Fußball

Streich gefeiert nach seinem letzten Heimspiel in Freiburg: „Ich danke den Leuten herzlich“

Köln-Trainer Schultz euphorisch nach Last-Minute-Sieg: „Ich bin froh, dass das Dach noch drauf ist“ - Gladbachs Herrmann mit emotionalem Abschied: „Zwischen wunderschön und grausam“

Unterföhring, 11.05.2024

• RB-Sportdirektor Schröder unzufrieden mit dem Remis: „Erste Halbzeit war ein bisschen zu pomadig“

• Sky Experte Hamann kritisiert Borussia Mönchengladbach: „Eine Saison zum Vergessen“


Die wichtigsten Stimmen zu den Samstagnachmittagspartien des 33. Spieltages der Fußball-Bundesliga bei Sky.

 

Timo Schultz (Trainer 1. FC Köln) ...

... zum Spiel: „Es war eine unfassbar schwierige Situation für uns alle. Wir wussten, wir brauchen den Dreier und starten direkt mit zwei Nackenschlägen in das Spiel rein. Man merkt richtig, wie die Jungs auch ins zweifeln kommen und sich immer wieder aufraffen, immer wieder Anlauf nehmen und sich am Ende belohnen. Wir haben ein spätes Tor auch schon gegen Bochum geschossen, aber heute – ich bin froh, dass das Dach noch drauf ist.“

... zu seiner Mannschaft: „Zweifel als Trainer sind komplett unangebracht. Ich bin überzeugt von meiner Mannschaft, sie hat einen unfassbaren Charakter. Das wir fußballerisch am 33. Spieltag kein Tiki-Taka spielen, dafür muss jeder Verständnis haben. Trotzdem haben wir alles in die Waagschale geworfen, immer wieder vorne reingespielt, Stress erzeugt, uns die Chancen rausgearbeitet und am Ende belohnt.“

... zu seinen Einwechslungen: „Ich vertraue all meinen Spielern, auch denen, die ich nicht einwechsle. Alle haben heute überragende Energie mit reingebracht in die Gruppe, auch vor dem Spiel. Man hat es knistern gehört. Deswegen war es unfassbar, dass wir nach so kurzer Zeit 0:2 zurückliegen. Das sich dann die Einwechselspieler selber belohnen, der Mannschaft helfen, das gehört heutzutage dazu, man darf fünfmal wechseln, und wir haben richtig gute Jungs auf der Bank, die den Verein leben und lieben. Das zeigen sie dann auch, wenn sie auf den Platz kommen. Das war eine Teamleistung, nicht von den Jungs, die gestartet haben oder die reingekommen sind, sondern von allen.“

... zu den Rechenspielen, wie Köln die Klasse halten kann: „In Mathe war ich noch nie gut. Wir werden nächste Woche gewinnen und dann schauen wir.“

 

Christian Keller (Geschäftsführer 1. FC Köln) ...

... zum Sieg: „Es wäre nach dem Spielverlauf vermessen zu sagen, dass wir es davor wussten. Das Wichtigste von dem Spiel ist, dass alle zusammenstehen, egal wie es läuft, jeder gewillt ist, wieder aufzustehen und jeder dran glaubt, dass es noch möglich ist.“

... zur Frage, wie Köln die Klasse hält: „Indem wir diese Woche gut trainieren, dran glauben, alle zusammenstehen. Dann werden wir nach Heidenheim fahren und dort gewinnen.“

 

Timo Hübers (1. FC Köln) zum Sieg: „Wille und Charakter – das ist schon etwas, was die Mannschaft auch auszeichnet. Wir münzen es aber nicht immer in die richtigen Ergebnisse um. Heute ist es umso schöner, auch wenn es nicht immer die Dramatik braucht. Drei Punkte sind superwichtig. Jetzt haben wir ein Endspiel. Hätte mir das einer vor drei, vier Wochen gesagt, hätte ich das sofort unterschrieben. Es it schon wild, was da abgeht,“

 

