Marvin Plattenhardt enttäuscht: „Das darf uns nicht mehr passieren“ - Steffen Baumgart wünscht sich mehr Effektivität: „5:2 ist kein gutes Ergebnis“ - DAZN-Experte Sascha Bigalke über Jonas Hector: „Er ist für mich eine Legende“
München, 12.05.2023
Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus dem Freitagabendspiel 1. FC Köln gegen Hertha BSC (5:2) am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.
Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln) ...
... zu seiner Vertragsverlängerung (vor dem Spiel): „Wer mir bei Amtsantritt gesagt hätte, dass ich nochmal die Möglichkeit zur Verlängerung habe – hier vier Jahre arbeiten darf – da hätte es viele Experten gegeben, die das verneint hätten. Aus meiner Sicht ist es schön, dass wir weitere zwei Jahre haben. Wir haben zusammen eine sehr gute Entwicklung gemacht. Nicht nur die Mannschaft, sondern der Verein entwickelt sich und kommt in ruhigere Fahrwasser. Es ist schön zu erleben, dass sich auch die Einzelspieler entwickeln.“
... zu Bigalkes Kompliment an das Trainerteam (vor dem Spiel): „Ich weiß, dass ich ein gutes Team habe. Es ist schließlich Mannschaftssport. Mir muss keiner erklären, dass Erfolg nicht allein mein Verdienst ist. Schließlich bin ich bei einem geilen Verein. Ich habe eine gute Mannschaft, die bei allem mitgeht. Das musst du erstmal machen.“
... zur Transfersperre (vor dem Spiel): „Es gibt keine Neuigkeiten, aber wir gehen trotzdem unseren Weg weiter. Wir haben eine gute Mannschaft. Wir werden einige wichtige Spieler verlieren. Aber wir werden daran arbeiten, wenn es so bleibt, es aufzufangen. Da bin ich guten Mutes und nicht bange vor der nächsten Saison. Jetzt fangen wir noch nicht an zu weinen. Das werden wir auch nicht machen, wenn wir eine Entscheidung getroffen haben. Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor, sodass wir im nächsten Jahr wieder sehr gut gewappnet sind und nach vorne spielen können.“
... zum Spiel: „Es geht schlechter. Insgesamt war es ein sehr gutes Spiel. Wir haben über 90 Minuten Vollgas gegeben. Alle Statistiken sprechen für uns.“
... auf die Frage, ob er ein Lieblingstor habe: „Ich habe eher ein paar Szenen im Kopf, die wir nicht reingemacht haben. Nach einer Viertelstunde haben wir das Zepter übernommen, aber liegst zwischendurch 1:2 hinten. Dann führst du wieder 3:2, aber hast alles: Latte, Pfosten und was sonst noch dazu gehört. Auf einmal steht der Gegner allein vor dem Tor und Marvin muss eingreifen, sodass es kein 3:3 wird. Das gehört bei dazu. Es wäre trotzdem schön, wenn nicht immer der gegnerische Torhüter der beste Mann auf dem Platz wäre. Trotzdem haben es die Jungs gut gemacht: Vollgas, genau wie wir uns das vorgestellt haben.“
... zur Gefühlslage: „Dass ich stolz bin und Spaß habe mit den Jungs, sieht man mir jeden Tag an. Auch, wenn ich sehe, wie die Jungs arbeiten und, dass wir uns bei einem 3:2 nicht hinten reinstellen oder beim 4:2 aufhören. Trotzdem muss ich sagen: das 5:2 ist kein gutes Ergebnis für die Torchancen, die wir hatten.“
Jonas Hector (Kapitän 1. FC Köln) ...
... zur Stimmung nach dem Sieg: „Ich bin stolz, weil wir das auf den Platz gebracht haben, was wir wirklich können. Es ist cool, dass wir mit so einem Spiel mit dieser Atmosphäre am Freitagabend, wo kein anderes Bundesligaspiel läuft zu bringen, dem Zuschauer auch etwas bieten konnten.“
... zu seinem letzten Flutlichtspiel in Köln: „Es hatte Achterbahn-Charakter in der ersten Halbzeit. Ich weiß, dass es nicht mehr viele Spiele sind. Mit dem Klassenerhalt letzte Woche, kann man das alles gut aufsaugen. Genau das mache ich. So kann ich die nächsten Wochen noch genießen.“
Florian Kainz (1. FC Köln) ...
