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HBL // Kiel schlägt im Meisterrennen zurück – Jicha: „Ein geiles Handballspiel“

-, 09.05.2021

• Berlin und Lindberg nach großem Kampf enttäuscht „Bitteres Gefühl“
• Sky Experte Pascal Hens „Meisterkampf bleibt bis zum Ende offen“

Berlin, 9. Mai 2021 –
Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie eine Stimmensammlung zum Topspiel der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga mit der Partie Füchse Berlin – THW Kiel (26:28).


Filip Jicha (Trainer THW Kiel) ...
… zum Spiel:
„Das war ein geiles Handballspiel. Da ist man immer gerne dabei. Die Zweikämpfe waren so intensiv. Niklas Landin war heute für uns unglaublich stark und hat wichtige Akzente gesetzt. Aber in meinen Augen war heute die Moral der Mannschaft entscheidend, wie sie sich zurückgekämpft hat. Zudem hat Harald Reinkind eine Weltklasse-Leistung gezeigt. Aber auch andere haben super gespielt. Deswegen habe ich den Jungs herzlich gratuliert, ganz davon abgesehen, dass wir diese zwei Punkte gegen einen starken Gegner gebraucht haben. Wir wussten von Anfang an, dass wir an die Leistungsgrenze gehen müssen, wie in jedem Bundesliga-Spiel. Aber gerade gegen einen solchen Gegner wie die Füchse, die an einem guten Tag jede Mannschaft der Welt schlagen können.“
... zum knappen Meisterschaftskampf (vor dem Spiel): „Jeder Sportler arbeitet dafür, im Endspurt noch mit dabei zu sein. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen und wir wollen unser Programm einfach emotionslos abarbeiten. Als Flensburg am Samstag gespielt hat, bin ich spazieren gegangen. Es ist immer gut, wenn du dich auf dich selbst konzentrierst.“

Stefan Kretzschmar (Vorstand Sport Füchse Berlin) ...
… zum Spiel:
„Wir sind natürlich über das Ergebnis enttäuscht. Wir haben in der zweiten Halbzeit nur neun Tore gemacht, das war zu wenig. Glückwunsch an Kiel und Torhüter Niklas Landin, der in solchen Spielen dann auch den Unterschied macht. Er war da, als Kiel ihn brauchte. Wir haben trotzdem herausragend gekämpft. Unsere Jungs haben das vor allem in der ersten Halbzeit im Angriff sehr gut gelöst. Für mich ist es überraschend, dass die beste Mannschaft der Welt 30 Minuten gegen uns im 7-gegen-6 spielt. Das ist legitim, keine Frage. Sie können es aber auch im 6-gegen-6, wie sie es in der zweiten Halbzeit gezeigt haben. Deswegen gilt mein Respekt Kiel, sie haben verdient gewonnen. Es hat bei mir aber auf jeden Fall ein Geschmäckle. Das liegt aber daran, dass ich diese Regel einfach nicht mag. Ich finde, dass diese Regel abgeschafft gehört. Das habe ich nicht zu entscheiden, aber das ist schon seit Jahren meine Meinung. Trotzdem ist sie legitim und man kann sie spielen. Nichtsdestotrotz finde ich, dass unsere Mannschaft heute einen großen Kampf gezeigt hat und an sich geglaubt hat. Ich habe eine Steigerung gesehen, wir haben nicht so viele Fehler gemacht. Am Ende waren es dann aber doch zu viele.“
… dazu, dass es keine Neuzugänge geben wird (vor dem Spiel): „Das wir mit dem leben müssen, was wir haben, ist Jammern auf ganz hohem Niveau. Ich bin mit dem Kader nicht unzufrieden. Das war ich vor der Saison nicht und das bin ich jetzt auch nicht. Es ist aber so, dass wir einfach besser zusammenspielen und uns besser finden müssen. Auf dieser Grundlage wollen wir uns sukzessive verstärken. Und das ist ein Weg, der dauert eben ein bisschen. Das haben uns die letzten Wochen gezeigt. Aber die Mannschaft und der Kader wie er ist, ist ein Wunschkader.“
… zu Führungsspielern (vor dem Spiel): „In dem Moment, in dem jemand seine sportliche Leistung bringt und über sich hinauswächst, hat er eine andere Sicherheit gegenüber der Mannschaft. Und diese sportlichen Leistungsmöglichkeiten haben zum Beispiel ein Andersson, ein Drux oder ein Holm. Nur sind diese Spieler in einer Krise auch nicht in der Lage, einen Lauten zu machen. Dann fällt es jedem Spieler schwer, vorneweg zu gehen, weil er erstmal mit sich selbst beschäftigt ist.“
… zum Rotationssystem (vor dem Spiel): „Wir haben in letzter Zeit viele Einzelgespräche mit den Spielern geführt. Und ich glaube, dass man das Rotationssystem revidieren muss. Für die Bundesliga ist es einfach nicht ideal. Wir werden schauen, wohin uns die Situation führt. Wir wollen ab jetzt unsere ersten Sieben herauskristallisieren und dann versuchen, punktueller zu wechseln, als radikal alle auszutauschen.“