Florian Kainz (Torschütze und Kapitän 1. FC Köln) zum Spiel: „Es ist nervenaufreibend, wenn man in einem Endspiel 2:0 hinten ist. Zuhause, man muss das Spiel unbedingt gewinnen, man kriegt mal wieder ein Standardgegentor und einen Elfmeter gegen uns. Es war schon sehr ärgerlich. Wir haben dann probiert alles reinzuwerfen, viele lange Bälle gespielt, irgendwie das Spiel zu drehen. Die Moral ist da. Gegen Bochum und heute hinten raus das Spiel gedreht, da sieht man, dass man dran glaubt. Wir wollen, probieren, geben Gas, fußballerisch ist aber nicht immer alle gut.“

 

Christopher Trimmel (Kapitän 1. FC Union Berlin) zur Situation bei Union Berlin: „Es ist nicht nur das heutige Spiel. Wir haben eine schwierige Saison, es gab immer wieder Phasen, haben selten konstant guten Fußball gespielt. Wir haben uns als Mannschaft nie richtig gefunden. Das sieht man auch, auch heute. Es ist leider so. Wir müssen das akzeptieren. Im Fußball ist alles möglich und wir hoffen, dass wir das Ruder noch rumreißen.“

 

Marco Grote (Trainer 1. FC Union Berlin) zur Frage, was ihm Hoffnung macht: „Mir macht Hoffnung, dass es so oder so, so war, dass in jeglicher Form alles möglich ist. Das die Situation für uns von vornerein klar war. Das wir nächste Woche ein Heimspiel gegen den SC Freiburg haben, das der Weg sich nicht ändert. Der ist heute nicht leichter geworden, weil wir verloren haben, das ist auch klar. Aber das schließt ja nicht aus, dass wir ihn trotzdem gehen.“

 

Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach) ...

... zum Gefühl nach seinem letzten Heimspiel für Mönchengladbach: „Es ist komisch zu beschreiben. Es ist irgendwie so ein Zwischending zwischen wunderschön und grausam, wenn man weiß, es war das letzte Heimspiel im Borussi-Park. Irgendwann war klar, dass es irgendwann mal ein Ende gibt, wenn es dann aber so weit ist, ist es schon hart.“

... zu seinem Gefühl vor und während des Spiels: „Ich hatte immer so ein paar Momente, da geht es mir gerade bergab, weil man denkt, dass ist die letzte Aktion beim Warmmachen, die letzte Ankunft im Bus, letzte Mal eingewechselt werden im Borussia-Park. Es ist extrem traurig heute, aber auch schön.“

... zu seinem Verhältnis zu den Fans: „Wir haben verdammt viele Erinnerungen, die uns ein Leben lang verbinden werden. Da wird man sich noch ewig dran zurückerinnern.“

... zu den Highlights seiner Spielerkarriere: „Wir haben immer diesen Slogan gehabt: von der Relegation in die Champions League. Ich erinnere mich an so viele tolle Spiele, tolle Nächte, Europapokal-Nächte, das vergisst man ein Leben lang nicht. Es war eine wunderschöne Karriere. Ich bin stolz, dass ich nur hier war. Ich kann es mir nicht besser vorstellen.“

... zur Frage, ob es während seiner Karriere Angebote von anderen Vereinen gab: „Ich bin verdammt lange hier, in 16 Jahren gibt es natürlich das ein oder andere Mal, ob es jetzt von mir aus war oder von jemand andrem. So nach der Karriere muss man sagen, es hätte nicht besser laufen können. Ich bin sehr zufrieden so.“

 

Roland Virkus (Geschäftsführer Sport Borussia Mönchengladbach): „Heute ist es so, dass der Dank an Köln geht. Es war keine gute Saison. Man hat gesehen, dass der Kopf mitspielt in so einem Spiel. Die Jungs haben es dann verteidigt. Wir sind erstmal glücklich, atmen durch und fahren nächste Woche nach Stuttgart mit hoffentlich einem anderen Mindset als heute.“

 

