„Wir wollen jetzt nicht wahnsinnig werden“ – Middendorp ist zurück und wirkt sofort
Bonn, 11.03.2023
Diese Legende wirkt sofort: Ernst Middendorp (64) schafft mit dem SV Meppen einen Mini-Turnaround – 2:2 beim Spitzenreiter SV Elversberg, „ein riesiges Ergebnis erstmal“, ist nicht mehr Letzter. „Wir wollen jetzt nicht wahnsinnig werden. Wir haben einen Punkt mitgenommen, auswärts, beim Tabellenführer und das ist mehr als in Ordnung“, verweist Middendorp auf viel Arbeit in Meppen. Vier Tore in 18 Minuten zwischen dem MSV Duisburg gegen TSV 1860 München, da darf auch der Kommentator Christian Straßburger wieder eine seiner gefürchteten Metaphern bemühen: „Es war ein Spiel zum Füße einschlafen, jetzt sind wir in der Disko und machen Rambazamba.“ Für Rambazamba ist es zumindest aus Münchner Sicht noch zu früh: seit 7 Spielen kein Sieg, auch unter dem 3. Trainer, Maurizio Jacobacci, trotz 2:0-Führung nicht. „Ich hoffe schwer, dass sie verstanden haben, dass sie noch Fußball spielen können. Das haben sie gezeigt“, findet Jacobacci. Osnabrück schlägt Oldenburg mit 2:0, ist Vierter, Aufstiegseuphorie mit Rambazamba auf der Tribüne. „Vom Reden ist noch keiner aufgestiegen“, mahnt Osnabrücks Trainer Tobias Schweinsteiger unermüdlich, der knochentrocken erklärt, wie er seinen 41. Geburtstag am Sonntag mit der Mannschaft feiern will: „Die dürfen morgen alle kommen. Weil, wir trainieren morgen.“ Mannheim hängt nach dem 3:1 in Bayreuth dicht am VfL dran. Ein wenig Dusel war auch dabei. „Ich weiß gar nicht, ob es eine Regel gibt, dass wir keinen Elfer kriegen dürfen", ärgerte sich Bayreuths Trainer Thomas Kleine über die Unparteiischen.
Nachfolgend die wichtigsten Stimmen und Clips der Samstagspiele – bei Verwendung bitte die Quelle MagentaSport benennen. Weiter geht es am Sonntag mit gleich 3 Spielen – ab 12.45 Uhr beginnt Ingolstadt gegen SC Freiburg 2, Wiesbaden gegen Saarbrücken folgt um 13.45 Uhr und 14.45 Uhr versucht Dresden beim BVB II den Abstand auf die Aufstiegsplätze weiter zu reduzieren. Am Dienstag und Mittwoch steht ein kompletter Wochenspieltag an. Dann ab 18.45 Uhr alles live bei MagentaSport – ab 18.45 Uhr als Einzelspiel oder in der Konferenz.
MSV Duisburg – TSV 1860 München 2:2
Zur Erinnerung: der letzte Sieg des TSV 1860 München rührt vom 19. Spieltag, das war am 21. Januar gegen Zwickau, noch unter Michael Köllner: 7 Spieltagen und 2 Trainer später verspielen die Münchner eine 2:0-Führung binnen 2 Minuten. Top-Schlussphase, vorher war viel Schlafwagenfußball dabei.
