Bundesliga

Bayern gewinnt wilden Ritt gegen Leipzig: „Beide hätte gewinnen können“

• Neuer traurig über Süle-Abgang: „Es nervt uns alle“ • Mintzlaff will weiter für mehr Zuschauer klagen: „Viele Dinge nicht mehr nachvollziehbar“ • Nagelsmann lobt Ex-Spieler Nkunku, „aber er ist sehr, sehr teuer“ • Sky Experte Matthäus stützt Eberl: „Für sich das Richtige gemacht“

Unterföhring, 05.02.2022

Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 21. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig (3:2) bei Sky  

 

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern München) ... 

... zum Spiel: „Es war ein sehr interessantes Fußballspiel. Das erste Mal seit Langem waren wieder Zuschauer da, es war ein intensives Spiel. Der Sieg ist jetzt nicht mega-verdient, aber auch nicht unverdient. Beide Teams hätten von den Chancen her gewinnen können. Wir haben einen groben Fehler in der ersten Halbzeit gemacht. Da wollten wir jeden Angriff zum Abschluss bringen und haben dadurch viel zu schnell nach vorne gespielt. In den Kontersituationen war mir die Ballverlustrate zu hoch. Da mussten wir viel anlaufen. In der zweiten Halbzeit war es dann besser, da waren wir geduldiger.“   

... zu Christopher Nkunku: „Markus Krösche und ich haben ihn vor damals zusammen aus Paris geholt. Ich kenne ihn sehr, sehr gut, er ist ein Top-Spieler, das hat man im letzten Jahr gesehen. Aber ich glaube, dass er sehr, sehr teuer ist.“ 

... zu den Vorteilen der Dreierkette: „Viele unterschätzen bei der Dreierkette, dass man einen Spieler mehr im Pressing hat. Du hast nicht nur einen Spieler mehr in der Offensive, sondern wir hatten sechs Spieler in der vordersten Linie, mit denen wir attackieren konnten. Wir hatten gegen Hertha und heute viele Ballgewinne. Wenn wir mal keinen Zugriff kriegen oder Ballverluste haben, dann werden es für Serge und Kingsley natürlich weite Wege, aber das ist beim 4-2-3-1 auch nicht großartig anders. Ich habe mich dazu entschieden, die offensivstärkste Elf zu wählen. Wir hätten auch mit vier Innenverteidigern spielen können, damit ist eine Mannschaft (Deutschland, Anm. d. Red.) auch mal Weltmeister geworden ist. Aber da habe ich grundsätzlich eine andere Überzeugung.“ 

… zu Gesprächen mit Thomas Müller (vor dem Spiel)"Wir sprechen immer viel mit ihm. Ich habe viele Gespräche mit ihm geführt, auch Brazzo. Es wird sicherlich auch in Zukunft weitere Gespräche geben. Er ist Bayern-Spieler seit jeher und eine große Identifikationsfigur. "  

… zu den Gründen für den kommenden Abgang von Niklas Süle (vor dem Spiel): „Das ist beim Spieler, das zu beantworten. Ich habe schon gesagt, dass es diverse Gründe gibt, aber man kann nicht immer in den Kopf eines Spielers hineinschauen. Er war jetzt ein paar Jahre beim FC Bayern und hat nun eine Vertragssituation, die es ihm erlaubt, noch einmal eine neue Herausforderung zu suchen. Das muss man akzeptieren und auch ein Stück weit verstehen. Wir müssen sicherlich auf dem Weg zum Sommer auf dem Transfermarkt schauen, was möglich ist. Es ist natürlich ein herber Verlust, aber er hat sich so entschieden.“ 

… zur Rummenigge-Kritik an Süle (vor dem Spiel): „Ich habe das bis jetzt auch nur gelesen und mit ihm noch nicht drüber gesprochen. Karl-Heinz Rummenigge ist so erfahren, dass er auch Sachen loswerden darf, die er so meint. Am Ende ist es wichtig, was ich Niklas für Botschaften mit aufs Feld gebe.“ 

… zu Trainerkollege Tedesco (vor dem Spiel): „Beim Lehrgang war es ein extrem guter Austausch, auch im Auto und abseits des Fußballs. Davon zehrt so ein Lehrgang auch, dass man sich über Fußball austauschen kann ohne jedes Detail voneinander zu kennen. Wir hatten viele lustige Momente auf der Autobahn und beim Lehrgang zusammen. Er hat schon mehrmals Vereine in schwierigen Situationen übernommen und sie zum Erfolg geführt. Das ist Anerkennung genug.“ 

 

Thomas Müller (Torschütze FC Bayern München) … 

... zum Spiel: „Beide Mannschaften haben ein gutes und attraktives Spiel gezeigt. Von der Ausrichtung und wie die Chancen entstanden sind, war es ein bisschen ähnlich. Natürlich haben wir auch offensiv versucht, Pressingaktionen zu haben. Das sind dann erzwungene Fehler, die aber auch durch den Spielaufbau der jeweiligen Mannschaften entstanden sind. Insgesamt haben wir schon verdient gewonnen. Leipzig hätte sicher noch zwei Tore mehr machen können, aber wir auch.“   

