Fabian Hürzeler (Trainer FC St. Pauli) nach 1:0-Topspielerfolg: „Lage wird sich nicht ändern" - Frank Schmidt (Trainer 1. FC Heidenheim) analytisch: „Erste Heimniederlage kommt irgendwann" - Schmidt zum Aufstiegskampf: „Dafür werden wir alles tun
Ismaning, 08.04.2023
Nach dem zehnten Sieg in Folge hat St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler am Samstagabend auf SPORT1 dennoch auf die Euphoriebremse gedrückt: „Man hat auch gesehen, dass wir noch nicht fertig entwickelt sind.“ Dazu hat Heidenheims Coach Frank Schmidt trotz der 0:1-Pleite den Fokus weiter nach oben gerichtet.
Frank Schmidt, Trainer 1. FC Heidenheim:
… zum Spiel: „In den ersten 20 Minuten hat man gemerkt, dass beide Mannschaften für Sicherheit sorgen mussten. Zwischen der 20. und 30. Minute können wir in Führung gehen, in der Phase haben wir mehr vom Spiel gehabt. Dann war es unerklärlich, dass wir vor der Halbzeit gewackelt haben und das Gegentor nach dem Einwurf kassiert haben. Das darf so nicht passieren. Dann stellt Pauli sich tief in die eigene Hälfte, kann gut verteidigen. Dann haben wir bis auf die Chance durch Niklas Beste nicht mehr viel. Dann kommt das Selbstvertrauen vom Gegner, der das runtergespielt hat.“
… zum Aufstiegskampf mit St. Pauli: „Wer zehn Spiele gewinnt, kann noch ein paar andere aus den letzten sieben Spielen gewinnen. Mit dem Sieg war klar, dass sie näher rücken. Sie spielen noch gegen Darmstadt und den HSV, da ist noch so viel möglich. Wir machen weiter und probieren, das aus den Klamotten zu schütteln. Die erste Heimniederlage kommt irgendwann. Jetzt geht es weiter gegen Hannover, da versuchen wir wieder, es besserzumachen.“
… zur Niederlage: „Jede Niederlage ärgert sehr, das möchte man nicht zu oft haben. Jetzt müssen wir einen Haken an das Spiel machen, der Blick geht nach vorne. Für uns ist wichtig, dass wir den Kopf oben lassen und am Ende bei den letzten zwei, drei Spielen dabei sind. Dafür werden wir alles tun.“
Fabian Hürzeler, Trainer FC St. Pauli:
… zum Spiel: „In der ersten Halbzeit war es kein schönes Fußballspiel. Viele einfache Fehler, trotzdem war das Spiel intensiv geprägt. Wie aus dem Nichts gehen wir mit 1:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann schon verdient, haben noch zwei, drei gute Torchancen und verteidigen es gut weg. Ob es verdient war oder nicht, darüber müssen wir nicht reden.“
… zur sportlichen Lage: „Erstmal freuen wir uns, das Spiel gewonnen zu haben. Dennoch wird sich die Lage bei uns nicht ändern. Wir wollen weiter den Prozess gehen. Wir haben uns entwickelt, gegen Nürnberg war noch Spielglück dabei. Es ist unser Anspruch, uns weiterzuentwickeln. Man hat auch in dem Spiel gesehen, dass wir noch nicht fertig entwickelt sind. Daher tun wir gut daran, dass Wort ‚HSV‘ noch nicht in den Mund zu nehmen.“
… ob die Mannschaft einen Lauf habe: „Wir können definitiv von einem Lauf sprechen. Trotzdem ist es wichtig zu betonen, dass es alles hart erarbeitet war und ist. In der Wintervorbereitung sind einige Zweifel bei den Spielern aufgekommen. Sie sind den eigenen Erwartungen und denen des Vereins hinterhergelaufen. Wir haben viel versucht, auf der mentalen Ebene zu arbeiten, haben Testspiele gewonnen, was auch hilft. Dann gewinnen wir gegen Nürnberg recht glücklich und es hat sich entwickelt. Fußball spielt sich enorm viel im Kopf ab, daher strotzen sie derzeit vor Selbstvertrauen. Jedes Spiel in der 2. Bundesliga ist enorm viel Arbeit und das ist unsere Basis.“
… zur mentalen Frische: „Sie war heute da. Wir wussten, dass es intensiv wird und es viel über den Kopf gehen würde. Wir mussten viele Minuten aushalten und tief stehen. Da gehört auch mentale Stärke dazu. Meine Spieler wirkten frisch und daran wollen wir anschließen.“
Marcel Hartel, Torschütze FC St. Pauli:
… ob St. Pauli offiziell im Aufstiegskampf sei: „Offiziell noch nicht. Es war ein sehr wichtiger Sieg. Wir haben den zehnten Sieg in Folge geholt, das wollten wir erreichen. Wir sind jetzt vier Punkte hinter Heidenheim gekommen, uns fehlen aber weiterhin sechs Punkte auf den HSV. Heidenheim hat auch ein gutes Spiel gemacht, wir haben gut dagegengehalten und die Null gehalten. Riesenkompliment an die Mannschaft, wie wir erneut gekämpft haben.“
