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Tim Walter auf SPORT1 zum Siegtreffer: „Überragend“

Tim Walter (Trainer Hamburger SV) zu seiner Emotionalität: „Fieber halt mit" - Christian Eichner (Trainer Karlsruher SC) hadert: „Nachspielzeit war zweifelhaft" - Jonas Boldt (Sport-Vorstand Hamburger SV) zur möglichen Kühne-Investition: „Finde sowas immer willkommen“

Ismaning, 03.09.2022

·       Daniel Heuer Fernandes (Torwart Hamburger SV) zur starken Defensive: „Das zeichnet uns aus“ 

·       Peter Neururer (SPORT1 Experte) zum Erfolg des HSV: „Unheimlich wichtig“ 


Ismaning, 3. September 2022 – HSV-Coach Tim Walter hat nach dem Topspiel-Erfolg seiner Mannschaft am Samstagabend auf SPORT1 gegen Karlsruhe seine emotionale Art an der Seitenlinie erklärt und den Siegestorschützen Reis gelobt. Dazu hat Christian Eichner, Trainer Karlsruher SC, die Inhalte seines hitzigen Gespräches mit dem Schiedsrichtergespann offengelegt. 

Die wichtigsten Aussagen anbei. 

 

Tim Walter, Trainer Hamburger SV:

… zum Spiel: „In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut, da haben wir einige Chancen zugelassen und zu wenig Druck vorne draufgekriegt. Dadurch sind sie immer wieder zu Situationen gekommen, wir hatten allerdings auch unsere Situationen. In der zweiten Halbzeit hätten wir früher den Sack zumachen müssen, haben es aber sehr souverän zu Ende gespielt.“

… zum Siegtreffer: „Überragend, wie er da nach innen zieht. Das macht er im Training sehr häufig, im Spiel kann er es noch öfter machen. Ludo hat ein sehr gutes Spiel gemacht, daher war es eine Willensleistung. Er war konsequent in dem, was er tut. Daher hat er sich das verdient.“

… zu seiner Emotionalität an der Seitenlinie: „Ich fieber halt mit. Ich probiere immer für meine Jungs da zu sein. Im Positiven, wie im Negativen. Ich versuche sie nach vorne zu pushen. Wenn sie mich draußen sehen, dann wissen sie, dass ich für sie da bin und das versuche ich zu vermitteln.“


Daniel Heuer Fernandes, Torwart Hamburger SV: 

… zum Spiel: „Für uns sind Heimspiele immer etwas Besonderes und die wollen wir immer gewinnen. So sind wir ins Spiel gegangen, der Gegner hat es uns maximal schwer gemacht, hat früh gepresst. Wir haben unsere Geduld behalten, haben unseren Fußball durchgespielt und hatten unsere Chancen. Am Ende ist es ein verdienter Sieg, aber natürlich ist es gegen Karlsruhe immer schwer. Am Ende war es auch ein Kampf, aber den haben wir angenommen. Das zeichnet uns auch aus.“ 

… zur starken Defensive: „Wir haben als Team die Bereitschaft zu verteidigen. Wir wissen, dass es unsere Basis ist. Mit dem Ball haben wir auch unsere Qualitäten. Wir brauchen einen guten Mix aus Defensivarbeit und Souveränität, wie aber auch Entschlossenheit mit dem Ball. Das passt derzeit sehr gut.“ 


Ludovit Reis, Torschütze Hamburger SV:

… zur Frage, wie groß die Erleichterung nach dem Erfolg sei: „Sehr groß. Du siehst viele Leute hier. Ich bin sehr froh darüber, dass wir das Spiel gewonnen haben. Die drei Punkte bleiben in Hamburg und darüber sind wir sehr froh. Für einen Verein wie Hamburg ist es wichtig, die Heimspiele zu gewinnen. Wir haben die Qualität im Team und das müssen auf und abseits des Platzes zeigen.“