... zum Spiel: „Es hat viel Spaß gemacht. Wir haben diese Woche gut trainiert. Der Trainer lässt nie nach. Man hat sicherlich gesehen, dass wir alles umsetzen wollten und da waren. Wir sind in Führung gegangen. Plötzlich lagen wir 1:2 hinten, aber wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Es war ein gutes Fußballspiel. In der ersten Halbzeit hat Hertha auch gut gespielt, aber dann waren wir doch eindeutig die bessere Mannschaft.“
... zu den Flanken: „Es hat heute gut funktioniert, aber wir hätten noch mehr Tore erzielen können.“
... zu seiner guten Flanken-Statistik: „Ich versuche immer für Gefahr zu sorgen, auch über Standards. Das ist mir heute gut gelungen, da ich als Assist ein paar Chancen aufgelegt habe. Es freut mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte.“
Pal Dardai (Trainer Hertha BSC) ...
... zur Stimmung im Abstiegskampf (vor dem Spiel): „Nach dem Sieg gegen Stuttgart hatten wir keine Hurra-Stimmung, sondern waren eher konzentriert. Ich habe zu der Mannschaft gesagt, dass ich eigentlich gar nichts kritisieren kann. Eine konzentrierte und gute Woche nützt uns allerdings nichts, wenn wir nicht wieder gewinnen. Der Sieg gegen Stuttgart war wichtig für die Mentalität im Abstiegskampf.“
... zum drohenden Lizenzentzug (vor dem Spiel): „Einige Spieler haben sich beim Teamleiter gemeldet, um zu fragen, wie die Situation ist. Wir haben es gut gelöst, da der gesamte Trainerstab offen mit den Jungs darüber gesprochen hat. Die Sache hat uns nicht weiter gestört. Ich bin seit 30 Jahren bei Hertha BSC und meine Monatszahlung immer pünktlich bekommen. Wir können sehr stolz sein auf den Verein.“
... zur Niederlage: „Mein Fehler war, dass wir uns letzte Woche hauptsächlich mit offensiven Sachen beschäftigt haben. Heute war defensiv gar nichts. Wir waren auf die Flanken vorbereitet. Es war nichts Neues für uns, aber wir haben es trotzdem nicht hinbekommen. Der Abstand zwischen den Abwehrketten war zu groß. Zudem haben die Flügelspieler das Spiel nicht gelesen. Dann bekommen wir gefühlt 30 Flanken in der ersten Halbzeit. Das ist unmöglich. Wir haben auch große Spieler. Da dürfen wir uns nicht bei Flanken schlagen lassen. Trotz alledem führen wir dank zwei schönen Kontertoren mit 2:1. Da hat sich gelohnt, Konter zu üben. Nächste Woche arbeiten wir dann an der Defensive. Wenn man defensiv nicht gut steht und solche Räume lässt, das kann sich die Mannschaft nicht erlauben.“
... über Oliver Christensen: „Es hätten mehr Paraden sein können, aber ich bin froh, dass er gut in Form ist. Wir waren zwischenzeitig etwas verunsichert. Umso besser ist es, wenn wenigstens der Torwart einen guten Eindruck macht.“
Florian Niederlechner (Hertha BSC) ...
... zur Gefühlslage: „Es ist eine Katastrophe. Heute ist ein gebrauchter Tag. Wir haben verdient verloren. Das ist ein absolut scheiß Gefühl.“
... zum Spiel: „Ich dachte nach dem 2:1, dass wir das heute ziehen. Aber das 3:2 war kurz vor der Halbzeit ein Knackpunkt. Nach der Pause hat uns Köln überrannt und ein paar Mal Aluminium getroffen. Für uns ist es eine hoch verdiente Niederlage.“
... zu Dardais Aussage, es sei sein Fehler: „Er will uns in den Schutz nehmen, denn er kann am wenigsten dafür. Wir Spieler auf dem Platz müssten es richten und genauso spielen wie zuletzt gegen Stuttgart.“
... zum drohenden Abstieg: „Wir müssen hoffen, dass Bochum und Stuttgart verlieren. Sonst wird es für uns sehr schwer.“
Marvin Plattenhardt (Kapitän Hertha BSC) ...
... zur Stimmung nach der Niederlage: „Die Enttäuschung ist da und sehr groß. Wenn man das Spiel verfolgt hat, hat man gesehen, dass wir defensiv zu viele Lücken und Flanken zugelassen haben. Dann bekommt man genau solche Tore. Es passt alles ins Bild.“
... zu den Gegentoren: „Wir haben defensiv versucht, die Lücken außen zu zumachen, aber Köln hat gut gespielt und einige Flanken reingehauen. Damit hatten wir Probleme. Daran müssen wir – auch in Hinblick auf die kommenden zwei Spiele, arbeiten. Das darf uns nicht mehr passieren. Es ist trotzdem alles noch offen.“
... zur Halbzeitansprache: „Wir haben die Sachen angesprochen, die wir in der ersten Halbzeit nicht gut umgesetzt haben. In der zweiten Halbzeit war es wieder etwas holprig. Wir konnten es nicht abstellen.“
Benjamin Weber (Sportdirektor Hertha BSC) ...
