Kentin Mahé: „Und dann wird einem dieser Traum geraubt“
Hamburg, 30.07.2024
In wenigen Tagen startet Sprinterin und Plan International-Botschafterin Lisa Mayer mit der deutschen Staffel bei den Olympischen Spielen in Paris. Zuvor hat sie aufgrund von Verletzungen bereits einige Großereignisse verpasst. Im Interview mit Plan International spricht die 28-Jährige über die Vorfreude, wie sie sich aus Rückschlägen rauskämpft und die Repräsentation von Frauen im Sport.
Lisa, du wirst bei den Olympischen Spielen in Paris für die deutsche Staffel starten. In der Leichtathletik ist das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Sportler:innen bereits ausgeglichen – doch tatsächlich sind die Olympischen Spiele 2024 die ersten in der Geschichte, in der dies auch für alle teilnehmenden Athlet:innen gilt. Was bedeutet dieser Schritt für dich als Sportlerin?
Lisa Mayer: Diese Entwicklung ist wahnsinnig wertvoll und wichtig. Es stimmt, bei uns in der Leichtathletik ist es schon seit ein paar Jahren so, dass männliche und weibliche Starterinnen und Starter gleich vertreten sind. Deshalb ist es uns manchmal gar nicht so bewusst, dass es in anderen Sportarten noch nicht selbstverständlich ist. Umso schöner ist es, zu hören, dass an diesen Olympischen Spielen erstmals genauso viele Frauen wie Männer teilnehmen – ein wichtiger Schritt Richtung Trendwende! Doch bei diesen Good News darf man nicht vergessen, dass der Frauensport generell noch immer unterrepräsentiert ist. Gerade, wenn ich an die Gehälter denke – da gibt es noch einen deutlichen Unterschied zum Männersport. Da muss man dranbleiben und ansetzen, damit Frauen auch in diesem Aspekt gleichberechtigt werden.
Du hast das Thema Gehälter angesprochen – Gleiches gilt auch für andere Bereiche. Der Sport generell bleibt in vielen Bereichen eine Männerdomäne: Trainer, Journalisten, Schiedsrichter, Vorstände – all diese Felder sind nach wie vor in den meisten Sportarten mehrheitlich männlich besetzt. Warum ist deiner Meinung nach auch hier ein Wandel wichtig?
Es stimmt, der Sport ist insgesamt noch sehr männlich dominiert. Auch, wenn man das Gefühl hat, dass sich langsam eine Trendwende abzeichnet. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Fußball-EM der Männer: Man sah hier doch einige weibliche Expertinnen und Kommentatorinnen. Das war nach meinem Empfinden in den Jahren davor nicht so deutlich der Fall. Ich habe deshalb das Gefühl, es kommt langsam, es tut sich was. Und das muss man jetzt weiter ausbauen und stärken! Auch wenn ich an unseren Verband denke: Wie viele Trainerinnen gibt es dort? Oder bei Meisterschaften: Wie viele Ärztinnen und Physiotherapeutinnen sind dabei? Es gibt sie – aber deutlich weniger als Ärzte und Physiotherapeuten. Sicherlich haben es Frauen auch nicht unbedingt leicht, allein Familienplanung und Karriere unter einen Hut zu kriegen. Da gibt es Hürden, die Frauen davon abhalten, zum Beispiel Funktionärs- oder Trainerinnenrollen zu übernehmen. Aber diese Hürden müssen dann eben genommen werden, dann muss man Wege finden, die es ermöglichen, dass Frauen sich trauen, diese Jobs zu übernehmen.
Wie kann man diesen Wandel noch weiter vorantreiben?
Es heißt ja oft, dass Männer sich mehr für Sport interessieren. Und ja, das kann ja vielleicht sein. Aber dann muss man eben ganz unten ansetzen und sich fragen: Wie schaffen wir es, junge Mädchen in den Sport zu bringen, sie für Sport zu begeistern und dann perspektivisch auch zu halten, dass sie dabeibleiben. Gleichzeitig denke ich, dass es im Sport wichtig ist, gerade für Sportlerinnen, einen Safespace zu schaffen – sexualisierte Gewalt ist gerade wieder präsenter denn je – und dazu gehört auch, mehr Frauen in allen Bereichen des Sports zu haben, auch in Macht- und Entscheidungspositionen.
