Fußball

Lilien-Keeper Schuhen sauer: „Woche für Woche fragwürdige Entscheidungen gegen uns“

VfL-Trainer Letsch erleichtert: „Scheißegal, ob es gut oder verdient war“ - Darmstadt-Coach Lieberknecht verärgert: „Verteilen zwei Geschenke“ - DAZN-Experte Kneißl über den möglichen Bochumer Platzverweis: „Wäre vertretbar gewesen“

Berlin/München, 03.11.2023

Sehr geehrte Medienpartner, anbei erhalten Sie die wichtigsten Stimmen aus der Partie SV Darmstadt 98 gegen den VfL Bochum (1:2) am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga live bei DAZN.


Torsten Lieberknecht (Trainer SV Darmstadt 98) ...

… zum Spiel: „Wir schenken den Bochumern den Sieg mit zwei individuellen Fehlern und zwei Toren, für die Bochum nichts machen muss. Das ärgert mich noch mehr als die aus meiner Sicht gelb-rote Karte. Dazu gibt es für mich noch eine Elfmetersituation mit Luca Pfeiffer, über die man jetzt nicht diskutiert, aber warum man sich das überhaupt nicht anguckt, verstehe ich nicht. Aber ich bleibe bei uns. Wir haben das Spiel in den ersten Minuten kontrolliert. Dann gab es eine Phase, in der Bochum uns zugestellt hat. In der zweiten Halbzeit waren es auch wieder Geschenke für den Gegner.“

… zur Leistung seiner Mannschaft: „Der Frust überwiegt, da wir zwei Geschenke verteilen. Was wir ansonsten gezeigt haben, war in Ordnung, aber das ändert nichts daran, dass ich über die Geschenke enttäuscht bin. Ich erwarte am nächsten Samstag eine ganz andere und gallige Reaktion gegen Mainz.“

 

Fabian Nürnberger (Torschütze SV Darmstadt 98) ...

… zu den Gegentoren: „Zwei Gegentore und zweimal haben wir es selbst verbockt. Beim ersten Gegentor denken beide, dass sie zum Ball gehen, und dann geht keiner zum Ball, das ist unglücklich. Beim zweiten Gegentor sind wir es auch wieder selbst schuld. Es ist bitter, da es in einer Phase war, in der wir besser geworden sind. Beide Gegentreffer waren sehr unglücklich.“

… zu seinem Treffer: „Wenn der Ball auf der anderen Seite landet, dann rücke ich immer ein. Im Bochumer Rückraum war nicht viel los und nach der Flanke bin ich irgendwie im Sechzehner gelandet. Es war überragend abgelegt von Luca Pfeiffer und dann konnte ich scheinbar doch köpfen.“


Marcel Schuhen (Torhüter SV Darmstadt 98) ...

… zum ersten Gegentreffer: „Es war ganz klar ein Spiel, dass durch Kleinigkeiten entschieden wurde. Beim ersten Gegentor war Asano wacher und macht ihn dann gut weg. Es gab keine Absprache, da ich sehe, dass Asano von der Seite reinspritzt. Ich kann dann nicht den Ball attackieren, da es dann aus meiner Sicht Elfmeter gibt. Der Bochumer geht dazwischen und war, wie in viele Situationen in der ersten Halbzeit ein wenig spritziger als wir. Das war ein Sinnbild dafür.“

… zur Schiedsrichterleistung: „Der Trainer hat Dinge gesagt, die ihn stören und ich muss jetzt mal etwas sagen, dass mich stört. Ich weiß nicht, ob man es im Fernsehen so sieht, wie wir auf dem Platz, aber für mich ist es eine glasklare gelb-rote Karte für Bochum. Das sind Situationen, die wir in der Schulung mit den Schiedsrichtern beigebracht bekommen. Sie wollen es extrem abpfeifen, da er uns den Vorteil nimmt. Losilla ist lange genug dabei und ein Fuchs. Er schießt den Ball weg und er pfeift es nicht, ein paar Minuten später gibt es dafür aber gelb. Das sind Kleinigkeiten. Wir müssen aufhören uns kleiner zu machen als wir sind. In München interessiert es keinen, weil es das fünfte Tor ist und Harry Kane das Tor des Monats macht, aber es ist ein klares Handspiel. Man darf es irgendwann mal ansprechen, dass Woche für Woche fragwürdige Entscheidungen gegen uns getroffen werden und das war eine. Es nervt mich total. Es ist für mich eine glasklare Fehlentscheidung. Guckt euch alle Interviews an. Ich bin sehr selbstkritisch und habe so etwas noch nie gesagt, aber darüber müssen sich die Leute unterhalten.“


Matej Maglica (SV Darmstadt 98) zu seiner Vertragsunterschrift bei den Lilien (in der Halbzeitpause): „Ich fühle mich sehr wohl und möchte länger hierbleiben als nur bis zum Sommer. Deshalb habe ich meinen Vertrag bis 2027 verlängert.“


Thomas Letsch (Trainer VfL Bochum) ...

