Formel 1

Vettel verabschiedet sich emotional aus der Formel 1: „Ein großes Wochenende“

Weltmeister Verstappen jubelt über 15. Saisonsieg: „Ist unglaublich“ - Schumacher nach seinem Aus bei Haas: „Nehme viele Sachen mit“

Unterföhring, 20.11.2022

  • Leclerc glücklich über Vizemeisterschaft: „Großen Schritt gemacht“
  • Sky Experte Timo Glock lobt Schumacher: „Zeigt Größe und Klasse“


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Sebastian Vettel (Aston Martin) ...

… zum Rennen: „Ich hätte gerne ein paar mehr Punkte gehabt, aber ich habe das Rennen genossen. Ich wünschte, es wäre zu Beginn des Rennens ein wenig anders gelaufen, aber so ist das manchmal. Heute hatten wir vielleicht nicht die beste Strategie, was sehr schade ist, denn ich denke, wir hätten das Ergebnis in der Konstrukteurs-WM zu unseren Gunsten drehen können. Aber klar, es ist ein großer Tag, ein großes Dankeschön an all die Fans für die Unterstützung. Ich sehe viele Flaggen, viele lächelnde Gesichter. Es ist sehr besonders, sehr schön für mich. Ich bin mir sicher, dass ich das noch mehr vermissen werde, als mir jetzt gerade klar ist.“

… zur Strategie: „Wir haben uns entschlossen, draußen zu bleiben. Aber es war heute die langsamere Strategie. Das ist nicht ganz so toll, wenn man im Auto sitzt, nach hinten schaut und sich immer verteidigen muss. Ich habe gegen Daniel gekämpft, habe es aber nicht ganz geschafft. Es war trotzdem toll, am Ende diesen Zweikampf zu haben. Wir sind beide in den Punkten, es war ein großes Wochenende.“

… letztes Statement: „Ich habe nicht mehr viel zu sagen, ich fühle mich nach diesem Wochenende etwas leer. Ich kann nur wiederholen: Die letzten zwei Jahre waren, was die sportliche Sicht angeht, etwas enttäuschend, aber in meinem persönlichen Leben sehr wichtig für mich. Viele Dinge, die ich realisiert und verstanden habe. Wir haben ein Privileg, in einer solchen Situation zu sein. Damit kommt auch eine gewisse Verantwortung mit einher, das an eine jüngere Generation weiterzugeben. Wir haben die Kraft, Menschen zu inspirieren, durch das, was wir machen und sagen. Es gibt größere und wichtigere Dinge, als im Kreis Rennen zu fahren, aber das ist es, was wir lieben. Und wenn wir ein paar der wirklich wichtigen Werte transportieren können, denke ich, ist das sehr wichtig. In dieser Hinsicht waren die letzten zwei Jahre großartig für mich. Vielen Dank für all die Unterstützung, Nachrichten und Briefe. All das werde ich vermissen. Es war eine absolute Freude.“

... zum emotionalsten Moment: „Während der Hymne habe ich ein wenig nach oben geblickt und bin ein bisschen abgedriftet. Dann habe ich versucht, mich wieder zusammenzureißen und auf das Rennen zu konzentrieren. Auch auf die ganzen kleinen Dinge, ich bin alles noch einmal durchgegangen, damit ich ja nichts vergessen, das geht ja schnell. Sobald die Ampel aus ist, ist man im Renntrimm. So ging es dann bis zur letzten Runde. Ich bin mein Rennen gefahren, wie viele davor auch. Ich habe es geschafft, nicht so sehr die Konzentration zu verlieren. Ich glaube, das wird alles noch ein bisschen dauern. Heute Abend oder morgen früh wird es nochmal einen Schlag geben.“

… zum letzten Rennen (vor dem Rennen): „Man merkt natürlich schon, dass es etwas anders ist. Irgendwie ist gefühlt jeder auf meiner Seite, was natürlich schön ist. Es scheint alles, was ich die letzten Jahre da reingeworfen habe, zurückzukommen, was es sehr besonders macht.“

 

Max Verstappen (Red Bull) ...

... zum Rennen: „Es war ein gutes Rennen. Es ging viel um das Reifenmanagement. Mit den Mediums sind wir sehr gut umgegangen, die harten Reifen habe ich von der ersten bis zur letzten Runde verwalten müssen. Ein toller Sieg, der 15. Sieg in dieser Saison, das ist unglaublich.“

… zur Saison: „Es ist natürlich super, so etwas mit dem Team zu erreichen. Ich weiß, dass es hart ist, so etwas wieder zu schaffen. Aber es ist natürlich auch eine tolle Motivation für nächstes Jahr.“

 

Mick Schumacher (Haas) ...