… zur starken Defensive: „Sie hilft uns viel. Auch mit Heuer Fernandes im Tor ist es spitze. Wir können uns immer verbessern, aber über eine solche Defensive können wir sehr froh sein.“


Jonas Boldt, Sport-Vorstand Hamburger SV: 

… zur Verpflichtung von William Mikelbrencis (vor dem Spiel)„Wir wollten vielseitiger sein. Wir hatten Abgänge, gerade mit Maximilian Rohr einen vielseitigen Spieler. Dadurch, dass wir gesagt haben, dass wir den Weg weiter gehen und einen jungen Spieler für die Defensive holen, gibt es im Laufe der Saison die Option, dass Moritz Heyer, der ebenfalls vielseitig ist, anderweitig aushelfen kann.“ 

… zu einer möglichen Investition durch Klaus-Michael Kühne (vor dem Spiel)„Geld hilft immer, aber das Geld muss auch richtig eingesetzt werden, das ist ganz entscheidend. Da haben wir in den letzten Jahren gezeigt, dass ein klares Konzept vorhanden ist, welches wir umsetzen wollen. Das geht vom Profibereich bis zum Nachwuchs. Da hilft es, wenn du Mittel zur Verfügung hast. Wir hatten diesen Sommer die Chance, dass wir durch einen Transfer, den wir letztes Jahr gemacht haben mit Onana ein wenig Geld zur Verfügung hatten. Was die anderen Themen angeht – da bin ich im Alltag nicht so in die Gespräche involviert, da es primär über das Präsidium läuft. Ich finde sowas immer willkommen. Am Ende ist entscheidend, dass man es richtig einsetzt und nicht nur immer schwarz-weiß populistisch nach außen mit Daumen hoch oder runter bewertet.“ 

… zur Frage, wie der HSV Mario Vuskovic halten konnte (vor dem Spiel)„Eigentlich gar nicht so schwer. Er hatte einen Vertrag und diesen Vertrag hat er unterschrieben, weil er einen Weg gehen will. Natürlich ist es schön, wenn man gewissen Begehrlichkeiten erweckt. Das zeigt, dass wir einiges richtig machen. Der Junge ist smart genug und wird auch gut genug begleitet, dass er sieht, dass er sich hier einen Stammplatz erarbeitet hat und in einer guten Liga spielt. Der Weg ist da noch nicht zu Ende.“ 


Christian Eichner, Trainer Karlsruher SC: 

… zur Frage, worüber er nach Abpfiff mit dem Schiedsrichter diskutiert habe: „Wir haben eine richtig gutklassige Partie gesehen. Wenn man so knapp beim HSV verliert, kann man die Jungs verstehen, dass sie bei ein paar 50-50-Zweikämpfen zu viel gegen sich erlebt haben. Die Nachspielzeit war für die Jungs auch zweifelhaft, da wir beim Elfmeter schon vier Minuten standen. Das gehört zum Fußball dazu und ich habe lieber eine Mannschaft, die sich darüber aufregt. Dann regele ich es lieber.“ 

… zum Spiel: „Die Mannschaft hat sich extrem gut entwickelt – gerade in den letzten Wochen. Sie hat einen Weg gefunden, um in der Liga nicht nur mitzuhalten, sondern die Großen zu bespielen und zu ärgern. Man kann verstehen, wenn ich sage, dass eher wir in Führung gehen müssen in der ersten Halbzeit. Die letzte Brutalität hat uns im Sechzehner gefehlt. Dann wirst du durch so ein Kullertor bestraft und dann rennst du in Hamburg hinterher. Nimmt man die ganzen 90 Minuten, geht es ein Tick mehr in Ordnung. Auch, wenn die großen Chancen beim HSV nicht da waren.“ 

