Weltweit wurden seit der Gründung 1997 bereits mehr als 2,4 Millionen Menschen im Rahmen von Healthy Athletes untersucht.
Berlin, 18.06.2023
Im Rahmen der Eröffnung des Healthy Athletes, dem weltweit größten Gesundheitsprogramm, das sich auf Bedürfnisse mit geistiger Behinderung spezialisiert hat, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach den Startschuss gegeben und sich u.a. zur Bedeutung des Programms für die Special Olympics World Games geäußert. Anschließend machte sich Lauterbach selbst ein Bild von den Untersuchungen, welchen sich die Athleten unterziehen.
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Umfangreiche Gesundheitsleistungen beim Programm Healthy Athletes bei den Special Olympics World Games Berlin 2023 - 1,9 Millionen Untersuchungen seit 2016
Es braucht kein monatelanges Warten auf einen Termin, es braucht keine Langweile im Wartezimmer und schon gar keine Krankenkassenkarte, eine kurze Registrierung reicht und schwupps, es wird geholfen. Was anmutet wie der Traum eines jeden Kassenpatienten, ist seit Sonntag Wirklichkeit im Berliner City Cube. Das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes hilft eine Woche lang Tausenden von Athlet*innen bei den Special Olympics Word Games 2023.
„Der Geist in dieser Halle, ist der Geist dieser Spiele“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei der Eröffnung. Ein Geist, der nicht beängstigt, sondern erfreut. Man sieht ansteckende fröhliche Gesichter überall in dem riesigen Areal. „Ich bin so dankbar“, sagt Basketballspieler Wu Huang Chu aus Taiwan nach seiner Untersuchung bei Hals-Nasen-Ohren Arzt Börries Bellmann. Mit seiner Dankbarkeit ist der 21-Jährige nicht allein. Viele der Teilnehmenden werden zum ersten Mal in ihrem Leben so richtig gründlich durchgecheckt. Die traurigen, schwer erträglichen Geschichten reichen von Fehlstellungen wegen viel zu kleiner Schuhe, schlechtes, aber zuvor nie diagnostiziertes Seh- oder Hörvermögen sowie unentdeckte Leiden wie Karies.
1997 wurde Healthy Athletes aus der Taufe gehoben. Seit 2016 wurden weltweit knapp 1,9 Millionen Untersuchungen durchgeführt, in Berlin wird die Marke von insgesamt 75.000 für Deutschland seit 2004 sicher geknackt. Die Leistungen sind umfangreich. An sieben Stationen wie z.B. Opening Eyes für besseres Sehen, Fit Feet für Fußdiagnostik und Ganganalyse oder Special Smiles für zahnärztliche Untersuchungen erhalten die Teilnehmer*innen umfangreiche Lebens- und Gesundheitsberatung. Das geht von der Anleitung zum richtigen Zähneputzen über Ernährungsberatung bis zu Tipps zu psychischem Wohlbefinden bei Strong Minds.
Die Namen sind bewusst durchaus lustig gewählt und alles in Leichter Sprache formuliert, um Hemmschwellen zu überwinden. Wer hat eigentlich keine Angst vorm Zahnarzt? Die von zahlreichen Sponsoren unterstützte, konzertierte Aktion ist dringend nötig. 60 Prozent der Menschen mit Beeinträchtigung neigen zu Übergewicht, 40 Prozent leben wegen zahnärztlicher Unterversorgung mit Karies, 25 Prozent droht Gehörverlust wegen unentdeckten Hörproblemen. Noch schlimmer: Mehr als 200 Millionen haben keinen Zugang zu gesundheitlicher Versorgung.
Eine Riesenproblem, aber „hier setzt das Healthy Athletes Programm der Special Olympics an, indem es die Gesundheitsleistungen zu den Menschen bringt“, sagt Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für Belange von Menschen mit Beeinträchtigung. Der Glücksfall für die Athlet*innen in Berlin kann mit Fug und Recht als Blaupause für ein Barriere freies Gesundheitswesen gelten.
Der Aufwand im City Cube ist gigantisch. Mehr als 2.200 Volunteers aus 59 Ländern sind im Einsatz, darunter 100 Ärzte verschiedener Fachrichtungen, 70 Zahnärzte sowie mehr als 700 Studierende und Auszubildende. Prof. Dr. Werner Eisenbarth vom Zentrum für angewandte Sehforschung aus München, zuständig für Special Eyes, brachte 20 Studierende mit im Schlepptau in die Hauptstadt und hat darüber hinaus sein gesamtes Netzwerk aktiviert.
Das Engagement lohnt sich aber durchaus in beide Richtungen. „Denn auch wir Ärztinnen und Ärzte sammeln durch die vielen persönlichen Begegnungen und dem offenen Miteinander neue Erfahrungen mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung“, sagt Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Für HNO-Arzt Bellmann, der Basketballer Chu aus Taiwan geholfen hat, war bereits der gemeinsame Besuch der Eröffnungsfeier mit seinem Sohn Lohn genug. „Das hat uns tief berührt, davon zehre ich noch lange“, sagt der Berliner, der seine Praxis am Treptower Park für zwei Tage geschlossen hat, um im City Cube zu helfen.
Mehr Informationen: https://www.berlin2023.org/de/engagement/healthy-athletes
Text: Mark Mittmann
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