Kevin Trapp (Kapitän und Torhüter Eintracht Frankfurt) über die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb: „Natürlich freuen wir uns. Wir haben gefühlt eine sehr lange und komplizierte Saison gespielt - mit einem glücklichen Ende. Wir haben uns für Europa qualifiziert, das war auch das Ziel. Welcher Wettbewerb es sein wird, werden wir spätestens am 1.6 sehen. Wir wollen natürlich nächste Woche das Heimspiel gewinnen, auch für Sebastian Rode und Makoto Hasebe, dass sie, ähnlich wie hier, sicher noch lauter, verabschiedet werden können.“

 

Christian Streich (Trainer SC Freiburg) ...

...zum Spiel: „Es war sehr schön, ich bin aber enttäuscht, weil wir schon wieder ein Spiel nicht gewonnen haben, was nur einen Sieger haben darf. Ich danke den Leuten herzlich. Ich wollte das Spiel gewinnen, als letztes Spiel, aber wir lassen es liegen. Wir haben alles investiert, wir müssen aber dieses Spiel gewinnen. Wir haben gegen Wolfsburg auch schon ein Spiel gehabt, wo man nicht verlieren kann, verloren und heute gewinnen wir es nicht. Das ist das, worum es geht, da bin ich natürlich enttäuscht.“

... zu den Gründen für den verpassen Sieg: „Wir machen den Ball nicht rein, sind nicht ruhig genug. Das gibt es. Es ist nicht vorbei. Wir haben gewissermaßen nächste Woche ein Endspiel um Europa. Union hat auch ein Endspiel. Das ist Wahnsinn, die haben heute in der Nachspielzeit verloren. Also heißt es antreten in Union Berlin.“

... zu dem Applaus und Plakaten der Heidenheimer Fans: „Man freut sich wahninnig. Da sieht man auch, dass man für einen Verein ist, aber den Fußball liebt und auch die Dinge, die einem wichtig sind. Es ist immer in der Rivalität auch eine totale Verbundenheit, wenn das stattfindet, dann ist das schön. Wir lieben alle das Spiel.“

... zum 1. FC Heidenheim und Frank Schmidt: „Er und seine Mitstreiter haben sensationelles geleistet in Heidenheim und mit ganz wenig so Großes geschaffen. Jetzt spielen sie hier und wir können nicht gegen sie gewinnen, auch wenn sie am Ende natürlich glücklich das Unentschieden geholt haben. Da habe ich eine große Hochachtung vorm Frank, weil er auch ein total cooler und netter Typ ist. Das muss man anerkennen. So ist es im Sport, und es ist gut, wenn es so ist.“

... zu den Plänen am heutigen Abend nach seinem letzten Heimspiel in Freiburg: „Meine Schwester und meine Eltern sind da, dann essen wir was und trinken ein Glas Wein zusammen. Das ist schön, meine Schwester lebt nicht hier, meine Tochter ist auch da, das wird schön im Garten.“

 

Vincenzo Grifo (SC Freiburg) zu Christin Streich: „Ich bin dreimal zurückgekommen nach Freiburg, natürlich auch wegen ihm. Ich habe genau gewusst, dass er weiß, wie er mit mir umzugehen hat, weil ich weiß, dass ich unter ihm am besten performen kann. Ich habe ihm viel zu verdanken. Er hat mich in vielen Punkten einfach verbessert, sowohl sportlich als auch als Mensch. Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Der Mann ist 29 Jahre lang hier. Ich bin 31 geworden, fast mein ganzes Leben ist er schon hier. Ihm gebührt die Riesenehre.“

 

Christian Günter (Kapitän SC Freiburg) zu Christan Streich: „Alle im Stadion sind dageblieben, haben ihn immer wieder gerufen. Man kann es nicht genug wertschätzen, was er für diesen Verein geleistet hat, auch für uns als Mannschaft. Wir hätten ihm gerne einen Sieg geschenkt, weil wir wissen, dass es für ihn das Schönste gewesen wäre. Aber es ist noch alles drin. Heute war es für ihn trotzdem ein sehr gelungener Abschied aus dem Stadion.“