... zur Qualität der Leipziger: „Das ist selbsterklärend, wenn man die Mannschaft sieht. Leipzig spielt insgesamt eine Saison unter ihren Möglichkeiten, das ist kein Geheimnis. Sie sind ein Top-Team in dieser Liga. Der Trend von Leipzig hat in den letzten Wochen gestimmt, deswegen freuen wir uns auch über den wichtigen Dreier.“   

... zur Teil-Rückkehr der Zuschauer: „Es ist wirklich ein super Gefühl. Ich wurde in letzter Zeit immer mal auf diese Assist-Geschichte angesprochen, aber wenn der Ball ins Tor geht, die Lichter flackern und die Leute da sind – für diese Gefühl lohnt es sich zu ackern.“ 

... zu seinem aberkannten Kopfballtor: „Ich habe mich ein bisschen so gefühlt, wie es von Horst Hrubesch erzählt wurde.“   

... zu einem Plakat mit Kinder- und Trikotwunsch: „Ich weiß nicht wie das funktionieren soll, das waren zwei männliche Kollegen, die das Schild gebastelt haben. (lacht) Aber die Trikots habe ich heute leider schon vergeben.“   

... zu seiner Zukunft beim FC Bayern: „Das Dinge, zu denen wir uns jetzt nicht äußern. Wir konzentrieren uns jetzt auf die nächste Trainingswoche.“ (lacht) 

 

Manuel Neuer (Torhüter FC Bayern München) … 

... zu seinem Sieg-Rekord: „Zu Null wäre mir viel lieber. Das erste Gegentor ist unglücklich, aber das gehört zum Fußball dazu. Trotzdem war es ein Spiel nach meinem Geschmack. Mit einer Mannschaft mit so vielen Offensivspielern, haben wir defensiv eine gute Leistung gezeigt.“   

... zur offensiven Ausrichtung der Dreierkette: „Wir besprechen das unter der Woche. Julian zeigt uns, was wir vorhaben. Wir waren heute viel in der gegnerischen Hälfte, deshalb haben wir viel Druck erzeugt. Dass da mal einer durchrutscht, gehört dazu.“  

... zu seiner Zukunft: „Der Plan ist, dass ich solange ich fit bin und Spaß habe, spielen möchte. Ist doch ein guter Plan, oder?“ (lacht) 

... zum Abgang von Niklas Süle: „Ich werde ihn nicht ganz verlieren, weil er Nationalspieler ist. Man hat eine ganz besondere Beziehung zu seinen Verteidigern. Da arbeitet man im Training auch zusammen und spielt dann gegen Serge Gnabry Leroy Sané oder Robert Lewandowski und pusht sich, um da zu Null zu spielen. Es ist natürlich schade, dass so ein Eckpfeiler in der Abwehr wegbricht. (…) Uns alle nervt, dass der Niklas geht, er wird uns fehlen. Es war ein Weg bis er sich zu seinem Leistungshöhepunkt entwickelt hat.“   

 

Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig) ... 

... zum Spiel: „In Summe ist es schade, dass wir nahezu zwei Eigentore geschossen haben. Normalerweise braucht Bayern diese Unterstützung nicht. Wir predigen schon seit Wochen, dass wir mutig sein wollen, deswegen ist es auch okay, dass so etwas mal passiert. Es ist schade, dass es zweimal im gleichen Spiel und ausgerechnet hier passiert.“   

... zu den Ursachen für die Fehler: „Es ist die Entscheidung, wann wir dann tief spielen. Wir wussten, dass Bayern uns hoch pressen wird. Wir wollten sie dann das eine oder andere Mal mehr locken, um vielleicht auch mal die Sechser herauszuziehen. Wenn du dann spielst und spielst und lockst und lockst, darfst du den Moment dann nicht verpassen, wann du den Ball tief spielst.“   

... zur Zufriedenheit über die Leistung: „Es ist schwierig, nach einer Niederlage von Zufriedenheit zu sprechen. Klar, wir haben es gut gemacht und hatten schon die eine oder andere Situation, wo wir die Bayern tief bekommen haben und dann verlagern. Das war schon alles gut, aber wenn du verlierst, ist immer ein bisschen Schrott.“ 

... zur aktuellen Tabellensituation: „Es ist wurscht, weil ich das auch immer wieder betone. Am Ende ist es natürlich nicht wurscht. Aber heute ist es erstmal wurscht und die nächsten Wochen wird es auch wurscht sein, am Ende zählt es dann im Mai. Da wollen wir so gut wie möglich abschneiden, aber das ist natürlich das Ziel einer jeden Mannschaft.“ 

