Bremens Trainer Ole Werner stolz auf seine Mannschaft: „Richtiger Teamerfolg heute“ - FC-Kapitän Kainz nach Niederlage: „Gerade in dieser Phase zusammenhalten“
Unterföhring, 23.09.2023
• Köln-Coach Baumgart ernüchtert: „Müssen mehr Ruhe bewahren“
• Sky Experte Lothar Matthäus über Marvin Ducksch: „Das neue Gesicht von Werder Bremen“
Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 5. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen dem SV Werder Bremen und dem 1. FC Köln (2:1) bei Sky.
Ole Werner (Trainer SV Werder Bremen) ...
... zum Sieg: „Wir sind nicht gut reingekommen, weil Köln uns aggressiv und mit viel Aufwand gepresst hat. Wir haben gebaucht, um Lösungen dafür zu finden. Im Laufe des Spiels sind wir immer besser geworden, haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt und so nicht unverdient gewonnen. Es war ein richtiger Teamerfolg heute.“
… zu den Bremer Toren: „Das sind zwei super rausgespielte Tore. Beide Pässe zu den Toren passieren unter Druck. Beim ersten Tor hat Justin Njinmah ein super Timing beim Einlaufen, und der erste Pass von Marvin Ducksch auf Rafael Borre direkt in den richtigen Fuß – das ist einfach eine top Qualität.“
… zu Naby Keita: „Wir sind froh, dass er wieder auf dem Platz stand und das hat den Abend für uns abgerundet, dass wir so einen Spieler hier haben. Jetzt geht es darum für uns alle einen guten Job zu machen und ihn in den Rhythmus zu kriegen.“
... zum Saisonstart (vor dem Spiel): „Wenn man ein Spiel wie letzte Woche hat, und generell wenig Punkte zum Saisonstart geholt hat, ist klar, dass Kritik aufkommt, teilweise auch berechtigt. Auf der anderen Seite wissen wir auch, an welchem Punkt wir stehen: wir haben viel Bewegung im Kader gehabt und haben schon sehr gute und sehr schlechte Spiele in einem relativ kurzen Zeitraum gesehen. Für uns ist die Aufgabe eine Entwicklung hinzubekommen, uns als Mannschaft zu finden und Punkte zu sammeln.“
… zum Startelfeinsatz von Senne Lynen (vor dem Spiel): „Er hat grundsätzlich eine gute Balance, ein gutes Gefühl für das Thema Absicherung – wann muss man hinter dem Ball bleiben, wo ergeben sich Räume, wo kann ich unterstützen? Im Ballbesitz erwarten wir auch eine gewisse Klarheit, weil es auf seiner Position auch darum geht, dass wir nicht allzu viele Kontersituationen zulassen und keine einfachen Ballverluste erlauben wollen.“
Niklas Stark (Kapitän SV Werder Bremen) ...
... zum Spiel: „Wir haben das im Kollektiv heute gemacht. Deswegen haben wir ein gutes Spiel gemacht. Jeder war da, wir wussten, dass wir das Spiel von letzter Woche ausbaden mussten, jeder war noch mal mehr motiviert und das hat man auch gesehen.“
... zum Rückstand: „Wir sind ruhig geblieben. Wir haben weiter versucht unser Spiel durchzuziehen, wir haben nichts verändert. Wir haben unseren Stiefel weitergespielt und wurden dafür dann belohnt.“
... zu Justin Njinmah: „Justin Njinmah kann man reinschmeißen, er ist nicht so langsam. Als Verteidiger weiß ich: wenn man 70 Minuten einem hinterherläuft, nicht mehr so richtig kann und dann so ein Pfeil von außen kommt – das ist wirklich nicht einfach. Wir sind froh, dass wir ihn haben. Zurzeit bringt er viel für die Mannschaft ein.“
Marvin Ducksch (SV Werder Bremen) …
... zum Sieg: „Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Nach dem Rückschlag letzte Woche wollten wir einiges wieder gutmachen. Wir wollten ein Team sein, dazu gehören nicht nur elf auf dem Platz, sondern alle, die heute im Kader waren. Das hat jeder heute bravourös gemacht.“
… zu Rafael Borre: „Sehr sympathischer Typ, er hat sich direkt in die Mannschaft eingefunden und war vom ersten Tag an integriert. Man sieht, dass der Junge Bock hat – das hat man auch auf dem Platz gesehen. Wir wissen, was Rafael Borre für Stärken hat. Überragend, dass er vor dem 1:0 sieht, wo ich den Ball hin spiele. Da sieht man den Instinkt dieses Mannes.“
Clemens Fritz (Leiter Profifußball SV Werder Bremen) zum Saisonstart (vor dem Spiel): „Wir haben uns von den letzten Wochen mehr versprochen und sicherlich mehr vorgenommen. In Freiburg und gegen Mainz haben wir jeweils ein gutes Spiel gemacht. Gegen Heidenheim wollten wir mehr mitnehmen. Von daher können wir nicht zufrieden sein, verschließen auch nicht die Augen davor und wissen, dass wir viel besser machen müssen.“
Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln) ...