„Wir hätten diesen Sieg viel mehr verdient“, bilanzierte MSV-Trainer Torsten Ziegner mit einem „weinenden Auge“. Ziegner attestierte seiner Mannschaft immerhin eine „tolle Moral“ nach einem 0:2-Rückstand, meint aber zur Tabellensituation als Zwölfter: „Leider stecken wir immer noch im Niemandsland. Die Situation hat sich wieder nicht verändert. Das hört sich Woche für Woche wie eine Schallplatte an.“
Der Link zum Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=VDVMWVNFK2dTZHk5ZmVRYk0xS3loUT09
TSV 1860-Trainer Maurizio Jacobacci hatte einiges umgestellt – mit dem Erfolg, dass die Mannschaft zumindest kompakter im Abwehrverbund wirkte: „Es sind 2 verlorene Punkte. Wir haben es verpasst, Ruhe ins Spiel zu bringen, eigene Fehler zu vermeiden, um sie eben nicht wieder ins Spiel zu bringen.“
Jacobacci weiter: „Die kämpferische Leistung war top. Sie haben sich wirklich voll ins Spiel reingehauen. Aber das ist ein Muss, das ist die flicht, die sie haben. Gegenüber dem Verein, gegenüber uns allen. “
Jacobaccis weitere Erkenntnis ist das „schlummernde spielerische Element“, sein Appell an die Mannschaft: „Ich hoffe schwer, dass sie verstanden haben, dass sie noch Fußball spielen können. Das haben sie gezeigt.“
Der Link zum Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=ZjZJV1BUSS9vajRIZUJLelg1WVJVUT09
SV Elversberg – SV Meppen 2:2
Der SV Meppen holt unter dem neuen Trainer Middendorp einen Punkt beim Spitzenreiter, der die Tabelle immer noch mit 7 Punkten auf den Zweiten SC Freiburg II anführt. Meppen ist nicht mehr Letzter und das ist ein zusätzlicher Erfolg.
Eine Niederlage und „nur“ 2 Unentschieden – wird Elversberg auf der Zielgeraden flattrig? „Nervös bin ich vor jedem Spiel. Das ist eine normale Anspannung. Man weiß nie, was so kommt“, Elversbergs Trainer Horst Steffen geht einigermaßen gelassen mit dem 2:2 nach „schlampigem Beginn“ um: „Wir nehmen das Ergebnis so hin, aber da war sicher mehr möglich aufgrund der vielen doch guten Möglichkeiten, die wir hatten. Die können wir besser im Tor unterbringen und dann feiern wir hier einen weiteren Heimsieg.“
Der Link zum Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=RHNHVS9WRWg3ejBteC9SQ3NRMXd1QT09
„Das war sehr gut. Ein riesiges Ergebnis erstmal“, Meppens neuer Trainer Ernst Middendorp: „Wir haben uns da ganz gut eingeschworen, ganz gut eingeritten. Und dann mit einer sehr guten Defensivleistung. Die 2, 3 Stiche hätte ich mir in der 2. Halbzeit noch ein bisschen mehr gewünscht. Aber wir wollen jetzt nicht wahnsinnig werden. Wir haben einen Punkt mitgenommen, auswärts, beim Tabellenführer und das ist mehr als in Ordnung.“
Der Link zum Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=blBKeUwvRy9OSXJPc0tXL2gwSmFqZz09
„Ok, das machste!“ - Wie Middendorp nach Meppen kam
Ernst Middendorp vor seiner Meppen-Premiere, übrigens seiner 30. Trainer-Station, ausgerechnet beim Spitzenreiter: „Es ist eigentlich weltweit bekannt, dass es in so einer Phase völlig egal ist, ob man gegen Platz 1 oder Platz 2 oder gehen den direkten Konkurrenten in der unmittelbaren Nähe. ….In der Kürze der Zeit gab es nicht so viele Möglichkeiten, alles abzuwägen. Das Ganze kam jetzt sehr kurzfristig, ich hatte in dem Moment intuitiv das Gefühl - ok, das machste. Und dann lief es in einem Zeitraum von 30 Stunden.“
Der Link zum Vorab-Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=MWNnSDlzNVQvV3JFNnNickxCelVrQT09
VfL Osnabrück – VfB Oldenburg 2:0
Der VfL brauchte lange, um die defensiven Oldenburger zu knacken. Dann kurz vor der Pause und kurz danach eine Art Doppelschlag. Reichte, um sich bis morgen auf einen Punkt an den Relegationsplatz um den Aufstieg zu schieben. Schönes Geburtstagsgeschenk, der am Sonntag 41 Jahre alt wird. „Wir haben zu null gespielt, das Derby gewonnen – das ist das, was zählt“, bilanzierte Osnabrücks Trainer Tobias Schweinsteiger, der seine Art Geburtstag mit den Spielern zu feiern so erklärte: „Die dürfen morgen alle kommen. Weil wir trainieren morgen.“