Auch der Umgang mit Sportlerinnen und Sportlern ist teilweise noch recht unterschiedlich – oftmals wird in Berichterstattungen das Aussehen von Frauen kommentiert, während bei den Männern die Leistung im Vordergrund steht. Du hast selbst einmal in einem Interview gesagt, dass „weniger (Kleidung) mehr Klicks“ bringt, das heißt mehr Aufmerksamkeit und damit auch mehr Chancen auf Sponsoren. Im Hinblick auf Gleichberechtigung, wie stehst du diesem Thema gegenüber? Was würdest du dir für die Zukunft wünschen?
Über Frauensport wird insgesamt zu wenig berichtet. Zuletzt haben wir es bei der Fußball-EM der Männer gesehen: Die war omnipräsent! Aber über die Frauen-EM im Fußball… ja wann war die? Wo war die? Wie haben wir abgeschlossen? Da wird kaum drüber berichtet. Und ja, Frauen werden auch nicht immer auf ihre Leistung bezogen dargestellt, sondern es gibt auch mal ein paar spöttische Kommentare über ihr Aussehen – und das ist schade, weil wir genau das gleiche leisten, wie die Männer. Am Ende des Tages sollte die Leistung im Fokus stehen. Leider ist das nicht immer der Fall. Auch im Hinblick auf Sponsorenverträge. Klar, ganz ohne Leistung geht es hier nicht, aber ein nettes Aussehen macht es schon einfacher. Und das ist schade. Der Mensch als Individuum mit allem, was ihn ausmacht, sollte im Mittelpunkt stehen – und nicht allein die Optik.
Du hast verletzungsbedingt schon einige Großereignisse verpasst. Wie würde sich ein „Comeback“ bei den Olympischen Spielen für dich anfühlen? Was bedeutet es dir, dabei zu sein?
In Paris am Start zu sein ist für mich ein unglaublich großes Geschenk – für das ich auch sehr hart gearbeitet habe. Es ist die dritte Nominierung für mich. 2016 habe ich mit 20 Jahren die Spiele in Rio erleben dürfen – eigentlich unüblich in so jungen Jahren, da man in der Leichtathletik eher so Mitte bis Ende 20 seine goldenen Jahre hat. Damals bin ich Vierte geworden, das war ein Riesenerfolg. 2021 dann das komplette Gegenteil, der absolute Tiefpunkt meiner Karriere: In der letzten Einheit schon vor Ort in Japan habe ich mich verletzt und bin, anstatt ins Olympische Dorf zu fliegen, nach Hause nach Frankfurt gereist. Im letzten Jahr hatte ich dann eine Verletzung, wo tatsächlich die Frage im Raum stand, ob ich meine Karriere fortsetze oder aufhöre. Aber Paris mit der Staffel – das war jeden Tag meine Motivation, weiterzumachen. Das war kein einfaches Jahr. Ich bin sehr gut in Form, trotzdem streikt der Körper auch immer mal wieder ein bisschen, auch in den letzten Wochen. Aber ich habe das tiefe Vertrauen, dass ich mir in Paris einen kleinen sportlichen Lebenstraum erfüllen kann. Denn was man da an Dankbarkeit, an Emotionen erleben kann, wenn man wirklich im Olympiastadion im Staffelfinale steht, das gibt es sportlich gesehen im Leben vielleicht kein zweites Mal.
Die Olympischen Spiele finden dieses Jahr in Paris – in Europa – statt. Fast ein Heimspiel! Pusht das die Motivation noch einmal zusätzlich? Oder erhöht es vielleicht den Druck?
Dass es im Herzen Europas stattfindet, motiviert einen noch mal ein bisschen mehr. Ich weiß, dass einige meiner Freund:innen und meine Familie Tickets haben, auch für die Staffel. Das ist schön, dass man dieses Event dann auch gemeinsam erleben kann. Druck empfinde ich deshalb aber nicht, da überwiegt definitiv die Vorfreude.