... zum Spiel: „Wir hatten in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten, der Ausgleich fällt aus dem Nichts, wo wir eigentlich alles im Griff hatten. In der zweiten Hälfte haben wir das Spielfeld zu groß werden lassen, dann hat Bremen es gut gemacht und wir haben ihnen zu viele Möglichkeiten gelassen. Das ist auch der Punkt, wo ich mir Fragen stellen muss. Unsere Möglichkeiten machen wir nicht. Dann geht man nicht unverdient als Verlierer vom Platz.“
… zur zweiten Halbzeit: „Wir haben viel mit langen Bällen agiert, das ist nicht unser Spiel, auch wenn wir mit Davie Selke einen guten Abnehmer haben. Wir müssen mehr Ruhe bewahren, dass ist das, was uns fehlt. Da merkt man, dass die Jungs in der ein oder anderen Situationen mit dem Kopf arbeiten. Das ist meine Aufgabe sie da klar zu kriegen und wir bei uns blieben.“
... zum Kader (vor dem Spiel): „Ich jammere nicht nach dem, was ich nicht habe, sondern ich freue mich auf die Jungs, die da sind. Ich merke gewisse Entwicklungsschritte, an denen müssen wir arbeiten. Wenn ich mir Gedanken mache, wen hätte ich haben können und wen nicht – das ist nicht meine Aufgabe. Meine Aufgabe ist die Jungs besser zu machen, den Fußball erfolgreich zu machen und daran zu arbeiten.“
... zum Saisonstart (vor dem Spiel): „Es wird genauso weitergespielt - bis zum Erfolg. Ich habe eine klare Überzeugung davon, wie die Jungs arbeiten müssen. Ich glaube viele Daten sprechen nicht gegen, sondern für die Jungs. Wir machen Kleinigkeiten falsch, die auf Bundesliga-Niveau entscheidend sind. Das haben wir jedes Jahr das gleiche Problem, dass wir zu Saisonbeginn im Lernprozess sind, nur dieses Jahr kriegen wir im Lernprozess jedes Mal einen richtig auf die Mütze. Deswegen wollen wir in unserem Lernprozess schneller an Erfolgserlebnisse kommen.“
Florian Kainz (Kapitän 1. FC Köln) …
… zum Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir eine sehr gute Leistung gebracht und sind verdient in Führung gegangen. In der zweiten Hälfte hat Werder ein sehr gutes Spiel gemacht, ist gut im Ballbesitz gewesen und wir haben nicht mehr so den Zugriff gehabt. Trotzdem hatten wir am Ende unsere Chancen auf den Ausgleich gehabt. Wir haben die Leistung aus der ersten Halbzeit nicht mehr auf den Platz gebracht.“
… zum Saisonstart: „Es ist eine schwierige Situation für uns, aber da werden wir rauskommen. Wir müssen anfangen Punkte zu sammeln. Aus fünf Spielen haben wir einen Punkt gesammelt, dann können wir nicht immer sagen, dass die Leistung gut ist. Wir werden das intern analysieren und weitermachen. Gerade in dieser Phase müssen wir zusammenhalten – nur so kommen wir da raus.“
… zur Frage, ob der 1. FC Köln im Abstiegskampf steckt: „Wir müssen nicht um den heißen Brei herumreden - mit einem Punkt aus fünf Spielen ist man im Abstiegskampf, ganz klar.“
Davie Selke (Torschütze 1. FC Köln) ...