... zum Rennen: „Im Endeffekt hatten wir nicht die Pace. Dementsprechend sind wir ziemlich durchgereicht worden. Ärgerlich, aber trotzdem haben wir den Platz in der Konstrukteurs-WM behalten, was unser Ziel war. Von daher ist alles okay.“

… zur besseren Platzierung als Magnussen: „Darauf habe ich gar nicht geachtet. Ich habe nur versucht, soweit es ging, die Runden zu genießen. Das Auto hat sich nicht gerade gut angefühlt. Trotzdem noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die hart gearbeitet haben, die das ganze Jahr mich unterstützt haben.“

… zur Zukunft: „Ich nehme viele positive und negative Sachen mit. Im Endeffekt macht mich das zu einer stärkeren Person, zu einem stärkeren Fahrer. Von daher gucken wir jetzt in die Zukunft und auf schönere Tage.“

… zu Vettel: „Vielen, vielen Dank für alles. Ich hoffe, du genießt die Zeit zu Hause mit deiner Familie. Glückwunsch zum zehnten Platz, wir sehen uns ganz bald.“

 

Charles Leclerc (Ferrari) ...

... zum Rennen: „Ich war von der ersten bis zur letzten Runde bei 110 Prozent. Wir hatten heute das perfekte Rennen für uns, da war nicht viel mehr drin. Ich wusste, dass die einzige Möglichkeit für uns heute Checo zu besiegen, eine andere Strategie und ein anderes Reifenmanagement sein würden. Das ist uns gut gelungen. Wir haben die Ein-Stopp-Strategie gut hinbekommen. Ich bin sehr glücklich darüber.“

… zur Vizemeisterschaft: „Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr einen Schritt nach vorne machen und um die Meisterschaft kämpfen können. Aber im Vergleich zum letzten Jahr haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. Ich denke, dass wir uns gegen Ende der Saison auch bei der Strategie verbessert haben. Trotzdem muss unsere Rennpace noch besser werden. Wir werden über den Winter weiter pushen, um stärker zurückzukommen.“

 

Sergio Perez (Red Bull) ...

... zur verpassten Vizemeisterschaft: „So ist das manchmal. Letzten Endes bin ich glücklich – wir haben alles gegeben, ich habe alles gegeben. Ich bin mir sicher, dass wir nächste Saison noch stärker zurückkommen.“

… zu der Saison: „Wir hatten tolle Momente und Kämpfe. Ich hatte in dieser Saison öfter mal Probleme mit dem Reifenmanagement während des Rennens. Hoffentlich ist das etwas, was wir für nächstes Jahr verbessern werden.“

 

Dr. Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull) …

… zur Gefühlslage: „Wir müssen mit dieser Saison zufrieden sein. Auch bei der Strategie haben wir eigentlich alles richtig gemacht. Es war nur das Überholmanöver mit Hamilton, wo Perez Zeit verloren hat. Ansonsten hätte das reichen müssen. Wir waren überrascht, dass Ferrari die Ein-Stopp-Strategie mit Leclerc durchziehen konnte. Das war eigentlich nicht in unserer Planung.“

… zur Ferrari-Strategie: „Es war relativ früh sichtbar. Die Kommunikation mit der Ferrari-Box war klar. Es hat vielleicht noch eine Runde gefehlt – aber man muss mit so einer Saison zufrieden sein. Es war schade mit Perez, aber wenn jetzt die Frage nach dem Platztausch in Brasilien kommt: Es hätte nichts genutzt, weil Leclerc mehr Siege hatte als Checo.“

… zur Saison: „Erster und Dritter, 17 Siege, beide WM-Titel – wir sind überglücklich. Mal schauen, ob wir das jemals wieder erreichen können. Wir werden es versuchen.“

… zu Vettel (vor dem Rennen): „Man sieht jetzt bei seinem Abschied, welche Persönlichkeit und welche Lücke er hier hinterlassen wird. Aber es ist seine freiwillige Entscheidung. Ich bin überzeugt, was immer er in der Zukunft machen wird, wird etwas sein, was ihn befriedigt. Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass er in einer Top-Management-Position zurückkommt. Ich bin ja fast 80, das wäre ja was!“

 

Toto Wolff (Motorsportchef Mercedes)

