-, 23.01.2021
• Hertha-Kapitän Stark schweigt zur Trainerfrage: "Nicht meine Entscheidung"• Labbadia will "Leute aufwecken"
Unterföhring, 23. Januar 2021 -
Bruno Labbadia (Trainer Hertha BSC Berlin) ...
... zum Spiel: "Es war das erwartete Spiel. Wir haben uns mehr Torchancen gegen Bremen herausgespielt als Leverkusen oder Gladbach, aber wenn man es zusammenfasst: Wir haben zu einfache Tore kassiert und zu viele Chancen vergeben. Das ist das Produkt heute und das ist eine Enttäuschung."
... zum Spielverlauf: "Bremen hat es sehr gut gemacht und sehr eng gestanden. Wir haben nach dem Elfmeter zum 0:1 selber einen Elfmeter verschossen und haben dann mit dem ersten und einzigen Eckball das 0:2. Normalerweise krachst du nach so etwas zusammen, das war heute nicht der Fall. Wir haben weitergemacht und haben uns nach dem Anschlusstreffer viel vorgenommen. Trotz des dritten Gegentreffers hatten wir noch Riesenchancen. Es war ein Sieg der Effektivität der Bremer."
... zur vergebenen Großchance von Cunha: "Matheus ist ein Spieler, der seine Struktur verliert, wenn er viel machen will. Wenn er von dort schießt, muss er ihn reinmachen."
... zu seiner Zukunft bei Hertha BSC: "Natürlich fehlen uns momentan die Argumente. Wir sind die Letzten, die irgendetwas schönreden. Ich kann nur sagen, was wir jeden Tag alles betreiben. Wir haben jetzt eine brutale Enttäuschung erfahren, das ist ein Scheiß-Gefühl und dem kann man mal freien Lauf lassen. Alles andere werden wir dann sehen. Es geht vor allem darum, dass der Verein Erfolg hat."
... zu einem möglichen Gespräch mit den Verantwortlichen am Sonntag: "Wir sind permanent mit allen Verantwortlichen im Austausch, da brauchen wir jetzt nichts anzuberaumen. Wir gleichen uns täglich ab und wenn es Gesprächsbedarf gibt, setzen wir uns auch morgen zusammen. Lassen sie uns heute mal die Enttäuschung haben und dann wieder intensiv arbeiten. Wenn die Ergebnisse nicht da sind, steht der Trainer in der Kritik. Das ist kein schönes Gefühl, keine Frage, aber das spielt für mich persönlich keine Rolle zurzeit."
... zur Nicht-Nominierung von Dodi Lukebakio (vor dem Spiel): "Wir waren mit seinen Leistungen gegen Köln und Hoffenheim überhaupt nicht zufrieden. Fehler darf bei uns jeder machen, aber danach stehen zu bleiben, können wir uns in unserer jetzigen Situation nicht leisten. Die Trainingsleistung hat danach auch nicht gestimmt, da gehört es dann dazu, Leute auch einmal aufzuwecken."
Michael Preetz (Geschäftsführer Sport & Kommunikation Hertha BSC Berlin) ...
... zur Bilanz als Manager bei Hertha BSC (vor dem Spiel): "Wir haben es geschafft den Verein, zu konsolidieren und ihn wirtschaftlich zu stabilisieren. Wir sind jetzt in einer Situation, die total unbefriedigend ist. Wir haben uns vor der Saison bewusst für einen recht großen Umbruch entschieden und haben auch erwartet, dass der Entwicklungsprozess der Mannschaft ein wenig schneller vonstatten geht. Wenn die Ergebnisse ausbleiben, dann musst du umso mehr gegen Widerstände ankämpfen."
... zur Nicht-Nominierung von Lukebakio (vor dem Spiel): "Es ist keine disziplinarische Maßnahme. Dodi ist wegen sportlichen Gründen nicht im Kader. Wir müssen es schaffen, diese Jungs (u.a. Lukebakio und Matheus Cunha), die wir geholt haben, und die, die schon da waren, zu einer Einheit zusammenzufügen."
Niklas Stark (Kapitän Hertha BSC Berlin) ...
... zum Spiel: "Wir können auf jeden Fall nicht zufrieden sein. Wir hatten auch heute mehr Ballbesitz und wollten auch, das kann man uns nicht abstreiten. Der Gegner war sehr effektiv, da müssen wir uns hinterfragen, ob die Gegentore dann zu einfach sind.
... zum verschossenen Elfmeter von Matheus Cunha: "Matheus hat sich die Kugel genommen, da war alles klar. Wenn man einen Elfmeter verschießt, passt das zu unserer Phase. Uns fehlt ein Quäntchen, das müssen wir uns wieder erarbeiten. Er hat ein super Spiel gemacht, er wollte und hat alles gegeben. Zu den Chancen muss man auch erst einmal kommen. Matheus hat nichts verbockt, wichtig ist, dass er nicht aufgegeben hat."