… zur Negativserie gegen den HSV: „Ich verstehe, dass es draußen ein Thema ist. Wir arbeiten daran, dass wir jedes dieser Spiele maximal ausgeglichen gestaltet haben. Wir sind megaunglücklich im Pokal ausgeschieden, das hat uns über Wochen hinweg wehgetan, da es eine historische Chance war. Wir müssen die Dinge mitnehmen, dass wir auf Augenhöhe sein können, wenn wir an unsere Topleistung rankommen. Es war sehr ordentlich, was die Mannschaft über 90 Minuten gezeigt hat.“ 

 

Fabian Schleusener, Karlsruher SC: 

… zum Fazit: „Ernüchternd. Wir sind mit einer breiten Brust hierhergefahren, hatten drei Siege im Rücken. Die erste Halbzeit war auch richtig ordentlich. Wir haben den Spielaufbau vom HSV im Griff gehabt, haben uns mit Ball die eine oder andere Chance herausgespielt. Vielleicht müssen wir sogar in Führung gehen. Im Gegenzug kassieren wir das 0:1, das war sehr bitter. Dennoch sind wir mit erhobenem Kopf aus der Pause gekommen. Die spielerische Klasse vom HSV wurde mit Spielverlauf immer größer. Es ist schade, dass wir nichts mitnehmen können.“ 

 

Oliver Kreuzer, Sportdirektor Karlsruher SC: 

… zur sportlichen Lage des KSC (vor dem Spiel)„Der KSC befindet sich auf einem guten Weg. Wir bekommen ein wunderschönes neues Stadion gebaut, welches nächstes Jahr fertiggestellt ist. Wir vom Sport wollen diesen Weg auch mitgehen. Das heißt: Eine gewisse Stabilität in den Verein bringen. Vor vier Jahren waren wir noch Drittligist, sind jetzt vier Jahre in Folge in der zweiten Liga und die Liga ist gefährlich. Wir wollen stabilisieren, aber mit Blick darauf, irgendwann wieder oben anzugreifen.“ 

… zum möglichen Ziel, bald wieder erstklassig zu spielen (vor dem Spiel)„Wir haben alle Ziele. Ich bin ambitioniert, der Trainer ist ambitioniert und der gesamte Verein ist ambitioniert. Wir wissen auch alle, was diese Liga hergibt. Du musst dich ständig beweisen, die Liga ist unberechenbar. Wir wollen irgendwann die Voraussetzungen schaffen, um oben wieder anzuklopfen. Nächstes Jahr ist noch ein Tick zu früh.“ 

… zum stillen Deadline Day (vor dem Spiel)„Wir haben einen Kader, wo wir geglaubt haben, am Ende nichts mehr tun zu müssen. Vor zwei Wochen haben wir Stephan Ambrosius verpflichtet, da wir auf der Innenverteidigerposition unglaubliches Verletzungspech hatten. Daher war die Verpflichtung von Stephan wichtig. Er hat zwei Spiele für uns absolviert und wir haben beide Male zu null gespielt. Das kann man auch mit ihm verbinden. Daher ist alles in Ordnung.“ 


Peter Neururer, SPORT1 Experte: 

… zur defensiven Leistung des HSV: „Es steht für Reife, anderseits steht sie für Heuer Fernandes. Die zwei Bälle, die er hält, die hält nicht jeder. Das war schon gut. Darüber hinaus darf man nicht vergessen: Der HSV mit seiner Spielanlage war nicht die klar bessere Mannschaft, vielleicht sogar im Gegenteil. Aber sie haben mit einem Libero dahinter im Tor jemanden stehen, der für Sicherheit sorgt. Ab und zu ist es in den vergangenen Jahren schiefgegangen, aber in diesem Spiel war es eine Demonstration von Sicherheit und gutem Fußball spielen.“ 

… zur Bedeutung des Sieges für den HSV: „Es ist unheimlich wichtig, dass der Hamburger SV dieses Spiel gewonnen hat. Standort, die zwei verlorenen Heimspiele im Rücken – hätte man erneut verloren, wäre es problematisch geworden. Jetzt haben sie sich gefestigt und werden mit Sicherheit den Weg nach oben gehen.“ 

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