 

Marvin Ducksch (SV Werder Bremen) zum Spiel: „Wir haben eine fast perfekt Halbzeit hier gegen ein Topmannschaft gespielt und gehen verdient 1:0 in Führung. Wir vergessen dann in der zweiten Halbzeit auf das zweite Tor zu gehen. Dann wird der Druck natürlich größer. Nichtsdestotrotz kann jeder einzelne stolz sein.“

 

Rouven Schröder (Sportdirektor RB Leipzig) zum Spiel: „Die Champions-League-Qualifikation ist auf jeden Fall gesichert. Da sind wir zufrieden mit. Trotzdem ärgert es uns heute. Gerade die erste Halbzeit war ein bisschen zu pomadig, zu langsam, wir haben uns nicht gut hinten raus bewegt. Beim Heimspiel hat man gemerkt, dass nach der Halbzeit, ein Ruck durch die Mannschaft ging, man bewegt sich dann ganz anders in den Ketten. Es ist schade, dass es nicht gereicht hat zum Sieg. Wir wollten uns heute direkt qualifizieren, in dem Sinne, für Platz vier. Von daher ist es ärgerlich.“

 

Mitchell Weiser (SV Werder Bremen) ...

... zu seiner persönlichen Zukunft: „Ich denke, dass es nächste Woche eine Entscheidung geben wird.“

... zur Wahrscheinlichkeit, mit der er bei Bremen bleiben wird: „Fifty-Fifty.“

 

Marco Rose (Trainer RB Leipzig) ...

... zu seiner persönlichen Zukunft: „Wenn es nach mir geht, bin ich nächstes Jahr Trainer von RB Leipzig. Es gehört ja immer noch eine andere Partei dazu, die auch zufrieden sein muss. Insgesamt sollten wir über das Thema Ausrichtung reden, auch, was die Zukunft betrifft. Wo wollen wir hin, mit welchem Spielermaterial, wer geht, wer kommt? Wir haben eine Saison gemeistert mit einem großem Umbruch, wir haben nur junge Spieler eigentlich dazu geholt, die sich toll entwickelt haben. Ich gehe fest davon aus, dass ich nächstes Jahr Leipzig-Trainer bin.“

... zur Zukunft von RB Leipzig: „Wir wollen alle, die hier arbeiten, erfolgreich sein: der Verein, der Cheftrainer. Dafür braucht man eine konkurrenzfähige Mannschaft, die große Ziele verfolgen kann, die insgesamt weiter am Mindset schraubt. Ich hätte mir heute noch mehr einen Champions-Mindset gewünscht, dass wir immer gewinnen wollen, jedes Spiel von Beginn an auf Sieg spielen. Daran müssen wir alle arbeiten.“

 

Sky Experte Dietmar Hamann ...

... zu Christian Streich: „Man sieht die volle Tribüne, auf die er zugeht und gefeiert wird. Ich habe damals noch im Dreisamstadion gespielt, das neue Stadion hätten sie ohne ihn wahrscheinlich auch nicht. Das ist ein Zeichen des Erfolges. Wir werden ihn alle vermissen.“

... zum 1. FC Köln: „Hut ab, das ist nicht das erste Mal, das sie ein Spiel drehen. Nach dem 0:2 hätte niemand mehr ein Pfifferling auf sie gegeben. Wie sie das gedreht und am Schluss erzwungen haben – Downs wieder am Ende mit dem späten Tor. Vielleicht ist nächste Destination für ohne Leverkusen mit den späten Toren. Man kann ihnen nur gratulieren. Bei aller Liebe darf man nicht vergessen, dass es immer noch nicht in ihren Händen ist. Sie sind angewiesen auf andere. “

... zu Borussia Mönchengladbach: „Wenn man sieht, dass sie in der Rückrundentabelle Vorletzter sind, ist alles gesagt. Sie können den Kölner danken, dass sie beruhigt nach Stuttgart fahren können. Ich würde mal sagen: eine Saison zum Vergessen.“

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