Schweinsteiger über den Aufstieg: „Vom Reden ist noch keiner aufgestiegen. Mir hat auch nicht gefallen, dass Mitte der 2. Halbzeit jeder so „hey, hey“ bei jedem pas gerufen wurde. Wir müssen schon wissen, wo wir herkommen. Für welchen Fußball wir stehen.“
Der Link zum Schweinsteiger-Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=cWpvdkRVNXNYczU4RytmUy9ucFFQQT09
Oldenburgs Interims-Trainer Frank Löning: „Der VfL ist eine Spitzenmannschaft, die macht aus wenig, macht sie viel. Ich kann meiner Mannschaft aber nur ein Kompliment machen, die hauen alles rein. Davon können wir uns nichts kaufen. Dafür kriegen wir keine Punkte. Aber das zeigt, das die Jungs einfach wollen.“
Der Link zum Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=cVZYMWk3enZwNThFQzcvRDRjWWdnQT09
SpVgg Bayreuth – SV Waldhof Mannheim 1:3
Der SV Waldhof Mannheim feiert bei der SpVgg Bayreuth seinen 3. Auswärtssieg in dieser Rückserie. Mannheim ist nach starkem Anfang in der ersten Hälfte durch die Tore von Fridolin Wagner und Marten Winkler fast von der Seitenlinie bis kurz vor der Pause 2:0 vorn, bis Markus Ziereis aus dem Nichts der Anschlusstreffer gelingt. Mannheim belegt in der Tabelle Platz 5, Bayreuth den 16. Rang.
„Ich weiß gar nicht, ob es eine Regel gibt, dass wir keinen Elfer kriegen dürfen", moserte Bayreuths Trainer Thomas Kleine, der allerdings auch ehrlich einräumte: „Ich glaube, dass wir die ersten 20 Minuten unglaublich Schwierigkeiten hatten, ins Spiel zu kommen., dementsprechend auch verdient zurücklagen…. Wir hatten über weite Strecken der 2. Halbzeit auch mehr vom Spiel und haben uns dann letztendlich nicht belohnt, einen Punkt mitzunehmen. Mit einer klaren Elfmetersituation für uns, wo wir einen Elfer kriegen müssen, das kommt auch noch mit dazu.“
Der Link zum Kleine-Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=L1VSd3ZZeXM4amhpOXhscFZEaE1uUT09
Mannheims Trainer Christian Neidhart musste sich nach einer Untersuchung in ärztliche Betreuung begeben, stand deshalb nicht an der Linie, war nach dem Sieg aber per Handy im Mittelkreis zugeschaltet. Neidhart wurde von Asif Saric und Theodoros Dedes vertreten. Co-Trainer Theodoros Dedes bilanzierte:
„Das war ein großer Fight. muss ich ganz ehrlich sagen, war schwierig auch hier zu spielen. Das haben wir auch erwartet. Aber wir sind überglücklich, dass es geklappt hat. Vor allem für unseren Trainer, der aus der Ferne das alles beobachten durfte. … Ich glaube, dass wir eine sehr gute Anfangsphase hatten, wo wir auch mehr Tore machen können. Dieser 2-Tore-Vorsprung hat uns schon mal einen Puffer gegeben. … Der Charakter der Mannschaft in der zweiten Halbzeit war ausschlaggebend für den Sieg."
Der Link zum Dedes-Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=TGpDanVobWwyem1YOFJ1c3lpLzYvdz09
1. FC Erzgebirge Aue – RW Essen 2:1
Im Duell der Tabellennachbarn wollte RWE nach über 4 Monaten bei den wiedererstarkten Veilchen vom FC Erzgebirge Aue die Auswärtsmisere brechen. Nach angeblichem Foul vom Ex-Erzgebirgler Clemens Fandrich im Strafraum verwandelt der gefoulte Dimitrij Nazarov, der auch mit erneutem Strafstoß das 2:0 besorgte. Der Anschlusstreffer in den linken Knick von Thomas Eisfeld in der 66. Minute reichte nicht. Aue auf Platz 13 weiter im Mittelfeld der Tabelle, RWE ist direkt dahinter.
Aues Trainer Pavel Dotchev: „Da war für mich keine Sekunde dabei, wo ich gedacht habe, das Spiel ist entschieden. Das Spiel war auch bei 2:0-Führung noch sehr sehr eng. Die Mannschaft von Essen hat viele Sachen sehr gut gemacht. Nach dem 2:0 ist ja immer so eine Situation, wo man nur was zu verlieren hat. …Wir haben auch ein bisschen glücklich gewonnen."