Du kämpfst dich nach Rückschlägen, wie Verletzungen, immer wieder zurück – was für ein starkes Durchhaltevermögen! Ist das auch etwas, was du jungen Sportler:innen als Vorbild mitgeben möchtest?
Es ist immer wieder schön, wenn ich auf Social Media sehe, wie viele Menschen mitverfolgen, was ich mache. Und was man dann auch für herzzerreißende Nachrichten bekommt, wenn man vielleicht mal wieder verletzungsbedingt nicht am Start war. Ja, der Sport ist Emotion, Sport ist Freude. Aber Sport ist auch Disziplin, Rückschläge und nicht so schöne Zeiten. Das gehört nun mal dazu im Sport wie im Leben – und wenn man da ein bisschen Vorbild sein kann, dann macht mich das stolz. Und natürlich spielt für mich auch eine Rolle, dass ich als Vorbild vielleicht auch mehr junge Menschen, mehr junge Frauen zum Sport bringen kann.
Du bist seit 2023 bei Plan International Patin eines Mädchens in Malawi. Jetzt bist du auch als Botschafterin unter dem Motto „Kinder brauchen Fans!“ bei Plan dabei. Was ist dir in dieser Rolle wichtig?
Ich will auch für soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung einstehen und auch da Verantwortung übernehmen. Ich finde es wichtig, dass man das nicht nur im Sportkontext macht. Ich freue mich über die Patenschaft – man bereist ja so viele Länder als Sportlerin, lernt so viele Menschen kennen und da realisiert man manchmal erst, in was für einer Bubble man selbst lebt und dass diese schöne eigene Welt nicht selbstverständlich ist. Darauf möchte ich aufmerksam machen, helfen und auch da als Vorbild vorangehen.
Vielen Dank für dein Engagement und das spannende Gespräch!
Kentin Mahé: „Und dann wird einem dieser Traum geraubt“
Der internationale Topspieler und Plan International-Botschafter Kentin Mahé kehrt nach elf Jahren zurück zum VfL Gummersbach. Das Ticket nach Paris hat der französische Handballnationalspieler ganz knapp verpasst – wie es ihm mit dem Olympia-Aus geht, wie er mit Enttäuschungen umgeht und worauf er sich in der nächsten Bundesligasaison freut und, erzählt er im Interview mit Plan International.
Kentin, deine Mannschaft geht 2024 mit dem großartigen Gefühl, bereits Europameister geworden zu sein, in das Turnier bei den Olympischen Spielen. Wie groß ist der Druck, auch hier eine gute Leistung abzuliefern?
Kentin Mahé: Europameister zu werden war Bombe, das hat super Spaß gemacht. Auch mit dem ganzen Szenario: Halbfinale und Finale jeweils nach Verlängerung gewonnen – das ist kaum zu toppen! In die Olympia-Challenge geht die Mannschaft jetzt mit dem Ziel rein, noch einmal die Goldmedaille zu gewinnen. Selbstverständlich ist das nicht, das ist uns bewusst, aber das Team hat den Ansporn, das noch einmal zu schaffen. Das gab es so noch nie, dass eine Mannschaft die Europameisterschaft und die Olympischen Spiele in einem Jahr gewinnt. Das wäre ein Novum – und danach streben wir.
Du hast es leider ganz knapp nicht in den finalen Kader des französischen Olympia-Teams geschafft – und das ausgerechnet bei den Olympischen Spielen im eigenen Land. Wie geht es dir damit?
Mir ist, um ehrlich zu sein, bei der Bekanntgabe des 17er-Kaders der Himmel auf den Kopf gefallen. Man fängt ja schon ein Jahr vorher an, ändert viel, um leistungsfähiger zu sein. Ernährungstechnisch, trainingstechnisch, auch im mentalen Bereich und so weiter. Alles, damit ich in bestmöglicher Verfassung in die Vorbereitung starten kann. Und dann wird einem dieser Traum geraubt. Bitte nicht falsch verstehen, jeder Einzelne, der in diesem Kader steht, hat sich seinen Platz verdient, aber zum ersten Mal seit 10 Jahren aus der Mannschaft ausgeschlossen zu sein schmerzt sehr.
Wie gehst du generell mit Enttäuschungen um? Motivieren diese dich dann nur noch mehr, weiterhin alles zu geben?
