wie gut das Teamwork funktioniert hat. Ich erinnere mich an den Funkspruch von Lance: Ich greife nicht an, ich bin auf derselben Strategie.“

... zu den Mercedes-Gerüchten von Charles Leclerc (vor dem Rennen): „Jeder Teamchef hat Charles Leclerc auf dem Schirm, muss er auch haben und Lewis Hamilton kommt in ein Alter, wo er jederzeit sagen kann, ich möchte das nicht mehr, ich habe andere Ideen.“

... zum Verhältnis Perez-Verstappen (vor dem Rennen): „Es ist ein schweres Verhältnis und es ist für mich auch eindeutig, dass sich die Verstappen-Seite einen neuen Teamkollegen wünscht. Diese Gerüchte gibt es überall. Allerdings ist das Problem, dass Sergio Perez weiß, dass seine Zeit bei Red Bull ablaufen wird und es seine letzte Chance ist zu kämpfen, vorne mitzufahren, Siege einzufahren und jetzt wird er natürlich auch egoistisch. Es ist nun einmal so: Der Teamkollege ist der größte Konkurrent und wer weiß, was es nachher für Möglichkeiten gibt. Man sieht es an Lewis Hamilton, wie schnell es geht. Deshalb wird Sergio Perez jetzt egoistischer und was Egoismus angeht, muss sich Max Verstappen vielleicht nicht ganz so beschweren. Er macht das schon sehr gut, er ist auch zurecht die Nummer eins im Team, aber er steckt sein Territorium schon ab. Sein Teamkollege zu sein, ist nicht leicht – ich hätte es nicht sein wollen.“

 

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