Der deutsche Olympiasieger spricht im Interview über seine besondere Verbindung zu den TERRA WORTMANN OPEN
Halle (Westfalen), 08.06.2023
HalleWestfalen. Alexander Zverev ist sportlich endlich wieder obenauf. Nach seiner schweren Verletzung bei den French Open im vergangenen Jahr, infolgedessen er auch die TERRA WORTMANN OPEN verpasst hatte, steht der Olympiasieger am morgigen Freitag an gleicher Stelle im Halbfinale und tritt dabei gegen den Norweger Casper Ruud an. Nach einem Gastspiel in Stuttgart schlägt der 26-Jährige vom 17. bis 25. Juni zur Vorbereitung auf Wimbledon auch wieder in Ostwestfalen auf – einem seiner Lieblingsorte auf der ATP Tour, wie er im Interview anlässlich des 30. Turnierjubiläums erklärt.
Das ATP-Turnier in Halle feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit dem Turnier?
Alexander Zverev: Meine erste Erinnerung ist der Sieg meines Bruders Mischa mit Mikhail Youzhny 2007 im Doppel. Damals war ich das erste Mal mit dabei. Ich weiß noch, dass ich ein Foto mit Roger Federer gemacht habe, das lange als riesengroßes Poster in meinem Kinderzimmer in Hamburg über meinem Bett hing.
Sie standen früh in Ihrer Karriere schon zwei Mal im Halle-Finale, auch gegen Roger Federer. Wie war das Erlebnis, dem Rekordchampion gegenüber zu stehen?
Zverev: Ich habe zweimal gegen Federer in Halle gespielt. Das Halbfinale 2016 war mein allererster Top Ten-Sieg, ein wunderschönes Erlebnis, an das ich mich gerne zurück erinnere. 2017 im Finale hat er mich dann relativ glatt geschlagen (Anm.: 6:1, 6:3). Somit war 2016 für mich definitiv das bessere Erlebnis (lacht).
Was macht den besonderen Reiz des Turniers aus, zwischen den Grand Slams in Paris und Wimbledon?
Zverev: Halle ist einfach das perfekte Vorbereitungsturnier. Viele große Champions – allen voran natürlich Roger Federer – haben die Terra Wortmann Open jahrelang gespielt und danach in Wimbledon erfolgreich abgeschnitten. Es ist bekanntlich nicht so viel Zeit zwischen den French Open und Wimbledon, da ist Halle natürlich sehr gut gelegen und macht uns Profis die Vorbereitung sehr einfach und angenehm.
Die Rasensaison ist eine besondere Herausforderung für die Profis - mit der schnellen Umstellung nach vielen Sandplatzwochen und dem raschen Saison-Highlight in Wimbledon? Wie schwer oder leicht fällt Ihnen dieser Wechsel der Beläge? Was ist die größte Schwierigkeit beim Rasentennis generell?
Zverev: Rasentennis ist ganz anders als alle anderen Beläge. Wir Spieler sind es kaum gewohnt, auf Rasen zu spielen. Es ist einfach kein Belag, auf dem man seit Kindesbeinen trainiert, deswegen muss man Rasentennis im Grunde jedes Jahr neu lernen. Aber ich liebe das Spiel auf Rasen, auch wenn mir die Erfolge, die ich auf Sand oder Hartplatz schon hatte, bisher noch fehlen. Rasentennis ist einfach ein großer Teil der Geschichte unseres Sports.
Als das Turnier startete, war die Skepsis gegenüber dem Experiment ATP-Rasentennis in Deutschland groß. Wie beurteilen Sie das, was in Halle geschaffen wurde?
Zverev: Halle ist nach Wimbledon das größte Rasenturnier, das es auf der Welt gibt. Es ist auch eines der schönsten Stadien auf der Tour. Dass es Skeptiker gab, war noch vor meiner Geburt. Ich kenne die Terra Wortmann Open nur als das international renommierte Turnier, das es heute ist.
Was war Ihr schönster und was Ihr schwierigster Moment in Halle?
Zverev: Definitiv der Sieg gegen Roger. Das zu schaffen, und dann auch noch in Deutschland, war extrem besonders für mich. Schwierige Momente gab es eigentlich nicht, Halle ist immer wunderschön. Allerdings habe ich im Einzel und Doppel zusammengenommen vier Mal im Endspiel verloren. Es wäre schön, auch mal ein Finale zu gewinnen (lacht).
Was wünschen Sie dem Turnier für die Zukunft - und was sich selbst auf dem Centre Court der OWL ARENA?
Zverev: Ich habe gehört, dass Halle große Pläne hat und versucht, ein 1000er-Event zu werden. Das wäre natürlich wunderschön, wenn das passieren kann. Ansonsten wünsche ich dem Turnier alles Gute und dass es seine Erfolgsgeschichte fortführen kann – dann hoffentlich mit guten Ergebnissen für mich.
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