Mein Leben als Sportler besteht, so gesehen, häufig aus „sich aufs Neue zu beweisen“. Trotz eines guten Spiels muss man auch in der nächsten Partie kurze Zeit später wieder Vollgas geben und die bestmögliche Leistung abrufen. Dadurch würde ich behaupten, dass wir „trainiert“ darin sind, sich nach einer Frustration oder eines Rückschlags wieder aufzuraffen und aufzustehen, um uns wieder von unserer besten Seite zu zeigen. Der Alltag mit meiner Familie und meinen Kindern, persönliche Projekte und das neue Kapitel in meinem neuen Verein helfen mir zurzeit, die Enttäuschung meiner Nicht-Nominierung zu überstehen.
Die Olympischen Spiele in Paris sind die ersten in der Geschichte, in der – unter den Sportlerinnen und Sportlern – Geschlechterparität erreicht wird. Als Sportler, aber auch als Botschafter von Plan International, der sich für Gleichberechtigung einsetzt: Was bedeutet dieser Schritt für dich? Wie stehst du dazu?
Es ist ein Meilenstein, dass die Geschlechterparität unter den Athletinnen und Athleten erreicht wurde. Die Olympischen Spiele sind eine tolle Plattform für Mädchen, um zu sehen, was ihnen alles an Sportarten offensteht. Es gibt ihnen Ansporn, wenn sie im Fernsehen weibliche Vorbilder sehen und so können sie dann vielleicht auch Sportarten entdecken, die ihnen gefallen. Die Sichtbarkeit von Frauen im Sport finde ich wichtig. Kürzlich habe ich ein Buch mitunterschrieben, in dem die Geschichte, wie Frauen sich für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen engagiert haben, nachgezeichnet wurde – ein wichtiges und spannendes Thema, und es ist schön zu sehen, dass dieses Engagement immer weiter Früchte trägt.
Wir haben zwar bei den Athletinnen und Athleten die Geschlechterparität erreicht, allerdings bleibt der Sport generell in vielen Bereichen eine Männerdomäne: Trainer, Journalisten, Schiedsrichter, Vorstände – all diese Felder sind nach wie vor in den meisten Sportarten mehrheitlich männlich besetzt. Warum ist deiner Meinung nach auch hier ein Wandel wichtig – und wie kann man diesen weiter voranbringen?
Ich glaube, dass Frauen in Führungsrollen noch mal ganz andere Ideen einbringen können als Männer, bei denen die Weitsicht vielleicht ein bisschen limitiert ist. Es gibt immens viele Frauen, die den Sport auf allen Ebenen – sei es aus marktwirtschaftlicher Sicht, aus leistungsorientierter Sicht oder auch die Attraktivität des Sports – weiterbringen können. Ich lese oft, dass es bei Frauen eine Art Handbremse gibt, sich durchzusetzen und gehört zu werden. Das ist auch keine einfache Sache, in einen Raum voller Männer zu kommen und sich dann durchzusetzen – selbst als Mann nicht. Aber es findet ein Wandel zum Positiven statt, dass bekomme ich in Frankreich und Deutschland mit. Ich finde es auch gut und angemessen, dass wir zum Beispiel in der Nationalmannschaft in Frankreich die gleichen Prämien erhalten, die Männer und die Frauen. Es ist noch ein Weg, aber es geht langsam in die richtige Richtung.
Du spielst ab Sommer wieder in der deutschen Bundesliga. Worauf freust du dich besonders? Was wird die größte Herausforderung?
Es gibt viele Herausforderungen, die auf mich zukommen! Ich werde zum Beispiel der älteste Spieler sein. Das war ich noch nie in meiner Karriere. Ich werde mit Jungs spielen, die deutlich jünger sind – zehn Jahre und mehr. Da muss ich erst mal mit klarkommen. Ich habe sicherlich auch eine Vorbildfunktion, ob ich der Richtige dafür bin, weiß ich nicht (lacht). Aber ich freue mich sehr, wieder in der Bundesliga zu sein. Das ist immer noch die beste Liga der Welt und da wieder mitzumischen, das macht Spaß. Und der Einsatzwillen der jungen Generation macht mich auch wieder hungrig – man will ja auch weiterhin auf dem Zug bleiben und nicht aufs Abstellgleis geraten.