… zu seinem Tor: „Dass wir als ganze Mannschaft Selbstvertrauen haben, sieht man. Am Donnerstag hatten wir Torschusstraining und da ist einer genauso reingeflogen. Ich war selbst überrascht, anscheinend hat mein Fuß den abgespeichert. Daher hatte ich einfach das Selbstvertrauen und mir gesagt, dass es im Training funktioniert hat. Ich bin froh, dass es funktioniert hat und wir drei Punkte geholt haben.“
… was Trainer Hürzeler der Mannschaft gibt: „Die Gelassenheit und das nötige Selbstvertrauen. Vor dem Spiel hatten wir neun Siege in Folge, das kommt nicht von ungefähr. Da können wir auch gegen eine solche Mannschaft mit breiter Brust auftreten. Man hat gesehen, dass wir als Mannschaft funktionieren. Wir haben Vollgas gegeben, jeder für jeden.“
Leart Paqarada, FC St. Pauli:
… zur Vorbereitung durch Trainer Hürzeler: „Nichts, was wir sonst nicht auch getan haben. Super Input, wir haben uns auf das Spiel vorbereitet. Wir wussten genau, was auf uns zukommt. Wir haben es gut gemacht und am Ende verdient gewonnen. Es spricht für uns, mit drei Punkten hat hier glaube ich kaum einer gerechnet.“
… zu den entscheidenden Faktoren: „Eine gewisse Kompaktheit und Balance. Gegen eine so großgewachsene Mannschaft ist es schwer, zu Torchancen zu kommen. Daher ist es wichtig, dass wir mit einer halben Chance das Tor machen und die Null steht.“
… zur Unterstützung durch die Fans: „Wenn die Ordner die nicht rausscheuchen würden, würden die bis morgen früh durchfeiern. Es ist Wahnsinn, das bekommen die Spieler auch mit. Es hinterlässt seine Spuren auf dem Platz. Wenn es mal nicht so gut läuft, gibt uns das Sicherheit. Vom Verein aus ein Riesendank – was die Fans abliefern, ist unglaublich.“
… zur Situation beim 1. FC Köln: „Es geht nicht an mir vorbei, ich gucke auch ab und zu Fernsehen und sehe, was passiert. Ich bin grundsätzlich guter Dinge, wir sind im ständigen Austausch. Ich hatte letzte Woche ein wenig damit zu knabbern, als es frischer war. Mittlerweile ist es okay, mir geht es gut.“
Kevin Müller, Torwart 1. FC Heidenheim:
… zum entscheidenden Faktor: „Dass wir ein Tor weniger geschossen haben als St. Pauli. Es waren nicht viele Chancen auf beiden Seiten. Nach dem Einwurf trifft Marcel den Ball fantastisch. Wir haben uns bis zur Halbzeit schwergetan. Aus der Halbzeit raus haben wir es nie geschafft, Druck zu erzeugen und St. Pauli vor große Probleme zu stellen. Dann sieht man, dass St. Pauli die letzten neun Spiele gewonnen hat. Wir müssen uns schütteln und das ganz schnell ablegen. Am Freitagabend geht es weiter gegen Hannover. Es wird alles enger und noch spannender. Wir müssen weiter dranbleiben.“
… zur sportlichen Lage: „Es war klar, dass sich in den Spielen noch etwas bewegt. Es ist gar nicht so wichtig, auf die Tabelle zu schauen, sondern auf uns selbst zu konzentrieren. Wir stehen nicht umsonst oben. Es ist nicht so, als seien wir auf den 15. oder 16. Platz gerutscht. Daher: Ruhig bleiben, das Ding ruhig analysieren, eine gute Trainingswoche haben und dann ziehen wir das Ding in Hannover.“
Felix Magath:
… zum Spiel: „Es war ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften, du hast gemerkt, dass es um viel ging. Es ist mühsam zu sagen, ob es verdient oder unverdient war – St. Pauli hat das eine Tor gemacht. Es war ein sehr schönes Tor, welches auch Tor des Monats werden dürfte. Die Heidenheimer haben sich sehr bemüht und hatten zwei, drei Mal die Chance, durch einen Sonntagsschuss den Ausgleich zu erzielen.“
… zum FC St. Pauli: „Der FC St. Pauli hat sich rangerobbt. Es ist überragend, zehn Spiele zu gewinnen. Ich habe den ersten Sieg in Nürnberg gesehen, da war es noch nicht so gut, wie jetzt. Es hat sich von Spiel zu Spiel gesteigert und der FC St. Pauli ist als Spitzenmannschaft aufgetreten. Wenn sie das konservieren können, spielen sie ein Wörtchen um den Aufstieg mit.“