... zu möglichen Änderungen, um wieder zu gewinnen: "Wir haben jetzt eine volle Woche, um uns vorzubereiten. Wir müssen jetzt auf jeden Fall punkten, egal wie. Da können wir Ballbesitz haben, wie wir wollen - wenn wir die Punkte nicht holen, sehen wir uns unten wieder."
... zur Rückendeckung für Bruno Labbadia: "Dazu will ich mich äußern, es ist nicht meine Entscheidung. Ich komme jeden Tag hierher und gebe 100 Prozent und versuche mit der Mannschaft, da unten herauszukommen."
Florian Kohfeldt (Trainer Werder Bremen) ...
... zum Spiel: "Mir war die Stimmung nach dem Gladbach-Spiel zu positiv. Deswegen möchte ich auch nach einem Sieg darauf hinweisen, mit wie vielen Ausfällen wir heute gespielt haben und wie sich die jungen Spieler entwickelt haben. Das Kombinationsspiel nach vorne sah heute sicher nicht so flüssig wie in Gladbach, aber wir haben genau die Dinge ausgenutzt, die Hertha uns angeboten hat."
... zum Gladbach-Spiel: "Wir hätten das Spiel am Dienstag gewinnen müssen, das muss man so sagen. Wir hatten die klareren Torchancen, deshalb ärgere ich mich immer noch darüber und freue mich über den Sieg heute."
... zu Hertha BSC: "Es war schon beeindruckend, wie sie immer weitergemacht haben. Es war nicht so, dass da eine leblose Mannschaft auf dem Platz stand. Sie haben es immer wieder versucht und da ist schon Qualität drin. Labbadia ist ein Top-Trainer und ich finde ihn beeindruckend. Der Sieg war okay, aber noch höher wäre auf gar keinen Fall verdient gewesen."
Maximilian Eggestein (Werder Bremen) ...
... zum Spiel: "Vom Spiel her haben wir zwar etwas schlechter gespielt als gegen Gladbach, aber mir ist es lieber, dass wir heute effektiver waren und dann auch noch vier Tore geschossen haben."
... zum zweikampfbetonten Spiel seiner Mannschaft: "Das sind die sogenannten Basics: Laufen und Zweikämpfe führen. Darüber hinaus haben wir die unsere Chancen genutzt. Wir kommen auf einer sehr schweren letzten Saison, da kommt der Zauberfußball nicht von jetzt auf gleich. Das müssen wir uns langsam wieder erarbeiten."
Davie Selke (Torschütze Werder Bremen) ...
... zum defensiven Spielstil: "Es ist für unser Spiel sehr wichtig, dass wir stabil stehen und unsere Nadelstiche nach vorne setzen. Als Stürmer mag ich es natürlich am liebsten in der Box. Ich habe zu Romano Schmid vor dem Spiel gesagt, dass er mir einen Ball auflegen soll, jetzt hat er mir einen Elfmeter herausgeholt. Viele Spieler haben heute einen Riesenjob gemacht."
... zu seiner Vergangenheit bei Hertha BSC: "Ich habe mich hier immer sehr wohl gefühlt. Der Jubel war nicht gegen Hertha gedacht, ich habe mich einfach extrem gefreut. Es war wichtig, dass der Elfmeter reingegangen ist und wir das Spiel gewonnen haben."
Sky Experte Lothar Matthäus ...
... zum Spiel: "Bremen hat als Mannschaft besser funktioniert und zusammengearbeitet. Bei Hertha habe ich das Gefühl, dass die einzelnen Mannschaftsteile nicht wie gewünscht ineinandergreifen. "
... zur Krise bei Hertha BSC: "Die Gesichter der Verantwortlichen sprechen Bände. Es waren jetzt vier Gegner in Folge, gegen die Hertha mehr Ballbesitz hatte und es waren Teams aus der Region von Hertha. Aufgrund der Qualität spielt Hertha offensiv, da stellen sich die Gegner hinten rein und spielen destruktiv. Sie nutzen ihre Chancen nicht und sind hinten eine Katastrophe, da muss man eine Balance finden."
... zum vermeintlichen Nachfolge-Kandidaten für Labbadia: "Pal Dardai ist derjenige, der keine lange Anlaufzeit bräuchte. Er kennt die Akademie, die Mannschaft, das Stadion, die Fans. Von den zwölf Jahren unter Michael Preetz hat Dardai den besten Eindruck auf mich hinterlassen. Er hatte die Mannschaft am besten im Griff, deswegen ist er für mich die erste Alternative."
... zur Krise bei Borussia Dortmund und der Trainerfrage (vor dem Spiel): "Ich weiß nicht, welcher Trainer gerade auf dem Markt ist und wer nun die Champions-League-Teilnahme garantiert. Das kann zurzeit niemand garantieren, denn es liegt nicht alleine am Trainer. Man hat ja auch gesehen, wie toll sie spielen können, aber sie können nicht beißen. Wenn man die Tabelle anschaut, wird es für die Dortmunder schwierig, ihre hohen Saisonziele in der Bundesliga zu erreichen."
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