Hast du schon Pläne für die Zeit nach deiner aktiven Karriere? Würdest du dem Handballsport treu bleiben wollen oder bist du da ganz offen?
Das werden wir sehen. Eigentlich habe ich meiner Familie versprochen, dass ich kein Trainer werde, weil man dann wieder am Wochenende eingespannt ist und man eigentlich auch viel mehr Verantwortung hat. Andererseits sind wir als Spieler Experten in der Materie und machen das dann seit 15, 20 Jahren auf höchstem Niveau…
Aber ich habe sehr viele Ideen. Ich begeistere mich zum Beispiel für Coachings und Fitness und könnte mir etwas in diese Richtung vorstellen. Vielleicht mache ich aber auch ein Business mit meiner Frau, ein Blumengeschäft oder ein Café oder etwas in diese Richtung. Eigentlich habe ich immer gesagt, dass ich nach meiner Karriere Postbote sein möchte. Im Spaß, aber ein bisschen Ernst ist da auch dabei: Draußen sein, Bewegung, Fahrrad fahren, die Gemeinschaft kennenlernen, Nachbarschaft pflegen in einem kleinen Dörfchen – ich glaube, das kann mir gut gelingen und liegt mir auch gut.
Als erfolgreicher Handballer bist du ein Vorbild für viele junge Menschen. Wie fühlst du dich mit dieser Vorbildfunktion und was ist dir dabei wichtig, den Fans mitzugeben – sportlich, aber vielleicht auch generell?
Das ist schwer zu sagen. So ganz greifen kann man das nicht, aber man weiß, wie es für einen selbst war, wenn man andere angeschaut hat und versucht hat, sie im Training in ihren Bewegungen nachzuahmen. Bei Social Media schreiben mir häufig Fans, denen es so geht. Ich versuche immer, ihre Fragen zu beantworten. Ich glaube, als Vorbild ist es wichtig, ein gutes Image zu präsentieren. Nicht immer nur ein Arschloch auf dem Spielfeld zu sein, sondern auch mal ins Gespräch zu kommen. Das ist auf dem Spielfeld nicht immer so einfach, denn Handball lebt sehr von Emotionalität und ich bin ein sehr emotionaler Spieler. Mein Leitfaden war, immer diszipliniert im Training zu sein und immer ein bisschen mehr zu geben, als von mir verlangt wurde.
Kinder brauchen Vorbilder, das ist ein wichtiges Thema in meinen Augen. Ich hätte mir früher gewünscht, ein bisschen mehr an die Hand genommen zu werden. Ich hatte durch meinen Vater einen guten Zugang zu Stars, daran hat es nicht gemangelt, aber was ich mir gewünscht hätte, wäre ein Mentor gewesen. So jemanden zu haben, das bringt einen als junger Mensch voran.
Du bist Vater von zwei Kindern – ein weiterer Grund, warum du dich für Plan International und Gleichberechtigung engagierst. Warum ist dir dieses Engagement so wichtig und was wünschst du dir für die Zukunft deiner Tochter?
Mein Engagement für Gleichberechtigung als Botschafter für Plan International ist mir wichtig, weil ich finde, dass allen die gleichen Türen geöffnet werden sollten. Man wird mehr dafür sensibilisiert, wenn man selbst Vater beziehungsweise Eltern geworden ist, vor allem von einer Tochter. Man wird sich bewusst, welche Gefahren es gibt, auf welche Opportunitäten sie demnächst treffen wird und welche Chancen und Hürden es für sie im Leben geben wird. Aus Erfahrung würde ich sagen, dass das definitiv mehr sind als bei Jungen. Unsere Tochter schlägt sich gut, wir sind stolz auf sie und versuchen, sie zu begleiten. Ich wünsche mir für sie, dass sie möglichst wenig stolpert und immer wieder aufsteht. Das ist vermutlich ein täglicher Kampf für Mädchen und Frauen.
Umso wichtiger ist es, dass Menschen – und vor allem auch Männer – für dieses Thema einstehen. Danke dir für deinen Einsatz und für das Gespräch!
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