… zum Spiel: „Es war der Fight, den wir erwartet haben. Es war von unserer Seite sicherlich kein gutes Fußballspiel. Wir haben zehn Minuten gebraucht und waren dann griffig und hatten viele Ballgewinne. Wenn wir den Ball hatten, haben wir ihn aber direkt wieder zum Gegner gespielt. Wir haben viel zu viel Risiko gespielt, anstatt Kontrolle reinzubekommen. Mit dem Tor sollten wir eigentlich Sicherheit bekommen, aber dann kommt wieder ein Gegentor und wir rennen hinterher. Unter dem Strich haben wir es verdient. Es war kein gutes Spiel, aber es ist mir scheißegal, ob es gut oder verdient war. Wir haben unseren Dreier und den nehmen wir gerne mit.“

… zur Chancenverwertung: „Zumindest bei Asano kann man es hervorheben, er hat die Dinger gemacht. Wir hatten noch die ein oder andere Möglichkeit. Wenn wir es sauber zu Ende spielen, müssen wir das Spiel eigentlich killen. Aber das ist der VfL, wir brauchen es bis zum Schluss. Letzte Woche hat es nicht gereicht, heute zum Glück schon. Am Ende war es ein Zittern, aber ohne das der Gegner noch eine große Chance hatte.“

… zur strittigen Aktion mit Anthony Losilla: „Aus Darmstädter Sicht verstehe ich, dass sie sich aufregen, aber wir kennen Anthony Losilla nun alle eine Weile. Er spitzelt den Ball weg, aber wenn er dafür vom Platz fliegt, dann drehe ich durch. Er ist ein total fairer Spieler und für mich war es völlig okay so.“


Anthony Losilla (Kapitän VfL Bochum) ...

… zur Bedeutung des Sieges: „Wenn man so lange auf einen Sieg wartet, tut es unheimlich gut. Es war ein schwieriges Spiel, aber wir haben nichts anderes erwartet. Es war ein harter Kampf und wir sind glücklich, als Sieger nach Hause zu fahren. Der Sieg bringt Erleichterung und Ruhe, aber es bedeutet nicht, dass unsere Arbeit erledigt ist.“

… zum Spiel: „Wir haben ein paar Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen, aber dann hatten wir alles im Griff und machen das 1:0. Aus dem Nichts kassieren wir dann noch das 1:1 vor der Pause. Darmstadt hat es und sehr schwer gemacht, aber wir haben gekämpft und unsere Chance genutzt. Asano war heute stark in der Offensive.“


Keven Schlotterbeck (VfL Bochum) ...

… zum Spiel: „Die Stimmung ist natürlich anders als in der letzten Woche. Wir nehmen die drei Punkte aus Darmstadt mit und der erste Sieg in dieser Saison ist sehr gut. Daran können wir anknüpfen, aber dennoch gibt es einige Punkte, an denen wir arbeiten müssen. Die ersten Minuten waren nicht gut und auch unsere Konter am Ende waren schlecht ausgespielt. Aber das ist Übungssache. Wir sollten es schnellstmöglich hinbekommen, dass wir nicht nur 2:1, sondern mit einem 3:1 auch ruhiger gewinnen können.“

… zur Systemumstellung: „Wir fühlen uns auch in diesem System wohl. Es war heute auf die Mannschaft abgestimmt. Wir haben viel Eins-gegen-Eins gespielt und viele Duelle gewonnen. Die zweiten Bälle waren nicht immer bei uns, aber wir haben es eng und gut verteidigt. Beim 1:1 sind wir zu weit weg, aber nichtsdestotrotz haben wir das Ding heute gut verteidigt.“


DAZN-Experte Sebastian Kneißl … 

… zum Spiel: „Darmstadt hat sehr viel Intensität reingelegt. Es war ein klassisches Unentschieden-Spiel. Bei den Bochumern muss man Asano hervorheben, da er der wachsamste war und seine Aufgabe hervorragend umgesetzt hat.“

… zur roten Karte: „Nürnberger muss den Ball nach außen spielen. Das ist der klare Ball und dann gibt es die nächste Flanke. Bei diesem Spielstand musst du immer wieder schauen, dass du den Ball für die großen Jungs vorne rein bekommst. Es ist am Ende eine richtige Entscheidung. Die rote Karte ist vollkommen in Ordnung.“

… zur strittigen Aktion mit Anthony Losilla: „Das hohe Bein ist für mich keine gelbe Karte, aber es geht um die Anschlusssituation, in der er den Ball noch weglegt. Für mich ist es auch eine gelbe Karte. Marco Fritz hat es wahrscheinlich noch in der Aktion gewertet und daher keine gelbe Karte gegeben. Das ist eine gelbe Karte und der Platzverweis wäre vertretbar gewesen. Die Darmstädter haben sich in dieser Saison diverse Male über Entscheidungen beschwert, bei denen ich nicht dabei war, heute bin ich dabei.“

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