Harald Reinkind (THW Kiel) zum Spiel: „In solchen Spielen geht es um Kleinigkeiten. Es war permanent ein Hin und Her. Wir sind mit ein bisschen Wut im Bauch in die Halbzeit gegangen, weil wir der Meinung waren, dass es für uns Ergebnismäßig hätte besser aussehen sollen. Wir mussten in der zweiten Halbzeit einfach weiterarbeiten. Wir haben alle unglaublich gekämpft und sind froh über den Sieg. Berlin hat es uns sehr schwer gemacht. Sie haben diese Saison nicht so gespielt, wie sie mit diesem Kader eigentlich in der Lage wären.“

Hans Lindberg (Füchse Berlin) zum Spiel: „Es ist einfach ein bitteres Gefühl nach dem Spiel. Heute haben nur Kleinigkeiten gefehlt. In der zweiten Halbzeit war Niklas Landin besser als unser Torwart. Er hat für Kiel ein paar wichtige Bälle gehalten. Es ist ärgerlich, aber es ist, wie es ist.“

Jacob Holm (Füchse Berlin) zum Rotationssystem (vor dem Spiel): „Wir haben viele Spieler, die die Führung übernehmen können. Aber das ist schwierig in diesem Rotationssystem, in dem wir gespielt haben. Es schwerer einen richtigen Schlüsselspieler zu finden, wenn man nach einer Viertelstunde wieder rausgenommen wird. Egal ob man kein Tor gemacht hat oder sieben. Aber es ist besser geworden, weil wir es jetzt nicht mehr so machen.“

Viktor Szilagyi (Geschäftsführer THW Kiel) zur möglichen Zuschauerrückkehr in der laufenden Saison (in der Halbzeitpause): „Es ist für alle schön, wenn die Öffnungen langsam in Schwung kommen. Wir haben auch schon angekündigt, dass wir in ein paar Wochen den Dauerkartenverkauf für die neue Saison starten wollen. Um diesen Optimismus geht es. Und womöglich ergibt es sich, dass wir sogar noch in dieser Saison einen Testlauf haben und die Möglichkeit bekommen, nochmal vor Zuschauern zu spielen. Das wäre natürlich fantastisch. Wir sind ständig im Austausch mit der Landesregierung über die Entwicklungen. Wir haben aber auch gelernt, dass sich unglaublich schnell Dinge in eine gewisse Richtung entwickeln können. Deswegen richten wir unseren Blick vor allem auf die kommende Saison.“

Sky Experte Pascal Hens ...
… zum Spiel:
„Kiel hat sich in der zweiten Halbzeit zurückgekämpft. Sie haben die Abwehr stabilisieren können. Berlin hat es auch gut gemacht und hatte wenige technische Fehler, aber gegen den Kiel hat es am Ende dann doch nicht ganz gereicht. Die Füchse Berlin sind auf einem sehr guten Weg. Wenn sie es schaffen, die technischen Fehler so zu minimieren, wie gegen Kiel, dann können sie auch mit den Top-Mannschaften mithalten und können selber eine werden. Für Kiel war es ein schweres Spiel.“
... zum Meisterschaftskampf: „Es wird sehr eng in diesem Jahr, es ist ein absolutes Kopf-an-Kopf-Rennen. Und es wird bis zum Ende so bleiben. Kiel strahlt eine absolute Sicherheit aus, Flensburg aber genauso. Die werden bis zum Ende nicht mehr so viele Punkte abgeben. Das Restprogramm der Kieler ist vielleicht ein bisschen schwieriger, das hat aber nichts zu heißen.“


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