... zur Insider-Information in den Medien (vor dem Spiel): „Der Lizenzierungsprozess läuft. Wir sind in einem guten Austausch mit der DFL, aber das sind keine neuen Themen. Diese Woche wurde es etwas lauter, aber wir wollen uns auf den sportlichen Erfolg fokussieren. Wir befinden uns in einem Restrukturierungsprozess und müssen grundsätzlich Personalkosten abbauen. An der Stelle ergibt nun wenig Sinn, jetzt weiter Öl ins Feuer zu gießen.“
... zum Abgang eines Präsidiumsmitglied (vor dem Spiel): „Es gibt am Sonntag eine Mitgliederversammlung, da kann jeder seine Bedenken äußern. Uns geht es primär um den Sport. Wir können die Lautstärke reduzieren, indem wir erfolgreich sind.“
DAZN-Experte Sascha Bigalke …
... zur Entwicklung vom FC Köln unter Steffen Baumgart (vor dem Spiel): „Man muss mittlerweile nicht mehr nur den Trainer loben, sondern das ganze Trainerteam hat einen Schritt nach vorne gemacht. Sie haben sich weiterentwickelt. Trotz der neuen Situation für das gesamte Team mit Europa, der Doppelbelastung und allen Widrigkeiten hat sich die Mannschaft gut weiterentwickelt. Auch einzelne Spieler hat das Trainerteam besser gemacht. Ins Umfeld sind sie nicht nur gewachsen, sie haben auch mehr Ruhe reinbekommen. Steffen, nimm es mir nicht böse. Man muss den gesamten Verein loben.“
... zum Kader (vor dem Spiel): „Man sah es die letzten zwei Jahre: Egal, wer auf dem Platz steht, es ist immer die gleiche Intensität. Allein Kingsley Schindler: Bei ihm hätte man vor zwei Jahren auch nicht gedacht, dass er es in der Bundesliga schafft. Er hat viele wichtige Spiele gemacht und mit seiner Leistung überzeugt. Da ist was gewachsen in den letzten Jahren.“
... über Jonas Hector und die Transfersperre (vor dem Spiel): „Er ist für mich eine Legende. Nicht nur in diesem Verein, sondern allgemein, was er geleistet hat, ist außergewöhnlich. Wenn die Transfersperre bestehen bleibt, dann habe ich keine Angst um den Verein. Sie haben die U19, die mit Stefan Ruthenbeck den DFB-Vereinspokal gewonnen haben. Da kommen viele gute Spieler nach.“
... zur Stimmung im Abstiegskampf (vor dem Spiel): „Es geht nur über Erfolgserlebnisse. Man kann als Trainer sagen, dass man toll trainiert hat, aber wenn man am Ende keinen Punkt holt, nützt es nichts. Es ist Leistungssport und da zählen Siege. Gerade jetzt am Ende musst du gewinnen.“
... zu den Unruhen bei Hertha BSC (vor dem Spiel): „Es hatte sich in den letzten Jahren schon angedeutet, aber dass nun Ingmar Pering, der 14 Jahre im Präsidium war, sagt, wie schlimm es dort ist und nicht selbst den Finger hebt, um zu helfen und zu sagen: ‚So geht es nicht weiter!‘ Es jetzt erst im Nachhinein zu machen, ist nicht gut für den Verein. Ich kann es nicht nachvollziehen. Das ist nicht die feine englische Art.“
... zu den Fehlern der Berliner: „Sie waren zu passiv gegen den Ball, standen zwar ganz ordentlich, aber Köln hat es mit Kainz und Maina immer wieder geschafft, die Herthaner aus dem Konzept zu bringen und über die Flügel zu kommen. Da hatten sie immer zwei/drei Meter Abstand. So kannst du die Flanken nur schwer verteidigen. Zudem ist die Qualität der Flanken bei den Kölnern herausragend.“
... zur Leistung des 1. FC Kölns: „Die Kölner hatten schon früh die Möglichkeit, den Deckel draufzumachen, aber Christensen hat die Hertha im Spiel behalten. Das ist auch der mangelnden Effektivität der Kölner geschuldet. Timo Hübers spielte eine überragende Partie, da er zwei Treffer erzielt. Er hätte aber auch das ein oder andere Tor mehr machen können.“
... zur Effektivität von Hertha BSC: „In der ersten Halbzeit war sie da. Die Balleroberung von Mittelstädt ist gleich eine Riesenchance, weil Jonas der Ball etwas verspringt. Jovetic spekuliert gut, aber den musst du machen. Mit dem 3:3 kippt das Spiel dann vielleicht nochmal in eine andere Richtung. Da hat die Effektivität gefehlt, aber das ist Fußball. Zudem hält Schwäbe den auch klasse.“
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