Zum umstrittenen Elfer zum 1:0: „Ich sehe auch keinen Kontakt, vielleicht rutscht er weg … verliert, weil er so einen langen Schritt macht, das Gleichgewicht. … Ich weiß nicht, ob er das absichtlich gemacht hat oder clever gemacht hat, vielleicht beides."
Der Link zum Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=bXpwVGQ5WE4zSjNHUVg1S0Z4TnVRUT09
Essens Trainer Christoph Dabrowski: „Wir haben uns gerade auch in der Halbzeit vorgenommen, dass wir mit mehr Dynamik, mehr Aggressivität und mehr Esprit in das Spiel reingehen - und dann sind wir in der Lage, dieses Spiel noch zu drehen, wenn wir den Anschlusstreffer machen. Und ich glaube, in der 2. Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht…. Die zwei Elfmetersituationen haben unserem Spiel natürlich nicht gutgetan. Wir waren dann nicht mehr so drin im Spiel. Es wäre hochverdient, mindestens das Spiel auszugleichen."
Dabrowski zum 1. Elfmeter: „Verraten sie mir hier, wo das ein Elfmeter ist. Der Schiedsrichter sitzt jetzt wieder in der Kabine und entschuldigt sich. Aber eigentlich sage ich jetzt schon wieder zu viel… Ich bin's leid.“
Der Link zum Interview: https://www.clipro.tv/player?publishJobID=b1ZzWHdiY0dKb3p1UlB5RUZ5NWQrdz09
Viktoria Köln – FSV Zwickau 1:1
Viktoria schlägt in letzter Sekunde doch noch zum 1:1 zu: Dem FSV ist bei den Kölnern in 7 Begegnungen noch nie ein Sieg gelungen. In der 44. Minute zunächst der Führungstreffer für die Schwäne durch Johan Gómez. Der hielt dann auch bis zur 95. Minute, in der Jamil Siebert bitter für den FSV doch noch den Ausgleich erzielte. Zwickau bleibt auf den Abstiegsrängen, Köln geht hoch auf den 9. Rang.
Kölns Trainer Olaf Janßen: „Gegen Zwickau musst du was aushalten…Auf jeden Fall tut es natürlich unendlich gut, weil man irgendwo einen Haken dran gemacht hat eigentlich. Und dann in der letzten Minute der Nachspielzeit dann diesen Standard zu machen, das ist schon ein geiles Gefühl. Das überwiegt natürlich…. Dass wir bei Standards extrem gefährlich sind, ich denke, ist kein Geheimnis. Von daher habe ich schon die Daumen gedrückt, wie der Ball reinflog."
Zwickaus Trainer Ronny Thielemann: „Ich bin der Meinung, dass wir die deutlich besseren Chancen im Spiel hatten. Viktoria hatte deutlich mehr Ballbesitz, hatte vielleicht auch mehr Spielanteile. Aber sie hatten den Ballbesitz in den Räumen, wo es uns jetzt nicht gefährlich geworden ist. Das haben wir hervorragend wegverteidigt. Dass mit der letzten Aktion dann ein Fehler unsererseits passiert, das ist natürlich megaärgerlich, aber ich habe den Jungs auch gerade nochmal gesagt, wir gewinnen zusammen und wir werden auch solche Ergebnisse akzeptieren gemeinsam. … Bange machen gilt jetzt nicht."
3. Liga live bei MagentaSport:
Sonntag, 12.02.2023
Ab 12.45 Uhr: FC Ingolstadt 04 – SC Freiburg II
Ab 13.45 Uhr: SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Saarbrücken
Ab 14.45 Uhr: Borussia Dortmund II – Dynamo Dresden
Die FFBL live bei MagentaSport:
Sonntag, 12.03.2023
Ab 12.45 Uhr: Bayer 04 Leverkusen – VfL Wolfsburg, TSG Hoffenheim – SV Meppen
Ab 15.45 Uhr: 1. FFC Turbine Potsdam – 1. FC Köln, SGS Essen – SC Freiburg
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