... zum Spiel: „Die erste Halbzeit war gut, das erste Tor von Werder war super herausgespielt, das kann man nicht immer verteidigen. In der zweiten Halbzeit war Werder Bremen stärker, dementsprechend ist es leider auch ein verdienter Sieg für Werder. Warum das so ist? Das kann man in so Phasen, in denen wir aktuell sind, nicht immer beantworten.“
... zu Steffen Baumgart: „Wir können froh sein, Steffen Baumgart zu haben. Die Art und Weise, wie er Fußball spielen lässt - jeder identifiziert sich da voll mit. Wir bleiben dem Weg treu.“
… zum Tor gegen seinen Ex-Verein: „Es spielt keine Rolle. Ich wollte hier mit dem FC gewinnen. Es wäre schön gewesen, wenn wir damit was hätten mitnehmen können. So ist es ehrlich gesagt egal.“
… zur Situation des 1. FC Köln: „Bei uns geht Woche für Woche darum die Spiele zu gewinnen. Es bringt nichts, wenn ich einen Ausblick auf die nächsten Spiele gebe. Wir müssen schleunigst zusehen, dass wir punkten. Es hat heute nicht funktioniert, müssen das aufarbeiten und müssen alles daransetzen, nächste Woche den Bock umzustoßen.“
Sky Experte Lothar Matthäus ...
… zur Bedeutung des Sieges für Werder Bremen: „Man muss nur den Jubel von Ole Werner nach dem Spiel angucken, dann weiß man schon, was für ein Druck da war und welches Gefühl man hatte, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu müssen. Es war im Endeffekt schon ein bisschen Abstiegsspiel am fünften Spieltag. Trotz alledem: hätte Bremen in Heidenheim nicht verloren, wären sie mit ihrer Punkteausbeute voll zufrieden. Sechs Punkt sind ein Auftakt, mit dem man zufrieden sein kann.“
… zu Marvin Ducksch: „Mit Niclas Füllkrug zusammen stand er auch schon viel im Fokus, die beiden haben voneinander viel profitiert. Er hat ein herausragendes Jahr 2023 hinter sich und er ist natürlich ein wichtiger Spieler. Er hätte bestimmt gerne Füllkrug weiterhin in Bremen gesehen, aber es funktioniert mit Rafael Borre auch. Er gibt das Beste für die Mannschaft und das ist auch die Hauptaufgabe – er spielt nicht mit einem Stürmer zusammen, sondern arbeitet für die ganze Mannschaft. Er ist von der Seite vielleicht das neue Gesicht von Werder Bremen, was vorher Niclas Füllkrug war.“
… zur Leistung vom 1. FC Köln: „Mit der ersten Halbzeit können die Kölner zufrieden sein. In der zweiten Hälfte haben die Bremer Florian Kainz aus dem Spiel genommen, er wurde fast manngedeckt. Dadurch wurde der Motor des Kölner Spiels rausgenommen und das war mitentscheidend, dass die Kölner nicht mehr zu ihrem Spiel gefunden und viele lange Bälle gespielt haben. Es war dann auch nicht mehr die Energie da, die ich in den ersten 30 Minuten noch gespürt habe.“
... zur Bilanz von Steffen Baumgart als Köln-Trainer (vor dem Spiel): „Er kann keinen Messi und keinen Haaland verpflichten, die kriegt er nicht. Also muss er mit dem spielen, die er hat. Das macht er sehr gut. Mit dem Kader und den wirtschaftlichen Bedingungen, die der 1. FC Köln hat, hat Steffen Baumgart eine sehr gute Bilanz als Trainer.“
... zu Julian Nagelsmann (vor dem Spiel): „Ich finde es schade, dass es ein kürzeres Projekt bis zur Europameisterschaft ist. Aber was danach kommt, darüber kann man noch reden. Die Europameisterschaft muss positiv und erfolgreich stattfinden. Julian Nagelsmann kennt die meisten Spieler und er hat einen Kader, der ganz Großes erreichen kann. Ich sage nicht, dass sie Titelfavorit sind, aber sie haben Spieler, die schon sehr viel erreicht haben und so müssen sie wieder auftreten. Julian Nagelsmann kriegt das hin, ich traue ihm das zu.“
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