• Sommer und Kramer ratlos: „Wir haben tausend Baustellen“ • Mislintat legt Hände für Matarazzo ins Feuer: „Wir sind ein Paket“ • Matchwinner Kalajdzic über Zukunft: „Lebe dafür, dem Verein zu helfen“ • Sky Experten Matthäus „enttäuscht“ über Gladbach: „Bodenlose Frechheit“
Unterföhring, 05.03.2022
Die wichtigsten Stimmen zum tipico Topspiel des 25. Spieltages der Fußball-Bundesliga zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach (3:2) bei Sky.
Chris Führich (Torschütze VfB Stuttgart) ...
... zum Spiel: „Erst einmal sind wir unglaublich erleichtert, endlich mal wieder einen Dreier eingefahren zu haben. Es ist hochverdient gewesen, auch wenn wir das eine oder andere Ding heute nicht gemacht haben. Es war eine super Reaktion der Mannschaft und eine Wahnsinnstimmung von den Fans.“
... zu seinem Tor nach dem Fehlschuss vor einer Woche: „Ich möchte in jedem Spiel ein Tor machen. Letzte Woche war sehr bitter. Aber ich versuche mich von so etwas nicht ablenken zu lassen. Ich bin froh, dass der Ball heute über die Linie gegangen ist und bin einfach glücklich über den Sieg.“
... zur Bedeutung des Sieges: „Wir wissen, dass wir noch lange nicht raus aus der Situation sind. Heute freuen wir uns, nächste Woche geht die Arbeit sofort wieder los.“
... zur Leistung des Teams: „So eine Leistung wie heute sollten wir jede Woche auf den Platz bringen. Jeder muss 100 Prozent bringen, manchmal klappt es gut, manchmal schlechter. Diese Einstellung nehmen wir mit und bringen sie nächste Woche auch wieder auf den Platz.“
Sasa Kalajdzic (Torschütze VfB Stuttgart) ...
... zum Spiel: „Nach dem Spiel waren wir unglaublich erleichtert, vor allem nach den letzten beiden Spielen, wo wir das Spiel zweimal aus der Hand geben. Dieses Mal haben wir gesagt, dass wir die Führung nach Hause bringen. Die Mannschaft hat es überragend gemacht, wir haben uns nicht hinten hineindrücken lassen. Wir haben ganz verdient gewonnen.“
... zu seinem Tor: „Ich habe einfach darauf spekuliert, dass der Ball in den Rückraum kommt. Ich habe gewusst, den haue ich rein. Einfach sicher annehmen, umdrehen und ins lange Eck – Dankeschön! Ich hätte schon einen Ball in der ersten Hälfte machen müssen. Das juckt mich jetzt aber ehrlich gesagt auch nicht mehr.“
... zur Bedeutung des Sieges: „Wir haben schon in den letzten zwei Spielen gesehen, dass wir es können. Und heute waren die Fans überragend, die haben eine Riesenrolle gespielt. Dieser Sieg war extrem wichtig, wenn man sieht, dass Augsburg gewonnen hat. Wir sind jetzt wieder näher dran. In der bisherigen Saison hatten wir irgendwie Angst zu gewinnen.“
... zu seinem Verbleib beim VfB Stuttgart: „Das weiß ich jetzt noch nicht. Ich habe ein bisschen was darüber gelesen, aber ich fokussiere mich immer nur auf die Gegenwart. Es sind so Floskeln, die man immer so bringt. Selbst wenn irgendwas wäre, würde ich es jetzt hier nicht sagen. Aber es ist wirklich nichts. Ich lebe jeden Tag dafür, diesem Verein zu helfen. Ich möchte nicht absteigen. Der Rest ist mir auf gut österreichisch wurscht.“
Sven Mislintat (Sportdirektor VfB Stuttgart) ...
... zur Entscheidung über den Verbleib von Pellegrino Matarazzo (vor dem Spiel): „Die Frage wurde von vielen Personen im Verein beantwortet, von Claus Vogt oder von Thomas Hitzlsperger. Man hat in letzter Zeit hoffentlich erkannt, dass ich ein sehr teamfähiger und loyaler Sportdirektor bin. Wir versuchen alles in der Gruppe zu lösen.“
… zur Zukunft von Trainer Matarazzo (vor dem Spiel): "Das Thema ist viel größer und die Entscheidung wurde schon zu Saisonbeginn getroffen, als wir uns gegen einen größeren Investor entschieden haben. Wir müssen Geld aus Transfers generieren, das haben wir getan. Ich fände es deshalb nicht in Ordnung Pelligrino jetzt zu sagen: "Pass mal auf Kumpel, du bist der einzige Faktor, der das zu verantworten hat.".“
... zur Frage, ob er auch gehen muss, wenn Matarazzo geht (vor dem Spiel): „Wir sind ein Paket, ja.“
Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach) ...