… zu Heidenheim: „Die Rückschläge gehören dazu. Ich glaube nicht, dass es vorentscheidend war. Es gibt noch genügend Spiele und Punkte. Heidenheim ist Mitfavorit und diese Position werden sie nicht kampflos abgeben.“
Robert Strauß, Bereichsleiter Sport 1. FC Heidenheim:
… zu den Vertragsverlängerungen von Thomalla und Schimmer (vor dem Spiel): „In erster Linie sind es zwei absolute Leistungsträger, die mit ihrer Mentalität und Spielweise perfekt zu uns passen. Es sind Verlängerungen, die unabhängig vom Aufstieg sind. Die Spieler helfen uns in der zweiten und ersten Liga weiter und passen hier rein. Wir haben nicht gedacht, dass wir sie nur für die erste oder zweite Liga verlängern. Da passt es einfach zwischen den Jungs und dem Verein“
… zur Zukunft von Tim Kleindienst (vor dem Spiel): „Unterstützend wäre es, wenn er bei uns Bundesliga spielen würde. Es ist unser Ziel, so lange wie möglich dabei zu sein, selbst den Aufstieg zu schaffen, damit er nächstes Jahr hier spielt. Es wäre alles andere als verständlich, wenn sich die Bundesliga-Vereine nicht mit Tim beschäftigen würden. Wir konzentrieren uns aber auf unsere nächsten Spiele und probieren dieses bestmöglich zu gestalten. Alles andere wird sich danach zeigen.“
… ob Kleindienst beim Nicht-Aufstieg den Verein definitiv verlassen würden (vor dem Spiel): „Nein, das würde ich so nicht sagen. Es ist in alle Richtungen offen. Es wird Anfragen geben und es wird besprochen werden müssen. Am Ende liegt es auch an Tim, was er möchte. Wir hören immer auch auf die Spieler. Damit beschäftigen wir uns jetzt noch nicht.“
Andreas Bornemann, Geschäftsführer Sport FC St. Pauli:
… zur guten Form der Mannschaft (vor dem Spiel): „Wir sind in die Situation gekommen, da wir es irgendwann geschafft haben, in einen Modus zu kommen, wo wir unter der Woche so gut gearbeitet haben, dass wir am Wochenende eine Chance haben. Nur wenn wir in dem Spiel was holen, sind die Spiele gegen Darmstadt und Hamburg relevant.“
… zur Aufmerksamkeit auf Trainer Hürzeler (vor dem Spiel): „Er geht total gut damit um, da er schon lange genug dabei ist, obwohl er noch nicht so lange Trainer auf Bundesliganiveau ist. Er hat sich überhaupt nicht verändert. Er hat sich weiterentwickelt – das ist ein Riesenunterschied. Er hat sich weiterentwickelt und das gefällt mir gut.“
… zu Neuzugang Oladapo Afolayan (vor dem Spiel): „Er war in der dritten englischen Liga, er hat sich nicht versteckt. Es ist die Scoutingabteilung und die Kaderplanung, die einen tollen Jungen gefunden haben. Es macht wirklich Spaß, es ist ein außergewöhnlich symphytischer, aufgeschlossener und intelligenter junger Mann, der dazu noch ein guter Fußballer ist. Das hilft auch.“
… zur Ungewissheit um Paqaradas Zukunft in Köln: „Erstmal nichts. Bei uns läuft der Vertrag aus. Es läuft auf zwei verschiedenen Ebenen. Er hat einen Arbeitsvertag, die Frage ist, ob er eine Spielberechtigung bekommt. Der derzeitige Stand ist nein, einen Vertrag hat er dennoch. Im schlimmsten Fall ist er in Köln unter Vertrag, muss bezahlt werden, kann aber nicht eingesetzt werden. Wir haben an der Lage keine Hand und können nichts beeinflussen, außer abzuwarten und ihm wünschen, dass es so läuft, wie er sich das wünscht. Es ist kein Automatismus, dass er automatisch bei uns bleibt. Es ist eher auszuschließen.“
Peter Neururer, SPORT1 Experte:
… zu Pauli-Coach Hürzeler (vor dem Spiel): „Außergewöhnlich – ohne jegliche Erfahrung in diesem Bereich zu arbeiten. Er kennt die Interna, die Mannschaft und die Fähigkeiten der einzelnen Spieler. Er hat den richtigen Ton getroffen und dadurch die richtigen Ergebnisse eingefahren. Dann wird es nicht zum Selbstläufer, aber es gibt einen dynamischen Prozess, der möglicherweise kein Ende nimmt.“
… zum Aufstiegskampf: „Eine Mannschaft mit berechtigten Chancen ist hinzugekommen. Heidenheim wird sich auf Dauer durchsetzen, da die Mannschaft stabil ist. Die Stimmung hier ist herausragend.“
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