... zum Verhältnis zu Julian Nagelsmann (vor dem Spiel): „Wir haben beide immer wieder betont, dass wir uns aus dem DFB-Lehrgang kennen, aber es ist ein Riesen-Unterschied, ob man einen Lehrgang zusammen gemacht hat oder sich in- und auswendig kennt.“ 

 

Oliver Mintzlaff (Vorstandsvorsitzender RB Leipzig) … 

... zum Spiel: „Wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel beim FC Bayern gemacht, das nehmen wir erst einmal mit. Wir haben bei allen drei Toren Fehler im Aufbau gemacht, das ist sehr ärgerlich. So viel haben wir sonst nicht zugelassen.“   

... zur Zielsetzung für die restliche Saison: „Wir fahren jetzt nicht nach Hause und begraben unsere Ziele. Selbstverständlich wollen wir in die Champions League. Wir wissen, dass wir eine bescheidene Hinrunde gespielt haben, zum Start der Rückrunde haben wir es jetzt aber gut gemacht und auch heute gezeigt, welche Qualität unsere Mannschaft hat.“   

... zum Vergleich zwischen Domenico Tedesco und Jesse Marsch: „Wir sprechen nicht mehr über Jesse Marsch, sondern über Domenico Tedesco. Er macht das sehr gut, er hat der Mannschaft Stabilität gegeben. Außerdem gibt er der Mannschaft mehr Lösungen mit dem Ball. Heute haben wir gesehen, dass das auch funktioniert.“   

... zu einer möglichen weiteren Klage für eine Erhöhung der Zuschauerzahl: „Ich habe damals auch gesagt, dass wir das prüfen. Wenn wir aus unserer Sicht eine Chance haben, dann reichen wir auch Klage ein. Für uns sind viele Dinge nicht mehr nachvollziehbar. Der Fußball darf nicht als Symbolpolitik herhalten. Es geht für uns immer noch nicht in den Kopf rein, dass in einem Theater oder Kino jeder zweite Platz besetzt sein darf und bei uns nur jeder 48-ste. Daher werden wir weiter klagen.“ 

 

Konrad Laimer (RB Leipzig) … 

... zu einem möglichen neuen Sportdirektor: „Ich weiß von nichts. Das ist nicht mein Thema, da müssen sich andere drum kümmern.“   

... zu seiner Leistung und seinen zwei Vorlagen: „Wir haben leider verloren, deshalb würde ich nicht so gern sagen, dass es mein bestes Spiel für RB war. Ein paar Situationen waren auf jeden Fall nicht schlecht, aber es tut weh, wenn du dann trotzdem so verlierst. Heute wäre sicher auch mehr drin gewesen.“   

... zu den Gegentoren: „Wenn du einer Mannschaft mit so viel Qualität so einfache Ballgewinne gibst, bestrafen sie das eiskalt. Das haben sie zweimal gemacht. Wir hatten selbst auch Chancen, das Ding zu gewinnen. Jetzt gehen wir mit null Punkten nach Hause, das tut ein bisschen weh.“   

 

Peter Gulacsi (Torhüter RB Leipzig) ... 

... zum Spiel: „Natürlich ist es ärgerlich, dass wir zu viele Fehler mit dem Ball gemacht haben, weil wir grundsätzlich einen guten Plan hatten und auch unsere Chancen hatten. Wir waren ganz nah dran, dass wir was mitnehmen.“   

... zum Fehlpass vor dem Gegentor: „Im Nachhinein ist man immer cleverer und sagt, dass man lieber einen langen Ball gespielt hätte. Wir haben versucht, hinten herauszuspielen, in dem Fall war es die falsche Entscheidung. Das war sehr unglücklich.“ 

… zur Leistung von Manuel Neuer: „Er stand heute leider goldrichtig, als wir die Chance hatten, den Ausgleich zu machen. Wenn man gut ist, dann hat man auch mal Glück.“   

 

Sky Experte Lothar Matthäus ... 

… zum Spiel: „21 Punkte Unterschied nach 21 Spielen in dieser Saison waren zwischen den beiden Teams nicht zu erkennen. Leipzig hat mutig gespielt, hat sich aber auch selbst ein wenig um die Punkte gebracht. Bayern hat verdient gewonnen, mit 32 Torschüssen. Es war ein offenes und sehr gutes Bundesligaspiel.“ 

... zu Borussia Mönchengladbach: "Sie haben heute zumindest eine Reaktion gezeigt nach dem Rückstand - besser als gar nichts. Sie hängen immer noch da unten drin und müssen versuchen, die Punkte zu holen, um da herauszukommen. Durch den Abgang von Max Eberl herrscht viel Unruhe." 

… zum Eberl-Abschied: "Ich kann es verstehen, er hat eine emotionale Pressekonferenz gegeben. So haben wir Max Eberl kennengelernt. Er hat sich immer gestellt und auch den Finger in die Wunde gelegt. Es war ihm einfach zu viel, das muss man verstehen. Er hat jahrelang in der Verantwortung und unter Druck gestanden. Er hat für sich das Richtige gemacht." 

 

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