... zum Spiel: „Wir haben eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben – und das auch nicht unverdient. Wir konnten mit unserer Führung nicht so viel anfangen. Wir haben es nicht geschafft, gut zu verteidigen. Man kann einfach nicht die wichtigen Zweikämpfe verlieren. Das hat uns auf die Verliererstraße gebracht.“
... zum Bruch in der zweiten Halbzeit: „Wir konnten uns schon in der ersten Halbzeit bei Yann Sommer bedanken. Was mich wahnsinnig stört ist, dass wir nach dem 2:0 relativ schnell das 2:1 bekommen. Wir wollten heute tiefer verteidigen. Wir haben erfahrene Spieler und müssen uns da besser anstellen in den Zweikämpfen. Stuttgart hat uns das vorgemacht, mit welcher Leidenschaft sie gespielt haben.“
... zur Tabellensituation: „Wir sind schon länger in einem gefährlichen Bereich. Natürlich schauen wir auf die Tabelle und deswegen wären die Punkte heute auch wahnsinnig wichtig gewesen. Man kann auch hier gewinnen, aber wir sind nicht in der Situation, dass wir locker und befreit aufspielen können.“
Yann Sommer (Torhüter Borussia Mönchengladbach) ...
... zum Spiel: „Wir haben verdient verloren heute. Stuttgart war in der zweiten Halbzeit um Klassen besser als wir - in allen Belangen. So kannst du kein Bundesliga-Spiel gewinnen.“
... zur Frage, wie diese Leistung zu erklären ist: „Genau diese Frage stelle ich mir auch. Die Frage gilt es zu beantworten, dann sind wir einen großen Schritt weiter. Heute hatten wir keine Chance dieses Spiel zu gewinnen.“
... zum Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit: „Wenn man nur das letzte Tor sieht: Da stehen wir schlecht im Sechzehner. Wir schätzen die Gefahr nicht richtig ein. Dass Kalajdzic ein guter Stürmer ist, wussten wir vorher auch. Er steht da ganz alleine.“
... zur Frage, wie man aus der Krise wieder herauskommt: „Wir müssen da als Team durch. Wir hatten jetzt viele Momente, wo wir ein bisschen auseinandergefallen sind, so wie heute in der zweiten Halbzeit. Sie haben uns vorgeführt. Da sind wir jetzt als Team gefragt, uns zu wehren.“
Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach) ...
... zum Spielverlauf: „Irgendwann, ab der 60. Oder 70. Minute, wenn du so viele Meter in die Breite investiert hast, ohne einen Ertrag zu haben, hast du es im eigenen Ballbesitz schwer, die Konzentration hochzuhalten. Dann sieht es so aus, wie unsere letzte halbe Stunde aussah: Wirklich schlecht.“
... zu möglichen Ansätzen für Verbesserungen: „Ich weiß auch nicht, wer uns hilft. Vielleicht der liebe Gott. Wir haben echt viele Baustellen und müssen an vielen Sachen ansetzen. Natürlich kann man nach dem Spiel immer ein Spiel erklären, aber wir müssen vor dem Spiel so viel tun, dass uns so etwas nicht passiert. Wir standen heute mit allen elf Mann in der eigenen Hälfte und hatte nie das Gefühl, dass wir einen Zugriff bekommen haben.“
... zum defensiveren Ansatz der Gladbacher: „Wir wollten heute tiefer stehen, weil wir viele Gegentore bekommen haben. Jetzt haben wir drei Gegentore bekommen, obwohl wir tief standen. Mit hoch anlaufen tun wir uns schwer, mit tief verteidigen tun wir uns schwer, mit Vierer- oder Fünferkette – das ist alles egal. Es ist total schwer, dabei positiv zu bleiben. Jeder hat mit seiner Kritik Recht, weil es tausend Baustellen gibt. Wir müssen gucken, dass wir richtig, richtig anpacken.“
... zur Stimmung beim Gang in die Fankurve: „Ich kann den Frust verstehen. Du gehst hier 2:0 in Führung, machst zwei tolle Tore und dann denkt die ganze Kurve und auch wir in der Halbzeit: ‚Boah, heute kann uns mal ein richtiger Schritt raus gelingen.‘ Ich kann den Frust verstehen, das muss so sein. Es gehört sich so, da dann auch hinzugehen.“
Sky Experte Lothar Matthäus ...
... zum Remis zwischen Bayern und Bayer (vor dem Spiel): „Leverkusen hat mutig nach vorne gespielt, bei Bayern gab es wieder die eine oder andere Defensivschwäche. Leverkusen hatte auch eins, zwei Chancen, um vielleicht noch mehr aus München mitzunehmen. Es war ein würdiges Spitzenspiel mit einem gerechten Ergebnis.“
... zum Spiel: „Stuttgart war viel leidenschaftlicher und hat mehr als verdient gewonnen. Die Gladbacher haben in den letzten Jahren viele Erfolge gefeiert, da muss man jetzt ehrlich zueinander sein. Man muss wieder mehr auf junge Spieler aus dem eigenen Fohlenstall setzen und nicht auf Spieler, die keinen Bock haben.“
... zur Leistung von Marcus Thuram: „Fußball ist ein Mannschaftssport. Das beste Beispiel ist die Szene vor dem 3:2, wo Thuram seinen Gegenspieler einfach weglaufen lässt und stehengeblieben ist. Das zeigt mir als Mitspieler, der hat ja gar keinen Bock. Diese Lustlosigkeit hat er schon die ganze Saison. Es ist nicht nur Thuram, sondern es sind auch andere Spieler. Ich bin von einigen Spielern enttäuscht. Das war eine bodenlose Frechheit gegenüber der Mannschaft und den Fans.“
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