... zum Rennen: „Das Rennen fasst gut zusammen, wie die Saison verlaufen ist: total durchwachsen. Wir haben gewusst, dass es ein schwieriges Rennen wird, umso mehr wiegt der Erfolg, den wir in Brasilien erzielt haben. Heute waren wir nur die dritte Kraft und relativ weit weg von Max. Wir müssen uns wieder sammeln und verstehen, wo wir die Dinge falsch gemacht haben. Aber wir haben durch eigenes Tun in diesem Jahr nicht das erreicht, was wir erreichen wollten.“

… zu einem Dreikampf in der nächsten Saison: „Das ist der Anspruch. Aber es sind natürlich Spitzenteams, die auch nicht schlafen. Wir haben sechs Monate nicht entwickeln können, weil wir nicht verstanden haben, warum dieses Auto so springt. Das müssen wir jetzt aufholen.“

… zu einer möglichen Mercedes-Zukunft für Schumacher: „Wir haben noch nicht einmal vernünftig gesprochen. Mir war es einfach wichtig, in der schwierigen Zeit für Mick zu sagen, dass wir ihn schätzen. Er verdient einen Platz auf der Startaufstellung und nicht als Testfahrer. Vielleicht gibt es einen Zwischenschritt, bei welchem wir eine Rolle spielen.“

 

Fernando Alonso (Alpine) …

… zum Rennen: „Ich kann den Frust, das Rennen nicht zu Ende gefahren zu sein, nicht verstecken. Ich versuche, positiv zu bleiben, ich denke an die tollen Erinnerungen mit Renault und Alpine.“ 

… zu den Worten zu Vettel vor dem Start: „Ich sagte zu ihm: Kümmere dich nicht um mich in der ersten Runde, ich werde dich nicht angreifen, und genieß dieses Rennen, wir werden die Tage wieder sprechen. Ich sagte ihm, dass die Formationsrunde 2019 der emotionalste Moment war. Man ist zum ersten Mal allein im Auto, es ist ruhig. Man erkennt dann, dass es die letzte Formationsrunde ist. Ich sagte ihm einfach: Genieß es, du bist eine Legende.“

 

Sky Experte Timo Glock ...

... zum Rennen von Vettel: „Es war ein bisschen unglücklich, dass man ihn so lange draußen gelassen hat. Am Anfang hat er eine gute Pace gehabt, er hat immer wieder versucht, Esteban Ocon anzugreifen. Er ist aber nicht vorbeigekommen, der Alpine war zu schnell auf den Geraden. Das hat ihn ein bisschen den Reifen gekostet. Dass man ihn dann lange draußen lässt, während alle anderen in die Box gehen und mit dem frischen Reifensatz so viel Zeit auf der Strecke gutmachen, war dann zum Ende etwas ärgerlich. Man hätte vielleicht sogar „Best of the Rest“ sein können.“

… zu Schumacher: „Sowas mit 23 Jahren so ruhig und nicht gegen das Team abzuarbeiten, zeigt seine Größe und Klasse, die er mit so jungen Jahren schon hat. Ich wünsche ihm, dass er nächstes Jahr einen Schritt machen kann, auch wenn es nur als Testfahrer, eventuell bei Mercedes. Sich da so weiterentwickelt, dass er 2024 zurückkommt und dann allen zeigen kann, was in ihm steckt. Ich glaube, da ist großes Potenzial da, wenn man einem Mick Schumacher mehr Unterstützung gibt, was Günther Steiner leider nicht geschafft hat. Ich bin mir sicher, dass wissen andere Teamchefs besser zu handhaben. Dann wird man erst das Potenzial von Mick Schumacher wirklich sehen.“

... zu der Gefühlswelt von Vettel (vor dem Rennen): „Es geht viel durch den Kopf. Ich glaube, er hat nicht damit gerechnet, dass dann so viele emotionale Dinge passieren, so viele Leute ihm so hohen Respekt zollen. Ob das ein Fernando Alonso ist, der mit seinem Helmdesign fährt, gestern diese schöne Runde zum Abschluss, bei der ganz viele Leute dabei waren. Es ist sehr emotional, er lässt es vielleicht nicht raus, aber ich glaube, er ist schon sehr überwältigt von dem, was hier alles passiert.“

 

Sky Experte Ralf Schumacher zur Zukunft von Mick Schumacher (vor dem Rennen): „Ich glaube, dass sich das Angebot von Toto Wolff schon sehr verlockend anhört, weil er da die Chance hat, mit einem großen Team zu arbeiten und die Abläufe kennenzulernen. Und dann mit neuer Erfahrung gestärkt wiederkommen kann.“

 

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